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Luca Waldschmidt: Darum ist das Heimspieldebüt so besonders

Der 1. FC Köln trifft am kommenden Samstag auf den VfL Wolfsburg. Für Luca Waldschmidt ist es ein Wiedersehen mit alten Bekannten und die Erinnerung an eine nicht ganz einfache Zeit.

Vor genau zwei Jahren wechselte Luca Waldschmidt zum VfL Wolfsburg, glücklich wurde er bei den Niedersachsen nicht. Es folgte der Wechsel zum FC auf Leihbasis. Nun empfangen die Kölner den VfL. Für den FC mit auf dem Platz steht Luca Waldschmidt: Darum ist das Heimspieldebüt so besonders.

Der fünfte Spieltag der vergangenen Saison hätte für Luca Waldschmidt ein besonderer werden können, vielleicht sogar sollen. Zum ersten Mal seit Januar stand der ehemalige Nationalspieler im September 22 wieder in der Startelf des VfL Wolfsburg. Waldschmidt blickte auf ein schweres, auf ein durchwachsenes Jahr zurück. „Es war die Phase in meiner Karriere , in der Fußball am wenigsten Spaß gemacht hat“, sagte der Offensivspieler später im „Kicker“. Unter dem neuen Trainer Niko Kovac wollte Waldschmidt noch einmal durchstarten. Und tatsächlich erzielte Waldschmidt in der Vorbereitung acht Tore. Und dennoch gab es für den Angreifer in den ersten vier Ligaspielen nur die Rolle des Ersatzspielers oder des Zuschauers. An jenem Tag im September stand der Stürmer in der Startelf, der Neubeginn sollte vollzogen werden. Nur kassierte der VfL im eigenen Stadion eine 2:4-Pleite. Die beiden Tore für Wolfsburg erzielte Felix Nmecha, Luca Waldschmidt spielte in der Begegnung gegen den 1. FC Köln überhaupt keine Rolle.

Luca Waldschmidt macht die Kölner Offensive variabler

Für Waldschmidt wurde der Neuanfang wenn man so will der Anfang vom Ende – zumindest als ernsthafte Option für Trainer Kovac. Zwar startete der heute 27-Jährige auch gegen Eintracht Frankfurt und Union Berlin, doch die Leistungen stimmten nicht, Waldschmidt landete auf dem Abstellgleis. In dem Rest der Saison stand der Angreifer, den sich der VfL rund zwölf Millionen Euro Ablöse haben kosten lassen, nur noch einmal in der Startformation. „Ich will nicht weglaufen und stelle mich gerne Herausforderungen. Aber ich will Fußball spielen und dass es eine faire Chance für mich gibt, zu zeigen, was ich kann. Ich bin überzeugt davon, dass ich auf den Platz gehöre“, sagte Waldschmidt im April. Dafür spricht auch seine – zumindest statistisch – starke Torquote. „Die letzten sechs Monate waren nicht so verkehrt“, sagte Waldschmidt im Sommer. „Was die Spielzeit angeht, war es zwar zu wenig. Aber was die Quote anging, war es ganz gut. Wenn ich das halten kann, wird es eine Riesen-Saison.“ Tatsächlich benötigte Waldschmidt für seine vier Saisontore in Wolfsburg ganze zehn Torschüsse und nur 512 Spielminuten.

Die faire Chance scheint der Angreifer nun in Köln zu bekommen. Aktuell führt wohl kein Weg an Waldschmidt vorbei. Ausgerechnet das Heimspieldebüt von Luca Waldschmidt wird wohl besonders. Das Potenzial des Angreifers schätzen auch Experten enorm ein. „Obwohl die letzten Jahre für ihn wohl eher enttäuschend waren, ist Luca Waldschmidt weiterhin ein sehr guter Spieler“, sagt Dustin Böttger, CEO von Global Soccer Network (GSN). Das Unternehmen analysiert anhand von bis zu 15.000 Daten pro Akteur sowie Algorithmen mehr als 500.000 Fußballspieler weltweit und berät europäische Spitzenclubs bei Transfer-Entscheidungen und Spieler-Beurteilungen. „Richtig eingesetzt, kann er für die Kölner sehr wertvoll sein“, sagt Böttger. „Er kann offensiv sowohl auf beiden Außenbahnen als auch im offensiven Mittelfeld sowie im Sturm spielen. Am stärksten ist er aber als Stürmer einzuschätzen. Diese Rolle interpretiert er als falsche Neun. Das sollte die Kölner Offensive deutlich flexibler machen“

Waldschmidt und der FC scheinen zu passen

Zwar verliefen die ersten beiden Pflichtspiel-Auftritte für den FC ebenfalls eher durchwachsen, in der Vorbereitung bewies der Offensivspieler aber eindrucksvoll, warum die Kölner Verantwortlichen ihn unbedingt haben wollten und warum er bei den Fans schon jetzt als möglicher Königstransfer gilt. Der Leihspieler traf in einigen Vorbereitungsspielen, die Harmonie zwischen ihm und Stoßstürmer Davie Selke scheint zudem zu passen. „Wir haben zwei, die im Strafraum eine sehr gute Präsenz haben“, sagte Baumgart noch in der Vorbereitung. Und nun, knapp ein Jahr nach dem Duell der Wolfsburger gegen Köln, spielt Waldschmidt eben mit dem FC gegen die Wölfe – dieses Mal in Köln. Und darüber ist der 27-Jährige glücklich. „Mir war es wichtig, wohin zu kommen, wo ich einen Trainer habe, der mir ehrliches Feedback gibt und wo ich auch gewollt bin“, erklärte Waldschmidt. „Das Gefühl hatte ich beim FC.“

Die Begegnung gegen den VfL wird alles andere als ein Selbstläufer, zumal sich die Wölfe, die sich offenbar die Dienste von Dejan Ljubicic vergeblich sichern wollten, noch einmal ordentlich verstärkt haben. Insgesamt gab Wolfsburg bislang rund 72 Millionen Euro aus, nahm für prominente Abgänge wie eben Nmecha aber auch 70 Millionen Euro ein, und damit jeweils mehr als der Kader des 1. FC Köln aktuell wert ist (68 Mio). Angeblich könnte Sydney van Hooijdonk ebenfalls zu den Niedersachsen wechseln. Dennoch könnte ausgerechnet Waldschmidt ein gutes Omen für den FC sein. Zumindest weiß der 27-Jährige, wie man gegen die Wölfe Tore schießt und auch gewinnt. Sieben Mal spielte Waldschmidt bislang gegen den VfL, dabei erzielte er drei Tore, bereitete einen Treffer vor. Nur einmal ging er mit seiner Mannschaft gegen den VfL als Verlierer vom Platz. Das liegt mittlerweile acht Jahre zurück. Bei seinem Heimspieldebüt für den FC will Luca Waldschmidt nun wieder puntken.

 

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