Dejan Ljubicic überzeugte im Spiel gegen Borussia Dortmund auf der Doppelsechs. Der Mittelfeldspieler wird eine wichtige Rolle im Kölner Gefüge übernehmen.
Lange wurde rund um den 1. FC Köln über einen adäquaten Ersatz für Ellyes Skhiri diskutiert. Sportchef Christian Keller hatte einen Routinier in Aussicht gestellt und einen talentierten „Entwicklungsspieler“ verpflichtet. Dabei könnte der Nachfolger aus den eigenen Reihen kommen. Ist Dejan Ljubicic auf dem Weg zum Skhiri-Ersatz?
Wochen-, wenn nicht sogar monatelang ließ die FC-Fans die Personalie Ellyes Skhiri nicht los. Erst als der Tunesier auch offiziell bei Eintracht Frankfurt vorgestellt wurde, starb der letzte Funken Hoffnung für einen Verbleib des Mittelfeldakteurs. Skhiri geht bei den Hessen den nächsten Schritt, die Personalie ist aber in Köln noch immer präsent. Denn die Frage nach der Nachfolge wurde rund ums Geißbockheim lange diskutiert. Daran ist auch Christian Keller nicht ganz unschuldig. Der Kölner Sportchef hatte einen Neuzugang in Aussicht gestellt, der direkt auf Bundesliga-Niveau funktionieren würde. Es wurde Jacob Christensen, ein talentierter Mittelfeldspieler, der aber noch entwickelt werden soll, gegen den BVB beispielsweise nicht zum Einsatz kam.
Dejan Ljubicic als Sechser nach Köln geholt
Und so flammte die Frage nach einem adäquaten Ersatz immer mal wieder auf. Keller beantwortete sie mittlerweile mit Alternativen aus dem eigenen Fundus. Ihm würden gleich einige Spieler einfallen, die dort spielen könnten. Unter anderem nannte der Sportchef Dejan Ljubicic. Gegen den BVB untermauert der Österreicher zum einen, warum Keller ihn auf dem Zettel hat und der Sportchef ihn zum anderen, nicht gehen lassen wird. Ljubicic machte neben Eric Martel auf der Doppelsechs ein überragendes Spiel. Der 25-Jährige, der vor wenigen Tagen noch mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht worden war, hielt das Zentrum kompakt, gewann wichtige Zweikämpfe und schaltete sich immer wieder in die Offensivaktionen ein. Und das auch gefährlich. Ljubicic spielte Selke frei, der nur die Latte traf, der Österreicher versuchte es aber aus 18 Metern auch selbst und verfehlte das Tor nur knapp.
Ljubicic
Dejan
92%
Passquote
69%
Zweikampfquote
In der Rückwärtsbewegung war er zudem unverzichtbar und zeigte seiner Stärken auf der Position. Das kommt nicht wirklich überraschend. „Ich wurde eigentlich als Sechser geholt aus Wien. Aber ich kann auch rechts spielen, ich kann auch als Zehner agieren. Auf der Doppelsechs fühle ich mich sehr wohl“, sagte Ljubicic am Samstagabend bei Sky. Tatsächlich kam Ljubicic als Sechser 2021 zum FC, auch aufgrund der starken Doppelsechs Skhiri/Martel wurde der 25-Jährige offensiver eingesetzt und löste auch dort seine Aufgaben gut. Trotz langer Verletzungspause erzielte Ljubicic in der Vorsaison wettbewerbsübergreifend acht Tore, bereitete zwei weitere Treffer vor. Er entwickelte sich in den vergangenen beiden Jahren zum Leistungsträger.
Dejan Ljubicic mit überragenden Werten
Nach der überragenden Leistung in Dortmund dürfte er auf der Sechs gesetzt sein. Das zeigen auch die reinen Daten. Dejan Ljubicic lief 12.76 Kilometer, nur Eric Martel spulte 200 Meter mehr ab. Der Österreicher gewann zudem 69 Prozent seiner Zweikämpfe. Einen besseren Wert erreichte am Samstag nur der starke Jeff Chabot mit 77 Prozent. Dazu kamen 92 Prozent seiner Pässe beim Mitspieler an, der Topwert der Begegnung. Zum Vergleich beim 3:2-Erfolg der Kölner im vergangenen Jahr kam Skhiri auf 12.5 Kilometer, gewann 67 Prozent seiner Zweikämpfe und kam auf eine Passquote von 87 Prozent. Natürlich ist Ljubicic ein anderer Spielertyp, die beiden Akteure sind nur schwer zu vergleichen, doch schon jetzt ist zu sehen, dass der 25-Jährige auf der Sechs eine große Rolle spielen könnte. Und noch in einer anderen Kategorie ähnelt Ljubicic dem Tunesier. Der 25-Jährige ist mit einem Marktwert von 8.81 Millionen Euro der wertvollste FC-Spieler dieser Saison. Skhiri kam in Köln auf rund 15 Millionen Euro. Mittelfristig dürfte der FC also einen Skhiri-Ersatz gefunden haben.
Aber auch der zweite Teil der Doppelsechs überzeugte am Samstag. Neben dem Topwert in der Laufleistung brachte Martel 91 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, gewann immerhin 55 Prozent seiner Zweikämpfe. Jeff Chabot gewann prozentual die meisten Zweikämpfe, zudem kam er auf 83 Prozent Passquote und lief knapp 10.5 Kilometer. Nicht ganz so gut lief es für Benno Schmitz. Der Rechtsverteidiger brachte nur 59 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und gewann im Schnitt nur jeden zweiten Zweikampf. Das Ranking der einzelnen Kategorien gibt es hier.
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