Enttäuschte Spieler des 1. FC Köln
, ,
Startseite » Fußball verkehrt bei Kölner Pleite? Eigentlich nicht

Fußball verkehrt bei Kölner Pleite? Eigentlich nicht

Der FC war gegen den 1. FC Magdeburg das deutlich bessere Team. Und ging doch als Verlierer vom Platz, ließ zu viele Chancen aus. Dabei hatte Kölns Trainer Gerhard Struber doch noch unter der Woche von einer Logik gesprochen. Einer Logik hinter dem Toreschießen des 1. FC Köln: Die Chancenverwertung bleibt ein Problem des FC.

Die Statistik war eindeutig, das Ergebnis auch, nur irgendwie falsch herum. Fußball verkehrt also beim FC? Eigentlich nicht. Denn es zeichnete sich wieder ein Manko ab beim 1. FC Köln: Die Chancenverwertung bleibt ein Problem des FC.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Die Bilanz fiel am Samstagabend schon beeindruckend aus: 33:11 Torschüsse, 17:6 Flanken und ein xGoals-Wert von 4,6 – 1,7. Tatsächlich gab es nicht viele Werte, die gegen drei Punkte für den FC sprachen. „Ich glaube, wenn man so viele Chancen hat, darf man das Spiel nicht verlieren. Dann darf es auch nicht unentschieden ausgehen, sondern man muss gewinnen“, sagte Timo Hübers. Nur hat der FC das Spiel eben nicht gewonnen, es ist auch nicht unentschieden ausgegangen, Köln hat das Duell gegen den 1. FC Magdeburg verloren. Trotz Überlegenheit, trotz bester Torchancen, trotz der Ankündigung des Kölner Trainers.

Der FC hätte führen müssen, tat es aber nicht

Der hatte noch am Donnerstag auf der Pressekonferenz gesagt, dass das „Toreschießen“ eine logische Folge der guten und zahlreichen Offensivaktionen der Kölner sei. Diese These bewahrheitete sich am Samstagabend nicht. Alleine Tim Lemperle kam auf 13 Abschlüsse, aber kein Tor. Downs versuchte es sechs Mal, erzielte einen Treffer. Dazu einmal den Pfosten, den auch Mohammed El Hankouri für Köln traf. Vielmehr bewahrheitete sich das ungeschriebene Fußballgesetzt, dass sich ein eklatanter Wucher an vergebnenen Chancen bitterböse rächt. „Im Fußball ist das dann so, wenn man die Tore vorne nicht macht, dann kriegt man sie hinten rein“, sagte Keeper Jonas Urbig, der vermutlich in dem Moment selbst die fünf Euro im legendären Doppelpass-Phrasen-Schwein klingeln hörte.

So dauerte es bis zur 49. Minute, bis Downs dann doch nach schöner Vorarbeit von Lemperle und Linton Maina zur Führung traf. Und spätestens in diesem Moment erwarteten die 50.000 Fans im Kölner Stadion wohl einen ähnlichen Auftritt wie beim 5:0-Erfolg über Braunschweig. Denn der FC hatte bis dahin eine beeindruckende Leistung hingelegt, war hohes Tempo gegangen und hatte sich die Führung redlich verdient. „Wir waren bis zur 60. Minute klar unterlegen, wir hätten deutlich höher als 0:1 in Rückstand liegen können“, sagte Magdeburgs Trainer Christian Titz. „Die Wucht des Gegners haben wir nicht gut verteidigt.“ Doch der erhoffte Dosenöffner war das Downs-Tor nicht. Im Gegenteil, Magdeburg spielte nun besser mit. Der FC hatte weiterhin seine Torchancen, ließ diese aber auch weiterhin mehr als fahrlässig liegen. Und so glich Falko Michel zunächst aus, bevor Jean Hugonet zum 1:2 traf.

In Sachen Torschussverwertung gerade so Mittelmaß

Und da der FC aktuell keine gefährliche Offensivkraft auf der Bank sitzen hat, passierte auch in der Schlussphase nicht mehr viel. „Jeder, der das Spiel heute gesehen hat, der hat natürlich gesehen, woran es gelegen hat, dass wir nicht so in das Toreschießen gekommen sind, wie wir das wollten“, so der Trainer. Die von dem 47-Jährigen erklärte logische Konsequenz des Chancenwuchers blieb also aus. Und untermauerte gleichzeitig eine andere Wahrheit, die Struber am vergangenen Donnerstag nicht erwähnte. Dass der FC in Sachen Chancenverwertung nämlich im Gegensatz zu dem Herausspielen von Großchancen und Torabschlüssen eben nicht zur Spitze der Liga gehört. Die guten Auftritte gegen Braunschweig und Schalke, mit acht Toren, kaschierten ein wenig die Kölner Schwäche.

Tatsächlich schraubten die Kölner ihr Abschluss-Konto nun auf 114 Versuche in die Höhe, auf dem Torekonto steht nun eine Zwölf. Heißt: die Torquote aus den Abschlüssen liegt bei etwa zehn Prozent. Nur jeder zehnte Abschluss führt auch zum Tor. Mit diesem Wert befinden sich die Kölner auf einem Rang in der unteren Hälfte der 2. Bundesliga. Deutlich hinter dem 1. FC Magdeburg, der mit jedem sechsten Treffer erfolgreich ist. „Ich glaube, dass die Jungs richtig viel investiert haben, fantastische Leidenschaft gezeigt haben“, erklärte Struber. „Die Statistik untermauert das natürlich auch nochmal eindeutig. Und auch, wenn ich unsere Abschlüsse heute nehme, da war viel Überzeugung drin, da war viel Herzblut drin.“ Daran bestand am Samstag kein Zweifel, an der Punkteausbeute aber auch nicht. Und die Tabelle interessiert Leidenschaft und Wille am Ende herzlich wenig, wenn es keine Zähler gibt.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Stimmen zum Spiel

Spielbericht

Schreibe einen Kommentar