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Zum Punkten verpflichtet

Immer wieder haben die Kölner Verantwortlichen betont, dass die Qualität des Kaders für die Liga reicht. Den Beweis ist der FC bislang schuldig geblieben. Jetzt kommen die Gegner auf Augenhöhe.

Der FC trifft am Nachmittag auf den FC Augsburg. Bislang haben die Kölner vier Punkte aus neun Spielen – eine dürftige Bilanz. Und eine Bilanz, die den Druck auf die Geißböcke erhöht: Der 1. FC Köln ist im Grunde zum Punkten verpflichtet.

Es ist ungewöhnlich still rund ums Geißbockheim. Ungewöhnlich, weil der FC mit vier Punkten aus neun Spielen denkbar schlecht in die Saison gestartet ist. Während es in Mainz und Augsburg bereits die ersten Trainerwechsel gegeben hat, steht Steffen Baumgart bei den Geißböcken aktuell nicht zur Diskussion. Und das ist nicht nur für Köln ziemlich bemerkenswert. Baumgart hat sich durch seinen attraktiven Offensivfußball und zwei erfolgreiche Spielzeiten viel Kredit erspielt. Doch die Krise mit teils trostlosen Auftritten und dem Pokal-Aus ist verständlicherweise auch an dem 51-Jährigen nicht spurlos vorbeigegangen.

Am Montag fand der Coach erstaunlich heftige Worte, seine Ansprache verpuffte. Am Freitag schlug Baumgart einen leiseren Ton an, nahm seine Spieler aber dennoch in die Pflicht. „Es geht jetzt nur noch darum, Punkte zu holen. Das erwarte ich von den Jungs. Es muss zu sehen sein, dass wir das mit aller Macht wollen. Die Jungs sollen sich 95 Minuten zerreißen“, sagte der Trainer am Freitag deutlich, aber sachlich, um sich dann doch wieder vor die Mannschaft zu stellen. „Wenn wir eine Chance haben wollen, dann nützt es nichts, wenn der Trainer laut wird. Dann muss er Lösungen vorgeben. Ich bin dafür zuständig, den Jungs Lösungen und Selbstvertrauen zu vermitteln.“ 

Auftaktprogramm und Personal sind kein Thema mehr

Auch Baumgart kennt die Mechanismen des Profifußballs, weiß, dass nicht jedes Vertrauen blind, dass der Glaube nicht endlich, dass nicht jede Krise zu überstehen ist. Sowohl der Coach als auch Sportdirektor Christian Keller haben immer wieder betont, dass sie von der Qualität des Kaders überzeugt sind, dass diese Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann. Ein gutes Viertel der Spielzeit ist vorbei, die vier Punkte, aber vor allem die jüngsten Leistungen lassen mittlerweile bei einem Großteil der Anhängerschaft erhebliche Zweifel an diesem Vorhaben aufkommen. Dass diese Spielzeit ein Ritt auf der Rasierklinge werden würde, wiederholte Baumgart am Freitag einmal mehr. Doch der Kölner Coach glaubt noch an die Wende und die ist auch nicht ausgeschlossen. Denn im zweiten Teil der Hinrunde warten zahlreiche Gegner, die die FC-Bosse auf Augenhöhe wähnen. Der FC hat in neun Spielen gegen sieben Teams aus der oberen Tabellenhälfte gespielt, drei Punkte holten die Geißböcke aus den beiden Begegnungen gegen Teams aus der unteren.

Das schwere Auftaktprogramm ist nun kein Thema mehr. Das macht Hoffnung, erhöht aber gleichzeitig den Druck auf eine mental ohnehin angeschlagene Mannschaft sowie Trainer und Sportdirektor ungemein. Denn ein Puffer haben sich die Kölner nicht angefressen, der FC ist im Grunde in den kommenden Spielen zum Punkten verpflichtet. „Wir haben jetzt mit Augsburg und Bochum zwei Gegner vor uns, mit denen wir um die unteren Plätze spielen“, sagte Baumgart und verwies auf den „Turnaround“ der Augsburger, die mit zwei Erfolgen in Serie einen Sprung ins Mittelfeld der Liga gemacht haben. Die Tabellenkonstellation ist in der Tat günstig. Mit einem Erfolg über Augsburg würden die Kölner den direkten Abstiegsplatz verlassen und je nach Ausgang des Union-Spiels sogar auf Platz 15 klettern. Tatsächlich würden sich die Kölner mit sechs Punkten aus den beiden kommenden Spielen Luft verschaffen, mit der es dann deutlich entspannter in das Duell gegen die Bayern gehen kann.

Die Mentalität muss stimmen

Dazu ist aber eine Mentalität gefordert, die der FC zuletzt zumindest auf dem Platz vermissen ließ. „Wenn ich das Training sehe und wenn ich sehe, wie die Jungs arbeiten, dann machen sie nicht den Eindruck, als würden sie zusammenbrechen oder als würden sie nicht wollen oder nicht können“, sagte der Coach. „Das entscheidende im Fußball ist immer – und das war auch immer mein Vorteil. Denn ich war im Training vielleicht nicht der beste, habe aber im Spiel abgeliefert -, dass man das, was man im Training zeigt, auch auf den Platz kriegt – und das kontinuierlich.“ Immerhin steht Baumgart dazu nahezu der komplette Kader zur Verfügung. Auch das macht Hoffnung, es lässt aber auch keine Ausrede zu.

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