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Eine Woche bis Deadline Day: Passiert noch etwas auf dem Transfermarkt?

In einer Woche schließt das Sommer-Transferfenster. Die gesuchten Kaderlücken hat der 1. FC Köln geschlossen. Dennoch ist eine weitere Neuverpflichtung nicht ausgeschlossen. Zudem könnten auch weitere Spieler den Verein verlassen.

Am 1. September um 18 Uhr geht nicht mehr viel. Dann ist das Sommer-Transferfenster geschlossen und die Bundesligisten können nur noch vertragslose Spieler verpflichten. Ob der FC bis zum Deadline Day noch einmal zuschlägt, ist offen. Bedarf wär aber da.

Am kommenden Freitag ist Schluss. Um Punkt 18 Uhr schließt das Transferfenster. Die Bundesligisten können dann nur noch vertragslose Spieler unter Vertrag nehmen. Vor genau einem Jahr suchte der FC kurz vor Toresschluss noch einen Abwehrspieler, einen für Innen, vielleicht auch einen rechten Abwehrmann, da sich Benno Schmitz verletzt und nicht jeder Kingsley Schindler als Außenverteidiger auf dem Schirm hatte. Damals sah es am Deadline Day so aus, als seien die Kölner leer ausgegangen. Die FC-Verantwortlichen hatten aber vorgesorgt und im Vorfeld erklärt, dass man die Vakanz auch aus dem eigenen Kader auffüllen könne. Nur wenige Stunden nach Ende des Transferfensters sickerte aber durch kroatische Medien durch, der FC habe sehr wohl zugeschlagen. Und tatsächlich: Mit einem Tag Verzögerung präsentierten die Kölner Nikola Soldo. Ein Jahr später ist es ausgerechnet Soldo, der den FC in eine ähnliche, fast deckungsgleiche Situation bringt. Köln ist mit drei Innenverteidigern in die Saison gestartet, es gibt also erneut eine Vakanz. Passiert also wenige Tage vor dem Deadline Day noch etwas?

Holt der FC noch einen Innenverteidiger?

„Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden, aber wir halten die Augen offen“, sagte der Trainer am Dienstag ein weiteres Mal und erinnerte unweigerlich an die Äußerungen von vor einem Jahr. Allerdings fügte er dieses Mal mit einem breiten Grinsen hinzu: „Lassen wir uns überraschen. Da muss man viel zwischen den Zeilen lesen, oder?“ Zwischen den Zeilen liest sich wohl so, dass der FC sehr wohl an einem weiteren Spieler interessiert ist, den Wunsch aber nicht aggressiv nach außen kommunizieren will. Vielleicht, weil sich der Markt schwer gestaltet. Zwar betonte Baumgart, dass man die Lücke intern schließen könne, er sagte aber auch: „Dass wir das nicht wollen, ist eine andere Geschichte.“ Kein Wunder: Elias Bakatukanda ist für die U21 eingeplant. Der Youngster ist aktuell noch nicht auf Bundesliga-Niveau. Auch Kristian Pedersen könne dort spielen, sagte Baumgart. Der Däne hat aber augenscheinlich den Kampf um das Backup für Leart Pacarada gegen den 19-jährigen Max Finkgräfe als Linksverteidiger verloren. Großes Vertrauen sieht jedenfalls anders aus.

Auch Mathias Olesen und Eric Martel könnten in der Innenverteidigung spielen, doch Olesen gilt als Alternative auf der Doppelsechs, ist weit von einem Stammplatz entfernt. Eric Martel hat den Stammplatz sicher, wird ihn auf der Doppelsechs aber auch behalten. Ein weiterer Innenverteidiger würde dem FC definitiv gut tun. Das wissen natürlich auch Christian Keller und Co. und werden die Fühler wenige Tage vor dem Deadline Day ausgestreckt haben. Zumal nach wie vor die Transfersperre wie ein Damoklesschwert über dem Geißbockheim hängt. Erst wenn es bei dem Versuch bleibt, werden die Alternativen greifen müssen.

Benötigt der FC noch eine weitere Offensivkraft?

In der Offensive deutete lange nicht viel auf einen weiteren Transfer, allerdings scheint er durchaus Sinn zu machen. Nach den beiden frühen Auswechslungen von Davie Selke im Pokal gegen Osnabrück und zum Liga-Auftakt gegen Borussia Dortmund sowie der Einwechslung von Luca Kilian als Zielspieler war der Wunsch nach einem weiteren Stoßstürmer bei den Fans groß. Und vermutlich nicht nur bei den Fans. Zwar verpackte Baumgart den unglücklichen Auftritt von Kilian am Dienstag in ein paar witzige Worte, es schwang aber auch eine Spur Verzweiflung mit. „Ich hätte es gerne anders gelöst“, sagte Baumgart. „Das zeigt halt, dass uns da zwei Mittelstürmer fehlen.“ Zwei? Immerhin betonte der Trainer doch, dass Steffen Tigges „jederzeit reinkommen“ könne. Dass Baumgart entgegen seiner eigenen Maßgabe, Rekonvaleszenten erst einmal Zeit zu geben, Selke von Beginn an spielen ließ, zeigt ebenfalls die Nöte. Selke wird auch gegen Wolfsburg spielen. „Ich habe ja nur einen Mittelstürmer“, betonte Baumgart am Donnerstag.

In Frage käme ohnehin nur ein Stoßstürmer. Durch die Verpflichtungen von Luca Waldschmidt und Faride Alidou sowie die Rückkehr von Mark Uth ist der FC hinter der Sturmspitze stark aufgestellt. Inklusive Linton Maina, Sargis Adamyan und Florian Kainz kommt der FC auf sechs Offensivkräfte, die sich um maximal drei Positionen streiten. Und dabei sind die „halbe Achten“ wie Denis Huseinbasic, Rasmus Carstensen oder Dejan Ljubicic genauso wenig eingerechnet wie der noch verletzte Jan Thielmann. De facto ist der FC in der Offensive deutlich besser aufgestellt als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Vor der Doppelbelastung mit der Conference League starteten die Kölner ebenfalls mit Tigges und Dietz, dazu mit Tim Lemperle und Sebastian Andersson in die Liga. Mark Uth fiel bereits verletzt aus, Anthony Modeste hatte den Klub kurzfristig verlassen. Erst im Winter besserten die Kölner mit Davie Selke nach.

Zwar verfügt der FC neben Selke über zwei weitere Zielspieler, Tigges kommt nach seiner Verletzung zurzeit allerdings nicht über die Rolle des Ergänzungsspieler hinaus und Florian Dietz kämpft um den Anschluss ans Team. Gerade in Bezug auf die mögliche Transfersperre wäre ein weiterer Stoßstürmer also eine überaus sinnvolle Investition. Doch die Zeit rennt. Nach dem 1. September dürfte der FC nur noch vertragslose Spieler verpflichten.

Gibt es weitere Abgänge beim 1. FC Köln?

Mehr könnte sich dagegen noch auf der Seite der Abgänge tun. Nach der Unterschrift von Faride Alidou könnten die Tage für Dimitrios Limnios beim FC gezählt sein. Der griechische Nationalspieler spielte eine gute Vorbereitung, hinter Linton Maina, Alidou, aber auch Florian Kainz und nach der Genesung von Jan Thielmann wird Limnios keine großen Chancen haben. Am Donnerstag betonte der Trainer, dass er bei der Kaderbenennung für Samstag durchaus ungerechte Entscheidungen treffen könne, zumindest aus Spieler Sicht. Baumgart nannte keine Namen, Limnios würde aber auf die Beschreibung betroffener Spieler passen. Auch Kristian Pedersen gilt weiterhin als potenzieller Abgang. Florian Dietz wurde ebenfalls lange als möglicher Abgang genannt. Der Stoßstürmer laboriert aber nach wie vor an den Folgen seiner Kreuzbandverletzung. Baumgart ließ am Dienstag durchblicken, dass die Genesung kompliziert sei. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dietz in diesem „Zustand“ einen neuen Verein findet, ist recht unwahrscheinlich. Dass der FC ihn so abgeben will, auch.

Bleibt also noch die Personalie Justin Diehl. Wie berichtet, wurde der Angreifer in die U21 degradiert, weil er sich eine Zukunft beim FC nicht vorstellen könne. Nun öffnete Baumgart die Hintertür aber wieder – zumindest einen Spalt. „Wenn sich Justin anders entscheidet, nehmen wir ihn gerne dazu“, sagte der Trainer. Aktuell fehlen wohl noch die passenden Angebote für einen Transfer. Es bleiben allerdings auch noch ein paar Tage.

 

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