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FC: Ohne Ellyes Skhiri gegen Ellyes Skhiri

Am Sonntag kommt es für den 1. FC Köln zum Wiedersehen mit Ellyes Skhiri. Dann ist der FC zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Der Tunesier ist bei den Hessen bereits angekommen, spielt wieder auf seinem hohen Niveau. In Köln hat er eine Lücke gerissen, die offenbar gestopft ist.

Bereits am dritten Spieltag der neuen Saison trifft der 1. FC Köln auf Eintracht Frankfurt und damit auf Ellyes Skhiri. Der Tunesier hatte den FC im Sommer verlassen, um einen weiteren Karriereschritt zu nehmen. Ob das in Frankfurt gelingt, wird die Zeit zeigen. Für den FC geht es ohne Ellyes Skhiri gegen Ellyes Skhiri

Auf die große Hoffnung folgte die tiefe Enttäuschung, auf die Enttäuschung das Unverständnis – zumindest bei vielen Kölner Fans. Anfang Juli gab Eintracht Frankfurt die Verpflichtung des neuen Mittelfeldspielers bekannt. Ellyes Skhiri sollte die Defensive der Eintracht verstärken. Kurz zuvor hatte sich der 28-Jährige mit emotionalen Worten vom FC, von der Stadt, aber vor allem von seinen Fans verabschiedet. „Ich bin sehr stolz, Teil dieser FC-Familie gewesen sein zu dürfen und dieses Trikot getragen zu haben. Ich werde euch nicht vergessen, ich werde euch immer in meinem Herzen tragen“, sagte Skhiri. Auch die Kölner haben den Tunesier nach vier Jahren für den FC im Herzen getragen und werden es mit großer Wahrscheinlichkeit auch weiter tun, unabhängig vom Ergebnis am Sonntag, wenn der FC in Frankfurt spielt, unabhängig von der Leistung des Mittelfeldspielers. Denn Skhiri war in den vergangenen Spielzeiten der absolute Leistungsträger, ein Garant für ein geordnetes Mittelfeld und zudem wichtiger Torschütze.

Skhiri bereits wieder Spitze

In vier Jahren lief Skhiri 133 Mal für den FC auf, erzielte 20 Tore, bereitete acht Treffer vor. Der Tunesier war 2019 für sechs Millionen Euro an den Rhein gewechselt, er steigerte seinen Marktwert beim FC auf rund 15 Millionen Euro. Bitter nur, dass der FC von dieser Steigerung nichts Materielles hatte. Skhiri wechselte ablösefrei nach Frankfurt. Und damit folgte das Unverständnis. Er wolle den nächsten Schritt gehen, hatte er bei seinem Abschied gesagt. Für viele Fans war der nach Frankfurt offenbar nicht groß genug. Immerhin schaffte es die Eintracht „nur“ in die Conference League und im Sommer waren noch Namen wie der AC Mailand und der FC Sevilla gehandelt worden. Dennoch, der FC war Skhiri zu klein geworden. „Ich brauchte eine neue Etappe. Für meinen Fortschritt ist das der richtige Schritt“, sagte Skhiri bei seiner Vorstellung und erklärte direkt seine Arbeitsweise: „Ich bin kein Lautsprecher, ich bin ruhig und überlegt, ich komme über die Arbeit“, erklärte Skhiri. Er wolle nicht mit Worten, vielmehr mit Leistung und seinem Charakter glänzen.

Und so sprach sich der Tunesier in die Herzen der Hessen und bestätigte seine Worte in der anschließenden Vorbereitung. Und auch in den ersten Pflichtspielen knüpfte Skhiri an seine starke Leistung in Köln an. In der vergangenen Spielzeit kam Skhiri auf eine Passquote von fast 90 Prozent, auf eine Zweikampfquote von 54.5 Prozent und der Dauerläufer lief im Schnitt 12.3 Kilometer. Nach den ersten beiden Ligaspielen für Frankfurt kommt der 28-Jährige auf eine Passquote von 93 Prozent, auf eine Zweikampfquote von 55 Prozent und auf eine Laufleistung von 12,3 Kilometer. Skhiri ist in Frankfurt angekommen, bringt weiterhin seine Leistung. Ob er bei den Hessen den nächsten Schritt geht, wird sich schon am Donnerstagabend zeigen. Dann trifft die Eintracht im Rückspiel der Playoffs zur Conference League auf Levski Sofia.

Martel und Ljubicic mit ebenfalls guten Werten

Während Skhiri bei Frankfurt also nun Lücken stopft, hat der Mittelfeldspieler in Köln eine gerissen. Zumindest vorerst. Während der Vorbereitung gab es rund um das Geißbockheim nur wenig andere Themen als die Frage nach dem Nachfolger des Sechsers. Sportchef Christian Keller betonte, dass man Skhiri nicht würde ersetzen können, um dann aber einen Mittelfeldspieler auf Bundesliga-Niveau in Aussicht zu stellen. Die nominelle Kaderlücke wurde in der Tat aber mit einem talentierten dänischen U21-Nationalspieler geschlossen, der aktuell noch auf keine Minute Bundesliga kommt. Das hatten die Kölner Verantwortlichen auch nicht erwartet, vielmehr brachte Keller potenzielle Sechser aus dem eigenen Kader ins Spiel.

De facto hat der Sportchef Wort gehalten. In Eric Martel, der ohnehin gesetzt ist, sowie Dejan Ljubicic scheinen die Kölner nun ihre Doppelsechs gefunden zu haben. Wäre Martel gegen Wolfsburg nicht ausgewechselt worden, würden die beiden mit Sicherheit das interne Ranking der Laufleistung anführen – so, wie sie es bei der Passquote mit 92 Prozent (Martel) und 88.7 Prozent (Ljubicic) tuen. Auch von der Zweikampfquote stehen die beiden Skhiri in so gut wie nichts nach. Auch deswegen dürfte ein Ljubicic-Wechsel für Steffen Baumgart und Christian Keller nie ein ernsthaftes Thema gewesen sein. Einzig bei den Toren will es bei den drei Sechsern bislang nicht laufen. „Ich bin nicht hier, um Tore zu schießen“, hatte Skhiri bei seiner Vorstellung bei der Eintracht gesagt. Das wird man in Köln wiederum gerne hören.

 

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