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In Leipzig chancenlos, beim FC Leistungsträger

Jeff Chabot und Eric Martel durchliefen einige Jahre die Leipziger Nachswuchsteams, auch Benno Schmitz und Davie Selke spielten bereits für RB. Richtig durchsetzen konnte sich bei den Sachsen keiner der Spieler. Sie alle gehören nun beim FC zum Stammpersonal.

Für Eric Martel, Jeff Chabot, Davie Selke und Benno Schmitz geht es am Samstag an alte Wirkungstätte. Sie alle waren bei den Sachsen früher oder später ohne Chance auf viel Einsatzzeit, beim FC sind sie aber mittlerweile absolute Leistungsträger. Sowohl für Spieler als auch für den FC hat sich diese Entwicklungen mehr als gelohnt. Selke, Martel und Chabot: bei RB chancenlos, beim FC Leistungsträger

Es gibt aktuell wohl nur wenige Gründe, warum die RB-Verantwortlichen bewundernd, vielleicht ein wenig neidisch Richtung Köln schauen würden. Es ist zumindest vorstellbar, dass der ein oder andere Leipzig-Vertreter die Faust in der Tasche machen musste, als am Dienstag die Nachricht aufploppte, Jeff Chabot stehe auf dem Wunschzettel einiger Bundesliga-Topklubs und eine mögliche Ablöse von rund 15 Millionen Euro kolportiert wurde. Wenn dem so ist, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass der Innenverteidiger sogar ins Visier der Bullen geraten ist. Was wiederum eine gewisse Komik mit sich tragen würde. Denn Jeff Chabot ist nur eins von vielen Beispielen, woran es Leipzig beim nicht erstaunlichen, aber dennoch einmaligen Aufstieg hapert: der eigenen Nachwuchsarbeit. Denn für den Kölner Abwehrchef wird das Spiel gegen Leipzig eine Art Heimreise. Chabot, in Hanau geboren und in Hessen aufgewachsen, wechselte im Alter von 16 Jahren in die Talentschmiede von RB, von der sich der Verein einiges versprach.

Kaum Einsatzchancen für Chabot und Martel

Drei Jahre spielte der Abwehrspieler für den Leipziger Nachwuchs, wurde in dieser Zeit Junioren-Nationalspieler und hoffte auf den baldigen Durchbruch. Tatsächlich wollte Chabot seinen Vertrag für die U23 verlängern, doch die Reserve wurde – wie bei vielen anderen Bundesligisten auch – aufgelöst. Chabot war gerade 19, Chancen auf Einsätze bei den Profis rechnete er sich nicht aus. Und so verließ der Innenverteidiger RB zum Nulltarif Richtung Niederlande. Dort sammelte der Abwehrspieler die Spielpraxis, die er sich erhofft hatte. Über den Umweg Italien landete Chabot bekanntlich in Köln. Auch Eric Martel durchlief die RB-Schmiede. Zumindest einige Jahre. Als 15-Jähriger wechselte der Mittelfeldspieler aus Regensburg nach Sachsen. Martel wurde wie Chabot in Leipzig Junioren-Nationalspieler, wurde dann um Spielpraxis zu sammeln an Austria Wien verliehen. Nach seiner Rückkehr teilte man auch Martel mit, dass er nur mit wenig Spielzeit rechnen dürfe. Den Sechser zog es für rund eine Millionen Euro weiter Richtung Köln. Dort ist der 21-Jährige ein absoluter Leistungsträger, eine Säule der Kölner Mannschaft.

Martel und Chabot sind nur zwei Beispiele von vielen Bundesliga-Spielern, die den Durchbruch bei anderen Klubs schafften. Ein Problem, dass Leipzig schon seit vielen Jahren begleitet. RB hat Millionen in das Nachwuchsleistungszentrum investiert, dauerhaft hat es kein Eigengewächs in die Profimannschaft von RB geschafft. In der aktuellen Eigengewächs-Statistik im Profikader belegt Leipzig mit zwei Spielern den letzten Platz. Beide Akteure standen zwar bereits im Profikader, hatten aber noch nicht eine Einsatzminute. In der gleichen Statistik liegt der FC mit sieben Eigengewächsen auf Rangt vier, gemeinsam mit den Bayern. Lange diente die rasante Entwicklung der Profimannschaft als möglicher Grund für die nicht vorhandenen Eigengewächse im Profikader. Doch nach acht Jahren NLZ Leipzig zählt das Argument wohl nicht mehr, für einen Klub, der sich die Entwicklung der Nachwuchskicker auf die Fahne geschrieben hat. Auch deswegen hat der bei RB mittlerweile geschasste Max Eberl im Sommer Manuel Baum als neuen Chef des NLZs nach Leipzig gelotst.

Zentrale Achse beim FC

Neben Chabot und Martel blicken aber auch Benno Schmitz und Davie Selke auf eine Leipziger Vergangenheit zurück. Schmitz ging dabei einen anderen, aber einen durchaus bekannten Weg. Der bei den Bayern ausgebildete Abwehrspieler wechselte 2014 zu RB Salzburg, bevor es zwei Jahre später nach Leipzig ging. In seiner ersten Spielzeit in der Bundesliga kam der Abwehrspieler noch auf starke 17 Einsätze, auch zwei Mal gegen den FC. In der zweiten Spielzeit in Leipzig waren es ganze zwei. Der Wechsel 2018 nach Köln somit verständlich, wenn nicht sogar folgerichtig. Ein Jahr zuvor hatte auch Davie Selke die Leipziger schon wieder verlassen. Dabei wollte der Stürmer ursprünglich gar nicht zu RB wechseln, für ihn ging es um die Vertragsverlängerung. Doch Bremen benötigte Geld, Leipzig einen jungen Stürmer. Nachdem der Angreifer aber bei den Bullen nicht über die Rolle des Ersatzspielers hinauskam, ging es weiter Richtung Berlin.

Mal abgesehen von Benno Schmitz gibt es beim FC nun also eine zentrale Achse, die sich bei den Bullen nicht durchsetzen konnte, beim FC aber zu den absoluten Leistungsträgern gehört, Schmitz ist immerhin Stammspieler. Das Online-Portal transfermarkt.de schätzt alleine die Marktwerte von Chabot und Martel auf insgesamt 16.5 Millionen Euro – die beiden Akteure kosteten den FC gerade einmal rund drei Millionen. Sowohl für Spieler als auch für den Klub haben sich die Entwicklungen also mehr als gelohnt.

 

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