Beim FC auf Händen getragen, bei Borussia Dortmund glücklos – nun kritisiert der Stürmer die Kölner Verantwortlichen heftig.
Für Anthony Modeste verlief die vergangene Saison wohl anders als erhofft. Zuletzt soll der Stürmer ein Millionen-Angebot aus Saudi-Arabien abgelehnt haben. Nun macht der Franzose erneut von sich Reden: Modeste kritisiert die FC-Führung scharf.
Nach der verpassten Meisterschaft beim BVB war es um Anthony Modeste still geworden. Bis auf ein vermeintliches Angebot aus Saudi-Arabien, das Anthony Modeste dem Vernehmen nach abgelehnt haben soll, gab es keine Schlagzeilen um den Stürmer. Selbst in den Foren und Sozialen Medien wurde wenig über den nun vertraglosen Angreifer diskutiert. Nun äußerte sich der 35-Jährige in der Bild zu seinem Abschied und fand erstaunlich harte Worte. „Keiner außer mir weiß, was wirklich hinter den Kulissen passiert ist, und ich muss leider diese Geheimhaltung respektieren“, sagte der 35-Jährige.
Modeste hatte im vergangenen Sommer noch ein Jahr Vertrag beim FC und hätte gerne verlängert. Der FC war dazu in der finanziell angespannten Situation nicht in der Lage. Die Kölner hatten offen kommuniziert, dass sie Spieler mit hohem Einkommen von der Payroll kriegen oder das Gehalt bei einer Vertragsverlängerung kürzen wollten. Mit geschätzt 3 Millionen Euro Gehalt war Modeste einer der Großverdiener beim FC. „Da mein Gehalt ein Problem darstellte, stand ich ganz oben auf der Liste der zum Verkauf stehenden Spieler. Diese Information erhielt ich im Trainingslager zum ersten Mal, war geschockt, enttäuscht und sauer. Man hatte mir schließlich so auf subtilem Weg zu verstehen gegeben, dass ich für den Verein nicht mehr tragbar bin“, so Modeste. Dieser Enttäuschung machte der Stürmer auch umgehend Luft. In einem Interview kokettierte der Franzose im Trainingslager in Donaueschingen mit einem frühzeitigen Abgang. Einmal mehr. Schon im Winter zuvor hatte es Gerüchte gegeben.
Demnach lag Modeste ein Zweijahresvertrag eines nicht genannten saudischen Klubs vor, rund drei Millionen Euro sollte der Stürmer verdienen. War da nicht was? Im Winter 2021/22 wollte Al-Hilal Riad den damaligen FC-Top-Torjäger nach Saudi-Arabien locken. Bei den Kölner Verantwortlichen sprach man später davon, dass es sich um ein unmoralisches Angebot gehandelt habe. Und doch lehnte der Franzose ab. „Ich liebe den FC. Ich weiß, aus was für einer schweren Zeit ich komme, und auch, was ich dem Trainer zu verdanken habe“, sagte Modeste damals. Die Liebe hielt bekanntlich nicht lange. „Jetzt muss ich vielleicht an mich denken. Ich habe nur eine Karriere, um Titel zu holen, aber auch um Geld zu verdienen“, hatte Modeste nur wenige Wochen später im FC-Trainingslager gesagt. „Aber ich denke, es wird kein Problem sein, der Top-Verdiener muss langsam weg.“
Wechsel zum BVB für Modeste kein Fehler
Im Gespräch mit der Bild räumte der 35-Jährige zumindest diesbezüglich Fehler ein. Er sei frustriert und geladen und seine Reaktion zu heftig gewesen. „Ich bin dem FC mehr zugetan, als sie jemals ahnen können. Die Verschmelzung mit den Fans war meine größte Kraftquelle. Wir haben zweimal die Qualifikation für Europa geschafft. Ich habe mein Bestes gegeben. Was muss man mehr tun, um eine Fußballlegende zu sein? Dann werde ich mit 34 Jahren am Ende nach Dortmund verkauft und werde zum Staatsfeind Nummer 1 in der Stadt. Das verstehe ich nicht“, so der Stürmer. Seine Kritik an die Kölner Verantwortlichen, sie „hätten ruhig erwähnen können, dass es zum Wohle des Vereins getan wurde und dass sie sich über meinen Abgang einig waren“.
Für den Wechsel zum BVB kassierte Köln über dem Marktwert liegende fünf Millionen Euro, Modeste ein üppiges Gehalt. Glücklich wurde der Franzose in Dortmund aber dennoch nicht. Der Stürmer lief zwar 29 Mal für den BVB auf, erzielte allerdings nur zwei Treffer und bereitete ein Tor vor. Hauchdünn verpasste Modeste mit Dortmund die Meisterschaft. „Für mich war der Wechsel kein Fehler“, sagte der Franzose. „Wenn man die Anzahl der Tore vergleicht, war das Verhältnis in Köln natürlich höher. Aber das sind zwei unterschiedliche Teams, zwei unterschiedliche Spielstile und unterschiedliche Kader.“
Nun gibt es offensichtlich eine unterschiedliche Wahrnehmung. Und das nichts zum ersten Mal. 2017 wechselte Modeste nach China – auch damals mit vielen Nebengeräuschen. Und auch damals gab der Franzose an, dass die Hauptschuld für den Wechsel am FC lag.
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