Augsburg: Einst Angst- jetzt Aufbaugegner?

, ,
Startseite » #koefca » Seite 3

Augsburg: Einst Angst- jetzt Aufbaugegner?

Fast zehn Jahre konnte der FC gegen Augsburg nicht gewinnen. Ausgerechnet in der ärgsten Abstiegsnot gelang die Wende. Das würden die Kölner gerne wiederholen. Doch Augsburg befindet sich nach dem Trainerwechsel im Aufschwung.

Am Samstag empfängt die Mannschaft von Steffen Baumgart den FCA im RheinEnergie-Stadion. Keine leichte Aufgabe für den 1. FC Köln: Der FCA – einst Angst- jetzt Aufbaugegner?

Neun Spiele in Folge hatten die Kölner nicht mehr gewonnen. Als der FC damals im April 2021 erst Leipzig empfang und nur drei Tage später nach Augsburg reisen sollte, glaubte rund um das Geißbockheim wohl niemand mehr an so etwas wie den Klassenerhalt. Vielleicht Friedhelm Funkel, der die Kölner von Markus Gisdol überraschend spät übernommen hatte. Zwar betrug der Rückstand zu Hertha BSC und damit zum Relegationsplatz nur drei Punkte, doch es warteten eben die Begegnungen gegen den Tabellenzweiten aus Leipzig und gegen den Angstgegner aus Augsburg auf den FC. Funkel zauberte mit Jonas Hector in der Offensive einen Meistergriff gegen Leipzig aus dem Hut, vor allem aber durchbrach der Trainer-Routinier mit den Kölnern eine viel zu lange Serie.

FC mit guter Bilanz gegen Augsburg unter Baumgart

Zehn Jahre hatten die Geißböcke nicht mehr gegen den FC Augsburg gewonnen. Die Fuggerstädter, die vermeintliche graue Maus, waren für die Kölner so etwas wie ein rotes Tuch. Augsburg hat dem FC schmerzhafte Pleiten zugeführt. Unter anderem die 0:1-Niederlage 2015, als Marvin Hitz so lange den Elfmeterpunkt malträtierte, dass Anthony Modeste beim Strafstoß wegrutschte und verschoss sowie das 0:3 im September 2017, als der FC nach den beiden Auftaktniederlagen auf die Wende beim FCA hoffte. An jenem Abend vor zweieinhalb Jahren hatten trotz des Überraschungserfolgs über Leipzig nur wenige drei weitere Punkte auf dem Zettel. Doch ausgerechnet der mittlerweile nach Verona abgewanderte Ondrej Duda erwischte einen seiner weniger besonderen Tage in Köln, brachte den FC mit einem Traumtor in Führung und erzielte später das 3:0, Florian Kainz hatte auf 2:0 erhöht. Zwar verkürzte Augsburg noch mal, doch der FC konnte nach einer Dekade wieder gegen den FCA gewinnen.

Und seitdem hat sich das Blatt gewendet. Von den vergangenen fünf Spielen hat der FC vier gewonnen – drei unter Steffen Baumgart. So im Oktober 2022, der FC hatte erstmals unter Baumgart drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie innerhalb einer Spielzeit kassiert, gegen den FCA gelang die Wende. Steffen Tigges traf beim 3:2 doppelt, auch Denis Huseinbasic war erfolgreich. In der vergangenen Saison gab es zwei Siege gegen Augsburg. Ein Angstgegner sind die Fuggerstädter schon lange nicht mehr, dafür aber ein Aufbaugegner? Zwar spricht die Serie der vergangenen Jahre für die Geißböcke, damit hört es aber auch wieder auf.

Augsburg im Aufwind

Die Form der beiden Teams könnte jedenfalls nicht unterschiedlicher sein. Der FC ist nach dem Derbysieg unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Das Debakel gegen Leipzig, das Aus im Pokal haben Spuren hinterlassen. Von Selbstvertrauen war zuletzt keine Spur – im Gegenteil, die Kölner wirkten extrem verunsichert, mental dem Druck vielleicht nicht gewachsen. Augsburg ging es zu Beginn der Spielzeit ähnlich. Der FCA gewann von den ersten acht Pflichtspielen nur eins, für Enrico Maaßen war Schluss, Jess Thorup übernahm und Augsburg holte zwei Siege in Serie. Mit dem FC wolle er sich nicht so sehr beschäftigen, sagte der neue Trainer am Donnerstag, um sich dann doch zum Pokalspiel zu äußern: „Das war für den FC eine Möglichkeit, einen Sieg und Selbstvertrauen zu bekommen. Die letzten 20 Minuten haben sie es mindestens probiert und waren nah dran, zurück ins Spiel zu kommen. Aber Samstag wird es ein neues Spiel geben und neue Möglichkeiten.“ Das allerdings für beide Mannschaften.  


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Davie Selke: Stürmer in der Krise

, ,
Startseite » #koefca » Seite 3

Davie Selke: Stürmer in der Krise

Vor wenigen Wochen wurde Davie Selke mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht – mal wieder. Aktuell befindet sich der Stürmer allerdings in einer handfesten Krise.

Für Davie Selke will es in dieser Spielzeit noch nicht so recht laufen. Erst war der Angreifer verletzt, mittlerweile hat er seit fünf Spielen nicht mehr getroffen. Dabei war er im September mal wieder mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht worden. Das scheint gerade sehr weit weg zu sein. Davie Selke befindet sich in der Krise

Es ist noch keine vier Wochen her, da lebte eine Diskussion des Früh-Sommers wieder auf. Laut der „Sport Bild“ habe DFB-Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Suche nach einem „echten“ Stürmer für die USA-Reise auch Davie Selke auf dem Zettel gehabt. Einem Zettel mit insgesamt vier Namen. Aufgrund der aktuellen Situation beim 1. FC Köln und der Torgefahr, die Selke in dem bisherigen Saisonverlauf ausstrahlt, eine erstaunliche Entwicklung. Selke hatte damals gerade gegen Hoffenheim und Bremen getroffen und der deutsche Fußball offenbar nicht gerade die Qual der Wahl an „echten“ Stürmern.

Selke im Formtief

Letzteres hatte Ende Mai auch Steffen Baumgart erkannt. Beim Fan-Talk „Loss mer schwade“ gab der 51-Jährige dem damaligen Bundestrainer Hansi Flick eine klare Empfehlung. „Wenn ich jetzt einen Namen nenne, halten mich alle für wahnsinnig“, antwortete der Kölner Coach auf die Frage, welchen FC-Kicker er am ehesten im Nationaltrikot sehen würde. „Also, wenn Davie so weitermacht… Wir haben nur zwei Mittelstürmer: Füllkrug und Selke. Ich bin gespannt, ob komplett an ihm vorbeigeschaut wird, wenn er gesund bleibt und wenn das weiter so läuft, wie er es jetzt gerade andeutet.“ Ob Selke damals wirklich ein Kandidat für die Nationalmannschaft gewesen ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist, es ist nicht so weitergelaufen, wie der Stürmer es damals angedeutet hat. Ähnlich wie bei anderen Leistungsträgern will es auch bei dem Kölner Stürmer in dieser Saison nicht rund laufen.

Selke, der nach seiner Verpflichtung im Januar 23 zunächst einmal erhebliche Anlaufschwierigkeiten beim FC hatte und schnell in Kritik geriet, kam am Ende der vergangenen Saison auf fünf Treffer. Für diese Spielzeit erhofften sich Fans und auch einige Experten eine zweistellige Anzahl, zwischen zehn und fünfzehn Toren. Nach dem neunten Spieltag sind es genau zwei, seit fünf Spielen hat der Stürmer nicht mehr getroffen. In der gesamten Spielzeit kommt der Angreifer auf 14 Torschüsse – beachtlich wenig für einen Stoßstürmer. Spitzenreiter Viktor Boniface kommt auf 54, Harry Kane immerhin auf 36, Teamkollege Luca Waldschmidt auf 20. Während Serhou Guirassy im Schnitt alle 46 und Harry Kane alle 60 Minuten einen Treffer erzielen, sind es bei Selke alle 300. Allerdings lief Selke zu Beginn der Saison auch einige Male angeschlagen auf. Zuletzt war Selke fit, aber offenbar außer Form.

Augsburg als Hoffnungsmacher

Schon gegen Gladbach hatte der 28-Jährige nicht viel mit dem Spiel zu tun, gegen Leipzig fiel er ebenfalls nicht auf. Am Dienstag erlebte der Angreifer einen weiteren schlechten Tag, legte mit einem Stockfehler Kaiserslautern im Grunde die Führung auf, hatte nicht einen Torschuss. Große Alternativen hat der FC aktuell nicht. Auch Steffen Tigges konnte bei seinen bisherigen Auftritten nicht überzeugen. Sargis Adamyan, im Grunde auch kein Stoßstürmer, stand zuletzt genauso wenig im Kader wie Youngster Damion Downs. Ob Florian Dietz den Kölnern nach seiner langen Verletzung weiterhelfen kann, ist ebenfalls fraglich.

Auf die Europameisterschaft im eigenen Land angesprochen, sagte Selke vor einigen Wochen dem TV-Sender Sky, dass das im Moment für ihn kein Thema sei. In der aktuellen Form ist das aber auch kein Thema. Hoffnung kann dem Offensivspieler ausgerechnet das Duell gegen Augsburg machen. Gegen kein anderes Team sammelte der Angreifer mehr Scorerpunkte. In 14 Spielen erzielte der Stürmer gegen die Fuggerstädter zwei Tore und legte vier Treffer auf.



Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Das erste Endspiel

, ,
Startseite » #koefca » Seite 3

Das erste Endspiel

FC-Trainer Steffen Baumgart hat die kommenden Begegnungen als Endspiele ausgerufen. Kein Wunder, jetzt kommen die Gegner auf Augenhöhe. Der Druck ist für die richtungweisenden Partien hoch. Der FC wird endlich punkten müssen.

Nur vier Tage nach dem 2:3 in Lautern steht für den FC das nächste Duell an. Die Geißböcke treffen auf den FC Augsburg. Ein wichtiges Duell für den 1. FC Köln: Der FC steht vor dem ersten Endspiel.

Reframing ist in der Sportpsychologie ein gängiges Mittel. Bei dieser Methode werden Umstände oder Ereignisse in einen anderen Rahmen, in ein anderes Licht gerückt. So wird beispielsweise versucht, in einem vermeintlichen Nachteil etwas Positives zu sehen. Dass der FC nur drei Tage nach der deftigen Pleite gegen Leipzig schon wieder im Pokal ran musste, legten sowohl Steffen Baumgart als auch ZDF-Experte und Fußball-Weltmeister Per Mertesacker den Kölnern als gewissen Vorteil in der aktuellen Krise aus. Die Spieler hätten so im Grunde keine Zeit, sich mit der fast schon historischen Pleite lange zu beschäftigen. Der Fokus müsse so natürlich direkt auf die kommende Begegnung, auf die bevorstehende Aufgabe gerichtet werden. „Alles gut“ also, wie es beim FC so schön heißt.

Richtungweisende Spiele vor der Brust

Doch gerade die Psyche wollte gegen Lautern bei den Geißböcken nicht so mitspielen, wie es sich die Kölner Verantwortlichen gewünscht oder erhofft hatten. Von „alles gut“ waren die Kölner weit entfernt – sehr weit. Der FC trat beim 2:3 ohne jegliches Selbstvertrauen auf, war sichtbar verunsichert, lange planlos, viel zu oft ideenlos. Ganz offensichtlich trugen die FC-Profis die bittere Pleite von Leipzig und den bisherigen bescheidenen Saisonverlauf dann doch in den Köpfen mit sich. Gegen Gladbach hatte Köln noch die passende Reaktion auf die bittere 0:3-Pleite gegen Leverkusen gezeigt. Das wollte nun nicht mehr gelingen. Köln verpasste somit auch die Chance, sich Selbstvertrauen für die kommenden Spiele zu holen. Und die stehen unmittelbar bevor und sind auch aus Sicht von Baumgart von extrem großer Bedeutung. „Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel. Endspiel bedeutet, dass ich nur diese einzige Chance im Spiel habe“, hatte der Kölner Trainer vor dem Pokalspiel auch in Bezug auf die Liga gesagt.

Kein Wunder, die kommenden Begegnungen sind richtungweisend – für den FC, aber möglicherweise auch für Baumgart. Die Rückendeckung der Verantwortlichen hat der Trainer noch sicher. Doch vor der Länderspielpause im November stehen die beiden Partien gegen Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) und Bochum (11.11., 18.30 Uhr, Sky) auf dem Spielplan. Nachdem die Kölner in den ersten neun Spielen gegen sieben Gegner aus der oberen Tabellenhälfte gespielt haben, folgen nun die gegen Gegner auf Augenhöhe – sollte man meinen und wurde von den Kölner Verantwortlichen so auch kommuniziert. Damit haben die FC-Bosse ein Ziel gesetzt, an dem sie sich messen lassen müssen. Dabei hat sich Augsburg nach dem schwachen Saisonstart ausgerechnet vor dem Duell gegen den FC berappelt. Auch, weil bei den Fuggerstädtern ein neuer Trainer durchstartet. Mit der Verpflichtung von Jess Thorup für Enrico Maaßen ist der Erfolg zum FCA zurückgekehrt.

Augsburg kommt wieder richtig in Schwung

Am vergangenen Wochenende bezwang Augsburg den von Baumgart als hoch eingeschätzten VfL Wolfsburg 3:2 und liegt nach zwei Siegen in Serie nur noch einen Rang hinter den Wölfen. Das darf die Kölner nicht sonderlich interessieren. Die Punkte müssen her – egal wie. Schon nach dem Pokal-Aus wurde erstmals die Trainerfrage gestellt. Der Druck würde bei weiteren Niederlagen auch auf den bislang unantastbaren Baumgart steigen. Immerhin findet das Duell nur wenige Tage nach der Pokalpleite statt. Viel Zeit für die Verarbeitung bleibt nicht. Der FC hat mit dem Fokus auf Augsburg schon begonnen.



Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!