Auch, wenn die Konkurrenz dem FC mal wieder in die Karten gespielt hat und Köln von Rang zwei winkt, tun die Geißböcke gerade zu wenig dafür, sich den Nimbus des Aufstiegskandidaten zu verdienen. Nur auf die Ausrutscher der Gegner zu bauen, wird nicht reichen. So wird der Rechenschieber am Ende des Tages doch eine Rolle spielen. Ein Kommentar zum 1:1 des 1. FC Köln in Fürth.
Zum zweiten Mal in Folge haben die Kölner wichtige Punkte liegen gelassen. Mit fünf Punkten mehr wäre der FC dem Aufstieg zumindest schon ein Stück näher. Nur zählt „wäre“ nicht. Und so wird es wohl bis zum Ende spannend bleiben. Ein Kommentar zum 1:1 des 1. FC Köln in Fürth.

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Es ist noch keine 14 Tage her, da weigerte sich Gerhard Struber, den Rechenschieber aus der Schublade zu holen. Der FC hatte gegen Paderborn 2:1 gewonnen und die ersten Experten prophezeiten schon einen sehr wahrscheinlichen Aufstieg. Leichtes Restprogramm, kleines Polster, Historie – dass der Fußball aber seine eigenen Gesetze und Geschichten schreibt, bekamen der FC und die Kölner Fans am Freitagabend einmal mehr schmerzhaft zu spüren. Ein mageres 1:1 entführten die Geißböcke eben aus Fürth. Ein 1:1, bei dem durchaus der Siegtreffer möglich gewesen wäre, genauso wäre aber auch ein 1:2, vielleicht sogar ein 1:3 aus Kölner Sicht ein realistisches Ergebnis gewesen. Vermutlich war der FC dem Sieg ein „Stück weit“ näher. Zumindest haben die Kölner einen ganz klaren Elfmeter nicht zugesprochen bekommen.
Eine Frage der Qualität
Der Tenor der Geißböcke ist weiterhin, nur auf sich selbst zu schauen. Doch die Betrachtung kann und darf den FC-Verantwortlichen nicht gefallen. Wenn vier Mal in Folge der Keeper der Man of the Match ist – und das gegen drei Teams aus dem Tabellenkeller – und man dem Sieg aufgrund eines nicht gegebenen Elfmeters (dem zweiten in diesem Spiel) hinterhertrauert, dann ist es mit der Qualität ganz offensichtlich so eine Sache. Egal ob Chancenwucher, lahmende Offensive oder fehlende Ideen – am Ende des Tages liefern die Kölner für einen Aufstiegskandidaten viel zu oft einfach zu wenig ab. Immer wieder haben Spieler, Trainer und Verantwortliche betont, dass es auch eine Qualität sei, Spiele knapp zu gewinnen, dass es nicht um Schönspielerei gehe, vielmehr um das Ergebnis. Sie haben darauf hingewiesen, dass die Tabelle ja auch eine gewisse Wahrheit spricht.
Aber tut sie das? Oder ist die Wahrheit vielmehr, dass man auf Rang zwei der Tabelle mit allen Optionen steht, weil es die neun (!) anderen Aufstiegskandidaten auch nicht schaffen, die nötige Qualität, einen Hauch Konstanz in ihr Auftreten zu bringen, um die Liga zu dominieren. Es auch nicht schaffen, gegen die vermeintlich Kleinen zu gewinnen. Tatsächlich hat die Liga in dieser Spielzeit viel von einem Quetschebüggel. Zumindest zieht sich das Tableau mal auseinander, um sich nur ein Spieltag später wieder ganz tief ineinander zu schieben. Nein, die Qualität eines Bundesligisten lassen die Geißböcke in dieser Spielzeit viel zu oft vermissen. Dass der Tabellenplatz nach dem 29. Spieltag nicht mehr viel mit Glück zu tun hat, stimmt so nicht. Zumindest haben die Geißböcke Glück, dass es die Konkurrenz auch nicht besser machen will. Magdeburg, Hannover, Hamburg und Karlsruhe heißen die bisherigen Verlierer des Spieltags.
Wie bewertet ihr die FC-Profis?
Das 1:1 gegen Fürth kann den Köln-Fan schon ein wenig ratlos zurücklassen. Denn auch wenn es in der Historie noch nie eine Mannschaft fertig gebracht hat, den Vier-Punkte-Vorsprung nach dem 28. Spieltag zu verspielen, die Kölner tun dieser Tage einiges dafür, diesen Rekord zu brechen. Die Leistung einiger Spieler darf zumindest hinterfragt werden. Und so ein wenig Sorge, dass der FC sich zu einem zweiten HSV, der es im übrigen auch noch nicht geschafft hat, entwickelt, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Gerhard Struber will das Rechnen anderen überlassen. Das ist leicht gesagt. Die Wahrheit ist eine andere. Es ist genau wie im Leben: Rechnen braucht nur der nicht, der genug auf dem Konto hat. Und den Luxus muss man sich wohl verdienen.