Auf dem Papier sprach am Samstagabend viel für den FC, auf der Anzeigetafel viel gegen die Kölner. Das hatte aber nichts mit fehlendem Glück zu tun. Vielmehr zeigt das Ergebnis einmal mehr: Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.
Trotz klarer Überlegenheit stehen die Geißböcke am Ende mit leeren Händen da. Und das nicht ohne Grund. Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.
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Nach der 1:2-Niederlage war der Tenor bei den Kölner Profis identisch: Wer vorne keine Tore schießt, kassiert sie auf der anderes Seite, lautete die enttäuschte Meinung. Enttäuscht, weil sich der FC auf einem anderen Weg sah. Zwei Siege, sechs Punkte und acht Tore – die Bilanz aus den beiden Begegnungen vor der Länderspielpause war vielversprechend und machte den FC innerhalb von wenigen Tagen tatsächlich zu einem gefühlten Aufstiegskandidaten. Mit einem Sieg über den 1. FC Magdeburg wäre der FC am Samstagabend für ein paar Stunden auf einen direkten Aufstiegsplatz geklettert und hätte in Köln wohl eine Euphorie ausgelöst, die zuletzt höchstens ein Steffen Baumgart verbreitet hatte. Wäre und hätte. Denn es folgte eine aufgrund der Vielzahl an Torchancen unmöglich erscheinende Niederlage, die zweite Heimpleite am fünften Spieltag und die Erkenntnis, dass Köln dann doch von einem Top-Aufstiegskandidaten ein beachtliches Stück weit weg ist.
Der FC entfacht eine beeindruckende Wucht – bis ins Schlussdrittel
Zweifelsohne war die Wucht, die die Kölner gerade in der ersten Halbzeit, vielleicht sogar in den ersten 55 Minuten gegen überraschend unsortierte Magdeburger entfacht haben, beeindruckend. Die herausgespielten Chancen eines Aufstiegskandidaten sicherlich mehr als nur würdig. Und bei einer besseren Chancenverwertung hätte wohl kaum jemand das unausgesprochene Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in Frage gestellt. Doch der Fußball ist eben mehr als ein wenig Konjunktiv. Er ist auch mehr als alberne Gesetzmäßigkeiten, die mal eintreffen, genauso gut aber dann auch wieder ausbleiben. Wer vorne die Tore nicht schießt, kassiert hinten auch nur dann Gegentreffer, wenn er sie durch Schwächen oder Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit zulässt.
Wer vorne die Tore nicht schießt, verringert vielmehr die Wahrscheinlichkeit ein Spiel zu gewinnen und hat ganz offensichtlich eine Schwäche. Die acht Tore gegen Braunschweig und Schalke haben das Kernproblem der Kölner genauso kaschiert, wie die Ansprache von Gerhard Struber, das Toreschießen sei nur eine logische Folge aus den kreierten Chancen. 33 Torabschlüsse und ein einziger Treffer sprechen eine andere Sprache. Eine eindeutige: Es mangelt an einem torgefährlichen Knipser. Und diese Wunde hat die Begegnung gegen den FCM auf eine fast schon verstörende Art und Weise offengelegt. 33:11 Torabschlüsse, xGoals-Werte von 4,6:1,2 und ein Torverhältnis von 1:2 – sprich: die Qualität der Kölner Torchancen lag um mehr als drei Treffer höher als die erzielten, die der Magdeburger um ein Tor niedriger.
Null Gefahr von der Bank
Der FC kommt zwar mit zwölf Treffern auf die meisten Tore der Liga (gemeinsam mit Hamburg), doch auch dieser Wert ist in gewisserweise nur die halbe Wahrheit. Denn die Geißböcke benötigten für diese zwölf Treffer 115 Torabschlüsse, während der HSV für ein Dutzend Treffer nur 55 Abschlüsse verbuchte. Übrigens waren bei den Rothosen die Stürmer für acht Tore verantwortlich, beim FC für vier. Nein, bei dieser Chancenverwertung ist Pech ganz sicher der falsche Begriff. Und das ist ein Stückweit tragisch. Denn bis ins letzte Drittel ist das Kölner Spiel bislang wohl das beste und gefährlichste der Liga. Ob Tim Lemperle, Linton Maina oder auch Denis Huseinbasic – der Absteiger hat in dieser Saison zahlreiche Akteure in seinen Reihen, die viel bewegen, viele Chancen kreieren – nur ist der Ertrag eben überschaubar. Eben auch, weil der Garant für die Tore fehlt.
Und daran ändert auch die Kölner Bank nichts – die zweite große Baustelle. Denn mit der Einwechslung kam auch das Kreieren gefährlicher Strafraumszenen und vermutlich auch die Wende-Hoffnung vieler Fans zum erliegen. Luca Waldschmidt, Sargis Adamyan und Steffen Tigges sind in der aktuellen Verfassung keine Akteure, die den Eindruck erwecken, als können sie einen Unterschied machen. So bleibt nach dem Magdeburg-Spiel die Erkenntnis, dass der FC aktuell viel von einem Aufstiegskandidaten hat, etwas Essentielles in der aktuellen Phase aber nicht. Wer vorne keine Tore schießt, der wird am Ende auch nicht aufsteigen.
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