Am Donnerstagvormittag präsentierte der 1. FC Köln seinen neuen Trainer Timo Schultz. Auf der Pressekonferenz am Nachmittag erklärte der neue Coach, wie er den FC vor dem Abstieg bewahren will.
Der 1. FC Köln startet mit einem neuen Trainer ins neue Jahr. Timo Schultz hat am Donnerstag das Zepter bei den Geißböcken übernommen. Auf der Pressekonferenz am Nachmittag äußerte sich der neue Coach. So will Timo Schultz den FC vor dem Abstieg bewahren
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Ungewohnt ruhig ging es am Donnerstag beim Training des 1. FC Köln zu. Das obligatorische Pfeifen, das die Einheiten am Geißbockheim in den vergangenen zweieinhalb Jahren geprägt hatte, fehlte als die Mannschaft um kurz vor Elf den Platz betrat. Ungewohnt ruhig, obwohl die vergangenen Stunden wohl doch turbulent zugegangen sein müssen. Zunächst hatte sich Timo Schultz als neuer Trainer dem Team vorgestellt, dann war er von André Pawlak herumgeführt worden. Der neue Trainer leitete die erste Einheit, um dann am Nachmittag seine erste Pressekonferenz im Dienst des FC zu geben. „Wenn der FC anruft, muss man nicht lange überlegen. Das Gesamtpaket aus Mannschaft, aus Stadion, aus Fans – das hat schon eine Anziehungskraft für einen Trainer“, erklärte Schulz die offenbar kurzfristige Überlegung, ob er das schwere Unterfangen 1. FC Köln angehen will.
Schultz: „Ich habe die Überzeugung, dass wir die Situation drehen können“
Das will er. Und wie Christian Keller erklärte, wollten ihn auch die Kölner Verantwortlichen. „Zu einem guten Auswahlprozess gehört nun mal, dass man ihn auch gründlich durchführt“, sagte der Sportdirektor. „Wir haben mit vielen sehr tollen Trainern sprechen dürfen. Wir freuen uns, dass der, den wir unbedingt für uns gewinnen wollten, auch überzeugt ist, mit uns diesen Weg zu gehen.“ Dass dieser Weg kein einfacher sein wird, weiß auch Schultz. Man dürfe nicht vergessen, dass man mit zehn Punkten aus 16 Spielen dastehe. Aber: „Ich habe in diesem Jahr auch viele gute Spiele vom FC gesehen. Man hat schon erkannt, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt“, sagte Schultz. „Ich habe die Überzeugung, dass wir eine gute Mannschaft haben. Ich habe die Überzeugung, dass wir die Situation drehen können, so unschön sie gerade auch ist.“
Dazu wird der 46-Jährige, der zuletzt beim FC Basel als Trainer arbeitete, aber keine großen Veränderungen anstreben. Die Zeit bleibe angesichts des schon bevorstehenden Duells gegen den 1. FC Heidenheim (13. Januar) nun mal nicht. „Mein Fokus liegt auf der Mannschaft. Mein Augenmerk liegt darauf, die Mannschaft besser zu machen“, erklärte Schultz. „Das kann ich beeinflussen. Die Spieler, die da sind, sollen bestmöglich entwickelt werden“, so der neue Trainer weiter, der andeutete eher an den kleinen Stellschrauben arbeiten zu wollen. „Es waren viele Spiele dabei, die Spitz auf Knopf waren. Es geht viel um Kleinigkeiten, um Anpassungen. In welchem Raum, auf welcher Position kann sich ein Spieler vielleicht entfalten“, sagte Schultz. „Die Spieler sollen auf den Positionen auf dem Platz stehen, auf denen sie sich am wohlsten fühlen.“ Genau das schien unter Steffen Baumgart zuletzt nicht immer der Fall gewesen sein. Unter anderem Florian Kainz musste auf der Acht, der Zehn, aber vor allem auch auf der Sechs ran – eine Position, die dem Kölner Kapitän ganz offensichtlich nicht lag.
Keller: „Timo konnte uns eindrücklich zeigen, dass er in vielen Punkten auf das Profil passt“
Ob Kleinigkeiten reichen werden, den FC vor dem Abstieg zu bewahren wird sich zeigen. Christian Keller zeigte sich davon überzeugt. Vor allem aber von dem neuen Trainer. „Wir haben sehr umfänglich miteinander gesprochen. Es gab ein sehr klares Anforderungsprofil. Timo konnte uns sehr eindrücklich zeigen, dass er in sehr sehr vielen Punkten auf das Profil passt“, sagte der Sportdirektor. „Er hat uns vor allem vermittelt, dass er überzeugt davon ist, mit dieser Mannschaft, in diesem Setting Mitte Mai den Bundesliga-Erhalt zu sichern.“ Zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil des Anforderungsprofils zählte Christian Keller vor Weihnachten die Arbeit mit den Nachwuchstalenten. „Ich spreche gar nicht von jungen und alten Spielern, lieber über gute und schlechte Spieler“, sagte Schultz, der viele Jahre im Nachwuchsleistungszentrum von St. Pauli beschäftigt war. „Ich arbeite aber vor allem gerne mit Spielern, die an sich arbeiten wollen. Die Tür ist auf, aber durchgehen müssen sie alleine. Sie haben alle Chancen.“
Festhalten wird der neue Trainer vorerst an der Viererkette. So sei die Mannschaft zusammengestellt worden. „Das ist die primäre Planung“, sagte Schultz. „Für mich steht aber die Entscheidungskraft der Spieler im Vordergrund.“
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