Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Bremen

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Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Bremen

Nach einer kurzen Woche für den 1. FC Köln empfangen die Geißböcke am Freitagabend Werder Bremen. Alles Wissenswerte rund um die Partie gibt es hier.

Die meisten Einsätze, der höchste Sieg, die bitterste Niederlage – und wer hat nochmal die meisten Tore gegen Werder geschossen? Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Bremen.

Foto: David Hecker / Getty Images

Wie lautet die Bilanz zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen?

109-mal trafen der 1. FC Köln und Werder Bremen bislang in Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz ist ausgeglichen. Werder gewann 40 der Partien, der FC setzte sich in 39 Spielen durch, zudem gab es 30 Remis. Die Torbilanz spricht mit 182:175 knapp für den FC. 99 dieser Partien fanden in der Bundesliga statt. Auch da ist die Bilanz ausgeglichen. 36 Kölner Siege stehen 36 Werder Erfolgen gegenüber. In der vergangenen Saison gewann Köln das Heimspiel gegen Bremen mit einem überragenden 7:1.

Wer zeigt die Begegnung des 1. FC Köln bei Bremen im TV?

Das Spiel beginnt am Freitag um 20:30 Uhr. Die Begegnung wird bei DAZN live übertragen. Zusammenfassungen gibt es wie immer unter anderem bei der Sportschau und im Sportstudio.

Wann gelang dem 1. FC Köln der höchste Sieg gegen Bremen?

Das ist noch nicht einmal lange her. Anfang letzten Jahres feierten die Kölner den 7:1-Erfolg über Werder. Steffen Tigges schnürte einen Doppelpack, traf aus gut 40 Metern. Auch Ellyes Skhiri erzielte zwei Tore. Ebenfalls erfolgreich waren für Köln Denis Huseinbasic und Linton Maina. Bremens Marco Friedl traf ins eigene Netz, Nicklas Füllkrug ins gegnerische. 1977 setzten sich die Kölner schon einmal mit sieben Toren durch, allerdings traf Bremen zwei Mal.

Wann kassierte der FC die höchste Niederlage gegen Bremen?

Die 0:6-Niederlage 2006 war aus doppelter Sicht bitter. Nicht nur, dass die Bremer dem FC ein halbes Dutzend einschenkten, der FC stand nach der Begegnung als Absteiger fest. Miro Klose, Ovan Klasnic und Tim Borowski trafen alle drei doppelt.

Wer erzielte die meisten FC-Tore gegen Bremen?

Die meisten Tore im Kölner Dress gegen Werder Bremen erzielte Dieter Müller. Das Kölner Angreifer war elf Mal erfolgreich. Auf der anderen Seite traf Frank Neubarth acht Mal für Bremen.

Wer kommt auf die meisten FC-Einsätze gegen Bremen?

Hannes Löhr trug das Kölner Trikot 14-mal in Begegnungen gegen Bremen. Frank Neubarth und Horst-Dieter Höttges liefen für Hoffenheim acht mal gegen Köln auf.

Wie hoch liegen die Kaderwerte vom FC und von Bremen?

Die Online-Plattform Gool.ai berechnet den Marktwert des 1. FC Köln auf knapp 84 Millionen Euro. Bremens Marktwert berechnet das Portal auf gut 131 Millionen Euro. Marvin Ducksch ist der wertvollste Bremer mit rund 22 Millionen Euro. Beim FC ist Dejan Ljubicic der wertvollste Spieler mit 9.07 Millionen Euro.

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Warum vertragslose Spieler beim FC wohl kein Thema werden

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Warum vertragslose Spieler beim FC wohl kein Thema werden

Ein Punkt aus fünf Spielen lautet die Bilanz des 1. FC Köln zum Saisonauftakt. Dazu einige verletzte Spieler, die drohende Transfersperre. Kein Wunder, dass sich die Fans noch die ein oder andere schnelle Kaderkorrektur wünschen. Aber ist das realistisch?

Auch nach dem Deadline Day ist die Hoffnung auf den ein oder anderen neuen Spieler bei den Kölner Fans ungebrochen. Die aktuelle Lage liefert genug Gründe dazu. Aber: Warum vertragslose Spieler beim FC wohl kein Thema werden

So recht wollte FC-Trainer Steffen Baumgart nicht mit der Sprache rausrücken. Man beschäftige sich natürlich mit vertragslosen Spielern. Demnach wisse man auch, wer da gerade auf dem Markt zu haben sei. Aber konkret sei da nichts. Konkret ist es bei der direkten Konkurrenz. Der FSV Mainz hat gerade erst auf die sportliche Misere reagiert. Mit nur einem Punkt belegen die Rheinhessen aktuell den letzten Tabellenplatz, liegen wenn auch „nur“ aufgrund der Torbilanz hinter dem FC. In Sachen Neuverpflichtung haben sie den Kölnern aber etwas voraus. Am Montag nahmen die 05er den Defensivspieler Josuha Guilavogui unter Vertrag, in der vergangenen Woche den Offensivmann Anwar El Ghazi. Immerhin Spieler, die bereits für Frankreich und die Niederlange Länderspiele absolviert haben, die über reichlich Erfahrung verfügen. Am Dienstag erklärte der Kölner Trainer, dass es in der jetzigen Situation auf eben erfahrene Spieler ankomme, man würde sicher nicht nach den kleinsten Strohhalmen, also den Nachwuchsspielern, greifen. Allerdings meinte Baumgart mit seinen Worten seine erfahrenen Spieler.

Der Markt bietet Spieler für die neuralgischen Punkte

Dabei gibt es auf dem Markt aktuell Spieler für die neuralgischen Kölner Punkte. Für die Sechs beispielsweise Jean-Philippe Gbamin, der unter anderem für Mainz spielte, dessen Marktwert noch immer bei rund vier Millionen Euro liegt oder den ehemaligen französischen Nationalspieler Morgan Schneiderlin. Doch aktuell deutet nicht viel auf weitere Neuverpflichtungen hin. „Bei den Jungs, die jetzt auf dem Markt sind, sind viele gute Fußballer dabei. Aber sind sie auch in der Lage, dir relativ schnell zu helfen oder ist es so, dass sie erst zum gleichen Zeitpunkt bereit sind, wie unsere verletzten Spieler, die dann wieder da sind“, sagte Baumgart. „Wir wissen, wer auf dem Markt ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir irgendjemanden holen oder sagen, jetzt muss es der sein oder der sein.“

Soll wohl heißen: der Trainer glaubt nicht daran, dass er vertragslose Spieler finden, verpflichten und vor der Rückkehr seiner angeschlagenen Spieler auf den Baumgartschen Fußball drillen kann. Und das ist ein durchaus realistischer Gedanke. Baumgart sprach in den vergangenen Jahren immer wieder davon, dass Neuverpflichtungen Zeit benötigen, sich an den intensiven Fußball des 51-Jährigen zu gewöhnen. So sagte er es im Sommer unter anderem bei Rasmus Carstensen, im vergangenen Winter bei Davie Selke. Zumal Baumgart bei den Spielern auf dem Markt möglicherweise zusätzliche Trainingsrückstände sieht. „Da bin ich auch nicht der Richtige für, weil ich es immer schwierig finde, jemanden aus dem Urlaub oder aus der Arbeitslosigkeit zu holen und zu sagen ‚Du bist jetzt der Richtige‘. Das liegt vielleicht auch ein bisschen an mir.“ Zwar trainierten Eric Martel und Mathias Olesen im Reha-Bereich – bei beiden war man ursprünglich aber davon ausgegangen, dass sie Richtung Leverkusen-Spiel, spätestens zur Länderspielpause wieder fit sein dürften.

Verletzte kehren nach und nach zurück

Auch Mark Uth soll laut Baumgart in dieser Phase wieder ein Thema werden können. Die Lage entspannt sich also – zumindest aus den Augen der Kölner Verantwortlichen. Denn die Fans hatten sich auch vor der Verletzung von Eric Martel einen weiteren Sechser, vor der Verletzung von Davie Selke einen weiteren Angreifer gewünscht. Das Credo: der Kader ist zu dünn besetzt – gerade auch in Bezug auf die mögliche Transfersperre. Wie nun im Fall Martel zu sehen war, kann es aber mit der Suche nach einem Plan B sehr schnell gehen. Und den haben die Kölner Verantwortlichen bislang auf der Sechser-Position nicht gefunden. Der Wunsch der Fans ist also verständlich. Allerdings schob Christian Keller den Hoffnungen am Deadline Day einen Riegel vor, sprach davon, dass man dem Kader vertraue, man keine Spieler hätte verpflichten können, von denen man glaube, sie würden dem Klub weiterhelfen. Sind Eric Martel und Co. wieder fit, ist der Kader auf demselben Level wie am 1. September. Die vertragslosen Spieler, die aktuell noch auf dem Markt sind, waren auch schon damals auf dem Markt und für die Kölner Verantwortlichen damals ganz offensichtlich kein Thema.

Nur die aktuelle Tabellensituation könnte in die Überlegungen noch einmal Fahrt bringen. Sowohl Keller als auch Baumgart sprachen zuletzt deutlich aus, dass ein Punkt von 15 möglichen definitiv zu wenig sei – unabhängig vom schweren Auftaktprogramm. Sollte es am Samstag die nächste Pleite gegen den VfB Stuttgart setzen, werden zumindest die Stimmen der hoffenden Fans nicht leiser werden.  

So bewerten wir die Kölner Spieler – die Einzelkritik

Darum ist Kainz Sinnbild der Kölner Lage

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Darum ist Kainz Sinnbild der Kölner Lage

Mal spielte er im Zentrum, zuletzt auf der Sechs, viele Fans wünschen sich Florian Kainz auf der Außenposition. Dabei brachte der Kölner Kapitän in allen Spielen seine Leistung, wirklich effektiv war er dabei aber nicht.

Die Position von Florian Kainz wurde nicht erst seit dem Sechser-Versuch vergangene Woche diskutiert. Aber ist die Diskussion gerechtfertigt? Nicht nur die Statistik zeigt: Darum ist Florian Kainz für den FC so wichtig.

Mehr Geschwindigkeit über die Außen, mehr Kreativität im Zentrum und der Wunsch mit Luca Waldschmidt und Florian Kainz beide Leistungsträger nebeneinander in der Startelf stehen zu haben – die Gedanken von FC-Trainer Steffen Baumgart hinter der überraschenden Startformation im Duell gegen Bremen sind durchaus nachvollziehbar. Dennoch ließ die Kritik in den Sozialen Medien gerade an der Rolle des Österreichers nach dem 1:2 bei Werder nicht lange auf sich warten. Kainz habe auf einer Position gespielt, die er nicht beherrsche, hieß es in diversen Kommentaren.

Dabei konnte sich der Leistungsnachweis des Kölner Kapitäns durchaus sehen lassen. Mit 11,2 Kilometern lief nur Benno Schmitz mehr, einzig Leart Pacarada kam auf mehr Ballkontakte – zudem schlug Kainz drei Flanken, gab selbst zwei Torschüsse ab und gab fünf Torschussvorlagen. Mit seiner Ecke vor dem zwischenzeitlichen 0:1 durch Davie Selke war er auch direkt an einem Tor beteiligt. In der Defensive konnte der Österreicher nicht an die Qualitäten eines Eric Martel anknüpfen – weder von der taktischen Ausrichtung, noch von den reinen Zahlen wie Zweikampf- oder Passquote, dennoch lieferte er auch in der Rückwärtsbewegung eine durchaus ordentliche Partie.

Kainz‘ Leistung steht symptomatisch für die Lage des FC

Davon war vor dem Spiel nicht zwingend auszugehen, denn zum einen sucht Kainz aktuell seine Effektivität, zum anderen spielte er auf einer Position, die er bislang noch nicht bekleidete. Dass der 30-Jährige ausgerechnet auf der Sechs eins seiner besseren Saisonspiele absolvierte, hätte insofern überraschen können. Nicht den Trainer: „Kainzi ist als Kapitän vorangegangen“, erklärte Steffen Baumgart in einem Nebensatz nach dem Spiel. Ein Nebensatz, der aber die enorme Bedeutung seines Spielführers, gleichzeitig aber auch die Problematik wiedergibt.

Der Mittelfeldspieler ist Baumgarts verlängerte Arm, soll die Mannschaft führen – auf und neben dem Platz. „Kainzi hat sich sehr gut entwickelt und Führung übernommen, zudem hat er ein großes Standing in der Mannschaft. Dadurch war es aus meiner Sicht eine ganz normale Wahl“, hatte Baumgart im Sommer gesagt, als er Kainz zum Spielführer ernannte. Es war eine logische Wahl. Kainz startete in seine fünfte komplette Saison bei den Geißböcken, ist mit seinen 132 Einsätzen einer der dienstältesten Kölner Akteure und war in der vergangenen Spielzeit einer der absoluten Leistungsträger. Es ist folgerichtig, dass der Trainer auf Kainz zählt.

Kainz

Florian

17

Flanken

10

Torschussvorlagen

Zum kompletten Ranking

Der Mittelfeldspieler steht aber aktuell auch symptomatisch für die Situation der Kölner. Viel Einsatz und harte Arbeit, dafür aber wenig Ertrag. Denn in den Offensivaktionen an sich gehört der 30-Jährige zu den Topspielern des Teams, zum Teil auch der Liga. Einzig Leart Pacarada schlug mehr Flanken insgesamt und auch aus dem Spiel heraus. In beiden Kategorien gehören die Akteure zu den Top-5 der Liga. Auch, weil der Kölner Spielführer eben nicht nur im Zentrum gespielt, sondern auch immer wieder den Weg auf die Außen gesucht hat. Kainz gab zudem die meisten Torschussvorlagen (10), ist auch hier in der Top-15 der höchsten deutschen Spielklasse zu finden und schoss fünf Mal aufs Tor. Nur Dejan Ljubicic (7), Luca Waldschmidt (8) und Davie Selke (7) sind in dieser Kategorie mannschaftsintern besser.

Zudem leitet der Kölner Kapitän mit einigen Pässen, den sogenannten second und third Assists, Kölner Großchancen ein und ist neben Pacarada für die Standards verantwortlich. Dass Kainz auf der zentralen Position verschenkt sei, wie es bei einigen Fans in den Sozialen Medien heißt, ist also statistisch nicht belegbar. Und dennoch ist der rein zählbare Ertrag überschaubar. Kainz hat bislang ein Tor erzielt, das per Strafstoß, noch keinen Treffer vorbereitet.

Kölner Spiel hängt von Kainz` Leistung ab

Diese vermeintliche Schwächephase erinnert doch sehr an eine der vergangenen Saison. Auch dort war Kainz ein Leistungsträger, arbeitete, rackerte. Zu Beginn der Saison auch sehr effektiv. Alleine in der Liga kam der Mittelfeldspieler bis zum 9. Spieltag auf vier Tore und fünf Vorlagen, war mit Abstand bester Scorer der Geißböcke. Das Spiel gegen Gladbach wurde ein Wendepunkt. Kainz erzielte ein Tor, bereitete ein weiteres vor und ging schließlich mit Gelb-Rot vom Platz. Fortan war das Glück des Tüchtigen dahin.

Kainz belohnte weder sich noch die Mannschaft für den großen Aufwand, den er nach wie vor betrieb. Der FC steckte in einer Formkrise, rutschte in der Tabelle bis auf Rang 13 ab und die ersten Fans sahen bereits das Abstiegsgespenst über die Tribüne huschen. Erst ein Treffer in der Nationalmannschaft, ausgerechnet vor dem Derby-Rückspiel, brachte die Wende. Kainz funktionierte wieder (ein Tor, vier Assists), der FC funktionierte wieder, der Klassenerhalt war frühzeitig in trockenen Tüchern.

Auch, wenn es nur ein (vielleicht sogar kleiner) Teil der Wahrheit ist, hängt das Kölner Spiel zwangsläufig stark mit der Leistung, aber vor allem der Effektivität des Kapitäns zusammen. Wie nahe dort Freud und Leid beisammen liegen, zeigte die Schlussphase gegen Bremen, als sowohl Steffen Tigges als auch Damion Downs nur um Zentimeter an Jiri Pavlenka und dem Außenpfosten scheiterten. Beide Flanken kamen vom Kölner Kapitän, Kainz hätte die ersten beiden Assists der laufenden Saison einstreichen können. Insofern wird Baumgart auf seinen Mittelfeldmann nur schwer verzichten wollen. Die Fan-Forderung nach Einsätzen über Außen lässt sich allerdings nur schwer mit Baumgarts Wunsch nach Tempo-Fußball über die Flügel vereinbaren. Da ist Kainz der falsche Spielertyp. Da auch ein Luca Waldschmidt ein Unterschiedsspieler sein kann, heißt es für Baumgart kreative Lösungen zu finden. So oder so: Florian Kainz sollte ein Teil davon sein.

So bewerten wir die Kölner Spieler – die Einzelkritik

„Die Frage, ob man die Stärke auf den Platz kriegt“

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„Die Frage, ob man die Stärke auf den Platz kriegt“

FC-Trainer Steffen Baumgart wirkte nach der 1:2-Niederlage in Bremen ratlos, nachdenklich. Beim FC erlebt er erstmals eine Krise, die er selbst so auch benennt. Nun gilt es schnelle Lösungen zu finden.

Die Fehler-Suche zum Bremen-Spiel ist zur Vorbereitung auf das Stuttgart-Duell beim 1. FC Köln nicht abgeschlossen. Allerdings glaubt FC-Trainer Steffen Baumgart schon, dass die Köpfe der Spieler schon arbeiten. Mit mehr Sicherheit will der Trainer aus der Krise.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Bremen wurde das Ausmaß der Kölner Lage selbst im Gesicht des Trainers deutlich. Steffen Baumgart wirkte ungewohnt nachdenklich, ruhig, in sich gekehrt. Es war weder der Moment eines Spruchs noch eines Haderns. „Ich bin kein Mensch, der sich 90 Minuten mit so einem Spiel beschäftigt, dann 1:2 verliert, obwohl man es einfach nicht verlieren darf, und dann sich hinstellt und sagt, ich weiß alles, ich kann alles“, erklärte der Coach am Dienstag. „Da sollte man mir dann auch mal erlauben, ins Grübeln zu kommen, vielleicht mal nicht emotional zu werden, um dann zu überlegen, was war wirklich Bescheiden und was war nicht so Bescheiden. Da gibt es einige Sachen, die wir im Nachhinein besser machen müssen.“

Selten bis noch nie hat man den 51-Jährigen in Köln so nachdenklich, vielleicht sogar ratlos erlebt. So gab der Trainer zu, nach dem 1:2 mal keine Lösung parat gehabt zu haben. „Ich kann gerne erzählen, was die Jungs alles besser machen sollen. Ich bin aber derjenige, der die Sachen vorgibt und der, der Lösungen präsentieren muss.“

Baumgart: „Es ist nicht schlimm, wenn du Fehler machst“

Baumgart stellt sich gewohnt vor seine Mannschaft, nimmt sie aber gleichzeitig in die Pflicht. Für den Mittwoch ist eine längere Analyse-Einheit angekündigt, bei der alles noch einmal „auseinandergenommen“, auf Fehlersuche gegangen werde. Von seiner Fußball-Idee nimmt der FC-Trainer jedenfalls keinen Abstand. Warum auch, sie hat zwei Spielzeiten funktioniert. „Wir haben ja Ansätze, das haben die Jungs bewiesen. Es ist nicht so, dass wir nicht wissen, was unsere Stärken ausmacht. Die Frage ist, ob du die Stärke auf den Platz kriegst“, sagte der Coach. Auf den Platz habe man die Stärken bekommen, nur, dass man den Pfad dann verlassen habe.

„Es sind einige Sachen, die wir nicht so gut machen, dass wir diese Spiele dann gewinnen“, sagt der Trainer, der glaubt, dass bei seinen Spielern der Kopf schon jetzt eine Rolle spiele. „Das Selbstvertrauen wird nicht größer, wenn du Dinge gar nicht mehr machst. Es geht darum, den Jungs Sicherheit zu geben. Es ist nicht schlimm, wenn du Fehler machst. Das gehört zum Fußball dazu. Du musst es beim nächsten Mal halt besser machen. Wenn eine Sache nicht gelingt, darf es nicht wie ein Dominostein sein.“

Diese fallenden Steine haben den FC bereits nach dem fünften Spieltag in eine Krise gestürzt. Eine Krise, die auch Baumgart nicht schön redet. „Da müssen wir nichts schönreden. Man kann dieses Wort Krise durchaus benutzen. Am Ende hast du aus fünf Spielen einen Punkt. Das nennt sich im Fußball laut Definition Krise“, sagt der Trainer, der aber auch einen Lösungsansatz bietet. „Ich habe schon öfter die Situation gehabt, dass ich gegen die Wand gelaufen bin. Die Wand hat sich nicht geöffnet. Ich habe so lange weitergemacht, bis sie sich geöffnet hat. Ich hoffe, dass sie sich rechtzeitig öffnet“, sagt Baumgart. „Es wird jetzt nicht helfen, dass ich mich zurückziehe und einsam in mein Kämmerlein weine.“ Jammern sei nicht sein Ding, sagt Baumgart. Vielmehr „wäre es schön, wenn ich auch wieder erkläre, was gut gelaufen ist.“ Dann wäre auch die Miene wieder deutlich heller.

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Damion Downs macht Hoffnung auf mehr

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Damion Downs macht Hoffnung auf mehr

Sein Debüt geriet bei der verdienten 1:2-Niederlage ein wenig in den Hintergrund. Damion Downs spielte am Samstag erstmals bei den Profis. Es war ein kurzes, aber vielversprechendes Debüt.

Bei der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen gab es vor allem im zweiten Abschnitt nur wenige Kölner Lichtblicke. Ein Lichtblick war definitiv das Debüt eines Youngsters: Damion Downs macht Hoffnung auf mehr.

Gut zehn Minuten dauerte die Hoffnung. Steffen Baumgart wechselte Damion Downs in der 83. Spielminute gegen Werder Bremen ein, brachte damit auch einen vierten Stürmer für die Schlussoffensive. Der Ausgleich sollte unbedingt her. Während die Maßnahme gegen die TSG Hoffenheim in der Vorwoche noch weitestgehend verpuffte, kamen die Geißböcke in den Schlussminuten tatsächlich noch zu zwei guten Möglichkeiten. Zunächst köpfte Steffen Tigges den Ball aufs Tor, doch Werder-Keeper Jiri Pavlenka riss rechtzeitig die Arme in die Höhe. Dann kam eben Downs nach einem Freistoß von Florian Kainz frei zum Kopfball, traf aber nur den Außenpfosten. „Es wäre möglich gewesen, den rein zu machen“, erklärte Christian Keller nach der knappen Pleite. „Vielleicht muss der sogar fallen, aber man kann von einem 19-Jährigen nicht erwarten, dass er den für uns reinmacht.“ Es wäre ein perfekter Abend gewesen – zumindest für Damion Downs.

Verletzungen verhinderten wohl ein früheres Debüt

Denn im dritten Kader-Anlauf gab der Stürmer sein Profi-Debüt für den 1. FC Köln. Ein Debüt, das von vielen Fans erwartet, in den Sozialen Medien sogar gefordert wurde. Gerade nach dem Ende des Transferfensters und der Sorge eine langfristigen Selke-Verletzung wurden die Stimmen, die für einen Einsatz des Angreifers warben, laut. Dafür hatte Downs mit guten Leistungen in der Vorbereitung sowie in der Regionalliga bei der U21 gesorgt. Dem 19-Jährigen dürfte zweifelsohne neben Jaka Cuber Potocnik die Kölner Sturm-Zukunft gehören. Ein Duo, weil Justin Diehl in den Zukunfts-Planungen aktuell keine Rolle spielt und es Stand jetzt auch nicht mehr wird. Somit ruhen die Hoffnungen auf eine Sturm-Karriere von Downs – zumindest ist das der Plan der Kölner Verantwortlichen. Downs unterschrieb im Mai seinen ersten Profivertrag. Der 1.92 Meter-Angreifer hat sich bis 2026 vertraglich an den FC gebunden.

Sein Potenzial ist unbestritten, sein Talent schon lange bekannt. Downs bringt viel von dem gesuchten Zielstürmer mit, gilt zudem als Tempo-Dribbler und ist variabel einsetzbar. Seinen Torinstinkt hat Downs ebenfalls schon mehrfach unter Beweis gestellt. In 25 A-Junioren-Spielen erzielte er starke 14 Tore, in der aktuellen Regionalliga-Saison war er schon drei Mal erfolgreich. „Wir haben definitiv Jungs dabei – dazu gehört Damion – die das Potenzial haben, bei den Profis Fuß zu fassen“, hatte Stefan Ruthenbeck, U19-Trainer des FC, Ende des vergangenen Jahres erklärt. Tatsächlich hätte der Angreifer dem Vernehmen nach damals sein Debüt unter Baumgart feiern sollen. Diverse Verletzungen machten dem Torjäger einen Strich durch die Rechnung. Unter anderem fiel Downs in der Vorsaison einige Monate mit einer Meniskusverletzung aus.

Downs hinterließ guten Eindruck

Nun das „verspätete“ Profi-Debüt, mit gerade einmal 19 Jahren. Damit ist Downs in diesem Jahr bereits der dritte Debütant aus den eigenen Reihen. Max Finkgräfe debütierte am ersten Spieltag gegen Dortmund, Diehl spielte im Januar das erste Mal für die Kölner Profis – ebenfalls gegen Werder Bremen, allerdings beim 7:1-Erfolg mit einem deutlich besseren Ausgang. Für Downs lief das Debüt dennoch nicht schlecht. Die wenigen Minuten geben natürlich nur wenig Aufschluss über das Leistungsvermögen. Downs war aber direkt im Spiel, hatte mehr Ballkontakte als die ebenfalls eingewechselten Tigges und Sargis Adamyan und eben die dicke Chance in der Schlussminute. Berührungsängste hat der Angreifer mit der Bundesliga jedenfalls nicht, eine Duftmarke hat er definitiv abgegeben. Dass Baumgart Downs in der angespannten Situation Spielzeit gewährte, kann man durchaus als Vertrauen in die Qualität des Stürmers auslegen. Vermutlich wird der 19-Jährige ähnlich wie Finkgräfe auch weiterhin Spielpraxis in der Regionalliga sammeln. Der Einsatz bei den Profis macht aber Lust auf mehr.

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Das Puzzle will nicht passen

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Das Puzzle will nicht passen

Gegen Bremen hat der FC eine verdiente Niederlage einstecken müssen. Auch weil die Leistung auf mehreren zentralen Positionen einfach nicht stimmte.

Die 1:2-Niederlage in Bremen hat schonungslos einige Schwierigkeiten im Spiel des 1. FC Köln offenbart. Das Kölner Puzzle will zurzeit nicht so recht passen. Und das gleich an mehreren Stellen.

Als die Aufstellung des 1. FC Köln eine gute Stunde vor dem Duell gegen Werder Bremen publiziert wurde, hielt sich die Überraschung in Grenzen. FC-Trainer Steffen Baumgart hatte sich für die Doppelsechs entschieden, die einzige Änderung zur Vorwoche war der Wechsel von Luca Waldschmidt für den gesperrten Rasmus Carstensen. Doppelsechs statt Doppelspitze. Als sich die Mannschaft dann auf dem Feld formierte, war die Verwunderung schon deutlich größer. Florian Kainz übernahm die Rolle im defensiven Mittelfeld, neben Denis Huseinbasic, Dejan Ljubicic spielte auf der rechten Außenbahn, sollte dort für Tempo sorgen. „Kainzi ist als Kapitän vorangegangen. Er hat viele Bälle abgefangen und versucht, mit seinen technischen Möglichkeiten Situationen zu lösen“, so Baumgart.

Überraschende Umstellung

Dennoch kam die Umstellung überraschend. Ljubicic überzeugte bislang durch konstant gute Leistungen auf der Sechs, schien dort alternativlos. Dass gerade er auf der rechten Seite spielte, die defensive Rolle abgab, verwunderte schon. Zumal Denis Huseinbasic auf der Sechs in der Vorwoche nicht vollends überzeugte. Da aber Rasmus Carstensen gesperrt ausfiel, wollte Baumgart eine schnelle Alternative für die rechte Seite finden. Über die Außen sollten also Linton Maina und Ljubicic für Tempo sorgen. Der Gedanke zusätzlich mit Luca Waldschmidt und Florian Kainz zu beginnen, führte notgedrungen dazu, dass der Kapitän auf der Sechs landete. Unter dem Gesichtspunkt beide Leistungsträger spielen lassen zu wollen, ein logisches, dennoch überraschendes und vielleicht auch riskantes Unterfangen. Denn Kainz hatte bislang in seiner Karriere noch nie auf der Sechs gespielt. Eine halbe Stunde ging der Plan für Kainz auf. Der Mittelfeldspieler eroberte Bälle und leitete getreu seiner Spielveranlagung auch einige Offensivaktionen ein.

Es zeigte sich aber auch, dass zwei eher offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler auf der Doppelsechs gewisse Risiken bergen – vor allem gegen eine Mannschaft, die den Weg durch das Mittelfeld, vor allem durch Steilpässe und Tiefenläufe sucht. Dass die offensive Spielweise unter Baumgart den Raum im defensiven Mittelfeld anfällig für Gegenangriffe macht, ist bekannt. Am Samstagabend wurde dieser Umstand besonders deutlich. So war es vor allem immer wieder Romano Schmid, der ins Szene gesetzt wurde, aber in aller Regel an Marvin Schwäbe scheiterte. Rafael Borré und Justin Njinmah machten es besser und verwerteten jeweils problemlos, ebenfalls nach einem flachen Ball in die Schnittstelle. Rein nach dem Ergebnis misslang das Experiment mit Florian Kainz auf der Sechs. Auch, wenn Kainz durchaus eine ansprechende Leistung zeigte und Trainer Baumgart die Schuld für die großen Lücken nicht seinem Kapitän geben wollte. „Wir haben dann die Räume zu groß werden lassen, das hat aber nicht nur was mit ‚Kainzi‘ zu tun, sondern mit dem Verhalten der ganzen Mannschaft“, sagte Baumgart.

Weitere Leistungsträger blieben blass

Unterm Strich legt der Versuch den Finger in die Wunde eines fehlenden Plan Bs. Die Verletzung von Eric Martel scheint aus dem aktuellen Kader offenbar nicht leicht zu kompensieren zu sein. Vielleicht hatte der Kölner Coach auch deswegen über die taktische Ausrichtung mit der Doppelspitze, also nur einem Sechser, nachgedacht. Der Plan misslang aber auch, weil zwei Leistungsträger einen denkbar schlechten Tag erwischte. Dejan Ljubicic wollte auf der rechten Außenbahn recht wenig gelingen. Das Tempo, das Baumgart sich über beide Flügel erhoffte, verpuffte zumindest auf dieser Seite. Nur 29 Prozent der Kölner Offensivaktionen liefen über die rechte Seite, fast 50 über die linke. Insgesamt kam Ljubicic nur auf 36 Ballkontakte, sein Gegenüber Linton Maina auf 56. Symptomatisch war Ljubicics Schussversuch aus 15 Metern, der das Tor weit verfehlte.

Auf gerade einmal 30 Ballkontakte kam Luca Waldschmidt. Der Neuzugang sucht weiterhin nach seiner Form. In der Vorbereitung deutete der ehemalige Nationalspieler seine Qualitäten an, in den Pflichtspielen will es nicht rund laufen. Bei den ersten drei Startelf-Einsätzen begann Waldschmidt auf den Außenpositionen, für Gefahr sorgte er bislang eher selten. Nicht wenige Fans forderten in den Sozialen Medien einen Startplatz hinter der Spitze. Da Baumgart mit Maina und Ljubicic nun auf Tempo über die Flügel setzte, rotierte Waldschmidt tatsächlich ins Zentrum, blieb dort aber enttäuschend blass.

So bewerten wir die Kölner Spieler – die Einzelkritik

Große Lücken im Zentrum, wenig Mittel in der Offensive

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Große Lücken im Zentrum, wenig Mittel in der Offensive

Der 1. FC Köln kassierte gegen Bremen eine völlig verdiente 1:2-Niederlage. Das hatte viele Gründe. Das lief gut, das lief schlecht bei den Geißböcken – eine Analyse.

Der FC musste am Samstagabend seine vierte Saisonniederlage hinnehmen – und das auch noch verdient. Der FC hatte große Lücken im Zentrum, dafür aber nur wenig Mittel in der Offensive. Eine Analyse.

Christian Keller konnte seine Enttäuschung nach dem 1:2 gegen Werder Bremen nur schwer verbergen. „Wir haben richtig gut angefangen und waren bis zum 1:1 die klar überlegene Mannschaft. Der Ausgleich fiel fast aus dem Nichts“, beschrieb der Sportdirektor am Samstagabend seine Eindrücke der Anfangsphase des Duells. Tatsächlich machte der FC in der ersten Halbzeit den deutlich stärkeren Eindruck. Die Kölner setzten viel von dem von Steffen Baumgart geforderten um. Zumindest konzentrierten sich die Geißböcke auf ihre Stärken. Der FC war bemüht, das Spiel zu machen, den Gegner zu stressen und über die Außen für Gefahr zu sorgen. Bei aller „klaren Überlegenheit“ gelang das aber nur bedingt. Die rechte Seite mit Dejan Ljubicic, der nicht wie erwartet auf der Sechs startete, vielmehr für Tempo auf der Außenbahn sorgen sollte, fand zunächst so gut wie gar nicht statt. Mehr als 50 Prozent der Kölner Angriffe liefen über die linke Seite mit Leart Pacarada und Linton Maina.

Bremen erhält im Zentrum zu viel Platz

So war es auch der schnelle Außenspieler, der zur ersten Kölner Chance kam. Sein Distanzschuss stellte Jiri Pavlenka im Werder-Kasten vor keine großen Herausforderungen. Ansonsten lief und ackerte Maina viel, der letzte Pass wollte aber auch gegen Bremen nur selten ankommen. Die Geschwindigkeit des 24-Jährigen ist eine Waffe, durch seine schwachen Pässe im letzten Drittel aber eine stumpfe. Ansonsten wurden die Kölner nur bei Standards gefährlich, der Treffer durch Davie Selke war folgerichtig. Der Kölner Stürmer fiel vor dem Tor, aber auch danach nur selten auf. Allerdings vergaß Keller bei seiner Feststellung, dass der Ausgleich fast aus dem Nichts gefallen sei, dass Werder unmittelbar vor dem 0:1 eine Drangphase hatte, in der die Bremer Führung durchaus hätte fallen können, möglicherweise nicht unverdient gewesen wäre. Zumindest retteten Denis Huseinbasic und Pacarada in höchster Not.

Immerhin schien in dieser Anfangsphase das Experiment mit Florian Kainz als kreativem Sechser aufgehen zu können. Der Österreicher lenkte von der defensiven Position das Spiel, leitete die Angriffe ein und gestaltete das Spiel so variabel. Es war aber auch zu diesem Zeitpunkt schon zu erkennen, dass die Kölner dem Gegner bei Ballverlust zu viele Räume ließen, das Zentrum nicht kompakt halten konnten. Dass Bremen den direkten Pass in die Tiefe, Steilpässe als probates Mittel einsetzen würde, sollte bekannt gewesen sein. Der Pass von Marvin Ducksch auf Rafael Borré war dennoch so stark, dass das Kölner Innenverteidiger-Duo Jeff Chabot und Timo Hübers an seine Grenzen geführt wurde. Tatsächlich zeigte sich die Kölner Überlegenheit zur Halbzeit auf dem Statistik-Papier sogar nur minimal.

Köln im zweiten Abschnitt erstaunlich schwach

Maximal war dagegen der Leistungsabfall der Kölner nach dem Wechsel. Die guten Vorsätze waren plötzlich dahin. Bremen dominierte nun das Spiel, gewann die wichtigen Zweikämpfe und blieb auch weiterhin das insgesamt gefährlichere Team. War es in den bisherigen Spielen die rechte Seite, über die die Bremer mit Vorlieb für Gefahr sorgten, hatte Werder nun auch durch das Zentrum viel Platz. Zu viel Platz. „Wir haben das Spielfeld zu groß werden lassen, so hat es Bremen gut gemacht“, sagte Baumgart. Vor allem machte es Bremen weiterhin gut mit gefährlichen Steilpässen. Wie der vor dem 2:1. Der FC erzeugte dagegen lange keine Gefahr mehr. Luca Waldschmidt, der auf der von vielen Fans gewünschten Zehn agierte, fand nicht ins Spiel, kam in dieser zentralen Position auf erstaunlich wenige 30 Ballkontakte und 20 Pässe, dafür aber keinen Torabschluss.

Baumgart wechselte, spielte erneut zeitweise mit vier Angreifern. Dadurch ging die Ordnung erst recht verloren. Der FC versuchte es zunehmend mit langen Bällen. 66 davon schlugen die Geißböcke insgesamt. Ein Mittel, das der Kölner Trainer nicht gerne sieht. Das probate Mittel der Geißböcke bleiben die Flanken, die auch noch zu zwei Chancen führten. Unter anderem hätte Damion Downs beinahe ein perfektes Debüt gefeiert. Sein Kopfball landete aber am Pfosten. So kassierte der FC die vierte Niederlage im fünften Spiel. Dieses Mal aber absolut verdient.  

So bewerten wir die Kölner Spieler – die Einzelkritik

Ein schlechter Begleiter in der Krise

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Ein schlechter Begleiter in der Krise

Stark angefangen, stark nachgelassen – lautete das Motto des 1. FC Köln bei Werder Bremen. Eine knappe Stunde fand der FC gegen einen schlagbaren Gegner kein Mittel. Vermutlich auch ein Grund für die ratlosen Gesichter in Köln. Der FC ist in der Krise angekommen. Ein Kommentar.

Nach gut 30 Minuten deutete für den FC bei Werder Bremen recht wenig auf eine Niederlage hin, nach 90 Minuten gingen die Kölner als verdiente Verlierer vom Platz. Die Leistung ließ bei den Kölner Verantwortlichen fragende Gesichter zurück. Dabei ist Ratlosigkeit ein denkbar schlechter Begleiter in der Krise. Ein Kommentar.

Der Begriff „Krise“ ist im Fußball schwer greifbar, auf jeden Fall subjektiv unterschiedlich wahrnehmbar. Am vergangenen Donnerstag sagte FC-Trainer Steffen Baumgart etwa, man sei von der kolportierten Krise beim FC noch weit entfernt. Die Jungs seien mit Spaß bei der Sache. Der Spaß ist den Kölnern am Samstag vergangen und da man das Wort „Krise“ durchaus mit einer schwierigen, bedrohlichen Situation definieren kann, ist diese vielleicht dann doch nicht so weit entfernt, wie es der Trainer sieht. Die Lage ist ernst, sie ist bedrohlich. Da macht auch Baumgart keinen Hehl draus. Sie hat sich seit Samstag sicherlich nicht verbessert.

Der FC kann sich nicht mehr viel erlauben

Auf den ersten Blick hat sie sich aber auch nicht dramatisch verschlechtert. Grund zur Panik besteht wohl auch weiterhin nicht. Der FC hat noch 29 Spiele in dieser Saison zu absolvieren, eine Kurskorrektur ist jederzeit möglich. Zumindest in der Theorie. Denn der Auftritt in Bremen lies gerade diejenigen ratlos zurück, die vor der Spielzeit von der Qualität des Kaders überzeugt gewesen sind. Nur um das vorweg klarzustellen: Der Kölner Kader hat Qualität, auch für die Bundesliga. Das haben die Leistungen gegen den BVB, in Teilen auch gegen Hoffenheim und eine halbe Stunde auch gegen Bremen gezeigt. In Teilen, und das betonte Baumgart nach der 1:2-Niederlage gegen Bremen, reicht für die Bundesliga eben nicht. Nun ist Baumgart in Köln als Krisenmanager gefordert.

Das ist für ihn auch beim FC grundsätzlich nichts neues: Ein Punkt aus fünf Spielen, 1:13 Tore – in der vergangenen Spielzeit erlebte der FC eine ganz ähnliche Situation. Katerstimmung an Karneval, hieß es damals. Nur hatte sich Köln damals bereits ein ordentliches Polster angefuttert, belegte nach der Misere immer noch Rang 13 mit sechs Punkten Puffer auf den Relegationsplatz. Köln gab die Chance auf mehr aus der Hand, mehr aber auch nicht. Dieses Polster fehlt bislang. Viel kann sich der FC nicht mehr erlauben. Und das wird sich auch in den Köpfen der Spieler festsetzen. Baumgart deutete zumindest an, dass seine Akteure „mit dem Kopf arbeiten“.

Keine feste Rolle für Kainz, kein Plan B

Die Alarmglocken könnten in Köln aber auch aus weiteren Gesichtspunkten schrillen. Zum einen lässt sich die Lücke auf der Sechs nicht weiter wegdiskutieren. Dass FC-Trainer Baumgart auf der Suche Florian Kainz auf die Position im zentralen, defensiven Mittelfeld setzt, ist erstaunlich, vielleicht ein Zeichen. Tatsächlich hat der Kölner Kapitän es auch eine halbe Stunde recht ordentlich gemacht. Das „Experiment“ hat aber einen Beigeschmack. Denn auch nach dem fünften Spieltag hat weder der zentrale Leistungsträger Kainz seine Rolle auf dem Platz, noch Baumgart einen Plan B für den möglichen Ausfall eines Sechsers gefunden. Für Experimente ist diese zentrale Position zu wichtig, der Zeitpunkt eigentlich zu weit fortgeschritten.

Denn der oft genannte schwere Saisonauftakt mit großen Brocken zu Beginn ist absolviert. Baumgart betonte unter der Woche, dass es acht, neun Mannschaften in der Liga gebe, die auf andere Ziele schielen, in andere Sphären vorrücken wollen. Da gehörten die Gegner des Auftaktprogramms allesamt dazu. Werder Bremen nicht. Soll heißen: Der FC ist durchaus in der Lage, auch gegen die Topteams zu punkten. Er muss es aber nicht. Gegen die Mannschaften auf Augenhöhe müssen aber die Zähler her, sonst wird es am Ende des Tages eng. Dass der FC gegen einen sicherlich nicht übermächtigen Gegner eine Stunde lang kein Mittel fand, lässt die Kölner Verantwortlichen zusätzlich ratlos zurück. Und Ratlosigkeit ist kein guter Begleiter in einer Krise.

„Wir müssen intern ansprechen, was wir verbessern können“

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„Wir müssen intern ansprechen, was wir verbessern können“

Der 1. FC Köln hat den ersten Ligasieg auch gegen Bremen verpasst, die Situation wird so langsam ernst. Die Stimmen zum Bremen-Spiel.

„Dieser Start tut jedem weh. Jedem, der zu uns hält und natürlich auch uns Spielern. Wir müssen einfach schauen, dass wir es gegen Stuttgart besser machen. Wir müssen uns unser Glück zurückerarbeiten. Unsere Leistungen waren nicht schlecht, trotzdem stehen wir nur mit einem Punkt da. Jeder gibt jede Woche alles, aber im Moment läuft es einfach nicht.“ 

Benno Schmitz

„Wir hatten heute eine große Chance, den Bock umzuschmeißen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir gehen in Führung und müssen dann den Anspruch an uns haben, das Ganze auch in etwas Zählbares zu verwandeln. Nach der zweiten Hälfte von Bremen, in der sie es gut und mit viel Power machen, war es dann leider eine verdiente Niederlage. Wir bleiben auf unserem Weg, wir probieren auch weiterhin alles, um zu gewinnen. Auch heute haben wir alles reingehauen. Das war nicht der Start, den wir uns vorgestellt haben, aber wir haben nächste Woche die nächste Chance auf einen Erfolg.“ 

Davie Selke

„Natürlich sind wir enttäuscht. Wir haben wieder verloren. Wir sind verdient in Führung gegangen, haben es dann aber nicht geschafft, unser Können weiter auf den Platz zu bringen. Es ist eine schwierige Situation, die es zu analysieren gilt. Wir müssen einfach effizienter werden, unsere Umschaltmomente besser ausspielen und Tore machen. Bremen hat aus wenigen Chancen zwei Tore gemacht. Wir müssen jetzt zusammenstehen und intern ansprechen, was wir verbessern können.“

Florian Kainz

„Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Das 1:1 fällt aus dem Nichts, als wir eigentlich alles im Griff hatten. Die zweite Halbzeit, das muss ich deutlich sagen, war nicht annähernd so, wie ich mir Fußball vorstelle. Wir haben das Spielfeld zu groß werden lassen, so hat es Bremen gut gemacht. Ich stelle mir die Frage, warum das passiert ist. Zum Schluss machen wir dann unsere Chancen nicht, deshalb gehen wir nicht unverdient als Verlierer vom Platz. Wir haben vieles nicht mehr so gemacht, wie wir es wollen. Wir haben zu viel mit langen Bällen gearbeitet, obwohl das nicht unser Spiel ist. Da merkt man, dass die Jungs mehr mit dem Kopf arbeiten. Da ist es meine Aufgabe, sie wieder klar zu kriegen.“

Steffen Baumgart

„Die Intensität, die wir in der ersten Halbzeit auf den Platz bekommen haben, war genauso wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir waren bis zum Tor die klar bessere Mannschaft und haben genau das umgesetzt, was das Trainerteam gefordert hat. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann etwas den Schneid abkaufen lassen. Jetzt müssen wir nach den Ursachen dafür forschen. Die Situation ist schwierig, es ist aber alternativlos, dass wir im Kollektiv weitermachen.“

Thomas Kessler

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Große Ratlosigkeit beim FC

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Große Ratlosigkeit beim FC

Nach einer ordentlichen ersten halben Stunde hat der 1. FC Köln das Spiel gegen Bremen vollkommen aus der Hand gegeben und zu recht verloren. Eine Erklärung fanden die Kölner Verantwortlichen nicht.

Nach der Niederlage gegen Bremen herrscht große Ratlosigkeit beim FC. Vor allem die Leistung der zweiten Halbzeit hinterließ bei den Kölner Verantwortlichen viele Fragezeichen.

Nein, zu Scherzen war FC-Trainer Steffen Baumgart wirklich nicht aufgelegt. Noch am vergangenen Donnerstag hatte sich der Kölner Coach auf der Pressekonferenz vor dem Bremen-Spiel zu einer Spitze Richtung Leverkusen hinreißen lassen. Nun, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, der verdienten 1:2-Niederlage, wirkte der Kölner Coach enttäuscht, vielleicht konsterniert, auf jeden Fall ratlos. Nach einer starken halben Stunde brach der FC förmlich ein, gab ein bis dato ordentliches Spiel aus der Hand und wurde laut FC-Sportdirektor Christian Keller im zweiten Durchgang von Bremen „aufgefressen“. „Die zweite Halbzeit, das muss ich deutlich sagen, war nicht annähernd so, wie ich mir Fußball vorstelle“, sagte Baumgart. „Wir haben das Spielfeld zu groß werden lassen, so hat es Bremen gut gemacht. Ich stelle mir die Frage, warum das passiert ist.“

Keller: „Werder hat uns aufgefressen“

Denn nach der ersten halben Stunde deutete in der Partie der Kölner in Bremen nichts, rein gar nichts auf die Niederlage hin. Die Kölner Akteure setzten viel von Baumgarts Forderungen vom Donnerstag um. Der FC machte das, was er kann, spielte mit einer hohen Intensität, stresste den Gegner, versuchte über die Außen, für Gefahr zu sorgen. Mehr als ein Schuss von Linton Maina kam aber nicht auf das Tor von Jiri Pavlenka, der mit diesem keine großen Probleme hatte. Immerhin zeugten die Standards der Kölner von einer gewissen Gefahr. Ein Freistoß von Kainz kam dem Tor schon sehr nahe, eine Ecke brachte die Führung. Jeff Chabot verlängerte, Luca Waldschmidt störte, Davie Selke erzielte sein zweites Saisontor. „Mein Tor ist ehrlich egal, wenn wir hier nicht gewinnen“, sagte der Torschütze ernüchtert. „Wir fahren die Siege nicht ein, das ist scheiße.“

Dass Selke nicht sonderlich glücklich mit seinem Tor werden konnte, lag auch daran, dass das Tor der Wendepunkt der Begegnung, vielleicht der Wachmacher für Bremen war. Denn plötzlich kippte die Überlegenheit. Auch, weil den Bremern der schnelle Ausgleich gelang. Wieder einmal suchte Bremen den direkten Weg in die Spitze. Marvin Duksch spielte Rafael Borré den Ball in die Schnittstelle, der Kolumbianer ließ sich nicht zwei Mal bitten und traf zum Ausgleich. „Das 1:1 fällt aus dem Nichts, als wir eigentlich alles im Griff hatten“, sagte Baumgart. Nur hatte der FC nach dem Treffer nur noch relativ wenig im Griff. Bremen kam stark aus der Kabine, drückte auf das nächste Tor, das die Kölner wiederum mit einer Spur Glück verhinderten. „Mit Beginn der zweiten Halbzeit war alles anders, Werder hat uns aufgefressen. Wir hatten extrem große Abstände, keiner wollte den Ball im Spielaufbau“, sagte Keller.

Njinmah trifft 25 Sekunden nach Einwechslung

Der Kölner Auftritt verwunderte. Der bis dato auf der Sechs ordentlich aufspielende Florian Kainz verlor zunehmend die Kontrolle, die Räume waren ungewohnt groß, die Lücken darin auch. Köln entwickelte so gut wie keine Torgefahr mehr. „Wir haben vieles nicht mehr so gemacht, wie wir es wollen. Wir haben zu viel mit langen Bällen gearbeitet, obwohl das nicht unser Spiel ist“, sagte der Trainer. Und in dieses fanden die Kölner auch nicht mehr zurück. Auch, weil Justin Njinmah nur 25 Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt den Siegtreffer der Bremer erzielte. Der FC übernahm zwar wieder die Initiative. Viel fiel den Kölnern aber nicht ein. Einzig die beiden eingewechselten Steffen Tigges und Damion Downs hätten dem Spiel noch eine andere Wendung geben können. „Am Ende war trotzdem das 2:2 möglich, aber das Glück müssen wir uns hart erarbeiten – es fällt einfach nichts für uns“, sagte Benno Schmitz. „Dieser Saisonstart tut jedem weh – jedem aus der Mannschaft, jedem Kölner. Das haben wir uns alle anders vorgestellt.“ 

So blieb am Ende die vierte Niederlage im fünften Spiel, insgesamt ein Punkt und der 16. Tabellenplatz. „Ich kann nicht erklären, warum wir uns nichts mehr zugetraut haben. Wenn ich nur die erste Halbzeit sehe, hätte ich gedacht, wir gehen als klarer Sieger vom Platz. Aber das sind wir leider nicht. Stattdessen waren wir am Ende der verdiente Verlierer, und das ist schon bitter“, sagte Christian Keller.

So bewerten wir die Kölner Spieler – die Einzelkritik