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Dreikampf um die Doppelsechs?

Knapp drei Wochen vor dem Pokal-Auftakt beim VfL Osnabrück stehen zahlreiche Fragezeichen hinter dem Kader des 1. FC Köln. Schon seit Wochen wird über die Doppelsechs spekuliert. Gesetzt dürfte ein Spieler sein.

Seit der Verabschiedung von Ellyes Skhiri wabert rund um das Geißbockheim die Frage nach einem adäquaten Ersatz. Mit Jacob Christensen wurde ein Sechser an den Rhein gelotst, allerdings nicht der routinierte Spieler, den FC-Sportdirektor Christian Keller angekündigt hatte. Mittlerweile ist klar, der FC wird auf dieser Position nicht mehr nachlegen. Und somit ist er entbrannt: der Dreikampf um die Doppelsechs.

Dreikampf um die Doppelsechs
Bild: Herbert Bucco

Die Worte von Christian Keller überraschten zum Auftakt des Trainings vor gut zwei Wochen schon ein wenig. Man werde dann doch keinen routinierten Sechser mehr holen, die Verpflichtung von Jacob Christensen reiche für diese Position und damit für die Besetzung der Doppelsechs. Um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen, zählte der Sportdirektor die potenziellen defensiven Mittelfeldspieler des FC auf. Eric Martel, Jacob Christensen, Denis Huseinbasic, Mathias Olesen und Dejan Ljubicic sieht Keller auf der Position. „Das sind fünf Spieler. Ich gehe davon aus, dass zwei von denen auch in der Lage sind, regelmäßig zu spielen“, sagte der Sportdirektor vor 14 Tagen.

Tatsächlich zeigten Huseinbasic und Olesen in der bisherigen Vorbereitung eine starke Form, waren zum Beispiel beide am Treffer beim 1:1-Unentschieden gegen Mallorca beteiligt. Ein Spiel, bei dem beide Akteure auch sonst positiv hervorstachen. Allerdings sind die beiden Mittelfeldspieler keine klassischen Sechser, werden wohl kaum die Doppelsechs in der Saison bekleiden, sondern eher eine offensivere Variante im Mittelfeld spielen. Somit bleiben noch drei Optionen für die von Baumgart so gerne gespielte taktische Ausrichtung im defensiven Mittelfeld.

Eric Martel wohl gesetzt

Nach seinen konstant guten Leistungen in der zweiten Saisonhälfte, ist Eric Martel auf der Sechs gesetzt. 29 Bundesliga- und fünf Conference League-Spiele stehen nach seiner ersten Saison in Köln auf dem Konto des 21-Jährigen. 27 Mal stand er davon in der Startformation. Durch seine starken Auftritte ist der Marktwert des Straubingers um ein Vielfaches gestiegen, die Ablöse von 1,5 Millionen Euro wirkt mittlerweile wie ein Schnäppchenpreis. Insgesamt kommt der U21-Natioinalspieler bereits auf nahezu 100 Pflichtspiele als Profi. „Eric hat eine großartige Entwicklung genommen. Jetzt muss er beweisen, dass er ein gestandener Bundesligaspieler sein kann“, sagte Christian Keller vor einigen Wochen. Heißt: Martel soll nach dem schmerzhaften Abgang von Skhiri mehr Verantwortung übernehmen. „Ich mache mir da aber keinen großen Druck, ich bin 21“, sagte Martel unlängst der „Kölnischen Rundschau“. Und: „Mein Ziel ist es, mir einen Stammplatz als Sechser zu erkämpfen.“ Die Chancen stehen wohl nicht schlecht.

Und somit bleiben für die zweite Position Dejan Ljubicic und Jacob Christensen. Für Ljubicic stellt die Position im defensiven Mittelfeld die wohl größte Chance auf die Starformation dar. Zwar spielte der Österreicher in der vergangenen Saison oft auf der rechten Seite, allerdings nur, weil das Mittelfeld eben mit Skhiri und Martel gut besetzt war und Florian Kainz auf die Zehn rückte. Durch die Verpflichtung von Luca Waldschmidt und die Rückkehr von Mark Uth, wird Kainz wohl auf der Außenbahn gesetzt sein. Tatsächlich wurde Ljubicic vor zwei Jahren als Sechser nach Köln geholt. Bei seinem Heimatverein, Rapid Wien, spielte der heute 25-Jährige vornehmlich in der Zentrale. Zudem sind gewisse Parallelen zum Spielstil von Ellyes Skhiri nicht von der Hand zu weisen. Allerdings wäre Martel, der im April erst 21 Jahre alt geworden ist, der jüngste Sechser des Trios.

Auch Christensen hat gute Chancen

Gesetzt ist der Nationalspieler Österreichs dadurch aber auf keinen Fall. Denn auch Christensen bringt bereits viel mit. Unter anderem erstaunlich viel Erfahrung für sein doch junges Alter. Der Däne kommt schon jetzt auf 158 Pflichtspiele im Profifußball, war bei seinem Heimatverein FC Nordsjaelland in einigen Spielen Kapitän und meistens Leistungsträger seiner Mannschaft. „Aber nicht nur deshalb, sondern unter anderem auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die 1. Bundesliga zu“, sagte Keller bei der Vorstellung über „Jaxe“, wie Christensen in Dänemark genannt wird.

Mit seinem aggressiven, mutigen Laufspiel passt er perfekt in die Spielweise von Steffen Baumgart. Dazu kommt sein hohes Laufpensum und sein erstaunlich hohes Passspiel. Beides Werte, mit denen zuletzt immer Ellyes Skhiri beim FC punktete. Dabei läuft noch nicht alles rund für Christensen. „Die Intensität und Körperlichkeit ist schon sehr hoch, ganz anders als in Dänemark. Hoffentlich reicht die Vorbereitung aus, um mich anzupassen“, sagte Christensen vor einigen Tagen. Möglicherweise wird dieser Aspekt am Ende den Ausschlag geben. So oder so wird es ein Dreikampf, der den FC voraussichtlich die gesamte Saison begleiten wird. 

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