Der 1. FC Köln bleibt auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg und ohne Tor. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Bochum kassierten die Kölner eine bittere 0:2-Niederlage.
Fünf Spiele in Serie hat der VfL Bochum in der Bundesliga nicht mehr gepunktet, der 1. FC Köln diente dem VfL am Freitagabend als Aufbaugegner. 0:2 verlor die Mannschaft von FC-Trainer Steffen Baumgart gegen den Abstiegskandidaten. Wie in den vergangenen Wochen blieben die Kölner in der Offensive zu harmlos.
Baumgart blieb im Heimspiel bei der taktischen Ausrichtung von der Union-Begegnung aus der Vorwoche, ließ mit der Doppelsechs und nur einer Spitze spielen. Für Steffen Tigges begann Davie Selke. Im Zentrum liefen erneut Eric Martel und Ellyes Skhiri auf. Und der Tunesier kam schon in der zweiten Minute zum ersten nennenswerten Abschluss. Eine Hereingabe von Linton Maina konnte die Bochumer Defensive nicht sauber klären. Der Schuss von Skhiri stellte Manuel Riemann aber vor keine großen Probleme. Köln setzte druckvoll nach und kassierte dennoch den Rückstand. Timo Hübers ließ an der Strafraumgrenze Christopher Antwi-Adjei über das Bein springen. Schiedsrichter Tobias Welz entschied auf Strafstoß. Den verwandelte Kevin Stöger zur Bochumer Führung. FC-Keeper Marvin Schwäbe touchierte den Ball nur noch.
Sie haben mit sehr einfachen Mitteln gespielt und am Ende das Spiel gewonnen“
Davie Selke
Der FC erholte sich schnell von dem Rückschlag, spielte weiter munter nach vorne und kam unter anderem durch Jeff Chabot zu einem weiteren guten Abschluss, doch wieder blieb Riemann der Sieger. Genauso wie bei einem eher harmlosen Kopfball von Selke. Auf der anderen Seite rettete Schwäbe gegen Takuma Asano, der es aus kurzer Distanz probierte. Köln war auch weiterhin das Spiel bestimmende Team, erarbeitete sich aber zu wenige Chancen. Auch, weil die Hereingaben zu unpräzise blieben.
Selke
Davie
6
Torschüsse
0
Tore
66%
Passquote
Auch nach dem Wechsel dasselbe Bild: der FC hatte mehr Spielanteile, machte aber zu wenig aus der Feldüberlegenheit. Wenn überhaupt sorgten die Kölner bei Standards für Gefahr. Unter anderem verpasste Selke eine scharfe Hereingabe von Kainz nur knapp. Baumgart brachte nach einer guten Stunde mit Steffen Tigges und Denis Huseinbasic neue Kräfte. Das Tor machte aber erneut der VfL. Eine Hereingabe von Philipp Hofmann verpasste die gesamte Kölner Defensive. Erhan Masovic nutzte die kollektive Verwirrung zum 0:2.
Zwar kamen mit Mathias Olesen, Tim Lemperle und Sargis Adamyan drei weitere Offensivkräfte für die Schlussphase, das lang ersehnte Tor wollte den Kölnern aber nicht mehr gelingen.
Mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum startet der 1. FC Köln am Freitagabend in den 24. Spieltag. FC-Trainer Steffen Baumgart warnte davor, den VfL auf die leichte Schulter zu nehmen.
Dass die Begegnung gegen den VfL Bochum kein Selbstläufer werden wird, weiß FC-Trainer Steffen Baumgart nicht erst seit dem 1:1-Unentschieden im Hinspiel. Lange taten sich die Kölner damals schwer, holten nach 90 schwerfälligen Minuten einen glücklichen Punkt. Auch am Freitag erwartet Baumgart eine schwere Aufgabe. „Sie laufen aggressiv an und kommen in vielen Situationen durch zweite Bälle gefährlich vor das Tor. Mit Hofmann hat Bochum einen Stürmer in den Reihen, der sehr kopfball- und abschlussstark ist“, sagte der Kölner Coach am Mittwoch.
Wir sollten uns von den Ergebnissen nicht blenden lassen“
Steffen Baumgart
Die vermeintliche Bochumer Gefahr spiegelt sich zurzeit nicht gerade in der Statistik wieder. Zuletzt kassierte der VfL fünf Niederlagen in Serie, erzielte dabei gerade einmal einen Treffer. „Sie haben die Spiele oft nicht verloren, weil sie die schlechtere Mannschaft waren, sondern weil sie den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht haben“, so Baumgart. „Wir sollten uns von den Ergebnissen nicht blenden lassen.“
Positive Bilanz gegen Bochum
103 Spiele
24 Siege
55 Siege
24 Remis
131:220 T
Zumal auch die Kölner Erfolge zuletzt eher spärlich gesät waren. Drei Mal blieben die Geißböcke jüngst ohne Treffer, verpassten unter anderem einen möglichen Dreier gegen Union Berlin am vergangenen Samstag. „Gegen Union hatten wir mehrere gute Torchancen, haben die aber nicht genutzt. Die Jungs arbeiten sehr gut, deswegen hoffe ich, dass wir das hinbekommen. Sie werden auch gegen Bochum alles raushauen“, erklärt der Trainer. „Wir wollen uns Chancen erarbeiten, und noch besser ist, wenn wir sie auch mal reinmachen.“
Dazu setzt Baumgart voraussichtlich in der Spitze auf Davie Selke, der schon am vergangenen Samstag in der Startelf hätte stehen sollen, aufgrund von Schüttelfrost aber ausfiel. Möglicherweise wird der Angreifer in der Doppelspitze mit Steffen Tigges agieren. Allerdings überzeugten die Kölner gegen Berlin vor allem im Zentrum mit der Doppelsechs Skhiri/Martel. Nach dem starken 0:0 hat der FC-Coach eigentlich keinen Grund, die Formation umzustellen. So oder so soll die jüngste torlose Serie beenden werden. Baumgarts Marschroute ist jedenfalls eindeutig: „Wir spielen zu Hause und wollen dieses Spiel mit aller Macht gewinnen!“
Sargis Adamyan galt bei den Verantwortlichen des 1. FC Köln als großer Hoffnungsträger für den Angriff. Bislang bleibt der Stürmer hinter den Erwartungen zurück.
Als Sargis Adamyan Anfang September vergangenen Jahres beim VfL Wolfsburg zum 4:2-Endstand einnetzte, keimte bei den Anhängern des 1. FC Köln ein wenig Hoffnung auf. Sollte der Knoten des Armeniers endlich geplatzt sein. Denn die Erwartungen, die in den Stürmer gesteckt wurden, konnte er nicht erfüllen. Und das waren große Als der 1. FC Köln den Angreifer im Sommer im Trainingslager in Donaueschingen verpflichtete, schwang offenbar eine große Hoffnung und gleichzeitig ein großes Vertrauen mit. Denn nicht umsonst statteten die Geißböcke den 29-Jährigen mit einem Vierjahresvertrag aus.
Die Situation ist im Moment so, dass wir entweder mit Tiggi oder Davie beginnen“
Steffen Baumgart
FC-Trainer Steffen Baumgart hatte damals betont, Adamyan würde er als zweite Sturmspitze neben Anthony Modeste sehen. Modeste sitzt mittlerweile beim BVB auf der Bank, Adamyan sehr oft beim 1. FC Köln. „Als Sargis gekommen ist, war er noch nicht in dem Zustand, den er jetzt hat – was Athletik und das Konditionelle angeht. Sargis arbeitet sehr gut, ist klarer geworden, die Abläufe klappen besser. Deswegen bringen wir ihn immer wieder rein“, sagte Baumgart am Mittwoch. „Von dem, was im Ergebnis bislang rausgekommen ist, haben wir alle mehr erwartet.“
Adamyan
Sargis
548
Spielminuten BuLi
20
Einsätze BuLi
1
Tore BuLi
Denn nach seinem Treffer gegen den VfL Wolfsburg wartet der Armenier immer noch auf seinen zweiten Bundesligatreffer, in der Conference League traf Adamyan gegen Slovacko. „Wir hätten uns gefreut, wenn er das ein oder andere Tor mehr gemacht hätte”, sagte Baumgart. Unvergessen die Chance im Auswärtsspiel bei Hertha BSC, als Adamyan aus wenigen Metern das leere Tor verfehlte. Insgesamt kommt der Stürmer bislang auf gerade einmal 550 Spielminuten in der Bundesliga, das bei 20 Einsätzen und damit nicht über die Rolle des Jokers hinaus. „Die Situation ist im Moment so, dass wir entweder mit Tiggi oder Davie beginnen. Und als zweite Sturmspitze macht es Linton aus unserer Sicht sehr, sehr gut“, sagt Baumgart.
Der Kölner Trainer glaubt dennoch an die Qualitäten des Stürmers. „Gerade bei unserer Spielweise braucht der eine oder andere etwas länger, um sich daran zu gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt Baumgart. „Sargis spielt für uns eine wichtige Rolle und wird sie auch in Zukunft spielen.“ Gegen den VfL Bochum wird der Armenier vorerst wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
Eric Martel: „Ich muss mutiger nach vorne spielen“
Simon Bartsch
U21-Nationalspieler Eric Martel spielt sich beim 1. FC Köln zunehmend in den Vordergrund. Ihm gehört bei den Geißböcken die Zukunft.
Viel hat nicht gefehlt und Eric Martel hätte am Samstag gegen den 1. FC Union Berlin sein erstes Pflichtspieltor für den 1. FC Köln geschossen. Der Mittelfeldspieler hätte damit eine hervorragende Leistung gekrönt. Der Neuzugang lief mehr als zwölf Kilometer und blieb nur knapp hinter dem Kölner Dauerläufer Ellyes Skhiri. Dazu gewann Martel zwei Drittel seiner Zweikämpfe und brachte 85 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Einmal mehr machte der U21-Nationalspieler auf sich aufmerksam. „Eric Martel habe ich noch nicht schlecht gesehen“, hatte FC-Trainer Steffen Baumgart noch vor dem Spiel gegen Berlin gesagt.
Eric Martel habe ich noch nicht schlecht gesehen“
Steffen Baumgart
Gerade neben Ellyes Skhiri als Doppelsechser blüht Martel auf und steht als Nachfolger des wechselwilligen Tunesiers in den Startlöchern. „Wenn wir mit einer Sechs spielen, ist Ellyes vor mir, er macht seine Sache ja auch extrem gut. Ich muss es dann so akzeptieren und im Training weiter Gas geben“, sagte Martel am Dienstag nach dem Training. „Bisher bin ich sehr zufrieden, da ich in der Saison viel Spielzeit bekomme. Dass es bei mir gerade so gut läuft, freut mich sehr, ich weiß aber auch, dass ich weiter hart an mir arbeiten muss.“
Martel
Eric
85%
Passquote
65%
Zweikampfquote
12,2
Laufdistanz
Sollte Skhiri den Verein im Sommer erwartungsgemäß verlassen, ist Martel auf der Sechs gesetzt. Allerdings weiß der 20-Jährige (!) auch, an welchen Stellschrauben er noch drehen kann. „Ich muss noch mehr versuchen, Lösungen nach vorne zu suchen und da mutiger spielen“, sagt Martel. Ob der Bayer am Freitag gegen den VfL Bochum (20.30 Uhr, DAZN) aufläuft, hängt in erster Linie von der taktischen Ausrichtung des Trainers ab. Die könnte offensiv ausfallen. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wenn wir die Partie gewinnen, haben wir einen guten Abstand nach unten“, sagt Martel. Aber: „Es wird eine schwierige Begegnung, denn Bochum wird alles reinhauen. Wir müssen uns wehren.“ Das Zeug dazu hat Eric Martel.
Luca Kilian hat das Mannschaftstraining beim 1. FC Köln wieder aufgenommen. Der Innenverteidiger hatte sich in der Winterpause verletzt.
Die Personalsituation des 1. FC Köln entspannt sich weiterhin. Am Dienstag nahmen gleich zwei Spieler wieder das Mannschaftstraining auf, die zuletzt ausfielen. So stand Davie Selke zur Vorbereitung auf das Freitagabendspiel gegen den VfL Bochum genauso auf dem Platz wie Luca Kilian. Selke hatte am Samstag gegen Union Berlin 90 Minuten auf der Bank gesessen. Eigentlich war er für die Startelf vorgesehen, hatte aber in der Nacht Schüttelfrost-Attacken. „Das wäre von der inneren Motivation her sein Spiel gewesen“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart.
Das wäre von der inneren Motivation her sein Spiel gewesen“
Steffen Baumgart
Luca Kilian hatte sich in der Wintervorbereitung einen Muskelbündelriss zugezogen und trainierte erstmals seitdem wieder Teile der Einheit mit der Mannschaft. Ein Einsatz gegen den VfL Bochum am Freitag kommt für den Innenverteidiger aber definitiv zu früh. Weiterhin muss Baumgart auf Jan Thielmann, Krisitan Pedersen, Mark Uth, Florian Dietz und Sebastian Andersson verzichten.
Vor allem in der Defensive zeigte der 1. FC Köln im Heimspiel gegen Union Berlin eine starke Leistung. Das spiegelt sich auch in den Noten wider.
Beim 0:0 bei Union Berlin zeigte der 1. FC Köln eine starke Leistung. Der Punkt gegen die Eisernen war nicht nur verdient, Union hätte sich auch nicht über eine Niederlage gegen die Kölner beschweren dürfen. Vor allem in der Defensive wussten die Kölner zu überzeugen. „Wir haben hinten gut gestanden und gut verteidigt. Es war keine leichte Aufgabe, aber wir haben es gut hinbekommen“, sagte Timo Hübers, der zu den besten Kölner Spielern gehörte.
Auch Jeff Chabot, Benno Schmitz und Jonas Hector verdienten sich gute Noten. Nicht so gut funktionierte dagegen einmal mehr die Kölner Offensive. Trotz vieler Möglichkeiten blieb der FC zum dritten Mal in Serie ohne Torerfolg. „Vorne wird der Ball auch bald wieder reinfallen, da bin ich mir sicher. Es fehlte das letzte Quäntchen Abschlussglück“, so Hübers.
Zeichnete sich in der Anfangsphase gleich doppelt aus. Hatte sonst wenig zu tun. Machte es vielleicht auch deswegen mit einem haarsträubenden Fehlpass noch einmal spannend. Note: 3+
Jonas Hector
Machte die linke Seite konsequent zu. Tat viel für den Spielaufbau. Scheiterte aus spitzem Winkel an Rönnow. Note: 2-
Jeff Chabot
Lies sich nach wenigen Minuten tunneln, steigerte sich enorm. Stand konsequent und rettete mit einem starken Block gegen Becker. Note: 2-
Timo Hübers
Gewann zwar nur die Hälfte seiner Zweikämpfe, dafür aber sehr wichtige. Verlieh der Defensive Stabilität und war zur Stelle als Schwäbe für Spannung sorgte. Note: 2
Benno Schmitz
In der Defensive ähnlich stark wie Jonas Hector auf der anderen Seite. Unterband mit einer beeindruckenden Grätsche einen verheißungsvollen Berliner Konter. Abgesehen von der Vorarbeit zu Ljubicics Großchance in der Offensive eher blass. Note: 3
Seine außergewöhnliche Laufleistung kann nicht mehr so recht überraschen. War zwar ungewohnt zweikampfschwach, stopfte aber wichtige Löcher und hatte einen starken Abschluss, der geblockt wurde. Note: 2
Starker Auftritt des Youngster. Wird für den FC immer wichtiger. Gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe, spulte mehr als 12 Kilometer ab. Dazu noch eine gute Torchance. Note: 2
Sorgte wieder einmal für extrem viel tempo auf seiner Seite, lieferte sich aber zu viele Ungenauigkeiten. Erstaunlich, wie er den Ball aus drei Metern Entfernung nicht aufs Tor bringen konnte. Note: 4+
Sollte eigentlich auf der Bank Platz nehmen. Spielte dann aber für den erkrankten Davie Selke. Machte viele Bälle fest und zeigte sich körperlich präsent. Sorgte aber einmal mehr für wenig Gefahr. Bei seinem ansatzlosen Schuss blieb Rönnow Sieger. Note: 4
Mit einem Zähler kehrt der FC aus Berlin zurück. Allerdings wäre mehr möglich gewesen. Die Stimmen zum Spiel.
Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren? Zwar war der FC bei Union Berlin das gefährlichere Team, der Punkt bei Union Berlin fand bei Spielern und Trainer aber eine positive Resonanz. Wir haben die Stimmen gesammelt.
Der Punkt war sehr wertvoll. Den nehmen wir gerne mit. Es ist richtig schwer, hier zu spielen. Union verteidigt sehr gut, hat seit mehr als einem Jahr nicht mehr zu Hause verloren. Insofern war der Punkt wichtig für die Tabelle. Es war ein gutes Spiel von uns. Wir haben heute die besseren Chancen gehabt. Wir müssen einfach ein Tor machen, dann gehen wir hier als Sieger vom Platz. Wir müssen weitere Chancen kreieren und die müssen wir dann nutzen. “
Florian Kainz
Vor allem Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Linton Maina hätten für den FC treffen können.
Das Spiel ist beim 0:0 weder in die beste noch in die schlechteste Richtung ausgeschlagen. Es waren viele intensive Zweikämpfe dabei, viele lange Bälle, so wie wir es auch erwartet haben. Der Platz war eine absolute Katastrophe. Ich denke das Remis geht in Ordnung. Die haben vorne einen schnellen, einen bulligen Stürmer, der tief geht. Ein Innenverteidiger muss dann tief gehen. Das haben wir ganz gut im Griff gehabt. Es war keine leichte Aufgabe. Wir haben uns heute angenähert. Irgendwann geht dann auch wieder einer rein.“
Timo Hübers
Jeder weiß, was hier los ist, wie die Stimmung hier ist. Es macht großen Spaß, hier zu spielen. Union hat ähnliche Stärken wie wir. Sie sind robust und zweikampfstark. Heute mussten wir dagegenhalten, aber am Ende waren wir dem Sieg näher. Es fehlte das letzte bisschen Glück. Wir nehmen den Punkt gerne mit.“
Linton Maina
Wir haben dieses Spiel so erwartet – viele Zweikämpfe und eine hohe Intensität. Wir waren gut darauf vorbereitet und haben ein gutes Spiel gemacht. Es war für beide Teams schwer, Chancen zu kreieren. Wir waren dem Sieg näher, aber am Ende können beide Teams mit dem Punkt gut leben.“
Ellyes Skhiri
Union hatte heute einen starken Torwart zwischen den Pfosten. Die Abläufe waren zuvor auch nicht so schlecht. Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Linton hat in der einen Situation die Ruhe gefehlt, aber da arbeiten wir dran. Im Moment ist es schwierig, wenn man einen Rasen verlegen möchte, weil dieser unter den aktuellen Bedingungen nur schwer anwächst.“
Der 1. FC Köln kann in der Bundesliga auch weiterhin nicht gegen Union Berlin gewinnen. Beim 0:0 am Samstagnachmittag an der alten Försterei war für die Kölner aber ein Triumph durchaus möglich.
Viele Chancen, keine Tore – der 1. FC Köln hat auch im achten Anlauf den ersten Bundesliga-Sieg gegen Union Berlin verpasst. Zwar begegneten sich die beiden Teams am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf Augenhöhe, die deutlich besseren Chancen hatte beim 0:0 in Berlin aber der FC. „Der Punkt war sehr wertvoll. Den nehmen wir gerne mit“, sagte Florian Kainz. „Union hat seit einem Jahr nicht mehr zu Hause verloren. Insofern war der Punkt wichtig.“
1.FC Köln vs. VFL Wolfsburg, 22. Spieltag, 25.02.2023, 15.30 Uhr, Jonas Hector (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco
FC kassiert erste Heim-Pleite im Jahr 2023
Baumgart wechselte auf drei Positionen im Vergleich zur Vorwoche. Setzte anstatt auf Doppelspitze wieder auf Doppelsechs. Eric Martel startete neben Ellyes Skhiri. Zudem rotierten Florian Kainz und Benno Schmitz zurück in die Startelf. Angreifer Steffen Tigges erhielt den Vorzug vor dem angeschlagenen Davie Selke. Doch Union fand den besseren Einstieg. Nach einem Fehler von Kainz prüfte Kevin Behrens Marvin Schwäbe aus 16 Metern. Doch der Keeper blieb Sieger, genauso wie gegen Janik Haberer, der mit dem Kopf zum Abschluss kam. Der FC wurde erst Mitte der ersten Halbzeit gefährlich. Eine scharfe Hereingabe von Schmitz setzte Dejan Ljubicic nur knapp neben den langen Pfosten. Auf der anderen Seite rettete der Mittelfeldmann mit einer beeindruckenden Grätsche gegen Becker in höchster Not.
Der Punkt war sehr wertvoll. Den nehmen wir gerne mit. Union hat seit einem Jahr nicht mehr zu Hause verloren. Insofern war der Punkt wichtig.“
Florian Kainz
Ansonsten blieben Chancen lange Mangelware. Auch, weil beide Mannschaften das Zentrum eng hielten. In der Schlussphase des ersten Durchgangs legte dann Ljubicic für Tigges auf, der aber in Unnion-Keeper Frederik Rönnow seinen Meister fand. Im direkten Gegenzug bediente Becker Behrens, ebenfalls ohne Erfolg. So ging es torlos in die Kabine.
Auch im zweiten Abschnitt gehörte Union der erste Abschluss. Josip Juranovic verfehlte das Tor aus knapp 12 Metern aber ähnlich deutlich wie Linton Maina auf der anderen Seite aus drei Metern. Anschließend brachte Martel seinen Schuss zwar aufs Tor, scheiterte aber an Rönnow. Das Spiel nahm nun deutlich an Fahrt auf. Union erhöhte Druck, der FC kam aber zu den besseren Chancen. Auch, weil sich die Eisernen im Spielaufbau erstaunlich viele Fehler leisteten. So rettete Rönnow nach einer knappen Stunde gegen Kainz, der von der Strafraumgrenze abzog.
Zeichnete sich in der Anfangsphase gleich doppelt aus. Hatte sonst wenig zu tun. Machte es vielleicht auch deswegen mit einem haarsträubenden Fehlpass noch einmal spannend. Note: 3+
Jonas Hector
Machte die linke Seite konsequent zu. Tat viel für den Spielaufbau. Scheiterte aus spitzem Winkel an Rönnow. Note: 2-
Jeff Chabot
Lies sich nach wenigen Minuten tunneln, steigerte sich enorm. Stand konsequent und rettete mit einem starken Block gegen Becker. Note: 2-
Timo Hübers
Gewann zwar nur die Hälfte seiner Zweikämpfe, dafür aber sehr wichtige. Verlieh der Defensive Stabilität und war zur Stelle als Schwäbe für Spannung sorgte. Note: 2
Benno Schmitz
In der Defensive ähnlich stark wie Jonas Hector auf der anderen Seite. Unterband mit einer beeindruckenden Grätsche einen verheißungsvollen Berliner Konter. Abgesehen von der Vorarbeit zu Ljubicics Großchance in der Offensive eher blaß. Note: 3
Seine außergewöhnliche Laufleistung kann nicht mehr so recht überraschen. War zwar ungewohnt zweikampfschwach, stopfte aber wichtige Löcher und hatte einen starken Abschluss, der geblockt wurde. Note: 2
Starker Auftritt des Youngster. Wird für den FC immer wichtiger. Gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe, spulte mehr als 12 Kilometer ab. Dazu noch eine gute Torchance. Note: 2
Sorgte wieder einmal für extrem viel tempo auf seiner Seite, lieferte sich aber zu viele Ungenauigkeiten. Erstaunlich, wie er den Ball aus drei Metern Entfernung nicht aufs Tor bringen konnte. Note: 4+
Sollte eigentlich auf der Bank Platz nehmen. Spielte dann aber für den erkrankten Davie Selke. Machte viele Bälle fest und zeigte sich körperlich präsent. Sorgte aber einmal mehr für wenig Gefahr. Bei seinem ansatzlosen Schuss blieb Rönnow Sieger. Note: 4
Auch gegen Jonas Hector blieb der Berliner Torhüter aus spitzem Winkel Sieger, ein Volleyschuss von Ellyes Skhiri wurde noch geradeso geblockt. Köln verpasste in dieser Phase die verdiente Führung, ging zu fahrlässig mit den Chancen um. So wie erneut Kainz , der aus 16 Metern verfehlte. „Wir haben uns heute angenähert. Irgendwann geht dann auch wieder einer rein“, sagte Timo Hübers.
Union erhöhte in der Schlussphase noch einmal der Druck, wurde aber auch nicht mehr zwingend – so blieb es beim 0:0. Am kommenden Freitag empfangen die Geißböcke den VfL Bochum im Rheinenergie-Stadion.
FC-Sportdirektor Christian Keller ist als Nachfolger von Fredi Bobic als neues Mitglied in den Aufsichtsrat der DFL gewählt worden.
Die Entscheidung fiel überraschend aus und sie fiel zu Gunsten von Christian Keller aus. Der Sportdirektor des 1. FC Köln ist in den Aufsichtsrat der DFL gewählt worden. Keller setzte sich in Neu-Isenburg hauchdünn gegen Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry durch. Laut übereinstimmenden Medien erhielt Keller 18 der 36 Stimmen bei zwei Enthaltungen. Die Vorabstimmung hatte der Kölner Sportdirektor noch klar verloren.
Keller gehört künftig dem sechsköpfigen Gremium um den Vorsitzenden Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund) an. Weitere Mitglieder sind Oliver Leki (SC Freiburg), Rüdiger Fritsch (SV Darmstadt 98), Stephan Schippers (Borussia Mönchengladbach) und Ralf Huschen (SC Paderborn 07). Die Wahl wurde nötig, weil Fredi Bobic im Zuge seiner Freistellung bei Hertha BSC auch den DFL-Aufsichtsrat verlassen hatte.
Filbry gilt als Befürworter eines Investoreneinstiegs in der DFL, Keller steht den Plänen kritisch gegenüber. „Wenn wir sagen, dass wir als DFL einfach auf allen Ebenen Einnahmen maximieren wollen, dann wäre das auch eine Antwort. Das halte ich aber nicht für sinnvoll, denn es wird immer reichere Klubs und größere Ligen geben“, hatte Keller jüngst der „FAZ“ gesagt.
Zwei Tage vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin hat sich die Personalsituation beim 1. FC Köln deutlich verändert. Unter anderem steht Dimitrios Limnios nach fast zwei Jahren wieder im Kölner Kader.
Zumindest was die Stammspieler betrifft scheint sich die Personalsituation beim 1. FC Köln ein wenig zu entspannen. Gegen den VfL Wolfsburg mussten die beiden Leistungsträger Benno Schmitz und Florian Kainz noch pausieren. Beide meldeten sich schon zu Beginn der Woche wieder zum Training zurück. Denis Huseinbasic kehrte ebenfalls unter der Woche zum Geißbockheim zurück. Ob der Youngster für den FC am Samstag gegen Union Berlin im Kader steht, ist aber noch fraglich.
Denis wird, wenn alles normal läuft, mit nach Berlin fahren.“
Steffen Baumgart
Testspiel, SC Fortuna Köln (4. Liga) vs. 1. FC Köln (1. Liga), Dimitris Limnios (1. FC Köln), 09.07.2021, Bild: Herbert Bucco
Hinter Kingsley Schindler, der ebenfalls krankheitsbedingt fehlte, steht allerdings noch ein dickes Fragezeichen. „Bei Kingsley Schindler ist es so, dass wir nicht zu 100 Prozent wissen, wie weit er ist. Wenn er Freitag trainiert, wollen wir ihn auf jeden Fall auch mitnehmen“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart. Nach fast zwei Jahren kehrt erstmals Dimitrios Limnios in den Kader zurück.
Der Mittelfeldspieler war in der vergangenen Saison an Twente Enschede verliehen worden. Nach einem Kreuzbandriss im Sommer stand er dem FC bislang nicht zur Verfügung. In der vergangenen Woche gab Limnios sein Comeback in der U21. “Ich freue mich, dass er wieder gesund ist”, sagte Steffen Baumgart. “Es geht nicht alles steil nach oben, aber er ist ein guter Einzelspieler, der mit seinem Abschluss und Vorlagen der Mannschaft helfen kann. Er gewöhnt sich an unsere Abläufe. Die Zeit hatte er nicht, als ich gekommen bin, weil wir ihn schnell abgegeben haben. Jetzt hat er sich den Platz im Kader verdient.”
Weiterhin muss Baumgart auf Jan Thielmann, Luca Kilian, Krisitan Pedersen, Mark Uth, Florian Dietz und Sebastian Andersson verzichten.