, ,
Startseite » Testlauf für den Härtefall

Testlauf für den Härtefall

Im Duell gegen den FSV Mainz muss der 1. FC Köln am Samstag auf Ellyes Skhiri verzichten. Für Trainer Baumgart wird es ein Vorgeschmack auf die kommende Saison.

Die Aktion war unnötig und hatte doch große Folgen. Es stand bereits 3:1 für den 1. FC Köln und es waren im Duell beim FC Augsburg nur noch fünf Minuten zu spielen, als Ellyes Skhiri sich die Gelbe Karte abholte. Die Fünfte. Der Tunesier wird also im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, Sky) dem FC fehlen. Für den Kölner Trainer Steffen Baumgart wird es damit ein Vorgeschmack auf die kommende Saison. Denn auch da wird ihm der Dauerläufer wohl nicht mehr zur Verfügung stehen.

Bild: Herbert Bucco

Er will um Titel spielen und das sollten wir auch akzeptieren.“

Steffen Baumgart über Ellyes Skhiri

Ausgerechnet Skhiri, der wohl wichtigste Spieler im Kölner Gerüst sucht mit dem Endes seines Vertrags im Sommer eine neue Herausforderung. Der WM-Teilnehmer will den nächsten Schritt seiner Karriere gehen, definitiv international, am liebsten Königsklasse spielen. „Ellyes ist einer der besten Spieler, seitdem er hier ist. Es gibt zwei sehr wichtige Komponenten in unserem Spiel, die einfach nicht wegzudenken sind: Die eine ist Jonas und die andere ist Flaco“, erklärte auch Steffen Baumgart unter der Woche.

Mit sechs Toren, knapp 320 Kilometern Laufleistung und einer Passquote um die 90 Prozent ist Ellyes „Flaco“ Skhiri tatsächlich eine Art Lebensversicherung für die Geißböcke. Kein Wunder also, dass er andere Wege gehen will. „Er hat schon oft gesagt, dass er sich nächstes Jahr woanders sieht, dass er den Verein verlassen möchte“, sagt Baumgart. „Er will um Titel spielen und das sollten wir auch akzeptieren.“ Der Mittelfeldspieler wird schon seit mehreren Transferperioden mit diversen Clubs in Verbindung gebracht. Neben Clubs aus Frankreich und England sollen auch Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen interessiert sein. Eintracht Frankfurt hat wohl kein Interesse mehr an Skhiri.

Dass sich die Meinung gerade auch in Bezug auf die mögliche Fifa-Transfer-Sperre bei Skhiri noch einmal ändert und er den Vertrag verlängert, ist unwahrscheinlich. Selbst, wenn sich der FC noch einmal finanziell strecken würde. „Ihm geht es nicht ums Geld, sondern um den sportlichen Bereich. Wenn es ums Finanzielle gehen würde, wäre Flaco schon viel früher weg gewesen“, sagt Baumgart. „Er hat sich menschlich hier immer wohlgefühlt und das sieht man auch in jeder Phase, wie er arbeitet, obwohl er weiß, dass er geht.“ Und so muss der FC am kommenden Samstag den Härtefall für die kommende Spielzeit testen.

Skhiri

Ellyes

6

Tore

54.74%

Zweikämpfe

318.9

Kilometer

89.72%

Passquote

FC-Spieler-Ranking

Eric Martel ist nach den hervorragenden Vorstellungen gegen Gladbach und Augsburg gesetzt. „Eric wird auf der Sechs spielen, das steht fest”, sagt Baumgart. “Wer dann neben ihm spielen wird und ob wir überhaupt mit einem zweiten Sechser spielen werden, das müssen wir erst noch entscheiden.“ Ein möglicher Kandidat könnte Dejan Ljubicic sein. Der Österreicher war zu Beginn der Spielzeit absoluter Leistungsträger und Topscorer, verletzte sich dann, suchte nach der Form und fand sie gegen Augsburg mit einem guten Spiel wieder. „In der nächsten Saison könnte es passieren, dass ich wieder häufiger auf der Sechs zum Einsatz komme”, ahnt Ljubicic. Aber: „Wir werden erst in den nächsten Tagen wissen, wer Ellyes Skhiri im defensiven Mittelfeld ersetzen wird. Er wird uns natürlich fehlen. Grundsätzlich fühle ich mich auf der rechten Achter-Position am wohlsten, weil ich für den FC die meisten Spiele dort gemacht habe.“

Auch für den Kölner Trainer ist die Entscheidung noch nicht gefallen. „Bei Dejo hängt viel davon ab, wen wir auf den anderen Positionen haben. Letzte Saison hatten wir mit Ellyes und Salih eine sehr gute Doppel-Sechs. Da war die Achter-Position für Dejo frei. Auch auf der Zehn hat er schon sehr gut gespielt”, erklärte der FC-Trainer, der möglicherweise aber auch mit nur einer Sechs spielen und mit Denis Huseinbasic oder Mathias Olesen die offensivere Variante wählen wird.

Schreibe einen Kommentar