Die große FC-Baustelle

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Die große FC-Baustelle

Wie schon beim 0:3 gegen den VfB Stuttgart an Karneval blieb der FC auch am Samstag beim 0:2 im Heimspiel gegen Wolfsburg harmlos und offenbarte einmal mehr seine große Baustelle.

Ob dem Personal geschuldet oder der taktischen Ausrichtung – gegen den VfL Wolfsburg bot FC-Trainer Steffen Baumgart einmal mehr eine besonders offensive Taktik auf. Mit Davie Selke und Steffen Tigges stellte der Trainer gleich zwei Spitzen auf, die von dem schnellen Linton Maina tatkräftig unterstützt werden sollten. Im Laufe des Spiels wechselte der 50-Jährige mit Tim Lemperle, Sargis Adamyan und Justin Diehl noch drei weitere etatmäßige Stürmer ein. Doch die Offensivpower verpuffte – wieder einmal.

Wir haben es nicht geschafft, uns die Torchancen herauszuspielen.“

Steffen Baumgart

Was sich schon vor der langen Winterpause abzeichnete, hat auch weiterhin Bestand. Köln ist im Sturm zu harmlos. Vier Tore erzielten die nominellen Stürmer bis Mitte November, in diesem Jahr sind es bislang zwei. Beide Treffer gehen auf das Konto von Steffen Tigges, der gegen Bremen zwei Mal traf. Bezeichnend: die beste Möglichkeit gegen Wolfsburg vergab Abwehrspieler Timo Hübers bei einem Distanzschuss. Weiterhin herrscht beim FC Sturmflaute. Auch deswegen verpflichteten die Kölner im Winter mit Davie Selke eine weitere Offensivkraft.

 In der einen oder anderen Situation hätten wir es noch sauberer ausspielen können. Trotzdem haben wir Dominanz ausgestrahlt. Sie machen mit der ersten Aktion das Tor und gehen dann auf Konter. Wir sind sehr gut aus der Halbzeit gekommen und haben den Druck erhöht. Dann machen sie mit dem Elfmeter das 2:0. Das ist brutal bitter.“

Davie Selke

Eine viel diskutierte Offensivkraft. Denn Davie Selke ist nicht unumstritten, war in den vergangenen Jahren nicht immer erfolgreich, gilt mitunter nicht immer als einfach. „Es ist klar, dass wir die Dinger reinmachen müssen. Das ist unser Job“, sagte Selke, der immerhin einmal gefährlich vor dem VfL-Gehäuse auftauchte, aber vergab. „Das ist brutal bitter.“

Die Kölner Verantwortlichen verfallen aber nicht in Panik. Im Gegenteil: „Die Bewertung unserer Stürmer ist anders als von der Öffentlichkeit. Klar, ein Stürmer muss Tore schießen, in unserem Spiel muss er aber auch unheimlich viel arbeiten. Das haben beide getan“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung, dem „Express“. „Wir haben zwei Stürmer, die mit dem Kopf eine große Qualität haben. Sie sind aber nicht in die Situationen gekommen, das unter Beweis zu stellen.“ Die nächste Chance werden sie dazu bereits am Samstag bei Union Berlin erhalten.

„Einige Sachen, die mich geärgert haben“

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„Einige Sachen, die mich geärgert haben“

Nach der 0:2-Pleite gegen den VfL Wolfsburg war die Enttäuschung bei den FC-Spieler groß. Vor allem Trainer Steffen Baumgart fand deutliche Worte. Die Stimmen zum Spiel.

Nach der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg war die Stimmung der Kölner spieler erwartungsgemäß angespannt. Deutliche Worte fand vor allem der Kölner Coach Steffen Baumgart. Wir haben die Stimmen gesammelt.

Der Kölner Coach zeigte sich alles andere als zufrieden mit der Leistung des Schiedsrichters. Unter anderem haderten die Kölner Verantwortlichen auch mit dem Gegentreffer zum 0:1, bei dem Yannick Gerhardt den Kölner Abwehrspieler Jeff Chabot hart angegangen war.

Es war das Auftreten, das Verhalten und Entscheidungen im Umschaltspiel, die als taktisches Foul zu werten sind. Ich weiß, dass ich ein sehr emotionaler Trainer bin und vielleicht für den einen oder anderen nicht das beste Verhalten an den Tag lege. Aber da waren schon einige Sachen, die mich geärgert haben.“

Steffen Baumgart
1.FC Köln vs. VFL Wolfsburg, 22. Spieltag, 25.02.2023, 15.30 Uhr, Steffen Baumgart (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Abwehrchef Timo Hübers erzielte unmittelbar vor dem Schlusspfiff noch den Anschlusstreffer, das Tor wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt.

 So richtig schlau werde ich aus dem Spiel noch nicht. Die Wolfsburger standen hinten ziemlich gut, trotzdem haben wir ein, zwei Situationen, die wir besser zu Ende spielen können. Wir hatten auch hinten raus noch dicke Torchancen mit Davie, und auf der anderen Seite haben wir nicht so viel zugelassen. Die haben zweimal aufs Tor geschossen und haben zwei Tore, so richtig schlau werde ich daraus nicht.“

Timo Hübers

Zu den Unglücksraben gehörte auch Marvin Schwäbe. Der Keeper sah beim frühen Rückstand alles andere als gut aus. Allerdings wurde Schwäbe auch die Sicht versperrt.

Ich kann mir vorstellen, dass das 0:1 sehr unglücklich aussieht. Ich kann nur sagen, dass ich den Ball sehr spät gesehen habe. Dass er dann direkt neben mir einschlägt, ist sehr ärgerlich. Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten und schauen, dass wir wieder die Ergebnisse und Punkte einfahren, die wir uns vorstellen.“

Marvin Schwäbe

Dejan Ljubicic zeigte eine insgesamt ordentliche Vorstellung, hatte aber wenig Zugriff auf das Spiel. Auch der Österreicher fand deutliche Worte gegenüber dem Schiedsrichter.

Der erste Schuss von Wolfsburg geht direkt rein. Wir haben alles investiert, aber der letzte Pass hat gefehlt, um gefährlich sein zu können. Von der Intensität und Laufleistung haben wir alles gegeben. Die letzten zwei Spiele waren nicht so berauschend, aber wir müssen weitermachen.“

Dejan Ljubicic

Auch Davie Selke hatte noch die Chance, dem Spiel eine andere Wendung zu geben. Der Angreifer vergab aber aus aussichtsreicher Position.

 In der einen oder anderen Situation hätten wir es noch sauberer ausspielen können. Trotzdem haben wir Dominanz ausgestrahlt. Sie machen mit der ersten Aktion das Tor und gehen dann auf Konter. Wir sind sehr gut aus der Halbzeit gekommen und haben den Druck erhöht. Dann machen sie mit dem Elfmeter das 2:0. Das ist brutal bitter.“

Davie Selke

FC verliert auch gegen Wolfsburg

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FC verliert auch gegen Wolfsburg

Eine Woche nach der ersten Niederlage im Jahr 2023 hat der 1. FC Köln auch die erste Heimspiel-Niederlage einstecken müssen. Der FC unterlag dem VfL Wolfsburg 0:2.

Nach einer knappen Stunde schien Timo Hübers genug zu haben. Der Innenverteidiger des 1. FC Köln nahm sich im Duell gegen den VfL Wolfsburg ein Herz und zog aus gut 30 Metern einfach mal ab. Symptomatisch für den tristen Nachmittag: Hübers Distanzschuss war bis dahin die beste Chance der Kölner. Und das, obwohl FC-Trainer Steffen Baumgart mit Steffen Tigges und Davie Selke gleich zwei Spitzen aufgeboten hatte.

Wir haben es nicht geschafft, uns die Torchancen zu erarbeiten, wie wir uns das erhofft hatten.“

Steffen Baumgart

FC kassiert erste Heim-Pleite im Jahr 2023

Wohl auch, weil dem Trainer die Stammkräfte schon vor dem Spiel ausgegangen waren. Florian Kainz und Benno Schmitz standen schon am Freitag als Ausfälle fest. Am Samstag folgte dann auch noch die Krankmeldung von Denis Huseinbasic. Unter anderem stand Kingsley Schindler dafür in der Startelf. Und ausgerechnet über die Seite des Rechtsverteidigers gelang den Wölfen früh der erste Angriff. Patrick Wimmer setzte sich durch, passte auf Yannick Gerhardt, der zunächst Jeff Chabot abräumte und nach einem Doppelpass mit Omar Marmoush zum 0:1 einschob. Marvin Schwäbe rutschte der Ball unter dem Körper her. „Ich kann mir vorstellen, dass das sehr unglücklich aussah, aber ich habe den Ball spät gesehen“, sagte der Keeper.

FC-Spieler des Spiels

Hübers

Timo

87%

Passquote

75%

Zweikämpfe

10,5

Kilometer

Zwar spielten die Kölner fortan mutig nach vorne, wirklich gefährlich wurde der FC aber nicht. „Wir haben es nicht geschafft, uns die Torchancen zu erarbeiten, wie wir uns das erhofft hatten“, gab der Kölner Trainer später zu. Und so gingen die Kölner mit einem Rückstand in die Pause. Auch nach dem Wechsel gab der FC den Ton an. Doch es dauerte bis zum Distanzschuss von Timo Hübers, bis Wolfsburgs Keeper Koen Casteels das erste Mal richtig zupacken musste. Nur fünf Minuten später spielte Linton Maina Angreifer Tigges frei, doch der umkurvte den Wolfsburger Torhüter und verfehlte das Tor deutlich.

Ich kann mir vorstellen, dass das sehr unglücklich aussah, aber ich habe den Ball spät gesehen.“

Marvin Schwäbe

Auf der Gegenseite kam Jonas Hector unglücklich gegen Kilian Fischer zu spät. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied zurecht auf Elfmeter. Maxi Arnold ließ sich nicht lange bitten und verwandelte sicher zum 0:2. Erst in der Schlussphase wurden die Kölner dann endlich gefährlich. Eine starke Flanke des kurz zuvor eingewechselten Tim Lemperle konnte Selke nicht verwerten. Besser machte es Timo Hübers, der in der Nachspielzeit ins Netz traf, doch bei der Flanke im Abseits gestanden hatte. Willenborg nahm das Tor zurück.

Ausgerechnet nach einer beeindruckenden Choreo anlässlich des 75. Geburtstags des FC kassierten die Geißböcke also die bittere 0:2-Niederlage. Der FC bleibt vorerst auf dem zwölften Tabellenplatz, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt sieben Punkte. „Gefühlt sind der erste und zweite Schuss der Wolfsburger reingegangen. Ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen“, sagte Baumgart.

Baumgart plant ohne Uth

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Baumgart plant ohne Uth

FC-Trainer Steffen Baumgart plant den restlichen Saisonverlauf ohne Mark Uth. Der Angreifer musste sich in dieser Spielzeit bereits zwei Operationen unterziehen.

Der 1. FC Köln muss auch weiterhin ohne Mark Uth auskommen. Wie FC-Trainer Steffen Baumgart nun bekannt gab, rechnet er nicht mehr mit einer schnellen Genesung des Angreifers. „Ich habe ihn für den Rest der Saison ausgeplant. Wir müssen auch nicht darüber nachdenken, ob er womöglich noch die letzten Spiele machen kann. Das bringt uns nichts“, sagte der 50-Jährige. „Er soll genug Zeit bekommen, gesund zu werden, damit wir ihn in der Vorbereitung voll einplanen können.“

Uth kommt in der aktuellen Saison auf fünf Einsätze für den FC. Der Angreifer litt zunächst unter Adduktorenproblemen und musste sich gleich doppelt am Schambein operieren lassen. 

Tim Lemperle verlängert bis 2025

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Tim Lemperle verlängert bis 2025

Tim Lemperle und der 1. FC Köln gehen auch weiterhin einen gemeinsamen Weg. Der 21-Jährige unterschrieb bei den Geißböcken einen Vertrag bis 2025.

Bleibt er oder bleibt er nicht? Zahlreiche Verträge der FC-Profis laufen im Sommer aus. So auch bei Tim Lemperle. Hinter dem 21-Jährigen stand lange ein großes Fragezeichen. Der Durchbruch bliebt der Offensivkraft in Köln bislang verborgen. Nun hat Lemperle einen Vertrag bis 2025 bei den Geißböcken unterschrieben. „Tim befindet sich aktuell in einer ganz entscheidenden Phase seiner Entwicklung. Er ist hoch veranlagt, hat gleichermaßen aber auch noch diverse Entwicklungsfelder, um den finalen Durchbruch zum Bundesliga-Spieler zu schaffen. Wir freuen uns sehr, Tim in dieser wichtigen Phase seiner Karriere auch über den Sommer hinaus weiter begleiten zu können, wollen ihn weiter fördern und fordern“, sagt Sportchef Christian Keller.

1.FC Köln vs. Werder Bremen, 16. Spieltag, 21.01.2023, 18.30 Uhr, Tim Lemperle (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Mir ist die Entscheidung leicht gefallen, weil ich mich beim FC sehr wohl und gut aufgehoben fühle. Der FC und der Trainer haben mir einen klaren Weg aufgezeigt, den ich gerne hier gehen möchte – und ich will beweisen, dass ich das schaffe“

Tim Lemperle

Im Sommer 2017 wechselte Lemperle zum FC, lief 2020 erstmals für die Profis auf. Insgesamt kommt der Angreifer auf 21 Einsätze bei den Profis, in denen er zwei Tore erzielte. „Mir ist die Entscheidung leicht gefallen, weil ich mich beim FC sehr wohl und gut aufgehoben fühle. Der FC und der Trainer haben mir einen klaren Weg aufgezeigt, den ich gerne hier gehen möchte – und ich will beweisen, dass ich das schaffe“, sagt Lemperle. „Auch, wenn ich im Sommer möglicherweise einen Zwischenschritt gehen muss, bleibt es mein Ziel, beim FC Bundesliga zu spielen.“

Soll heißen: Lemperle wird im Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Einige Zweitligisten sollen Interesse haben.

Jan Thielmann erneut verletzt

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Jan Thielmann erneut verletzt

Jan Thielmann bleibt der Unglücksrabe des 1. FC Köln. Der Kölner Angreifer zog sich im Spiel gegen den VfB Stuttgart eine weitere Muskelverletzung zu.

Ganze 15 Minuten dauerte das Gastspiel von Jan Thielmann beim VfB Stuttgart am Samstagnachmittag. Der Kölner Angreifer war bei der 0:3-Niederlage nach einer guten Stunde ein- und eine Viertelstunde später wieder ausgewechselt worden. Humpelnd verließ der 20-Jährige den Platz. Am Sonntag folgte dann die bittere Gewissheit. Die MRT-Untersuchung ergab einen Muskelfaserriss. „Wir gehen von drei bis vier Wochen Pause aus“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart.

Thielmann ist in dieser Spielzeit vom Pech verfolgt. Zu Jahresbeginn fiel der 20-Jährige ebenfalls mit einer Muskelverletzung aus, im Herbst vergangenen Jahres hatte den Angreifer ein Virus erwischt. „Er gehört noch zu den Jungs, die sehr demütig in ihrem Sport arbeiten, immer auf dem Teppich sind und sich auch immer wieder ran arbeitet. Ich glaube, dass das für den Jungen und für uns bittere Momente sind“, sagte Baumgart.

FC kassiert Pleite gegen den VfB

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FC kassiert Pleite gegen den VfB

Ausgerechnet zu Karneval hat der 1. FC Köln in der Bundesliga die erste Pleite des Jahres kassiert. Mit 0:3 gerieten die Kölner unter die Räder.

Katerstimmung an Karneval – der 1. FC Köln hat am Samstagnachmittag das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart verdient mit 0:3 verloren. Gil Dias (9.), Borna Sosa (59.) und Tanguy Coulibaly (74.) trafen für die Schwaben. Für die Geißböcke war es die erste Niederlage im neuen Jahr.

Wir haben gerade die Situationen, in denen die Tore gefallen sind, schlecht verteidigt. Wir hatten die Möglichkeiten, hier und da dazwischenzugehen und die Dinger zu klären und haben es nicht hinbekommen.“

Jonas Hector

FC kassiert erste Pleite im Jahr 2023

Dass FC-Trainer Steffen Baumgart mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden war, zeigte sich bereits nach 25 Minuten sehr deutlich. Bei einem Handgemenge zwischen Jeff Chabot und Silas konnte der Kölner Coach nicht mehr an sich halten. Die Schimpftirade konnte nur durch die Gelbe Karte von Schiedsrichter Benjamin Cortus gestoppt werden. Die Laune verbesserte sich aber nicht.

Kein Wunder, der VfB war das deutlich engagiertere Team und bereits in der Anfangsphase durch Dias in Führung gegangen. Bei seinem Schlenzer war FC-Keeper Marvin Schwäbe chancenlos. „Wir hatten die Möglichkeiten, hier und da dazwischenzugehen und die Dinger zu klären und haben es nicht hinbekommen“, sagte FC-Kapitän Jonas Hector. Doch auch in der Offensive wollte den Geißböcken so gut wie gar nichts gelingen. Steffen Tigges spielte im Grunde keine Rolle.

Baumgart reagierte und brachte mit Sargis Adamyan und Dejan Ljubicic neue Kräfte, doch das Bild blieb das gleiche. Der FC fand keinen Zugriff auf das Spiel, tat sich weiterhin sehr schwer. Und Stuttgart konterte. Nach einem Foul von Benno Schmitz traf Sosa direkt per Freistoß, anschließend Coulibaly mit einem abgefälschten Schuss. Zu allem Überfluss zog sich Jan Thielmann eine weitere Muskelverletzung zu und fällt vorerst erneut aus.

So entstand der Kultspruch „Mach et, Otze!“

So entstand der Kultspruch „Mach et, Otze!“

Um am Pokalfinale in Berlin teilnehmen zu können, tut Frank Ordenewitz 1991 viel. Drei Tore erzielt der Angreifer für den FC im Wettbewerb. Und er sieht absichtlich die Rote Karte. Doch der Plan geht nicht auf…

Möglicherweise wäre er der große Pokalheld geworden. Möglicherweise wäre das Endspiel um den nationalen Pott 1991 anders ausgegangen und der 1. FC Köln hätte einen weiteren Pokal durch die Stadt gefahren. Wenn er denn dabei gewesen wäre. War er aber nicht. Frank Ordenewitz blieb der Auftritt (ausgerechnet) gegen Werder Bremen im ausverkauften Berliner Olympiastadion verwehrt. Der Kölner Angreifer fehlte im DFB-Pokalfinale, das Werder mit 5:4 nach Elfmeterschießen für sich entschied.

Das haben wir vorher schon angesprochen. Ich war nicht der Einzige bei uns, dem das gedroht hat.“

Frank Ordenewitz

Dabei hatte Ordenewitz doch alles getan, um in Berlin auflaufen zu können. Wirklich alles. Im Halbfinale gegen den MSV Duisburg sieht der Angreifer früh die Gelbe Karte. Zu dumm, Ordenewitz hat bereits einmal den gelben Karton in diesem Wettbewerb gesehen, würde das Endspiel verpassen. „Das haben wir vorher schon angesprochen. Ich war nicht der Einzige bei uns, dem das gedroht hat“, sagt Ordenewitz später. Dabei ist das Finale doch zum Greifen nahe. Alfons Higl und eben Ordenewitz bringen die Geißböcke auf die Erfolgsspur, später erzielt Maurice Banach den 3:0-Endstand.

 Ich meine, man sollte ihm nicht die Chance nehmen, ins Pokalendspiel zu kommen. Da habe ich gesagt: ,Mach et’.“

Erich Rutemöller

Trainer Erich Rutemöller will seinem Spieler das Finale in Berlin ermöglichen. Er kennt die Lücke im System. Ein Platzverweis würde eine Sperre im kommenden Pflichtspiel, also in der Bundesliga, bedeuten, die Sperre für das Pokalfinale wäre aufgehoben. Ordenewitz bemüht sich und wird schließlich wegen Ballwegschlagens belohnt. Schiedsrichter Markus Merk zeigt den Roten Karton. Während Ordenewitz später erklärt, er wäre ja schön doof, wenn er absichtlich auf Bundesliga-Spiele verzichte, spricht Rutemöller deutlichere Worte. „Otze hat mit mir kurz gesprochen“, gibt der Trainer zu. „Ich meine, man sollte ihm nicht die Chance nehmen, ins Pokalendspiel zu kommen. Da habe ich gesagt: ,Mach et’.“ Daraus entsteht später „Mach et, Otze“.

Doch die Rechnung geht nicht auf. Der DFB leitet ein Verfahren ein. Ordenewitz wird für das Endspiel gesperrt, Rutemöller muss 5000 Euro Strafe zahlen. Der FC verliert das Finale – gegen Bremen. Ausgerechnet Bremen. Der Verein, mit dem Ordenewitz Jahre zuvor Meister geworden ist und bei dem er mit einem Fairplay-Preis ausgezeichnet wird. Und das für ein Spiel gegen den FC. Ordenewitz springt beim Stand von 1:0 für die Geißböcke der Ball an die Hand. Der Schiedsrichter sieht das Handspiel nicht, auf Nachfrage gibt Ordenewitz das Vergehen aber zu. Die Prämie in Höhe von 50.000 Franken spendet der Angreifer. „Ich würde so etwas immer wieder machen“, sagt Ordenewitz damals. „Fairplay gehört zum Sport einfach dazu.“ Im Pokal-Halbfinale 1991 hatte er diese Maßgabe für ein paar Minuten offenbar vergessen.

Mark Uth bleibt bis 2025

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Mark Uth bleibt bis 2025

Mark Uth wird dem 1. FC Köln weiter erhalten bleiben. Verein und Spieler einigten sich auf eine Vertragsverlängerung bis Sommer 2025.

Es war wohl nicht mehr als nur Formsache: Mark Uth und der 1. FC Köln gehen ihren gemeinsamen Weg weiter. Trotz seiner hartnäckigen Verletzung wurde der Vertrag zwischen Klub und Spieler vorzeitig verlängert. Uth bleibt dem FC bis Sommer 2025 erhalten. „Mark ist mit seinen Qualitäten in der Offensive ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Auf dem Weg nach Europa war Mark Leistungsträger und Führungsspieler“, sagte FC-Sportdirektor Christian Keller. „Wir sind fest davon überzeugt, dass er nach seiner Verletzung genau das wieder bei uns einbringen wird.“

1.FC Köln vs. Partizan Belgrad, UEFA Europa Conference League, 06.10.2022, 21.00 Uhr, Mark Uth (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Wenn man als Fußballer in Köln geboren ist, gibt es nur ein Ziel: beim 1. FC Köln zu spielen“

Mark Uth

Aktuell laboriert der gebürtige Kölner an den Folgen einer Schambein-Operation, kam erst fünf Mal zum Einsatz. Laut übereinstimmenden Medienberichten sollte sich der Vertrag des Angreifers automatisch bei 20 Einsätzen verlängern, dazu wird es in dieser Spielzeit aber nicht mehr kommen. Dennoch verlängerte der Verein.

Uth spielte bereits in der Jugend für die Geißböcke. Über zahlreiche Stationen lehrte der Angreifer immer wieder zum FC zurück. „Wenn man als Fußballer in Köln geboren ist, gibt es nur ein Ziel: beim 1. FC Köln zu spielen. Und ich bin froh, dass ich nach meinen Zwischenstationen wieder hier angekommen bin“, sagte Uth. „Der FC ist Heimat für mich und ich fühle mich hier mehr als wohl. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich weiterhin für den Club spielen darf, den ich liebe und inzwischen seit 31 Jahren unterstütze.“

1. FC Köln verpflichtet Leart Paqarada

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1. FC Köln verpflichtet Leart Paqarada

Der 1. FC Köln hat den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit verpflichtet. Leart Paqarada wechselt vom FC St. Pauli an den Rhein.  

Ein knappes halbes Jahr vor dem Beginn der neuen Saison hat der 1. FC Köln seinen ersten Neuzugang unter Dach und Fach gebracht. 1. FC Köln verpflichtet Leart Paqarada. Der 28-Jährige soll bei einigen weiteren Bundesligisten auf dem Zettel gestanden haben. Unter anderem war offenbar Borussia Mönchengladbach an dem Außenverteidiger interessiert.

Paqarada wurde in der Jugend bei Bayer Leverkusen ausgebildet, bevor er 2014 zum SV Sandhausen und 2020 zum FC St. Pauli wechselte. Im Sommer ist der 21-malige Nationalspieler des Kosovo ablösefrei. „Er ist der beste Linksverteidiger der zweiten Liga. Er ist ein spielintelligenter Spieler, hat hohes technisches Spielvermögen und bringt extrem viel Torgefahr im gegnerischen Strafraum mit rein“, sagt FC-Sportdirektor Christian Keller.

Paqarada könnte beim FC die Nachfolge von Jonas Hector antreten. Der Vertrag des Kölner Kapitäns läuft im Sommer aus, ob Hector noch um ein Jahr verlängert, ist komplett offen.