Kommentar: Wenn der FC diese Endspiele nicht gewinnt, gegen wen gewinnt er dann?

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Kommentar: Wenn der FC diese Endspiele nicht gewinnt, gegen wen gewinnt er dann?

Nur eine Woche nach der ordentlichen Leistung gegen den FC Augsburg folgte gegen Bochum ein spielerischer Einbruch. Der FC hat von den bisherigen zwei Endspielen keins gewonnen. Das kann nicht reichen. Ein Kommentar.

Das 1:1 gegen Augsburg hat am vergangenen Wochenende Hoffnung gemacht, das 1:1 gegen Bochum diese schnell verpuffen lassen. Gegen den VfL war der FC nicht bundesligatauglich. Das ist eine bittere Erkenntnis. Denn gerade gegen die Gegner auf Augenhöhe wollte der FC eigentlich punkten. Ein Kommentar zum 1. FC Köln und dem 1:1 gegen Bochum.

Auch wenn das Ergebnis das gleiche war, das Zustandekommen hätte wohl kaum unterschiedlicher sein können. Am vergangenen Wochenende das 1:1 gegen Augsburg, das aufgrund der spielerischen Laune und Qualität der Kölner durchaus zu einem nicht unverdienten Sieg hätte führen können. An diesem Samstag das 1:1 gegen Bochum, das aufgrund der fehlenden spielerischen Qualität, einer teils desolaten Leistung unter der Kategorie schmeichelhaft noch eben schmeichelhaft einzuordnen wäre. Der FC hat innerhalb von nur acht Tagen zwei Gesichter gezeigt, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Gegen den FCA bäumte sich der FC gegen die nächste Niederlage, gegen den VfL wirkte es so, als habe er sich bereits mit dieser abgefunden. Die Hoffnung nach dem Augsburg-Spiel ist erstaunlich schnell verpufft. „Die Jungs hatten ganz klar mit dem Kopf zu tun“, sagte Steffen Baumgart nach dem Remis an der Castroper Straße.

FC wirkt komplett verunsichert

Dazu gab es am Samstagabend wohl kaum zwei Meinungen. Dennoch erstaunlich: Schließlich hat gerade der Kopf den FC über zwei Spielzeiten in höheren Sphären spielen lassen. Möglicherweise sogar über der eigentlichen Qualität. Motivator Baumgart redete seine Spieler seit Amtsantritt stark, sprach ihnen Mut zu, schenkte ihnen auch so Vertrauen und stärkte so das Selbstvertrauen. Das scheint den Kölner Akteuren abhanden gekommen zu sein. Wie gegen Lautern begann der FC eigentlich mit breiter Brust, kam auch zu ersten Möglichkeiten, verlor dann aber aus dem Nichts den Faden und fand ihn anschließend nicht mehr wieder. Die Kölner Profis waren sichtbar verunsichert. Auch, wenn Baumgart nach dem Spiel erklärte, die Mannschaft habe im zweiten Abschnitt zumindest den Kampf angenommen, fehlte Köln über das komplette Spiel die Körpersprache, die Leidenschaft, der Willen, um im Abstiegskampf zu bestehen.

Zur ganzen Wahrheit gehört wohl auch, dass es aber eben nicht alleine der Kopf war, der zu diesem Spielverlauf führte. Motivation alleine kann die fehlende Qualität nicht wett machen. Die Offensive fand gegen die kämpfenden Bochumer wieder einmal so gut wie nicht statt. Mehr als der Selke-Treffer war aus Kölner Sicht nicht drin. Die Defensive ließ dem Gegner unerklärliche Räume, verhielt sich teils stümperhaft in den Zweikämpfen und schaute das ein oder andere Mal lieber nur zu, als die Gegner an ihren Chancen zu hindern. So unter anderem beim 0:1, als Lukas Daschner gleich von fünf Kölner Spielern beim Torschuss begleitet anstatt gehindert wurde. Sportdirektor Christian Keller brachte es am Sonntag auf den Punkt: „Das war nicht bundesligatauglich“, was der FC da bot.

Eine schnelle Rettung ist nicht in Sicht

Und das ist eine richtige, aber genauso erschreckende Einordnung. Die Kölner waren gegen Bochum nicht bundesligatauglich. Gegen einen Gegner, den die Kölner Verantwortlichen eigentlich als direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ansehen. Die Wahrheit sah am Samstag aber ganz anders aus. Köln war mit dem VfL heillos überfordert. Und das, obwohl die FC-Verantwortlichen in den vergangenen Wochen noch einige Register gezogen haben. Mal wählte Baumgart die vertrauensvolle Anrede an seine Mannschaft, mal die laute. Er probierte es mit einer Wutrede, um dann wieder leise Töne anzuschlagen. Er versuchte es mit einem Denkzettel für einige Spieler, Christian Keller wollte die Einzelgespräche mit den Spielern Akteuren. Nach dem Spiel gegen Bochum bleibt die Erkenntnis, dass diese Maßnahmen genauso verpufften, wie die Hoffnung in einige Langzeitverletzte, die nun wieder für den FC auf dem Platz stehen.

Der Kölner Coach wiederholte zuletzt, dass er derjenige sei, der Lösungen anbieten müsse. Entweder er hat sie nicht gefunden oder die Mannschaft kann sie aktuell nicht umsetzen. Egal, welche Variante zutrifft, eine schnelle Rettung scheint nicht in Sicht. Ob ein anderer Trainer bessere, wirksamere Lösungen auf dem Zettel hat, ist offen. Zumal ja auch die Frage nach der Qualität des Kaders weiterhin im Raum steht. Die Diskussion ist aktuell ohnehin keine. So verharren Keller und Baumgart in ihren Durchhalteparolen, sprechen von der Notwendigkeit des Kölner Wegs, von der Bundesligatauglichkeit des Kaders. Das mag vielleicht auch stimmen. Unterm Strich betonte Baumgart vor einigen Tagen, dass es ab nun nur noch Endspiele gäbe. Gegen Augsburg, Bochum und auch Bremen holte der FC genau zwei Punkte. Wenn Köln die Spiele gegen die Gegner auf Augenhöhe nicht gewinnt, gegen wen dann?


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„Heute sollten wir drei Kreuze machen“

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„Heute sollten wir drei Kreuze machen“

In der vergangenen Woche haben die Kölner wohl eher zwei Punkte verloren als gewonnen. Gegen Bochum zitterte sich der FC zum Punkt. Die Stimmen zum Bochum-Spiel.

Wir wussten, dass es ein emsiges Spiel, ein Abstiegsspiel wird. Wir haben es im zweiten Durchgang besser angenommen als in der ersten Halbzeit. Wir müssen mit dem 1:1 gut leben. Wir sind schon mit der Intension hier reingegangen, dass wir drei Punkte mitnehmen. Wir wissen aber auch, wie schwer das ist. Gerade mit dem Fußball der hier gespielt wird. Das muss man annehmen, das haben wir. Wir nehmen den Punkt gerne mit. Wir haben Phasen gehabt, wo wir da nicht hingekommen sind. Wir haben in der Mannschaft die Qualität, die Dinger auch zu machen. Es warten schwere Wochen auf uns, das wissen wir. 

Davie Selke bei Sky

Am Ende sind wir mit dem Punkt mehr oder weniger zufrieden. Es war nicht einfach. Wir haben uns in der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen, wurden ein wenig überrumpelt. Wir haben am Ende zu viel zugelassen und können dementsprechend zufrieden sein. Wir haben ein, zwei schlechte Spiele gespielt. Wir werden gnadenlos bestraft, wo wir letztes Jahr das ein oder andere Mal Glück hatten. Wir treffen ab und an die falschen Entscheidungen. Im Abstiegskampf geht es um die kleinen Details. Im zweiten Durchgang haben wir den Kampf mehr angenommen. Ich freue mich als Torwart, wenn ich der Mannschaft helfen kann.

Marvin Schwäbe bei Sky

Für uns ist es ein Teil-Erfolg, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Wir haben uns den Erfolg wirklich hart erarbeitet. Ob verdient oder nicht, zählt für uns nicht mehr. In der zweiten Halbzeit haben wir den Abstiegskampf viel mehr angenommen als in der ersten. Wir hatten einen sehr guten Torhüter und auch das Quäntchen Glück. Bochum hatte sehr gute Chancen, was nicht unbedingt für uns spricht. Heute sollten wir drei Kreuze machen, dass wir den Punkt mitgenommen haben. Das Einzige, was zählt ist, dass der VfL nicht weiter weggezogen ist. Aber Zufriedenheit sieht anders aus.

Steffen Baumgart

Es war ein sehr glücklicher Punkt. Bochum war für mich die klar bessere Mannschaft. Sie haben uns niedergekämpft und wir waren nicht in der Lage, mit klaren Aktionen dagegenzuhalten. Vor dem Hintergrund hat uns Marvin Schwäbe den Punkt gesichert. Wir haben nur eine von zwei Torchancen, die wir hatten, gemacht. Wir haben in den letzten Wochen immer gesagt, dass wir gut gespielt haben. Das können wir heute nicht konstatieren. Es war ein schwacher Auftritt gegen einen Gegner, der es einem nicht leicht macht. Das soll aber nicht die Ausrede sein, sondern wir müssen es besser machen. Das war nichts heute.

Christian Keller

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Keller verrät: So knapp war der Carstensen-Transfer

Max Finkgräfe
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Keller verrät: So knapp war der Carstensen-Transfer

Rasmus Carstensen ist in wenigen Monaten zu einem wichtigen Teil der Kölner Mannschaft geworden. Der 22-Jährige hat seinen Marktwert bereits verdreifacht. Dabei wäre der Transfer beinahe gar nicht zustande gekommen.

Die Verpflichtung wurde von viel Skepsis begleitet, mittlerweile ist er ein wichtiger Spieler des 1. FC Köln: So knapp war der Carstensen-Transfer.

In Zeiten der Krise ist auch beim 1. FC Köln schwer über Gewinner zu sprechen. Schaut man sich die Sommertransfers der Geißböcke allerdings an, kommt man an einem Namen eigentlich nicht vorbei: Rasmus Carstensen. Der Däne wechselte als möglicher Backup für Benno Schmitz an den Rhein, kam auf Leihbasis vom KRC Genk. Und das nicht gerade mit einer beeindruckenden Bewerbung. Der 22-Jährige kam beim belgischen Erstligisten in der vergangenen Saison auf nur wenige Kurzeinsätze. Kein Wunder, dass der Transfer mit Skepsis gesehen wurde. Und das nicht nur bei den Fans. Wie Christian Keller in dem WDR-Podcast „Einfach Fußball“ von Sven Pistor und Conny Kleine erzählt, gab es auch intern arge Bedenken vor der Verpflichtung. Letztlich habe bei dem Rechtsverteidiger auch das Bauchgefühl entschieden. „Das Bauchgefühl ist ein wesentlicher Faktor. Es geht am Ende ja auch um Menschen“, sagte Keller und nannte das Beispiel Carstensen. „Er hatte nur vier Einsätze für die Genker Profimannschaft absolviert, davon keinen von Anfang an. Er hat mehr oder weniger ein ganzes Jahr nicht gespielt“, so der Sportdirektor. „Wir haben uns Spielszenen live und im Video von ihm angeschaut – rauf und runter, tagelang, um eine Entscheidung bezüglich eines Rechtsverteidigers zu treffen.“

Persönliche Gespräch überzeugte

Auch andere Spieler waren im Gespräch, die man mit dem Dänen verglichen habe. „Auf den ersten Blick war klar, wenn ich mir die vier Einsätze von Genk anschaue, dann brauchen wir über den Spieler nicht weiter nachzudenken“, gab der Sportdirektor des FC nun zu. Alleine nach diesen Szenen wäre es nicht zum Transfer von Carstensen gekommen. Aber: „Ich kannte den Spieler noch von seiner Zeit aus Dänemark, bei Silkeborg“, so Keller weiter. Das habe er noch im Kopf gehabt. In Dänemark galt Carstensen als großes Talent, war Stammspieler bei Silkeborg und legte in 89 Spielen 24 Tore auf, erzielte zwei selbst. Nicht umsonst wurde der Rechtsverteidiger in dieser Zeit U-Nationalspieler. „Ich hatte einfach den Eindruck, dass wir uns mit dem Spieler noch näher beschäftigen müssen. Wir waren uns in der Runde alles andere als einig. Es gab einen, der war vehement dafür, dass wir uns mit dem Spieler beschäftigen, es gab auch andere, die nicht so überzeugt waren.“ Keller stimmte dafür, sich dennoch mit dem Spieler zu treffen. „Dann schauen wir mal, warum es so eine große Diskrepanz zwischen der Leistung in Silkeborg und der Leistung in Genk gab.“

Der Sportdirektor betont, dass man sich mit jedem potenziellen Neuzugang zunächst einmal treffe, um zu schauen, ob die Persönlichkeit auch in das Mannschaftsbild oder zum Verein und Umfeld passe. „Nach diesem Gespräch war allen Beteiligten klar, dieser Spieler kann funktionieren – wenn man nur richtig mit ihm umgeht.“ Der Plan scheint aufgegangen zu sein. Carstensen kommt in der Liga mittlerweile auf 700 Einsatzminuten, stand in neun Liga-Spielen auf dem Feld und acht Mal in der Startelf. Einzig die Begegnung gegen Werder Bremen verpasste der Däne aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre. Aktuell deutet viel darauf hin, dass Carstensen das Duell gegen Benno Schmitz für sich entschieden hat.

Leihe könnte sich für den FC lohnen

Und das rechnet sich für die Geißböcke. Die Kaufoption der Kölner soll dem Vernehmen nach bei 1.5 Millionen Euro liegen, den aktuellen Marktwert berechnet Gool.ai zurzeit auf 4.5 Millionen Euro. Einer festen Verpflichtung steht noch nicht einmal eine mögliche Transfersperre im Wege. Zumindest mit diesem Transfer hat Christian Keller offenbar richtig gelegen. „Er ist noch ein junger und er ist ein unerfahrener Spieler, aber er hat mehrfach gezeigt, dass er definitiv das Zeug hat, sich nicht nur zu einem Bundesligaspieler zu entwickeln, sondern zu einem guten Bundesligaspieler zu entwickeln.“ Die nächste Chance, sich auszuzeichnen, wird er wohl gegen Bochum bekommen.


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Ohne Ljubicic in die nächste Endspielwoche

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Ohne Ljubicic in die nächste Endspielwoche

Der 1. FC Köln ist am Dienstag in die Vorbereitung auf das Spiel gegen den VFL Bochum am kommenden Samstag gestartet. Dejan Ljubicic fehlte krankheitsbedingt.


Der 1. FC Köln ist ohne Dejan Ljubicic in die nächste Endspielwoche gestartet. Der Mittelfeldspieler fehlte beim Vorbereitungsstart am Dienstagvormittag krankheitsbedingt.

Ansonsten begrüßte der Kölner Trainer nahezu den kompletten Kader zum Mannschaftstraining. Einzig Philipp Pentke und Jacob Christensen arbeiteten im Aufbaubereich. Ljubicic hatte nach einer eher mauen Vorstellung gegen Lautern im Pokal im Spiel gegen Augsburg am Samstag zunächst eine Pause erhalten. Erst in der Schlussphase wurde der Österreicher eingewechselt, hatte aber kaum noch Zugriff auf die Partie. Die richtige Reaktion auf seine Leistung konnte er am Dienstag somit nicht zeigen. Aktuell ist noch unklar, wie lange der Mittelfeldspieler ausfällt und ob er für das Duell gegen Bochum rechtzeitig fit wird. Falls nicht, hätte Ljubicic die Länderspielpause zur Erholung. Der Mittelfeldspieler wurde nicht für die Länderspiele Österreichs nominiert.

Pentke und Christensen noch kein Thema

Für den Rest der Mannschaft liegt der Fokus schon jetzt auf der Begegnung gegen den VfL. Vor dem Pokalspiel gegen Kaiserslautern hatte FC-Trainer Steffen Baumgart die kommenden Duelle als Endspiele bezeichnet. Schließlich geht es nun gegen die Gegner auf Augenhöhe. So auch gegen Bochum. Mit einem Erfolg über den VfL könnte der FC sogar bis auf den 14. Tabellenplatz klettern und hätte sich vor dem schweren Heimspiel gegen die Bayern ein wenig Luft im Tabellenkeller verschafft. Immerhin würde der FC Bochum definitiv hinter sich lassen. Von den vergangenen fünf Duellen gegen Bochum konnte der FC allerdings nur eins für sich entscheiden. Nicht mit von der Partie werden auch weiterhin Philipp Pentke und Jacob Christensen sein. Die beiden Kölner Profis befanden sich am Dienstag im Aufbau-Training.


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Sturmflaute: Kämpft der FC heute noch mit einem Versäumnis von 2022?

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Sturmflaute: Kämpft der FC heute noch mit einem Versäumnis von 2022?

Viel wurde im Sommer über den fehlenden Ersatz für Ellyes Skhiri und Jonas Hector diskutiert, dabei haben die Kölner eine Lücke aus dem Vorjahr offenbar ebenfalls nicht adäquat geschlossen. Das rächt sich gerade.


Der Abgang von Jonas Hector und Ellyes Skhiri wiegt beim 1. FC Köln in dieser Spielzeit besonders schwer. Die Erfahrung, die Defensivarbeit und im Falle von Skhiri auch die Torgefahr. Der Mittelfeldspieler erzielte in der vergangenen Spielzeit sieben Tore in der Liga und war damit Teil des Kollektivs, das die eigentliche Schwachstelle des FC kaschierte. 1. FC Köln: Liegt der Grund für die Sturmflaute im Sommer 2022?

Anthony Modeste schreibt dieser Tage in Ägypten Schlagzeilen. Allerdings nicht, weil er gerade für seinen Torriecher auffällt. Gleich mehrere ägyptische Medien berichten, dass sein Arbeitgeber Al Ahly SC nicht sonderlich glücklich mit dem Stürmer sei und sich vorstellen kann, Modeste im Winter schon wieder loszuwerden. Kein Wunder, der 43-malige ägyptische Meister belegt aktuell nur den sieben Platz in der Meisterschaft und Anthony Modeste hat noch nicht ansatzweise gezündet. Die Bilder vom Frühling 2022 sind noch präsent, als sich der Franzose einmal mehr auf Händen durch das Kölner Stadion tragen ließ. Die Sehnsucht nach Modeste dürfte vielen Kölner Anhängern vergangen sein, die Sehnsucht nach einem Stürmer seines Kalibers, zumindest dem damaligen, ist indes groß. Dem FC fehlt ein gefährlicher Stoßstürmer – mehr denn je.

Sturm ist die Schwachstelle, aber ein elementarer Teil des Kölner Spiels

Denn die Kölner Torausbeute spricht eine deutliche Sprache. Acht Treffer haben die Geißböcke in den bisherigen zehn Ligaspielen erzielt, davon vier durch etatmäßige Angreifer, drei durch Elfmeter und zwei durch einen Stoßstürmer. Für eine Mannschaft, die mit Abstand die meisten Flanken der Liga schlägt und zu den Topteams in Sachen Torabschlüsse zählt, ein mehr als überschaubares Ergebnis. Und so war die Begegnung gegen Augsburg symptomatisch für den Saisonverlauf der Kölner Offensive.

Zu 26 Abschlüssen kamen die Kölner, zu neun Großchancen, zu 31 Flanken, aber nur zu einem Tor und damit auch nur zu einem Punkt. Immerhin, und das ist wohl die positive Erkenntnis aus dem Chancenwucher, erspielten sich die Kölner einige gefährliche Möglichkeiten. Allerdings nicht an vorderster Front. Davie Selke und zuvor Steffen Tigges blieben komplett wirkungslos, wie schon viel zu oft in dieser Spielzeit. Der 1. FC Köln hat bislang auf dieser für die Geißböcke so elementar wichtigen Position ein gehöriges Problem.

Und wenn man ehrlich ist, eins, das zumindest in Teilen abzusehen war. So forderten viele Fans bereits im Sommer einen weiteren Stürmer. Allerdings auch, weil sich Davie Selke verletzte. Die Sorge, der Stürmer würde lange oder immer mal wieder ausfallen, war bei den FC-Anhängern groß. Die Hoffnung, der Angreifer würde aber an die Leistung der Rückrunde anknüpfen können, mindestens genauso. Nicht umsonst wurde Selke nach einem Bericht der „Sport Bild“ von vielen Fans bereits im Dunstkreis der Nationalmannschaft gesehen. Das Problem in der Offensive wurde weitestgehend durch den nicht weniger unerheblichen Verlust der beiden Leistungsträger Ellyes Skhiri und Jonas Hector kaschiert. Die Lücke, die die beiden zentralen Spieler der vergangenen Saison gerissen haben, ist sicherlich ein zentrales Problem und ein Grund der aktuellen Misere.

Das Abgang von Modeste wiegt bis heute nach

Allerdings nicht der einzige. Ein weiterer liegt bereits einen Sommer weiter zurück. Auch dort haben die Kölner zwei Leistungsträger abgegeben. Den Weggang des Kölner Eigengewächses Salih Özcan haben die Geißböcke damals durch die Verpflichtung von Eric Martel aufgefangen. Der Abgang von Anthony Modeste wurde nicht annähernd kompensiert – selbst, wenn es womöglich die richtige Entscheidung war, den alternden Stürmer für ein nettes Handgeld ziehen zu lassen. Ein adäquater Ersatz wurde nicht verpflichtet. Sargis Adamyan wurde als Königstransfer gefeiert, sollte aber eine andere Rolle im Kölner System übernehmen. Damals war der Tenor, der Angriff sei stark genug.

Worte, die sehr den Aussagen von Christian Keller von diesem Sommer ähneln. Denn auch jetzt befand der Sportdirektor den aktuellen Angriff ebenfalls für „ganz okay“. Nur scheint „ganz okay“ in dieser Saison bislang nicht zu reichen. Genauso wenig wie in der Vorsaison. Florian Dietz erzielte am 2. Spieltag einen Treffer gegen Leipzig und vor seinem Kreuzbandriss am 12. Spieltag keinen weiteren in der Liga. Steffen Tigges kam immerhin auf sechs Tore, hatte aber in beiden Saisonhälften eine lange Phase ohne Treffer. Also wurde mit Davie Selke im Winter nachjustiert. Selke kam zunächst nicht in Fahrt, traf dann fünf Mal und wurde von Steffen Baumgart auf einem Fantalk zum Kandidaten für die DFB-Elf ernannt.

Das Kollektiv kann die Sturmflaute nicht auffangen

Fakt ist: die drei Kölner Stoßstürmer kamen in der vergangenen Saison in der Liga auf zwölf von 49 Toren, Sargis Adamyan steuerte einen weiteren hinzu. Die FC-Angreifer erzielten also gerade mal ein Viertel aller Kölner Treffer und damit deutlich weniger als in der Spielzeit zuvor und deutlich weniger als die direkte Konkurrenz. Die Angriffsreihen der Absteiger Hertha und Schalke erzielten 31 und damit 73 Prozent beziehungsweise 15 und damit 33 Prozent der eigenen Tore. Unter den nominellen Stürmern im Kader war nur Bremen noch weniger erfolgreich. Ob er überperformte, von Baumgart das nötige Selbstvertrauen mit auf den Weg bekam oder einfach nur Glück hatte – Modeste erzielte in der Spielzeit zuvor 20 Tore in der Liga, gemeinsam mit Sebastian Andersson, Tim Lemperle und Mark Uth kam die Offensive auf 30 von 52 Treffern und damit auf nahezu 60 Prozent der Kölner Tore.

Dass die Geißböcke nach dem Weggang des Stürmers auf einem immer noch guten elften Rang landeten, lag auch daran, dass das Kollektiv die Tor-Lücke stopfte und die Sturmflaute kaschierte. Alleine Ellyes Skhiri (7), Florian Kainz (6), Dejan Ljubicic (5) und Denis Huseinbasic (4) erzielten 22 Tore. Und das, obwohl das Spiel auch in der vergangenen Saison auf einen Zielstürmer zugeschnitten war. Das ist es zum Großteil bis heute. Nur ist diese Spielweise bislang wirkungslos. Das Flankenmeer verpufft nahezu im Nirgendwo. Dieses Manko wird aber bislang nicht von dem Kollektiv aufgefangen. Ellyes Skhiri spielt in Frankfurt, der aktuelle Ersatz Dejan Ljubicic befindet sich zum einen außer Form, ist zum anderen auf der Sechserposition nicht so gefährlich wie auf der Acht. Auch Florian Kainz und Denis Huseinbasic laufen der Form der Vorsaison meilenweit hinterher. In der aktuellen Form ist die Mannschaft nicht in der Lage, die Schwachstelle in der Offensive zu kompensieren. Das ist aber nur ein Teil des Problems.


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Faride Alidou: Vom Wunschspieler auf die Tribüne

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Faride Alidou: Vom Wunschspieler auf die Tribüne

Nach langem Hin und Her hat der 1. FC Köln im Sommer Faride Alidou doch noch ausgeliehen. Der Offensivspieler galt als Wunschspieler in Köln. Am Samstag stand er noch nicht mal im Kader.

Der Transfer zog sich im Sommer wochenlang. Es ging wohl unter anderem um eine Kaufoption sowie eine Rückkaufoption. Schließlich folgte die Unterschrift des Wunschspielers. Am Samstag stand Faride Alidou nicht im Kader des 1. FC Köln.

FC-Trainer Steffen Baumgart sorgte am vergangenen Samstag vor dem Spiel gegen den FC Augsburg bei seiner Aufstellung für die ein oder andere Überraschung. Und das nicht nur auf dem Platz. Denn der Kölner Coach nahm nicht nur die vier Wechsel in der Startformation vor – auch im Kader gab es eine spannende Änderung. Max Finkgräfe saß dort wieder auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Dafür musste Faride Alidou weichen, der Neuzugang stand am Samstag gar nicht erst im Kader. „Faride ist jemand, der sich aus meiner Sicht erst reinarbeiten muss und auch körperliche Defizite aufholen muss“, sagte der Coach am Samstag dem „Express“.

Alidou mit Anlaufschwierigkeiten

Die Verpflichtung des Außenbahnspieler kam spät und das nicht ohne Grund. So hatte der FC eigentlich vor, Benedict Hollerbach von Wehen Wiesbaden als schnellen Außenbahnspieler an den Rhein zu holen. Anscheinend waren die Gespräche auch weit fortgeschritten, doch die Transfersperre der FIFA machte den Geißböcken einen Strich durch die Rechnung. Hollerbach wechselte bekanntlich zu Union Berlin, in der Hoffnung dort Königsklasse zu spielen. Bislang stand der Offensivspieler allerdings nur einmal in der Startelf, kam zudem zu fünf Kurzeinsätzen. Für die Champions League ist er nicht berücksichtig. Der FC musste sich also umorientieren und stieß auf einen alten Bekannten. Denn Faride Alidou wurde schon in der Spielzeit 21/22 mit dem FC in Verbindung gebracht. Mitte August stand der Deal und der U21-Nationalspieler wurde von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Und das nach langem Hin und Her. Denn offenbar konnten sich die Vereine lange nicht auf die Leihmodalitäten

„Faride bringt sehr großes Potential mit. Zu seinen Stärken zählen unter anderem Geschwindigkeit, Tiefgang und das offensive Eins-gegen-Eins. Wie jeder junge Spieler hat Faride aber Entwicklungsfelder, um konstant gutes Bundesliga-Niveau zu erreichen“, sagte der Kölner Sportdirektor Christian Keller damals. „Wir haben ihm deshalb einen klaren Plan aufgezeigt, wie wir mit ihm arbeiten möchten und was er dabei einbringen muss. Dabei gab es eine Übereinstimmung der wechselseitigen Erwartungen. Entsprechend freuen wir uns, dass Faride ab sofort Teil unserer Mannschaft ist.“ Doch von diesem erstklassigen Niveau zeigte der Offensivspieler bislang wenig. Zu wenig. Alidou lief dabei für die Kölner schon sieben Mal auf, stand gegen Leverkusen sogar in der Startformation, allerdings als Stürmer. Eine Maßnahme die absolut verpuffte. Köln fand im Angriff so gut wie gar nicht statt.

Offensivspieler konnte sich in Frankfurt nicht durchsetzen

Aber auch auf den Außenbahnen tat sich Alidou bislang schwer. Der FC soll über eine Kaufoption für den geliehenen 22-Jährigen verfügen. Angeblich liegt diese bei drei bis vier Millionen Euro. Erstaunlich: Der Marktwert liegt laut Transfer-Experten unter der 2-Millionen-Euro-Grenze. Dass der FC den Spieler in der aktuellen Verfassung kaufen will, ist eher unwahrscheinlich. Der gebürtige Hamburger wechselte 2012 in die Jugend des HSV, durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften und feierte im Oktober 21 sein Profidebüt im Duell gegen Fortuna Düsseldorf. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Dort konnte sich Alidou aber auch nicht durchsetzen. Trotz des Erreichens des DFB-Pokalfinales und der Königsklasse kam der Außenbahnspieler nur auf 25 Einsätze, nicht einen von Beginn an.

Alidou kam mit großer Hoffnung nach Köln, dass ihm der Durchbruch nun gelingen würde. „Der FC hat mir in den Gesprächen eine ehrliche Perspektive mit auf den Weg gegeben und mir gesagt, woran ich arbeiten muss, um mich als Bundesliga-Spieler durchzusetzen. Dass der Verein auf junge Spieler setzt, hat man bereits in den letzten beiden Spielzeiten gesehen“, hatte Alidou damals gesagt. „Das war mir wichtig, gibt mir ein gutes Gefühl und ist zeitgleich große Motivation, hier zu spielen und dem FC dabei zu helfen, eine gute Saison in der Bundesliga zu absolvieren.“ Dazu ist es bislang bekanntlich noch nicht gekommen.

Und Alidou dürfte es auch weiterhin schwer haben. Durch die Rückkehr von Jan Thielmann hat FC-Trainer Steffen Baumgart eine weitere Alternative für die rechte Seite. Eine Position, die auch Dejan Ljubicic und Rasmus Carstensen schon gespielt haben. Auf der linken Seite spielen wahlweise Linton Maina, Luca Waldschmidt und Florian Kainz. Diese Wahl hat sich durch die Rückkehr von Mark Uth noch einmal verstärkt.


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Mark Uth belebt das Kölner Spiel

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Mark Uth belebt das Kölner Spiel

Mark Uth kam nach fast anderthalb Jahren zu seinem Startelf-Comeback gegen den FC Augsburg. Der Kölner Stürmer ging mit großen Erwartungen in die Partie. Auch, wenn er nicht alle erfüllen konnte: Uth bleibt der Hoffnungsträger der Kölner.

Eine Halbzeit tat er sich schwer, kämpfte sich dann aber in die Begegnung des 1. FC Köln: Mark Uth wird für die Geißböcke zum wichtigen Faktor. Der gefühlte Neuzugang strahlte gegen Augsburg Ruhe, Übersicht und Körpersprache aus.

Beeindruckend selbstkritisch sah Mark Uth seine Leistung. Schon als Sky-Reporter Thomas Wagner ihn loben wollte, schüttelte der 32-Jährige den Kopf. Nein, zufrieden war Uth mit seiner Leistung beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg nicht – zumindest nicht gänzlich. „Ich bin sehr schwer reingekommen, hatte in der ersten Halbzeit arge Probleme. Viele Bälle sind über mich drüber geflogen und ich bin oft weggerutscht. Meiner Meinung nach war ich sehr schlecht im Spiel“, sagte der Kölner Angreifer, der als der große Hoffnungsträger in das Duell gegen die Fuggerstädter geschickt wurde. Kein Wunder, beim bitteren Pokal-Aus gegen Lautern leitete Uth die – am Ende glücklose – Aufholjagd ein. Der Routinier war nur wenige Wochen nach dem Ende einer langen Leidenszeit der Inbegriff von Wille und Körpersprache – jenen Parametern, die man offenkundig in einem Pokalspiel gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Zweitligisten braucht.

Uth steigert sich nach dem Wechsel

Uth leitete also nicht nur gegen Lautern im Pokal die Wende ein, er machte durch seinen Auftritt und natürlich auch sein Tor gleichzeitig Hoffnung auf den großen Turnover der gesamten Saison. Und dieser sollte gegen Augsburg beginnen. Schon vor dem Spiel trat Steffen Baumgart aber auf die Euphoriebremse. „Wir müssen da schon ein wenig vorsichtig sein“, sagte der Trainer und betonte, dass Uth es gegen Lautern geschafft habe, in den letzten 30 Minuten eines verlorenen Spiels für Euphorie zu sorgen. „Mark ist natürlich ein Ausnahmespieler. Er kann die Mannschaft führen und traut sich das auch zu. Die Situation ist wenn er von Anfang an aufläuft eine ganz andere. Dann läufts du gegen eine Mannschaft an, die die gleiche Frische und Mentalität hat.“

Der Trainer sollte mit seiner Warnung zunächst in Teilen recht behalten. Uth tat sich bei seinem Start-Elf-Comeback seit Juli 2022 zunächst schwer, fand nicht so recht ins Spiel und machte vor allem beim 1:1 als Statist keine besonders glückliche Figur. Auch Baumgart machte nach der Begegnung keinen Hehl daraus, dass noch mehr in Uth schlummere. Und doch strahlte der gebürtige Kölner auch schon vor dem Wechsel eine Ruhe sowie die von Baumgart geforderte Körpersprache eines Leaders aus. Uth übernahm Verantwortung, gab Anweisungen und kämpfte sich in das für ihn schwierige Spiel. Der 32-Jährige deutete in zahlreichen Situationen an, dass der Routinier mit seiner Erfahrung, seiner Übersicht und seinen fußballerischen Fähigkeiten ein entscheidender Faktor in den kommenden Wochen sein kann.

Uth: „Schade, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben“

Schon im ersten Durchgang scheiterte der Offensivspieler an Augsburgs Finn Dahmen, nach dem Wechsel noch einmal. Mit ein wenig mehr Glück hätte das Kölner Eigengewächs zum Matchwinner werden können. Und das nicht nur wegen seiner Torchancen. Uth legte in einer beeindruckenden Ruhe Waldschmidt gleich zwei Bälle so perfekt in den Fuß, dass der ehemalige Nationalspieler eigentlich sein Torkonto auf vier hätte hochschrauben müssen. „Ich habe mein Spiel in der zweiten Halbzeit dann gerettet. Da waren die ersten Kontakte besser. Ich konnte die Jungs besser einsetzen“, sagte der 32-Jährige.

Uth war jedenfalls deutlich gefährlicher als die eigentlichen Stoßstürmer Davie Selke und Steffen Tigges. Zudem kam der Zehner auf eine gute Passquote von mehr als 80 Prozent. Es reichte dennoch nur zu einem Punkt. „Schade, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir drei, vier riesen Dinger. Wenn du unten drin steckst, musst du einfach die Tore machen. Dann gewinnst du vielleicht das Spiel.“ Auch der zweite Hoffnungsträger Jan Thielmann kam nach einer Stunde zu seinem Bundesliga-Comeback, war aber bei weitem nicht so effektiv wie gegen Lautern. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, ob er so weit ist schon zu spielen. Wir hoffen, dass er sich Stück für Stück an die Mannschaft heran arbeitet. Er hat die Qualität, uns im Laufe der Saison ein wichtiger Pfeiler zu sein“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung. So blieb am Ende nur der eine Punkt, der in der aktuellen Situation zu wenig ist. Es blieb aber auch die Erkenntnis und die Hoffnung, dass gerade Mark Uth dem FC noch einmal mehr fußballerischen Tiefgang verleiht.


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Hat Rasmus Carstensen das Duell gegen Benno Schmitz schon gewonnen?

Max Finkgräfe
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Hat Rasmus Carstensen das Duell gegen Benno Schmitz schon gewonnen?

Nur wenige Tage nach seiner Erkältung stand Rasmus Carstensen gegen Augsburg schon wieder auf dem Platz. Es deutet viel darauf hin, dass der Däne aktuell der Punktsieger gegen Benno Schmitz ist.

Er kam als Backup für Benno Schmitz zum 1. FC Köln, sollte aufgebaut werden, um den Druck auf den Routinier zu erhöhen. Mittlerweile hat sich die Situation geändert für Rasmus Carstensen: Aktuell ist er Stammspieler statt Herausforderer.

Steffen Baumgart hatte es am Freitag spannend gemacht. Der Kölner Trainer erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Augsburg-Spiel, dass der Zweikampf zwischen Benno Schmitz und Rasmus Carstensen um die rechte Verteidigerposition sehr eng sei, beide ihre Stärken hätten und man über Schwächen ja nicht sprechen müsse. Tatsächlich war die Rückkehr des Dänen in die Startelf nach überstandener Erkältung alles andere als überraschend – und sie war vermutlich ein Zeichen. Denn der vermeintliche Herausforderer ist längst Stammspieler und das hat er gegen Augsburg auch untermauert. Carstensen kommt in der Liga mittlerweile auf 700 Einsatzminuten, stand in neun Liga-Spielen auf dem Feld und acht Mal in der Startelf. Einzig die Begegnung gegen Werder Bremen verpasste der Däne aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre. Schmitz kommt – auch aufgrund seiner Verletzung – bislang auf fünf Einsätze von Beginn an.

Carstensen schon mit 270 Flanken

Eine erstaunliche Entwicklung. Der Däne hatte im Sommer gerade seinen Leihvertrag unterschrieben, da wurde Christian Keller für diesen Transfer schon kritisiert. Nach den Verpflichtungen von Leart Pacarada, Luca Waldschmidt und Jacob Christensen die erste Skepsis an der Transferpolitik. Denn Carstensen war in Genk nicht wirklich glücklich, kam kaum zum Einsatz, hatte gegen die starke Konkurrenz keine Chance. Zuletzt wurden aber immer öfter Stimmen laut, die den kompletten Transfersommer der Kölner kritisieren. Der aktuelle Tabellenstand trägt dazu bei. Mindestens Carstensen sollte man bei dieser Pauschalkritik aber definitiv ausklammern.

Der 21-Jährige hatte wie die gesamte Mannschaft auch schon schlechte Momente – das bringt die aktuelle Krise mit sich. Carstensen ist sicherlich kein Königstransfer oder Unterschiedsspieler. Dennoch ist der Rechtsverteidiger ein Gewinn für den Kader. Wochenlang haben die Kölner Verantwortlichen im Sommer einen Backup für Benno Schmitz gesucht, taten sich offensichtlich schwer. So stand noch lange auch der Verbleib von Kingsley Schindler im Raum. Der Däne hat sich aber festgespielt, strahlt in der Offensivbewegung deutlich mehr Gefahr aus als sein direkter Konkurrent, wirkt in der Abwehr aber nicht immer sattelfesst. 27 Flanken hat Carstensen schon aus dem Spiel heraus geschlagen und gehört damit zur Top-Ten der Liga. Er ist damit in der Offensive meist ein Unruheherd. Kein Wunder, vor seinem Wechsel nach Genk legte Carstensen bei seinem Heimatverein Silkeborg insgesamt 24 Tore auf. Die direkte Torvorlage fehlt ihm beim FC noch.

Carstensen in der Offensive eine Verstärkung

Am Samstag leitete der Däne mit einem schlauen Steilpass die Kölner Führung ein. Carstensen schaltete sich immer wieder in die Offensivbewegung ein, kam auf 28 Sprints, erneut der Top-Wert beim FC. Auch in der Sprintwertung gehört der Däne zu den besten der Liga und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von nahezu 34 Km/h. Dazu brachte Carstensen vier Flanken aus dem Spiel heraus, von denen zwei ankamen. So auch die starke Hereingabe, die Eric Martel mit einem sehenswerten Seitfallzieher aufs Tor brachte. Zwar gewann der Däne auf der anderen Seite im Schnitt nur jeden zweiten seiner Zweikämpfe, mit einem starken Block verhinderte er aber das 1:2. Mittlerweile kommt der 22-Jährige auf einen Marktwert von mehr als 4.5 Millionen Euro. Kein schlechter Wert für einen Spieler, dessen Kaufoption bei 1.5 Millionen Euro liegt. Aktuell ist Carstensen jedenfalls der Punktsieger gegen Benno Schmitz.


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Baumgarts Überraschungs-Elf: Wie wirksam waren die Wechsel?

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Baumgarts Überraschungs-Elf: Wie wirksam waren die Wechsel?

FC-Trainer Steffen Baumgart hatte am Freitag Wechsel angekündigt, er machte die Ankündigung gleich auf vier Positionen wahr. Überraschend spielte Florian Kainz zudem wieder auf der Sechs. Doch nicht jede Maßnahme zündete.

Auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag hatte Steffen Baumgart bereits angekündigt, dass er seine Startformation umstellen würde. Das tat er gleich auf mehreren Positionen. Glücklich war nicht jeder Wechsel und nicht erwartbar für die Anhänger des 1. FC Köln: Baumgart überrascht mit seiner Startelf.

Steffen Baumgart hatte am vergangenen Freitag auf der PK vor dem Spiel gegen Augsburg Wechsel angekündigt, der Kölner Trainer setzte nach dem trostlosen Auftritt gegen Leipzig und dem bitteren Pokal-Aus gegen Lautern seine Worte um. Auf vier Positionen brachte der Coach gegen den FCA anderes Personal und überraschte – zumindest bei einigen Wechseln. Dass Rasmus Carstensen für Benno Schmitz auf der rechten Seite starten würde, war nicht wirklich verwunderlich. Dass Dejan Ljubicic nach seinem scheinbar lustlosen Auftritt gegen Lautern der Profi sein würde, der den Platz für Mark Uth räumen müsste, war ebenfalls erwartbar gewesen.

„Luxusproblem“ in der Offensive

Doch genau mit diesem Wechsel fing dann auch das Unerwartbare an. Denn Steffen Baumgart stand mit der Andeutung, Mark Uth von Beginn an bringen zu wollen, vor einem kleinen „Luxusproblem“ – wenn man es in der aktuellen Lage so nennen darf. Uth, Florian Kainz und Luca Waldschmidt – gleich drei potenzielle Zehner hat der Coach im Kader. Drei potenzielle Zehner und drei Leistungsträger, die allesamt die Klasse der ersten Elf in sich tragen und auf die der 51-Jährige nur ungerne verzichten wollte. So musste Baumgart rotieren. Uth spielte hinter der Spitze, Luca Waldschmidt sorgte auf der rechten Außenbahn für Tempo und Florian Kainz?

Der wanderte wieder zurück auf die Sechs, neben Eric Martel. Schon gegen Bremen hatte der Kölner Trainer dieses Experiment gewagt. Damals ging es gründlich daneben. Dieses Mal war Kainz so ziemlich überall zu finden, sogar auf der linken Verteidigerposition. Der Kölner Kapitän versuchte aus der Defensive das Spiel anzukurbeln. Zwar war Kainz deutlich effektiver als noch gegen Bremen, aber sicher nicht effektiv genug, um entscheidende Impulse in der Offensive zu setzen. Zwei Mal schoss Kainz aufs Tor, gab aber immerhin vier Torschussvorlagen.

Tigges nach starker Vorlage kein Thema mehr

Als der Verein eine gute Stunde vor dem Spiel die Start-Elf bekannt gab, hatten nicht wenige mit dem Kapitän auf der Außenbahn und einer Doppelspitze gerechnet. Doch Baumgart blieb bei der Doppelsechs und einer Spitze. Dort stand nun – ebenfalls überraschend – Steffen Tigges. Zwar war Davie Selke in den Begegnungen gegen Leipzig und Lautern überhaupt kein Faktor, doch auf den Wechsel hatte unter der Woche dennoch wenig hingedeutet. Zum einen hatte der Stürmer vor dem Augsburg-Duell noch Extra-Einheiten eingeschoben, zum anderen hatte sich Baumgart noch am Freitag vor den Stürmer gestellt und betont, dass Selke auch nur Tore schießen könne, wenn er von den Mitspielern in die Position gebracht würde. Zudem hatte Tigges bei seinen wenigen Einsatzminuten in dieser Spielzeit ebenfalls nicht überzeugt. Zwar legte der 25-Jährige mit einem Geniestreich beeindruckend los, doch nach seiner Vorarbeit auf Waldschmidt, der fahrlässig vergab, tauchte der Angreifer wieder ab, wart kaum noch gesehen. Allerdings sah das bei Davie Selke, der nach einer guten Stunde kam, nicht anders aus.

Deutlich mehr Gefahr strahlte Rückkehrer Mark Uth aus, der zwar zunächst schwer in die Partie fand, schließlich aber zum Matchwinner hätte werden können. Einmal probierte es der 32-Jährige in den starken 15 Minuten nach dem Wechsel selbst, zwei Mal legte er Waldschmidt den Ball mustergültig auf, doch der ehemalige Nationalspieler vergab auch diese Möglichkeiten. Den vierten Wechsel nahm Baumgart auf der linken Abwehrseite vor. Dominique Heintz gab sein Startelf-Comeback beim FC. Der 30-Jährige hatte gerade zu Beginn des Spiels noch ein paar Probleme bei der Eingewöhnung, der ein oder andere Stockfehler schlich sich ein. Heintz suchte immer wieder den Weg in die Offensive, brachte auch vier Flanken, von denen aber keine einen Abnehmer fand. Dann war der Abwehrspieler aber maßgeblich am Augsburger Gegentor beteiligt, als Robert Gumny den 30-Jährigen links liegen ließ.

Es wird wohl wieder Wechsel geben

Während Uth und Carstensen das Offensivspiel der Kölner im Vergleich zu den Spielen zuvor deutlich belebten, hatten Heintz, Kainz auf der Sechserposition, aber vor allem Tigges nur wenig Zugriff auf die Partie. Zwar trat der FC insgesamt deutlich besser auf als noch gegen Lautern, die Prognose fällt dennoch nicht schwer: es wird auch am kommenden Samstag mit großer Wahrscheinlichkeit wieder Wechsel geben. Vor dem Spiel gegen Augsburg wiederholte der Trainer allerdings im Sky-Interview, dass man sehr gerne über die Aufstellung diskutieren dürfe, er aber sehr froh sei, dass er am Ende die Entscheidung treffe.


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Kommentar: Ordentliche Leistung, am Ende zählen aber nur die Punkte

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Kommentar: Ordentliche Leistung, am Ende zählen aber nur die Punkte

Der 1. FC Köln hat gegen Augsburg bewiesen, dass er gegen Gegner auf Augenhöhe mithalten kann. Nur reicht das eben nicht, wenn unterm Strich nicht die nötigen Punkte stehen. Ein Kommentar.

Beim 1:1 gegen den FC Augsburg hat der 1. FC Köln eine gute Reaktion auf die beiden schwachen Leistungen gegen Leipzig und Lautern gezeigt. Das macht Hoffnung. Unterm Strich steht aber nur ein Zähler gegen einen möglichen Konkurrenten im Abstiegskampf. Und das ist zu wenig. Ein Kommentar zum 1. FC Köln und dem 1:1 gegen Augsburg.

Gerade im Abstiegskampf ist bei einem Unentschieden der obligatorische Reflex, sich die Frage nach dem gewonnenen Punkt oder den verlorenen Zählern zu stellen. Für den 1. FC Köln kann es da nur eine Meinung geben. Der FC ist ein Verlierer des Spieltags.

FC zeigt Reaktion

Steffen Baumgart hatte sich vor dem Duell gegen den FCA von seiner Mannschaft eine Reaktion auf die schwachen Leistungen gegen Leipzig und Lautern gewünscht, er hat sie bekommen. Jedenfalls kann man den Geißböcken nicht den Willen oder die Leidenschaft absprechen. Genauso wenig wie eine deutlich sichtbare Leistungssteigerung gegenüber der vergangenen Spiele. Der FC war den Augsburgern in nahezu allen Belangen überlegen, in vielen sogar deutlich. Die Statistik spricht eine eindeutige Sprache. Wenn der FC gewonnen hätte, hätte sich Augsburg jedenfalls nicht beschweren dürfen. Und daraus sollte der FC Hoffnung, Mut und Motivation schöpfen. Die Geißböcke haben wie auch schon gegen Gladbach bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, mit anderen Bundesliga-Teams mitzuspielen. Dass das angeblich entschlüsselte Baumgartsche System sehr wohl erfolgreich sein kann und dass Baumgart mit seinem Weg gegen Gegner auf Augenhöhe vielleicht doch nicht gänzlich falsch liegt. Der FC war gegen Augsburg konkurrenzfähig und der FCA ist in der aktuellen Form alles andere als Fallobst.

Nur stehen am Ende des zehnten Spieltags fünf Punkte auf dem Haben-Konto und der FC am Ende der Tabelle. Baumgart brachte es nach dem Spiel auf den Punkt – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn unterm Strich ist genau der zu wenig für den Aufwand, den Köln betrieb. Statt mit einem Sieg die Abstiegsränge zu verlassen, haben die Kölner die Rote Laterne übernommen. „Dann nützt es auch nicht, dass es besser war als in den Wochen zuvor“, sagte der Trainer. „Zwar haben wir einen Punkt mehr als gestern, aber das Ergebnis ist nicht so wie gewünscht.“ Gerade nach der Ankündigung, dass nun die Gegner auf Augenhöhe kommen würden und gerade in der aktuellen Situation waren drei Zähler das angestrebte, wenn auch nicht so deutlich kommunizierte Ziel. Wenn Christian Keller und Co. trotz des schweren Auftaktprogramms betonen, dass die Kölner einige Punkte haben liegen lassen, dann sind auf diesem Konto nun zwei weitere dazugekommen. Punkte, die der FC in der Endabrechnung möglicherweise dringend benötigt.

Ohne funktionierenden Sturm gewinnt man kein Spiel

Vor allem aber offenbarte das Remis einmal mehr die große Schwachstelle des 1. FC Köln. „Ohne Tore gewinnst du kein Spiel“, sagte Mark Uth. Es hätte genauso gut heißen können „Ohne funktionierenden Sturm gewinnst du kein Spiel“. Köln fehlt ein gefährlicher Stoßstürmer. Dass von 26 Torschüssen insgesamt nur drei von Steffen Tigges und Davie Selke abgegeben wurden, verdeutlicht wir lau das Lüftchen Sturm bei den Kölnern aktuell ist. Baumgarts Argument, dass die Stürmer, am Freitag sprach er von Selke, eben auch nicht alles alleine können, darf bei 31 Flanken und 26 Torschüssen nicht zählen. Unabhängig von der Diskussion um die Nöte des Kölner Sparkurses, der FC hat es im Sommer versäumt, den Angriff weiter zu stärken. Ein Problem, das offensichtlich war. Ein Problem, das mit der vermeintlichen Stärke des vorhandenen Personals abgetan wurde. Aber auch ein Problem, das sich am Ende des Tages rächen könnte. Spätestens wenn der FC die volle Transfersperre aufgebrummt bekommt und weder im Winter noch im kommenden Sommer weitere Spieler wird verpflichten dürfen.

Unterm Strich bleibt also die Erkenntnis, dass der FC durchaus mit den selbst auserkorenen Gegnern auf Augenhöhe mithalten, gegen Augsburg trotz Chancenwucher aber nicht gewinnen kann. Das mag Pech gewesen sein, nur wird danach am Ende der Spielzeit keiner mehr fragen. Dann geht es nur noch um Punkte und davon haben die Kölner weitere zwei liegen gelassen.


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