Mit Marvin Schwäbe und Dominique Heintz standen gegen Holstein Kiel zwei Routiniers in der Startelf. Auch aus taktischen Gründen, aber vielleicht nicht nur. Insgesamt wählte Gerhard Struber eine deutlich ältere Startelf als in den vergangenen Monaten beim 1. FC Köln: Bringt Routine den erhofften Erfolg?
Auch durch die Transfersperre notgedrungen setzte Gerhard Struber bei den Geißböcken im Saisonverlauf viele junge Spieler ein. Der FC kam gleich mehrfach auf den jüngsten Altersdurchschnitt. Am Dienstag sah das anders aus beim 1. FC Köln: Bringt Routine den erhofften Erfolg?
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Vor dem Pokalspiel gegen Holstein Kiel hatte FC-Trainer Gerhard Struber einige „frische Gesichter“ aufgrund der Belastung angekündigt. Und der Trainer lieferte mit freundlicher Unterstützung einiger Ausfälle auch im kompletten Spieltagsaufgebot. Unter anderem fehlten Damion Downs, Sargis Adamyan und Max Finkgräfe erkrankt oder verletzt im Kader, Florian Kainz saß seine Rotsperre ab. Bezogen auf das Alter waren die „frischen Gesichter“ in der Startelf dann aber doch schon eher ein wenig routinierter. Mit Marvin Schwäbe und Dominique Heintz setzte der Coach auf zwei erfahrene Spieler, die in dieser Saison bislang gar keine oder nur wenig Spielzeit erhalten hatten. Schwäbe stand zuvor das letzte Mal gegen den 1. FC Heidenheim in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Dominique Heintz hatte zuletzt Anfang September gegen Schalke in der Startelf gestanden und sonst nur Minuten als Joker gesammelt.
FC in der Regel mit der jüngsten Startformation
Die größte Veränderung war neben der Torhüterbesetzung die Umstellung auf Dreierkette, die dem FC zweifelsohne mehr Stabilität verlieh. Gleichzeitig wählte der Trainer aber auch die bislang routinierteste Anfangsformation dieser Saison. Der FC kam am Dienstagabend auf einen Altersdurchschnitt von 25,6 Jahren. Für die 2. Liga kein besonders hoher Wert, die bislang erfahrenste Mannschaft stellten bislang die beiden Braunschweiger Trainer Daniel Scherning und Marc Pfitzner mit einem Schnitt von 28,3 Jahren auf. Und doch sind auch die 25,6 Jahre für die Kölner schon sehr bemerkenswert. Denn der FC setzt in der Regel auf die jüngste Elf des Spieltags. In der Top-ten der bisher jüngsten Startformationen in Liga zwei tauchen die Geißböcke gleich acht Mal auf. Nur Paderborn war im Duell gegen Köln jünger.
Die jüngste Formation stand bislang gegen Braunschweig auf dem Platz, der FC kam auf ein Alter von 23,7 Jahren, also im Schnitt zwei Jahre jünger als am vergangenen Dienstag. Ob sich der Trainer nach den Auftritten einer sichtbar verunsicherten Mannschaft gegen Darmstadt und Paderborn von den Routiniers tatsächlich mehr Sicherheit versprochen hat, ist offen, schließlich hätte der Coach genauso gut weiterhin auf Jonas Urbig im Tor oder in der Innenverteidigung vielleicht sogar auf Elias Bakatukanda setzen können. In der jüngeren Vergangenheit hatte der Trainer in Bezug auf seine „jungen Burschen“ immer mal wieder von gewissen „Wellenbewegungen“ und „Schwankungen“ gesprochen. Es ist also gut möglich, dass er nun auf mehr Kontinuität setzen wollte. „In gewissen Phasen gibt es Momente, wo man mit Erfahrung das Spiel ein Stück weit ruhiger macht und klarer wird“, hatte der Coach im Sommer gesagt.
Routiniers bringen mehr Ruhe ins Spiel
Fakt ist: Sowohl Schwäbe als auch Heintz strahlten genau diese Ruhe am Dienstag aus, die dem Team sicherlich nicht geschadet hat. Schwäbe zeigte wenn überhaupt nur eine Unsicherheit, als er einen Schuss von Finn Porath unnötig wegfaustete, Heintz zeigte sich unter anderem besonders abgebrüht gegen Shuto Machino im eigenen Sechzehner. Mit Luca Waldschmidt und Timo Hübers waren zwei weitere erfahrene Spieler die Matchwinner der Begegnung gegen Kiel. Das ist aber nur der eine Teil der Wahrheit. Denn auch die Routiniers unterliegen offenbar Wellenbewegungen. Hübers war gerade in den vergangenen Wochen ein Unsicherheitsfaktor, Waldschmidt fand selten statt und auch Dominique Heintz war kein Garant für überdurchschnittliche Leistungen.
Zudem zeigten auch am Dienstag wieder einige Youngster, dass sie nicht umsonst zu den Leistungsträgern des Teams gehören. Unter anderem wurde Tim Lemperle nach der Begegnung zum Man of the Match gekürt, Eric Martel war ebenfalls wieder einmal einer der besseren Spieler. Vor dem Pokalspiel gegen Kiel hatte der Trainer angekündigt, einen guten Mix für das Duell zu finden. Er hat wohl recht behalten.
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