„Es ist ärgerlich, wenn du auf Strecke so viel liegen lässt“
Simon Bartsch
Zwar hat der 1. FC Köln die erste Niederlage seit der 1:6-Pleite gegen Dortmund kassiert, der FC zeigte aber eine gute Leistung. Die Stimmen zum Spiel.
Nach vier ungeschlagenen Spielen in Serie hat der FC wieder eine Pleite kassiert. Beim 0:1 gegen Freiburg zeigten die Kölner eine starke Leistung und hätten mehr verdient gehabt. Dementsprechend positiv fällt auch das Fazit von Spielern und Trainer aus.
Der 1. FC Köln hat einen Erfolg gegen Freiburg verpasst – trotz Überlegenheit und zahlreichen Chancen. So fällt unsere Einzelkritik aus.
Es war das Duell der Torhüter. Mark Flekken und Marvin Schwäbe überragten bei der Partie des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg. Während Doan Schwäbe überwinden konnte, hielt Flekken seinen Kasten sauber. So bewerten wir die Spieler.
Hatte zunächst überhaupt nichts zu tun und war dann gegen Höler gleich zwei Mal hellwach. Parierte auch stark gegen Gregoritsch und war gegen Doan machtlos. Note: 2-
Seinen Einsatz und seinen Willen wird man in Köln schmerzlich vermissen. Wehrte sich mit allem gegen die drohende Niederlage. Gewann starke 73 Prozent seiner Zweikämpfe. Note: 2-
Blockte stark gegen Günther, sah extrem schlecht gegen Gregoritsch aus. Gewann nur jeden zweiten Zweikampf, überzeugte mit einer hohen Passquote (95%). Note: 3-
Fiel zunächst mit einer guten Abwehraktion gegen Gregoritsch auf. Schaltete sich öfter als zuletzt in die Offensive mit ein, erzeugte mit seinen Hereingaben aber erneut viel zu wenig Gefahr. Verlor Doan beim 0:1 komplett aus den Augen. Wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Note: 4
War bei Weitem nicht so stark wie in den vergangenen Wochen. Versuchte sich als Ballantreiber, verschenkte dafür aber zu viele einfache Bälle. Note: 3-
Das Geburtstagskind holte sich früh eine Beule und später die 5. Gelbe Karte ab. Verpasste die Kölner Führung. Das lag an Flekkens Können. Wieder lauf- und zweikampfstark. Wird Kölner gegen Leverkusen fehlen. Note: 3
Lief wieder mehr als 12 Kilometer, gewann gefühlt jeden Zweikampf und kam auch zu zwei Abschlüssen. Dennoch insgesamt eine durchschnittliche Leistung. Note: 3
Der 1. FC Köln hat den frühzeitigen Klassenerhalt verpasst. Trotz klarer Überlegenheit unterlag der FC dem SC Freiburg am Samstag 0:1.
Trotz einer starken Leistung hat der 1. FC Köln am Samstagnachmittag einen möglichen Sieg über den SC Freiburg verpasst. Gegen den Champions-League-Kandidaten überzeugten die Kölner auf ganzer Linie, mussten sich aber dennoch nach einem Treffer von Ritsu Doan 0:1 geschlagen geben. Vor allem, weil SC-Keeper Mark Flekken einen überragenden Tag erwischte. Der FC verpasste damit den frühzeitigen Klassenerhalt, muss sich aber dennoch wohl keine Sorgen machen.
FC-Trainer Steffen Baumgart hatte nach dem 3:1-Erfolg über die TSG Hoffenheim wenig Grund seine Startformation umzustellen. So lief die gleich Elf wie in der Vorwoche auf. Auch der zuletzt angeschlagene Abwehrchef Jeff Chabot stand wieder auf dem Platz. Der hatte allerdings zunächst wenig zu tun. Die Kölner suchten ihr Heil in der Offensive, große Chancen sprangen in der Anfangsphase aber nicht heraus. Auch, weil wieder einmal dem finalen Pass die Präzision fehlte. Für die größte Aufregung sorgte in den ersten Minuten noch Geburtstagskind Eric Martel, der nach einem Zusammenprall mit Vincenzo Grifo minutenlang behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte.
Für den ersten Torschuss sorgte Florian Kainz nach 15 Minuten. Doch der Flachschuss stellte Mark Flekken vor keine großen Probleme. Bei einem Versuch von Linton Maina aus kurzer Distanz musste sich der Freiburger Keeper dann schon eher strecken. Bei einem Kopfballversuch von Martel rettete der Niederländer sogar sensationell. Köln war in dieser Phase das Spiel bestimmende Team, hatte mehr Abschlüsse, der SC stand eher tief und lauerte auf seine Chance. Die bekam Lucas Höler nach einem starken Anspiel von Ritsu Doan aus kurzer Distanz. Doch Marvin Schwäbe war zur Stelle. Den Versuch von Christian Günter blockte Timo Hübers in höchster Gefahr. Auf der anderen Seite probierte es Ellyes Skhiri per Kopf, verfehlte das Tor. Im Gegenzug scheiterte Höler erneut an Schwäbe.
Auch nach dem Wechsel musste der Kölner Torhüter direkt eingreifen. Michael Gregoritsch setzte sich gegen Hübers problemlos durch, versuchte es aus 15 Metern, aber Schwäbe tauchte rechtzeitig ab. Gegen Doan war der Torhüter dann machtlos. Höler verlängerte eine Freiburger Ecke, Schmitz war nicht dicht genug an dem Japaner, der zum 0:1 einnickte. Der FC ließ sich von dem Rückstand aber nicht aus dem Konzept bringen, spielte weiter munter nach Vorne. Das gab Freiburg Platz für Konter. Unter anderem hätte Gregoritsch aus kurzer Distanz treffen müssen.
Baumgart wechselte mit Jan Thielmann, Steffen Tigges und Kingsley Schindler neue Kräfte ein. Köln erhöhte tatsächlich den Druck. Thielmanns Pass auf Maina kam zu ungenau, Schindlers Flanke brachte Philipp Lienhardt aufs eigene Tor, doch wieder reagierte Flekken stark. Auch Skhiri versuchte es erneut erfolglos per Kopf, ein Distanzschuss von Kainz wurde noch abgeblockt. Der FC war drückend überlegen, drängte auf den Ausgleich, Freiburg ließ den Geißböcken erstaunlich viel Platz. Unter anderem zog Tigges aus 16 Metern ab, verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Für die Schlussoffensive brachte Baumgart zudem noch Denis Huseinbasic und Dimitrios Limnios, der sein Comeback für die Kölner gab. Doch auch die Joker hatten keinen Zugriff mehr auf die Partie, Köln kassierte eine unnötige Niederlage.
Bereits am Freitag steht für den FC das Rheinderby in Leverkusen auf dem Spielplan.
Hatte zunächst überhaupt nichts zu tun und war dann gegen Höler gleich zwei Mal hellwach. Parierte auch stark gegen Gregoritsch und war gegen Doan machtlos. Note: 2-
Seinen Einsatz und seinen Willen wird man in Köln schmerzlich vermissen. Wehrte sich mit allem gegen die drohende Niederlage. Gewann starke 73 Prozent seiner Zweikämpfe. Note: 2-
Blockte stark gegen Günther, sah extrem schlecht gegen Gregoritsch aus. Gewann nur jeden zweiten Zweikampf, überzeugte mit einer hohen Passquote (95%). Note: 3-
Fiel zunächst mit einer guten Abwehraktion gegen Gregoritsch auf. Schaltete sich öfter als zuletzt in die Offensive mit ein, erzeugte mit seinen Hereingaben aber erneut viel zu wenig Gefahr. Verlor Doan beim 0:1 komplett aus den Augen. Wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Note: 4
War bei Weitem nicht so stark wie in den vergangenen Wochen. Versuchte sich als Ballantreiber, verschenkte dafür aber zu viele einfache Bälle. Note: 3-
Das Geburtstagskind holte sich früh eine Beule und später die 5. Gelbe Karte ab. Verpasste die Kölner Führung. Das lag an Flekkens Können. Wieder lauf- und zweikampfstark. Wird Kölner gegen Leverkusen fehlen. Note: 3
Lief wieder mehr als 12 Kilometer, gewann gefühlt jeden Zweikampf und kam auch zu zwei Abschlüssen. Dennoch insgesamt eine durchschnittliche Leistung. Note: 3
Nach dem 3:1-Erfolg über Hoffenheim dürfte die Klasse für den FC gesichert sein. FC-Coach Steffen Baumgart erwartet dennoch gegen Freiburg vollen Einsatz.
Am vergangenen Samstag Jonas Hector, am Donnerstagvormittag folgte nun Timo Horn – die Zeichen stehen auf Abschied im Umfeld des 1. FC Köln. Zumindest dominierten die beiden Kölner Gesichter die Schlagzeilen der vergangenen Tage. Der 3:1-Erfolg über die TSG Hoffenheim, immerhin der erste Liga-Triumph über die Sinsheimer seit 2014 geriet da schon ein wenig in den Hintergrund, genauso wie der fast sichere Klassenerhalt.
Der SC spielt sehr effizient und hat sich in den vergangenen drei Jahren nochmal enorm weiterentwickelt“
Steffen Baumgart
1.FC Köln vs. Werder Bremen, 16. Spieltag, 21.01.2023, 18.30 Uhr, Jubel nach dem Tor zum 6:1 durch Ellyes Skhiri (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco
Auch auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr, Sky) griff Steffen Baumgart das Thema natürlich noch einmal auf – zu wichtig war der Abschied der Identifikationsfiguren. „Jonas und Timo haben beim FC nicht nur die Sonne gesehen, sondern viel durchgemacht und sind trotzdem geblieben. Der Verein hat ihnen viel zu verdanken“, sagte der Kölner Trainer. „Wir verlieren Spielerpersönlichkeiten, die den Verein über lange Jahre extrem geprägt haben. Nicht nur durch ihre Anwesenheit, sondern auch durch ihre Leistungen.“
Negative Bilanz gegen Freiburg
103 Spiele
24 Siege
55 Siege
24 Remis
131:220 T
Während Jonas Hector diese Leistung aber noch fünf Mal auf den Platz zaubern darf, wird Timo Horn das Trikot des 1. FC Köln – zumindest auf dem Platz – wohl nicht mehr tragen. Ein Abschiedsspiel beispielsweise im Duell gegen die Bayern am letzten Spieltag wird es nicht geben. „Aktuell ist nicht geplant, dass er nochmal zum Einsatz kommt. Wir befinden uns immer noch in einem Wettkampfmodus“, sagte Baumgart und spannte somit den Bogen für die Begegnung am Samstag. „Für uns geht es noch um viele Punkte.“
Obwohl der FC wohl durch den 3:1-Erfolg über die TSG die Klasse gesichert haben dürfte, will Steffen Baumgart von einer abflachenden Einstellung nichts wissen. „Wir sind uns bewusst, dass wir eine sehr gute Ausgangsposition haben“, sagt der 51-Jährige. „Die Bundesliga ist ein Geschäft und der Druck fällt nicht ab. Von den ausbleibenden Gegnern spielt jeder noch um etwas. „Bei den Teams geht es um die Champions League, die Meisterschaft und um internationale Plätze.“ So auch für den SC Freiburg. Der SC belegt aktuell den vierten Tabellenplatz, Leipzig und Leverkusen sitzen der Streich-Elf im Nacken. „Der SC spielt sehr effizient und hat sich in den vergangenen drei Jahren nochmal enorm weiterentwickelt“, so Baumgart. Aber: „Ich wünsche mir ein Spiel auf Augenhöhe.“
Dabei gerät der Kölner Coach fast schon ins Schwärmen. „Der SC ist einer der Vereine, die am konstantesten und solidesten arbeiten. Es ist einer der gesündesten Clubs in Deutschland“, sagt Baumgart. „Jedes Jahr verbessern sie sich stetig weiter. Die Möglichkeiten, die sie mittlerweile haben, haben sie sich hart erarbeitet und dadurch verdient.“ Trotzdem würde Baumgart dem Team aus dem Breisgau am Samstag ein Beinchen stellen. So wie vor einem guten Jahr, als Köln ebenfalls im eigenen Stadion 1:0 gewann. Der damalige Torschütze hieß Anthony Modeste.
Auf den Torjäger kann der Kölner Coach bekanntlich nicht mehr zurückgreifen, personell aber nahezu aus dem Vollen schöpfen. Mark Uth und Florian Dietz fallen bekanntlich weiterhin aus, ein Fragezeichen steht nur hinter Jeff Chabot, der das Training am Donnerstag verpasste. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme. Wir gehen davon aus, dass er spielen kann“, so Baumgart. „Sollte Jeff ausfallen, würde Luca Kilian reinkommen.“ Für Baumgart bietet sich somit sogar ein Luxusproblem. „Aktuell drängen sich alle Jungs auf. Die Spieler marschieren und ziehen voll durch. Die Aufstellung und der Kader werden sicher ähnlich sein wie gegen Hoffenheim.“ Er hätte sicherlich nichts dagegen, wenn das Ergebnis auch ein Ähnliches wäre.