Im Pokal verdient gewonnen, es lief aber sicher nicht alles rund

Eric Martel im Spiel des 1. FC Köln gegen Holstein Kiel
, , ,

Im Pokal verdient gewonnen, es lief aber sicher nicht alles rund

Mit dem verdienten 3:0-Erfolg über Holstein Kiel hat der 1. FC Köln die dritte Runde des DFB-Pokals erreicht und sich gleichzeitig Selbstbewusstsein für die kommenden Begegnungen geholt. Der Sieg ging absolut in Ordnung für den 1. FC Köln: Beim FC lief aber nicht alles rund.

Am Dienstagabend gelang dem FC ein Sieg im eigenen Stadion – ein verdienter Sieg. Die Geißböcke standen stabiler, zeigten sich selbstbewusster – ein anderes Gesicht des 1. FC Köln: Beim FC lief aber nicht alles rund.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Dass der FC die Begegnung gegen Holstein Kiel durchaus verdient gewonnen hat, stand nach dem 3:0-Erfolg außer Frage. Auch, wenn Marcel Rapp nicht ganz zu unrecht befand, dass das Ergebnis ein wenig hoch ausgefallen sei. Kiels Trainer haderte ohnehin viel lieber mit der Leistung des Schiedsrichters oder eher dem Fehlen eines Videoassistenten. Auch das wohl nicht zu unrecht. Der Schubser von Tim Lemperle war wohl in der Tat eine 50:50-Entscheidung. „Ich denke, wenn er sich fallen lässt, dann pfeift auch vielleicht der Schiedsrichter. Ich hatte drei Jahre Zeit, um mir das bei Anthony Modeste abzugucken, einem unfassbaren Kopfballspieler“, sagte auch der Torschütze. Es hat aber auch schon Tore gegeben, denen ein eindeutigeres Foul vorausgegangen ist. Beim Treffer von Marvin Schulz hatten die Kölner dann schon mehr Glück. Schiedsrichter Bastian Dankert war der Meinung, ein Foul gesehen zu haben, die Videobilder belegten das aber nicht.

Lemperle in Modeste-Manier

Tatsächlich waren beide Szenen für den weiteren Spielverlauf nicht ganz unerheblich. Die eine veränderte das Spiel, die andere hätte es verändern können. So kam der FC überraschend selbstbewusst aufs Feld. Überraschend, weil den Geißböcken in den vergangenen beiden Begegnungen genau diese Selbstsicherheit noch gefehlt hatte. Nun aber gaben die Kölner trotz neuer taktischer Ausrichtung und dem vermeintlich favorisierten Gegner aus der Bundesliga den Ton an und suchten den direkten Weg ins gegnerische Schlussdrittel. Dort fand Leart Pacarada eben Stürmer Lemperle, der in gefühlter Modeste-Manier zur Führung einnickte. Doch fortan kehrte sich die Spielverlauf. Kiel übernahm zunehmend die Spielkontrolle und der FC stand mit dem 1:0 im Rücken dann doch wieder deutlich tiefer.

In Konter wollte der FC nicht laufen. „Wir haben uns heute voll reingehauen und eine gute Energie auf dem Platz gehabt. Die Balance war heute besser als zuletzt“, sagte Timo Hübers. Das stimmte in Teilen. Köln stand in der letzten Kette sicherer, ließ nur wenig zu. Wirklich sauber verteidigten die Kölner die gegnerischen Angriffe aber auch nicht weg. So wurden mehrfach die Bälle aus dem Sechzehner – aber auch mehrfach zum Gegner – geschlagen. Vielleicht auch aufgrund der Systemumstellung. Weitere Ballverluste machten die bis dahin nicht stattfindenden Kieler unnötig stark. Der Bundesligist wurde zwar nur selten zwingend, kontrollierte aber das Spielgeschehen. Und so hätte der vermeintliche Ausgleich von Schulz das Spiel sicherlich verändert, der FC wäre wieder unter Zugzwang gewesen. Doch Dankert entschied auf Foulspiel, der FC ging mit der knappen Führung in die Kabine.

Machino trifft die Latte

Und auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht. Kiel lief an, versuchte etwas aus dem erhöhten Ballbesitz zu machen, doch passierte das lange nicht. Auch, weil der FC viele entscheidende Zweikämpfe gewann, mal mit einer positiven Zweikampfbilanz (55 Prozent) aus dem Spiel ging. Vor allem Timo Hübers gewann mehr seiner Zweikämpfe (70 Prozent) als noch in den vergangenen Wochen. Und kam der Kapitän nicht hinterher, bügelte Julian Pauli aus. „Wir haben uns von der ersten Minute an gut reingearbeitet. Wir haben in dieser Systematik gute Abstände vorgefunden. Am Ende des Tages waren es kaum große Chancen“, sagte der Trainer. Gegen Ende des Spiels nahmen die Chancen aber wieder zu. „Hinten raus das ein oder andere, aber da braucht man auch das bisschen Glück“, sagte Struber.

Und das gewaltig: Der Pass auf Machino in die Schnittstelle wurde nicht unterbunden, Dominique Heintz rettete gegen Machino mit einer Monstergrätsche, die auch ins Auge hätten gehen können. Nur wenige Minuten später stand der Japaner bei einer Ecke komplett blank, traf aber nur die Latte. Zur Wahrheit gehört auch, dass Kiel dem FC extrem viele Räume anbot, Köln diese aber so gut wie gar nicht nutzte. Die Geißböcke spielten die Umschaltmomente nicht gut aus. Hier nahmen die Kölner das Tempo aus dem Spiel, dort wollte der entscheidende Pass nicht ankommen. So kam der FC nur auf zwölf Torabschlüsse, also genauso viel wie gegen Paderborn und deutlich weniger als der Schnitt vor mehr als 20 Abschlüssen pro Spiel.

Nur, dass Luca Waldschmidt wenige Minuten vor Spielende einen dieser Abschlüsse sehenswert in den Winkel schweißte und Kiel damit den Wind aus den Segeln nahm. Beim zweiten Treffer musste der Stürmer nur noch den Fuß hinhalten. Ohne Frage zeigte sich der FC gegen Kiel in der Defensive deutlich stabiler. Doch gegen einen ähnlich harmlosen Gegner wie schon gegen Ulm. In der Vorwärtsbewegung war es von beiden Mannschaften Magerkost. Und dennoch überwiegt eine ordentliche Leistung und vor allem der wichtige Sieg. „Nun gilt es, den Schwung mitzunehmen und mit Selbstvertrauen gegen Hertha dann am Samstag ein gutes Spiel abzuliefern“, sagte Tim Lemperle, der Spieler des Spiels.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Einzelkritik

Marvin Schwäbe mit weißer Weste zurück zur Nummer eins? Struber hält sich bedeckt

Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln
, , ,

Marvin Schwäbe mit weißer Weste zurück zur Nummer eins? Struber hält sich bedeckt

Marvin Schwäbe war sicherlich einer der Gewinner des ohnehin erfolgreichen Pokalsiegs über Holstein Kiel. Gegen den harmlosen Bundesligisten stand der Keeper nicht nur wieder im Kasten, er hielt diesen auch sauber und eröffnete damit die Diskussion beim 1. FC Köln: Wer steht gegen Berlin im Tor?

Nicht nur der FC hat es in die nächste Runde geschafft, auch die Torwartdiskussion könnte nach Dienstagabend noch einmal aufflammen. Denn Marvin Schwäbe machte bei seinem Comeback eine sehr gute Begegnung und eröffnete damit die Frage beim 1. FC Köln: Wer steht gegen Berlin im Tor? FC-Trainer Gerhard Struber wollte sich nicht so recht festlegen.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Zwar war der Freistoß von Fiete Arp nicht wirklich so richtig gut geschossen, die Reaktion war dennoch gut. Marvin Schwäbe riss die Arme in die Höhe und verhinderte den Anschlusstreffer. Für Timo Hübers und Eric Martel Grund genug, den Keeper ordentlich abzufeiern. Und auch durch das Kölner Stadion hallte der Name des Keepers. „Das war natürlich Gänsehaut pur“, sagte der Keeper für seine Verhältnisse dann doch recht emotional. Schwäbe ist bekanntlich einer der nüchternen Sorte, in sich gekehrt, eine Art Ruhepol. Eine Ruhe, die der Keeper auch im Spiel vorlebt. Am Dienstagabend seit einem halben Jahr mal wieder im Kölner Stadion. Und der Torhüter ließ dann doch an seiner Gefühlswelt teilhaben. „Für mich ging es heute darum, das Ganze nach den vergangenen Wochen und Monaten zu genießen. Das ist mir definitiv gelungen“, sagte Schwäbe.

Schwäbe behält die weiße Weste

Die vergangenen Wochen und Monate waren für Schwäbe bekanntlich alles andere als leicht. In der vergangenen Spielzeit war der Torhüter noch einer der wenigen FC-Spieler, die konstant auf normalen Niveau agierten. Und doch kam im Sommer die Degradierung. Vom Stammkeeper in der Bundesliga, zum Ersatztorhüter in Liga zwei und das mit ordentlichen Leistungen. Über die Ursachen gibt es bekanntlich unterschiedliche Erzählweisen und Wahrnehmungen. Schwäbe fühlte sich von den FC-Bossen jedenfalls nicht wie gewünscht behandelt. Kein Wunder, der Keeper sah und sieht sich nicht auf der Bank eines Zweitligisten. Und das vermutlich zu recht. Dennoch steht sein Abschied wohl nach wie vor im Raum. Schwäbe wollte die Geißböcke schon im Sommer verlassen, durch den Wechsel seines Beraters deutete auch in den vergangenen Monaten wohl viel daraufhin, dass der Weggang nun im Winter erfolgen kann.

Auch das käme nicht überraschend. Denn die Chancen, dass Schwäbe wieder zwischen die Pfosten gerät, schien in der vergangenen Woche noch sehr sehr weit entfernt. Jonas Urbig war gesetzt. Das junge Nachwuchstalent will der FC unbedingt halten, am liebsten den Vertrag verlängern. Denn der Kontrakt läuft nur bis 2026, im kommenden Sommer wäre demnach noch ein wenig Ablöse drin, das Interesse am U21-Nationaltorhüter ist groß. So wirklich wollen es sich die Kölner nicht mit Urbig verscherzen. Nun aber erhielt Schwäbe seine Chance und nutzte sie. Wenn auch mit freundlicher Unterstützung der Latte beim Kopfball von Shuto Machino sowie von Timo Hübers beim Versuch von Armin Gigovic und aufgrund des harmlosen Auftritts des Gegners.

Marvin Schwäbe: „Ich habe mich sehr gefreut, habe mich sehr gut gefühlt“

Dennoch wird das Spiel auch eine Art Genugtuung für Schwäbe gewesen sein. „Ich habe mich sehr gefreut, habe mich sehr gut gefühlt und am Ende freut es mich, dass wir 3:0 gewonnen haben“, sagte der Torhüter. Sichtbar gefreut hatte sich auch Gerhard Struber über das 3:0, der nach den Toren mit Ersatzspielern und Trainerkollegen wechselnd ins Freudenkollektiv fiel. Dabei bringt das Spiel den Trainer nun in eine etwas missliche Lage. Wohl erwartungsgemäß. Schwäbe lieferte jedenfalls genug Argumente, um auch weitere Einsatzzeit zu erhalten. Nur ist da eben noch Jonas Urbig, der aus bekannten Gründen ebenfalls den Anspruch auf die Nummer eins anmeldet und bis auf jeweils ein Gegentor gegen den Hamburger SV sowie den Karlsruher SC bei den dann doch nicht wenigen Treffern ins Kölner Tor machtlos schien. Nicht umsonst hatte der Trainer sinngemäß gesagt, dass auch Urbig auf eine stabile Defensive angewiesen ist.

Nun stand am Ende eines erfolgreichen Kölner Abends aber die Null auf der Anzeigetafel und damit zwangsläufig die Frage, wie es im Tor nun im kommenden Spiel gegen Hertha BSC am Samstagabend (20.30 Uhr bei Sky und ab 19.15 Uhr im Liveticker bei come-on-fc.com) weitergehen könnte. Struber betonte, er habe Schwäbe sehr gut gesehen. „Das bedeutet für das Wochenendspiel aber erst einmal gar nichts, weil wir gerade erstmal ein Cupspiel rübergebracht haben. Das hat er ordentlich gemacht. Aus meiner Sicht jetzt auch nicht überraschend, weil er sich die letzten Wochen sich schon sehr gut zeigt“, sagte der Coach. „Wir wissen auch, wie der Jonas Urbig seine Leistungen gebracht hat. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt.“ Struber legte sich also öffentlich nicht fest und wird damit wieder einige Spekulationen loslösen.

Schwere Entscheidung für den Trainer

Denn es scheint so, als sei die vor der Saison ausgegebene Marschroute mit Jonas Urbig als unumstrittene Nummer eins dann doch gar nicht mehr so in Stein gemeißelt. Ist der Kampf um den Platz zwischen den Pfosten damit neu eröffnet? Noch in der vergangenen Saison brandete bereits die Diskussion um die beiden Keeper auf. Als Schwäbe dann im Sommer keinen Verein fand, betonten die FC-Bosse immer wieder, dass es doch gar nicht verkehrt sei, zwei so starke Torhüter im Kader zu haben. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, da ist wohl etwas wahres dran. Allerdings wollen auch beide Keeper im Kasten stehen, es gibt aber nur den einen Platz. Für den Trainer sollte es nach dem Leistungsprinzip gehen, die Kölner Verantwortlichen werden auch mittelfristig denken. Denn Urbig wird wenn überhaupt nur beim FC bleiben, wenn er eine Perspektive als Nummer eins sieht.

“Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft und kann nur ‘Danke’ sagen. Es ist alles eingetreten, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Schwäbe später in der Sportschau. Weitere Einsätze würden ihn freuen, aber da müsse man den Trainer fragen. Kurzfristig wird sich der Trainer mit seinem Torwartteam, das Struber noch einmal besonders hervorhob, beraten und entscheiden. Eine Möglichkeit wäre auch die Entscheidung für einen Pokal-Torwart, schließlich hat sich der FC die dritte Runde vor Weihnachten noch erspielt. „Heute hat unsere Nummer zwei unter Beweis gestellt, wie gut er ist. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Struber. Doch ganz so einfach ist es wohl nicht.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Einzelkritik

Dem 1. FC Köln gelingt ein kleiner Befreiungsschlag: Der FC schmeißt Kiel aus dem Pokal

Jubel bei den Spielern des 1. FC Köln
, , ,

Dem 1. FC Köln gelingt ein kleiner Befreiungsschlag: Der FC schmeißt Kiel aus dem Pokal

Gerhard Struber hat mit dem FC in unruhigen Zeiten einen wichtigen Erfolg gefeiert. Der 1. FC Köln gewinnt im Pokal gegen Kiel. Durch das verdiente 3:0 ziehen die Geißböcke in die dritte Runde des DFB-Pokals ein.

Aufatmen bei den Geißböcken. Der 1. FC Köln gewinnt im Pokal gegen Kiel. Die Geißböcke setzen sich am Dienstagabend mit 3:0 gegen den Bundesligisten Holstein Kiel durch und ziehen in die dritte Runde ein. Tim Lemperle brachte den FC im ersten Durchgang in Führung (8.). Nach dem Wechsel war Luca Waldschmidt doppelt zur Stelle (84., 90.+7).

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


„Frische Gesichter“ hatte Gerhard Struber für die Begegnung gegen den Bundesligisten Holstein Kiel angekündigt, der Trainer des 1. FC Köln änderte seine Startelf auf zwei Positionen, setzte mit Marvin Schwäbe für Jonas Urbig und Dominique Heintz für Luca Waldschmidt auf zwei Routiniers. Die größte Veränderung war eine taktische. Struber setzte auf eine Dreierkette, neben Julian Pauli und Timo Hüber spielte eben Heintz. Der FC kam mit der Umstellung offensichtlich auch gut zu recht. Zumindest gehörten die Anfangsminuten den Kölnern. Wirklich zwingend wurde die Struber-Elf in den ersten Minuten nicht. Bis Tim Lemperle eingesetzt wurde. Linton Maina wurde auf der linken Seite geschickt, der Offensivspieler legte zurück auf Leart Pacarada, der sofort die Hereingabe suchte. Lemperle verschaffte sich gegen Max Geschwill Platz und nickte ein (8.).

Gigovic vergibt aus Thielmann-Position

Die frühe Führung brachte aber nicht die erhoffte Sicherheit. Im Gegenteil, Kiel wurde stärker, der FC stand nun doch deutlich tiefer und leistete sich gerade in der Hintermannschaft immer wieder unnötige Fehlpässe und Ballverluste. Hier spielte Pacarada dem Gegner den Ball in den Fuß, da dribbelte sich Dejan Ljubicic am eigenen Sechzehner fest. Für die größte Gefahr des Gegners sorgte Marvin Schulz mit einem direkten Freistoß aus 25 Metern, doch die Kugel rauschte am Giebel vorbei (29.). Zehn Minuten später zielte der Kieler genauer, traf auch ins Netz, doch Schiedsrichter Bastian Dankert hatte zuvor abgepfiffen (39.). Auf der anderen Seite nahm Maina auf der linken Seite Tempo auf und prüfte Kiels Keeper Timo Weiner aus spitzem Winkel, doch der Torhüter reagierte stark (45.). Es ging mit der knappen Führung in die Kabine.

Nach dem Wechsel flachte die Begegnung zunehmend ab. Der FC stand deutlich tiefer, ließ dafür aber nur noch wenig zu. Für den ersten Höhepunkt sorgte Pacarada, der einen direkten Freistoß über die Latte legte (55.). Erst ein langer Ball von Schwäbe wurde richtig gefährlich. Lemperle nahm auf der linken Seite Tempo auf, ging an Becker vorbei und suchte den Abschluss. Das Tor fand der Kölner nicht (60.). Auf der anderen Seite verfehlte der gerade erst eingewechselte Fiete Arp mit der Hacke (62.) Kiel mühte sich zwar, fand aber kein Mittel. Der FC bekam dadurch Räume, nutzte diese aber lange zu selten. Und so wurde es erst in der Schlussphase heiß. Armin Gigovic fiel an der Strafraumgrenze der Ball vor die Füße, aus ähnlicher Position wie Thielmann am Freitag zog der Kieler ab, aber Hübers fälschte ins Toraus ab.

Waldschmidt macht den Deckel drauf

Keine 120 Sekunden später rettete Dominique Heintz im Sechzehner ganz stark gegen Shuto Machino, der sehr theatralisch fiel (75.). Beim anschließenden Gerangel hatte der Japaner Glück, nicht vom Platz zu fliegen. Köln verteidigte weiterhin sehr konsequent und schenkte nicht mehr so viele Bälle weg, wie im ersten Abschnitt. Erst eine Ecke der Kieler wurde richtig gefährlich. Machino lauerte am zweiten Pfosten, köpfte die Kugel aber nur an die Latte (81.). Auf der anderen Seite legte Maina den Ball nach einem Konter zurück auf Pacarada, der aus der Distanz Maß nahm. Auch die Kugel wurde entscheidend abgefälscht (83.). Doch der FC setzte nach und wie. Zunächst spielte Pacarada einen perfekten Steckpass auf Maina, über Umwege gelang die Kugel zurück zum Offensivspieler, der die Übersicht behielt und Luca Waldschmidt einsetzte. Der Kölner Angreifer visierte den Winkel an und traf (84.).

Kiel war noch einmal alles nach vorne. Unter anderem versuchte es Arp mit einem direkten Freistoß, doch Marvin Schwäbe riss schnell genug die Arme hoch und wurde dementsprechend von seinen Mitspielern gefeiert. Auch in der Nachspielzeit war der Keeper noch einmal bei einem Freistoß zur Stelle. In der Schlussminute war Waldschmidt erneut zur Stelle: Es blieb beim verdienten 3:0-Erfolg. Der FC schmeißt den Bundesligisten aus dem Pokal und steht in der dritten Runde. Am Samstag steht das nächste Spiel für die Kölner an. Der FC ist im so genannten Topspiel zu Gast bei Hertha BSC.


FC: Schwäbe – Heintz, Hübers, Pauli – Pacarada, Martel, Huseinbasic (90. Olesen), Thielmann – Lemperle (88. Obuz), Ljubicic (76. Waldschmidt), Maina Tore: 1:0 Lemperle (8.), 2:0, 3:0 Waldschmidt (85., 90+7)


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Mehr als nur zwei Transfers?

Verteidigung ist sicher nicht der beste Angriff

Gerhard Struber wirkt ratlos
, , ,

Verteidigung ist sicher nicht der beste Angriff

Es war viel über Veränderungen und Konsequenzen beim 1. FC Köln spekuliert worden. Die größte Veränderung war wohl die defensive Spielweise der Geißböcke. Zwar war der FC dadurch nicht so konteranfällig, die erhoffte Stabilität fehlte trotzdem. Und so bleibt die Erkenntnis beim 1. FC Köln: Ohne Offensive gewinnt man keine Spiele.

Überraschenderweise setzte Gerhard Struber im Duell gegen den SC Paderborn auf eine defensive Spielweise. Darunter litt vor allem der Angriff des 1. FC Köln: Und ohne Offensive gewinnt man keine Spiele. Das war zumindest die bittere Erkenntnis des Freitagabends.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Schon eine gute Stunde vor der Begegnung gegen den SC Paderborn machte sich eine gewisse Spannung bei den Fans des 1. FC Köln aus. Kein Wunder, eine ganze Woche lang war über Konsequenzen gesprochen und über Veränderungen spekuliert worden. Angefacht von einem einberufenen Geheimtraining. Noch am vergangenen Mittwoch hatte Struber von einem Plan berichtet, den man sich erarbeitet habe. Man habe viel investiert, erklärte der Coach. Geheimtraining, ein Plan, ein Netz, das für mehr Kompaktheit sorgen solle – die Erwartungen waren sicherlich groß, mehr als eine 4-2-3-1-Formation war dann aber eine Stunde vor dem Spiel auf dem Papier nicht zu sehen. Keine Dreierkette (wie berichtet auch erwartungsgemäß), keine großen personellen Veränderungen. Jan Thielmann für Rasmus Carstensen und Dejan Ljubicic für den erkrankten Damion Downs überraschten jedenfalls nicht wirklich.

Viel Geheimnis, wenig Veränderung?

Umso größer erschien dann aber wieder die Überraschung, wie die erhoffte Reaktion auf das 1:5 gegen Darmstadt ausfiel. Denn eine Veränderung war dann bei den Kölnern doch sichtbar. Mehr als sichtbar. „Wir wollten einfach stabiler werden und über die ganze Spielzeit versuchen, wenig zuzulassen. Ich finde, das ist uns schon gelungen“, sagte der sichtbar enttäuschte Gerhard Struber. Tatsächlich stand der FC tief, griff den Gegner frühestens an der Mittellinie an und dann auch nicht mehr der Aggressivität der vergangenen Wochen. So überließen die Geißböcke Paderborn von der ersten Minute das Spielgerät in der Hoffnung, weniger anfällig zu sein. Das klappte in gewisser Weise auch. Der FC war nicht mehr so Konter anfällig wie gegen die Lilien am vergangenen Freitag.

Doch mit dem Unterbinden des Brandherdes Konter, entfachten die Kölner die Schwachstelle Offensive auf erschreckende Art und Weise. Das Gegenstück zu Angriff ist die beste Verteidigung wollte nicht passen. Verteidigung ist jedenfalls ganz offensichtlich nicht der beste Angriff. „Der Knackpunkt heute war, dass wir aus einer tieferen Startposition zu sehr in Passivität verfallen sind und die Elemente, die unser Spiel ausmachen, dann gar nicht mehr auf den Platz kriegen“, brachte es Timo Hübers in Teilen auf den Punkt. In Teilen, weil auch der Abwehrchef einmal mehr ein Knackpunkt der Kölner werden sollte. Das allerdings nach dem Wechsel. Bis zum Pausenpfiff ließen die Geißböcke wenig zu. Nur ein Missverständnis von Julian Pauli und Jonas Urbig brachte den 17-jährigen Luis Engelns auf den Plan, der aber frei stehend vergab. Eine nicht gut verteidigte Flanke hätte beinahe zur Paderborner Führung, doch Urbig rettete, wenn auch nicht beabsichtigt.

Michel schockt den FC

Das Pfeifkonzert der Kölner Fans war nicht nur unüberhörbar, es war verständlich. Denn die erhoffte Reaktion auf das 1:5 konnte in der Wahrnehmung der FC-Anhänger doch nicht einzig das Verteidigen des eigenen Tores bedeuten. Die Geißböcke wurden nach dem Wechsel offensiver, attackierten früher und erzeugten auch ein wenig mehr Gefahr, wobei die Betonung getrost auf „wenig“ gelegt werden kann. Gleichzeitig boten sich nun aber auch Räume. So gewann man schnell den Eindruck, dass ein wenig mehr Offensivdrang gleichzeitig das Risiko von Gegentoren massiv erhöhte. „Man kann ja Spiele auch mal über so einen Weg entscheiden“, sagte Struber nach dem Spiel fast schon verteidigend. Denn der Trainer wird durchaus gewusst haben, dass man Spiele so gewinnen kann – das aber wiederum mehr als unverdient gewesen wäre.

Tatsächlich ging der FC durch Jan Thielmann sehenswert in Führung und schnupperte an dem so immens wichtigen Dreier. Über die Zeit brachten die Kölner den Sieg aber nicht. „Dann verfallen wir danach in haarsträubende Fehler und geben das Spiel aus der Hand“, sagte Struber. Und diese haarsträubenden Fehler unterliefen unter anderem Timo Hübers, Julian Pauli und Torschütze Jan Thielmann – nahezu dem gesamten Defensivverbund. Sven Michel, der in dieser Saison noch ohne Treffer war, schob gleich doppelt ein: Paderborn 2, Köln 1. „Da hat man gemerkt, dass die Mannschaft mit dem ganzen Drumherum schon verunsichert ist“, sagte Christian Keller. „Dann haben wir auch keine Lösung mehr gehabt, um hintenraus dann nochmal was in unsere Richtung zu lenken.“

Keller: „Dann ist klar, dass sich irgendwo die Wut, die Enttäuschung, die Verärgerung entladen muss“

Der FC entfachte auch in den Schlussminuten nicht so etwas wie Gefahr. „Siege würden uns schon guttun, dass wir Überzeugung oder Selbstvertrauen finden“, sagte Gerhard Stuber und lieferte ebenfalls eine bemerkenswerte, wenn auch nicht ganz so überraschende Erkenntnis. „Wir haben durch die defensivere Ausrichtung den Preis nach vorne bezahlt.“ Der FC rutscht nach der Niederlage voraussichtlich weiter in der Tabelle ab. Wenn es ganz schlecht läuft, belegen die Geißböcke am Sonntagabend einen Rang im unteren Tabellendrittel, möglicherweise mit zehn Zählern Rückstand auf den direkten Aufstiegsrang. Der Wiederaufstieg ist in weite Ferne gerückt. „Die Menschen haben natürlich die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden und wir haben auch schon gezeigt, dass wir das besser können. Dann ist klar, dass sich irgendwo die Wut, die Enttäuschung, die Verärgerung entladen muss“, sagte Keller.

Der FC steuert nicht mehr nur auf die Krise zu, er befindet sich in ihr. Am Dienstag steht das Pokalspiel gegen Holstein Kiel auf dem Plan. Der FC muss liefern, Gerhard Struber muss liefern. Ein Geheimtraining alleine wird nicht helfen.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Köln kassiert die nächste Pleite – Doppelpacker Michel schockt den FC

Enttäuschte Kölner Spieler.
, , ,

Köln kassiert die nächste Pleite – Doppelpacker Michel schockt den FC

Der 1. FC Köln kassiert gegen den SC Paderborn die nächste Pleite. 1:2 unterliegt die Mannschaft von Gerhard Struber den Ostwestfalen. Die Führung von Jan Thielmann dreht Sven Michel mit einem Doppelpack.

Die erhoffte Reaktion auf das 1:5-Debakel von Darmstadt ist ausgeblieben. Der 1. FC Köln kassiert gegen den SC Paderborn nach einem seltsamen Auftritt die nächste Pleite. Zwar gehen die Geißböcke nach einem wunderschönen Treffer von Jan Thielmann in Führung (66.), doch der eingewechselte Sven Michel dreht mit einem Doppelpack die Begegnung (77., 81.). Die kommenden Tage dürften für den FC und Trainer Gerhard Struber unangenehm werden.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Christian Keller hatte nach dem 1:5 gegen Darmstadt Konsequenzen angekündigt und damit Spekulationen über die taktische Ausrichtung der Kölner gegen Paderborn ausgelöst. Tatsächlich setzte Gerhard Struber auf die Doppelsechs und nur eine Spitze, der Kölner Coach blieb aber erwartungsgemäß bei der Viererkette. Jan Thielmann kehrte zurück auf die rechte Verteidigerposition und erstmals seit September startete auch Dejan Ljubicic wieder. Dafür fehlten der erkrankte Damion Downs und Rasmus Carstensen nahm wieder auf der Bank Platz. Und Köln agierte von Beginn an überraschend defensiv. Der FC überließ den Paderbornern den Ball und stand tief in der eigenen Hälfte. Zumindest in der Defensive ging der Plan auch lange auf. Die Ostwestfalen schoben sich den Ball zu, ohne wirklich gefährlich zu werden.

Thielmann trifft nach der Ecke.

Erst ein haarsträubender Fehler von Julian Pauli brachte den erst 17-jährigen Luis Engelns ins Spiel, der vor Jonas Urbig auftauchte, aber die Kugel über das Tor jagte (10.). Der FC fand in der Offensive gar nicht statt. Die Kölner Hintermannschaft probierte es zunächst mit langen Bällen, die aber stets beim Gegner oder im Aus landeten. Erst nach einer Ecke setzte Eric Martel die Kugel nur wenige Meter neben das Tor (22.). Ein Wachmacher war das aber nicht. Paderborn schob sich die Kugel zu, der FC lauerte wohl auf Umschaltmomente, den Gefallen taten die Ostwestfalen den Geißböcken aber nicht. Wie aus dem Nichts musste dann Urbig erstmals wirklich anpacken. Nach einer Flanke von Raphael Obermair kam Ilyas Ansah zum Kopfball und legte die Kugel ab auf Filip Bilbija, der an Urbig und dem Pfosten scheiterte (38.). Kurz vor dem Seitenwechsel schickte Leart Pacarada Luca Waldschmidt mit einem langen Ball, der nahm die Kugel stark mit, um dann schwach abzuschließen (42.).

Köln kam mit mehr Schwung aus der Kabine. Und mit Sargis Adamyan, den Gerhard Struber für Luca Waldschmidt brachte. Die erste Chance gehörte aber Linton Maina, der das Tor aus 18 Metern nur knapp verfehlte (46.). Auf der anderen Seite brachte Aaron Zehnter eine perfekte Flanke auf Koen Kostons, der aber aus fünf Metern vergab (51.). Köln attackierte nun deutlich früher, war so auch gefährlicher, aber eben auch anfälliger. Thielmann legte die Kugel Engelns im Sechzehner auf, doch der 17-Jährige vergab, genauso wie Castaneda, der Urbig aus 25 Metern prüfte (57.). Doch auch Köln wurde immer öfter gefährlich, vor allem durch Standards. Eine Hereingabe von Pacarada klärte die Paderborner Hintermannschaft, allerdings in den Fuß von Thielmann, der die Kugel direkt ins rechte Eck legte (66.).

Michel mit Doppelpack

Auch die nächste Ecke wurde gefährlich, aber Pacarada traf aus der zweiten Reihe die Kugel nicht richtig. Auf der anderen Seite machte es Sven Michel besser. Timo Hübers verschätzte sich bei einer Flanke, Adriano Grimaldi spielte den eingewechselten Sven Michel frei, der ins lange Eck einschob. Drei Minuten später spielte Julian Pauli Santiago Castaneda die Kugel in den Fuß, der flankte erneut auf Michel 1:2 (81.). Hübers und Thielmann sahen beide nicht gut aus. Und Paderborn war dem dritten Treffer näher. Unter anderem steuerte Calvin Brackelmann alleine auf das Tor zu, schob die Kugel an Urbig, aber auch am Pfosten vorbei. Dem FC fiel sonst nichts mehr ein. Es dürfte ungemütlich werden für den Trainer. Schon am Dienstag steht für die Kölner das nächste Heimspiel an. Der FC empfängt in der 2. Runde des DFB-Pokals Holstein Kiel.


FC: Urbig – Pacarada, Pauli (84. Heintz), Hübers, Thielmann – Martel, Huseinbasic (84. Kainz) – Maina, Waldschmidt (46. Adamyan), Ljubicic (63. Olesen) – Lemperle (77. Tigges) Tore: 1:0 Thielmann (66.), 1:1, 1:2 Michel (77., 81.).


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Mehr als nur zwei Transfers?

„Blutleerer“, „desolater“, „Schülermannschaft“ – beim FC kippt die Stimmung

Gerhard Struber beim 1. FC Köln
, , ,

„Blutleerer“, „desolater“, „Schülermannschaft“ – beim FC kippt die Stimmung

Noch vor zwei Wochen wähnten sich einige FC-Protagonisten auf einem guten Weg. Doch das 2:0 gegen dezimierte und harmlose Ulmer täuschte ganz offensichtlich über die Realität weg. Die Stimmung kippt ganz offensichtlich nach dem 1:5-Debakel: Neu Töne beim 1. FC Köln.

Von „blutleer“ bis „Schülermannschaft“ mussten sich die Akteure des FC am Freitagabend nach der Klatsche in Darmstadt einiges anhören. Der Ton wird rauer nach dem 1:5-Debakel: Neu Töne beim 1. FC Köln.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Mit einem guten Gefühl war Gerhard Struber am vergangenen Wochenende in die Heimat nach Österreich gereist. Der FC hatte zuvor mit einem 2:0-Erfolg über den SSV Ulm wichtige Zähler gesammelt, mit einem soliden Auftritt für Ruhe rund ums Geißbockheim gesorgt und Struber einige Kritiker Lügen gestraft, seine Abwehr würde sich vogelwild verhalten. Diesen Eindruck hatte man beim 4:4 gegen den Karlsruher SC durchaus gewinnen können. Fortan war das Credo weniger Spektakel, mehr Stabilität. Am Freitagabend gab es weder Spektakel vom FC noch Stabilität beim FC. Die Geißböcke kassierten vom bis dato Tabellensechzehnten fünf Gegentore – eine desolate Vorstellung, ein ernüchterndes Ergebnis. Und das in einem Duell, in dem man den Gegner mit den richtigen Basics vor Probleme stellen wollte.

18 Gegentore nach neun Spielen

Vor Probleme stellte am Freitagabend aber nur die andere Mannschaft und das den FC. Immer wieder konterte der SV die Geißböcke aus. Die Kölner Hintermannschaft offenbarte erschreckende Schwächen, die Abwehrspieler standen falsch, pressten zu hoch, stellten sich naiv im Zweikampfverhalten an. Entsprechend ernüchtert fiel das Fazit der Beteiligten aus: „Wir sind mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gegangen, haben auch ein gutes Programm gehabt, ein gutes Testspiel. Und dann kommst du hier hin und bekommst fünf Dinger“, sagte Abwehrchef Timo Hübers, der gleich mehrfach betonte, dass ihm die richtigen Worte fehlten. Vor den Samstagspielen gibt es nur vier Mannschaften in der Liga, die mehr Gegentore kassiert haben. Nur Braunschweig, Schalke 04, Regensburg und Darmstadt haben mehr Tore zugelassen als die Kölner. 18 Gegentore nach neun Spieltagen – zwei Gegentreffer im Schnitt pro Spiel.

Eine erschreckende Bilanz und eine, die die Aussagen und den wahrgenommenen Trend nach dem Duell gegen Ulm konterkariert. Da waren die Aussagen über die Spielweise der Kölner noch positiv. Der FC sei stabil gewesen, habe endlich die richtige Balance gefunden, hieß es vor zwei Wochen gegen die Spatzen. Die Wahrheit sieht nach Freitagabend anders aus: Gegen harmlose Ulmer, in Überzahl geriet der FC gar nicht in Gefahr. Gegen Darmstadt brannte es im Dauerzustand. „Wenn wir eine richtig gute Energie haben, wenn wir viel investieren, die Leidenschaft und unsere Prinzipien reinbringen, dann tun sich die Gegner schwer“, sagte Gerhard Struber nach dem Duell gegen die Lilien. Die taten sich am Böllenfalltor eben nicht schwer. „Wenn wir so blutleer agieren, dann darf man Darmstadt gratulieren. Dann war es heute für den Gegner aber auch nicht ganz so schwer“, so Struber weiter.

Plötzlich eine andere Tonart

Und so fanden die Kölner Verantwortlichen plötzlich eine ganz andere Tonart als noch vor zwei Wochen. „Es war am Ende ein auch in der Höhe verdienter Sieg für Darmstadt. Wir waren heute in allen Phasen des Spiels enttäuschend“, sagte Struber, der auch anmahnte, dass sich seine Spieler zu sehr auf die anderen verlassen hätten und: „Wir haben im ganzen Verbund defensiv es heute nie hingekriegt, die Bälle so zu gewinnen und in die Zweikämpfe zu kommen, wie es nötig ist. Wir waren von unseren Basics meilenweit entfernt und so ein Gesicht will ich nicht nochmal sehen.“ An dem Auftritt ist der Trainer natürlich auch nicht unbeteiligt. Doch Sportdirektor Christian Keller stärkte dem Coach den Rücken. „Alles, was trainiert und besprochen wurde, kam genau so. Aber die Frage ist, was man daraus macht. Eine seriöse Zweikampfführung ist nichts, was der Trainer beeinflusst, das muss jeder selbst hinbekommen“, sagte Keller der „Bild“.

Die schonungslose Kritik des Sportdirektors richtete sich an die Mannschaft. „Desolat, bodenlos, fürchterlich, enttäuschend. Fußball geht immer mit den Basics los. Egal, in welcher Liga. Egal, gegen welchen Gegner“, sagte der Sportdirektor. „Wir haben gespielt wie eine Schülermannschaft. Schön sorglos, wir kicken ein bisschen. Phasenweise sieht das nett aus, wenn der Ball direkt über mehrere Stationen geht – aber das ist natürlich brotlos und hat am Schluss mit Profifußball nichts zu tun. Das fünfte Tor hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt: Da stehen vier Rote um einen Blauen herum und der Blaue kommt zum Kopfball“, so Keller weiter. Nach dem 1:5-Debakel in Darmstadt, dem ersten Sieg der Hessen im eigenen Stadion gegen den FC überhaupt, dem ersten Sieg vor eigenen Fans nach mehr als einem Jahr, vor allem aber nach der Leistung am Freitag wundert es nicht, dass die Stimmung kippt.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Die Stimmen zum Darmstadt Spiel

Von Darmstadt vorgeführt: „Blutleerer“, desolater Auftritt hinterlässt Fragezeichen

Sargis Adamyan vom 1. FC Köln
, , ,

Von Darmstadt vorgeführt: „Blutleerer“, desolater Auftritt hinterlässt Fragezeichen

FC-Trainer Gerhard Struber forderte von seiner Mannschaft mehr Stabilität, mehr Punkte, bekam aber einen insgesamt schwachen Auftritt seines 1. FC Köln: Eine große Lücke zwischen Anspruch und Realität.

Nach dem 2:0-Erfolg über den SSV Ulm war man beim FC guter Dinge, die richtige Balance zwischen Spektakel und Stabilität gefunden zu haben. Am Freitag war weder noch zu sehen beim 1. FC Köln: Eine große Lücke zwischen Anspruch und Realität.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


So wirklich wusste wohl kein Kölner Spieler, was da gerade passiert war. So richtig wollten Vorhaben, die ambitionierten Worte des Trainers und Ertrag, die Leistung auf dem Platz aber auch nicht zusammen passen. Nur wenige Minuten vor Spielbeginn hatte FC-Trainer Gerhard Struber noch einmal sein Credo der vergangenen Wochen wiederholt. Man werde den Fokus auf mehr Stabilität setzen und zwar über die gesamte Spieldauer, wie der Coach betonte. Nur war über die gesamte Spieldauer von Stabilität beim FC rein gar nichts zu sehen. Er erwarte ein hartes Stück Arbeit, hatte Struber am Mittwoch erklärt, nur hatte die 1:5-Klatsche auf einigen Positionen eher etwas von Arbeitsverweigerung. Mit den richtigen Basics würde es zudem jeder Gegner mit dem FC schwer haben, nur fehlte es eigentlich von Beginn an eben an jenen.

Deutliche Worte von Christian Keller

Dabei hatte auch SV-Coach Florian Kohfeldt den FC vor dem Spiel als „beste Mannschaft der Liga“, ein Team mit viel Qualität, einem hohen Kaderwert bezeichnet. Die „beste Mannschaft der Liga“ bekam von einem Kellerkind der Spielklasse nur auf bitterste Art und Weise die Grenzen aufgezeigt. „Wir haben in keiner Phase des Spiels die Dinge, die Basics so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen haben und dem Gegner in keiner Phase unsere Prinzipien aufgedrückt“, sagte Struber sichtbar enttäuscht. Nein, die Kölner drückten an diesem Abend ohnehin eher wenig auf. Allenfalls den Eindruck, dass es beim FC an mehr als nur an der „richtigen Balance“ fehlt. Der FC war am Böllenfalltor die Spiel bestimmende Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz – doch damit war es das dann auch. Die besseren Chancen, die besseren Spieler, die besseren Momente hatte an diesem Abend Darmstadt.

Nachdem Damion Downs und Rasmus Carstensen so etwas wie erste Torchancen abgefeuert hatten, offenbarte der Gastgeber seine Konterstärke. Eiskalt nutzte Fraser Hornby einige Fehler der Kölner Hintermannschaft zur Führung des Mitabsteigers. Der FC übernahm umgehend wieder die Kontrolle, blieb aber weiterhin ungefährlich, war dafür aber umso mehr anfällig. Und zwar jedes Mal, wenn Darmstadt nach einer Balleroberung Tempo zum Gegenstoß aufnahm. „Fußball geht immer mit den Basics los, egal bei welchem Gegner. Das heißt, dass man Zweikämpfe führen muss, Laufbereitschaft haben – vor allem in der Defensive. Und ich brauche taktische Disziplin gegen den Ball“, erklärte Christian Keller der „Bild“. „Bei jedem kann ich sagen, dass das null Prozent waren – zumindest über die gesamte Mannschaft hinweg.“

Nur für einen kurzen Moment Hoffnung

Und so war eigentlich früh erkennbar, dass die augenscheinliche Dominanz nur wenig Einfluss auf diese Begegnung nehmen würde. Im Gegenteil. Darmstadt ging zu schlampig mit den Kontern um. So schlampig, dass Neu-Coach Kohfeldt sogar behauptete, die „Lilien“ hätten beim 3:3 gegen den KSC sowie bei der knappen Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg bessere Leistungen als beim 5:1-Erfolg über die „beste Mannschaft der Liga“ abgeliefert. Tatsächlich konnte man das dem Trainer, der angeblich vor der Saison auch in Köln gehandelt wurde, angesichts der desolaten Kölner Leistung abnehmen. Eine einfache Körpertäuschung, ein Tunnel hier, ein Pass mit der Hacke da, ein hoher, langer Diagonalpass – mit den einfachsten Mitteln mischte die Darmstädter Offensive die Kölner Defensive auf und führte diese teilweise vor.

„Es ist super nervig. Wir sind mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gegangen, haben auch ein gutes Programm gehabt, ein gutes Testspiel. Und dann kommst du hier hin und bekommst fünf Dinger“, sagte Timo Hübers, der einen großen Anteil an eben diesen fünf Dingern hatte und ein ständiger Unsicherheitsfaktor war. Auch Julian Pauli bekam vor allem von Isac Lidberg die Grenzen aufgezeigt. „Wir haben als ganze Mannschaft einfach vieles nicht richtig gemacht. Das betrifft nicht nur den Julian Pauli oder Timo Hübers. Wir haben im ganzen Verbund defensiv es heute nie hingekriegt, die Bälle so zu gewinnen und in die Zweikämpfe zu kommen, wie es nötig ist“, erklärte der Coach. Tatsächlich keimte 104 Sekunden lang Hoffnung auf, die Kölner würden noch einmal ins Spiel finden. Doch nach dem Ausgleich durch Tim Lemperle traf Hornby erneut zum 2:1 und vor dem Seitenwechsel verhinderte Jonas Urbig Gegentor Nummer drei.

Zu hohe Ansprüche

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Auch nicht durch die taktische Maßnahme, dass der FC fortan mit einer Doppelsechs agierte. Und so erhöhten der überragende Isac Lidberg und Philipp Förster auf 4:1 und zogen dem FC auch den letzten harmlosen Zahn. Köln lief zwar weiter an, aber auch weiter ins offene Messer. Das fünfte Gegentor war in der Nachspielzeit nur die logische Konsequenz. „Wenn wir so blutleer agieren, dann darf man Darmstadt gratulieren. Dann war es heute aber auch nicht ganz so schwer“, erklärte der FC-Coach. Während die Worte vor dem Spiel nicht so recht auf den Abend passen wollten, passten die nach der Klatsche umso mehr. „Wir haben hohe Ansprüche, denen sind wir heute nicht gerecht geworden.“ Vielleicht sind die Ansprüche auch einfach zu hoch.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Die Stimmen zum Darmstadt Spiel

Der FC kassiert bittere Klatsche in Darmstadt

, , ,

Der FC kassiert bittere Klatsche in Darmstadt

Der FC hat sich eigentlich für die kommenden Begegnungen viel vorgenommen, ist aber hart auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Der 1. FC Köln kassiert in Darmstadt eine 1:5-Pleite und damit die erste Niederlage überhaupt am Böllenfalltor.

Nur wenige Minuten vor Spielbeginn hatte FC-Trainer Gerhard Struber noch mehr Stabilität für das Duell bei den Lilien versprochen, das Ergebnis am Böllenfalltor sprach aber eine andere Wahrheit: Der 1. FC Köln kassiert in Darmstadt eine 1:5-Pleite und die auch verdient. Fraser Hornby (11., 40.), Isac Lidberg (54.), Philipp Förster (65.) und Aleksandar Vukotic (90.+4) trafen für die Lilien, Tim Lemperle hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (38.).

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Unter der Woche hatte Gerhard Struber gleich eine Mehrzahl an Spielern aufgezählt, die auf der neuralgischen Position in der Abwehr spielen könnten. Der Trainer entschied sich für Rasmus Carstsensen auf der rechten Abwehrseite. Für den Dänen war es der erste Startelf-Einsatz seit sieben Monaten. Ansonsten startete Leart Pacarada nach überstandenen Rückenproblemen auf der linken Seite. Auch weitere Wechsel gab es nicht. Vor der Begegnung kündigte der Trainer mehr Stabilität an und tatsächlich deutete zunächst nicht viel auf ein Spektakel hin. Wirklich stabil war der FC aber auch nicht. Köln spielte aus einer kontrollierten Defensive nach vorne, suchte in den ersten Minuten mit Pässen in die Tiefe den Weg ins Schlussdrittel. Unter anderem legte Tim Lemperle zurück auf Damion Downs, doch Clemens Riedel bekam noch einen Fuß dazwischen (3.).

Hornby schlägt doppelt zu

Köln war um Kontrolle bemüht, aber Darmstadt konterte. Und das auch sehr erfolgreich. Mit einem tollen Hackenpass brachte Isac Lidberg Philipp Förster ins Spiel. den ersten Versuch bekam Denis Huseinbasic nicht sauber geklärt. Der Mittelfeldspieler versuchte es erneut, die Kugel landete bei Fraser Hornby, der den Ball neben den Pfosten legte, allerdings ins Tor (11.). Köln schüttelte sich kurz und übernahm wieder die Kontrolle. Doch wirklich gefährlich wurde der FC nicht. Es wirkte so, als würde den Kölner Profis die nötige Frische fehlen. Immer wieder kamen die Geißböcke einen Schritt zu spät, es fehlte der letzte Pass oder zumindest die letzte Präzision. Die beste Kölner Chance in den ersten 30 Minuten vergab Timo Hübers nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, der Kölner Abwehrchef stand aber im Abseits (27.).

Darmstadt konterte und das auch durchaus gefährlich, war in der Defensive dann aber auch nicht fehlerfrei. Einen Spielaufbau fing Huseinbasic mit einem Kopfball ab, spielte direkt auf Waldschmidt, der mit einem Steckpass Linton Maina schickte. Der Außenbahnspieler legte die Kugel quer auf Lemperle, der nur noch den Fuß hinhalten musste (38.). Keine zwei Minuten später war aber Darmstadt wieder in Führung. Die Kölner verteidigten hoch, Lidberg setzte sich viel zu leicht gegen Pauli durch und spielte erneut Hornby an. Der Stürmer ließ sich auch dieses Mal nicht bitten und traf erneut (40.). Und Killian Corredor hätte noch einen drauf legen müssen. Nach einem langen Ball war dieses Mal der Franzose durch, doch der Mittelfeldspieler fand aus elf Metern seinen Meister in Kölns Keeper Jonas Urbig (45.+2).

Vukotic setzt den Schlusspunkt

Darmstadt kam mit Schwung aus der Kabine. Unter anderem verfehlte der starke Lidberg nach Pass von Corredor das Tor deutlich (50.). Der FC mühte sich und lief nach einem Eckball in den nächsten Konter. Dieses Mal spielte Corredor einen langen Ball auf Hornby, der stark auf Lidberg ablegte: 3:1 (54.). Den Kölnern fiel auch weiterhin rein gar nichts in der Offensive ein. Hier landete eine Flanke von Pacarada im Niemandsland, da kam der Steckpasss von Martel auf Maina nicht an. Erst bei einem harmlosen Distanzschuss des Außenbahnspielers musste Marcel Schuhen im Darmstädter Tor mal zugreifen, genauso bei einem Versuch von Martel – Gefahr strahlten die Kölner aber selbst dabei nicht aus. Ganz anders der Gastgeber. Wieder spielten die Lilien einen tollen Konter. Hübers verlor den entscheidenden Zweikampf gegen Fynn-Luca Lakenmacher, der setzte Förster ein, der wiederum nach einem Doppelpass mit Luca Marseiler auf 4:1 erhöhte (65.).

Struber reagierte und brachte gleich mehrere frische Kräfte. Unter anderem Florian Kainz, der die beste Chance nach dem Wechsel mit einem tollen Pass auf Downs einleitete. Doch der Kölner Stürmer scheiterte mit der Fußspitze an Schuhen (75.). Mehr passierte im Schlussdrittel der Lilien nicht. Dafür in der Nachspielzeit im Kölner Sechzehner. Aleksandar Vukotic traf nach einer Ecke zum 5:1-Endstand (90.+4). Der FC kassiert eine verdiente, aber bittere Klatsche bei den Lilien, die erste überhaupt in Darmstadt. Am kommenden Freitag empfängt Köln dann den SC Paderborn. Die Aufgabe wird nicht einfacher.


FC: Urbig – Pacarada, Pauli, Hübers, Carstensen- Martel – Maina, Huseinbasic, Lemperle – Downs, Waldschmidt – Tore: 1:0, 2:1 Hornby (11., 40.), 1:1 Lemperle (38.), 3:1 Lidberg (54.), 4:1 Förster (65.), 5:1 Vukotic (90. +4)


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Mehr als nur zwei Transfers?

Weniger Spektakel, aber mehr Punkte

Die Spieler des 1. FC Köln freuen sich über das Tor von Timo Hübers gegen Ulm.
, , ,

Weniger Spektakel, aber mehr Punkte

Mit dem 2:0-Erfolg über den SSV Ulm hat der FC einen wichtigen Sieg zum richtigen Zeitpunkt eingefahren – wenn auch gegen einen schwachen und dezimierten Gegner. Der 1. FC Köln findet gegen Ulm die Balance.

Das Duell gegen den SSV Ulm war sicher kein Spektakel, war auch nicht der oft gezeigte Hurra-Fußball. Für das gesamte Mannschaftskonstrukt war es aber ein wichtiger Schritt nach vorne. Der 1. FC Köln findet gegen Ulm die Balance.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Gerhard Struber hatte ein ziemlich breites Lächeln im Gesicht, als er sich am Samstag den Fragen der Medienvertreter stellte. Kein Wunder, der Kölner Trainer musste sich in seinen Bemühungen und Worten bestätigt gefühlt haben. Noch in den vergangenen Wochen war der Gesichtsausdruck auf den Pressekonferenzen doch ein anderer. Nach dem 2:2 gegen Düsseldorf konnte der Kölner Coach gar nicht erwarten, den Presseraum in den Katakomben des Fortunen-Stadions zu verlassen. Nach dem 4:4 gegen den KSC vergangenen Sonntag wirkte der 47-Jährige genervt bis angefressen. Nun aber hatte der Kölner Coach mehr Stabilität, mehr Balance angekündigt und seine Mannschaft hatte geliefert. „Es war wichtig für uns, eine saubere und seriöse Leistung zu bieten und die drei Punkte mitzunehmen“, sagte Struber. 

Finkgräfe-Comeback misslingt

Die drei Punkte waren für die Geißböcke sogar immens wichtig. Und das sicher nicht, weil die Kölner somit den Rückstand auf die Aufstiegsränge auf vier Zähler reduzieren konnten und das unabhängig der Sonntagsspiele – zumindest, was den Relegationsplatz angeht. Vielmehr zeigten die Kölner die richtige Reaktion auf das 4:4 gegen den Karlsruher SC und sorgten damit gleichzeitig für einige wichtige Nebeneffekte. Noch am vergangenen Sonntag hatte Struber gefordert, dass seine Spieler die Lernkurve schnell nach oben pushen sollten. Doch nicht nur die Mannschaft hatte ganz offensichtlich aus dem wilden Spektakel gelernt. Struber stellte seine Mannschaft deutlich defensiver ein. Die Kölner pressten gegen Ulm nicht ganz so hoch und liefen auch nicht mit allen Spielern heillos an.

Das Auftreten hatte viel mehr von einem kontrollierten Spielaufbau – mit Nadelstichen. So etwa die ersten Versuche von Luca Waldschmidt und Leart Pacarada, aus dem sich die größte Möglichkeit der Anfangsphase für Tim Lemperle ergab. Der aber wiederum selbst überrascht schien und die Kugel neben den Pfosten legte. Da aber auch Denis Huseinbasic deutlich defensiver spielte und Eric Martel in der Zentrale ebenfalls konsequent und robust Löcher stopfte und Zweikämpfe führte, fand Ulm gar nicht erst ins Spiel. So fiel das schwache Comeback von Max Finkgräfe nur bedingt ins Gewicht. Wenn Ulm mal ansatzweise gefährlich ins Schlussdrittel stürmte, dann über die Seite des Verteidigers, der nach langer Verletzungspause auch noch auf der ihm fremden Seite agierte. Romario Rösch und Dennis Chessa waren so die auffälligsten Ulmer.

Martel: „Es muss nicht immer ein Spektakel sein“

Nach der Führung durch Timo Hübers, der seinen Treffer mit einem breiten Lächeln als „gewollt“ beschrieb, dominierten die Kölner zwar, doch der FC erspielte sich nicht die Menge der Chancen wie in den vergangenen Wochen. Daran änderte auch die Rote Karte gegen Max Brandt nichts, die man durchaus geben konnte, aber nicht hätte geben müssen. Köln blieb das bessere Team, fand aber im gegnerischen Schlussdrittel viel zu selten statt. „In der ersten Halbzeit läuft das Spiel eigentlich für uns. Tor, Rote Karte, aber wir haben es nicht so aussehen lassen, als hätte der Gegner einen Mann weniger“, sagte Luca Waldschmidt, der ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischte, von Struber aber einen „Zauberfuß“ bescheinigt bekam, mit dem er unmittelbar nach dem Wechsel auf 2:0 stellte.

„In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht“, sagte Hübers, meinte aber vermutlich nur die erste Viertelstunde. Denn nach weiteren guten Möglichkeiten von unter anderem Waldschmidt und Linton Maina flachte die Begegnung auf beiden Seiten ab. Köln tat nicht mehr als nötig, Ulm fiel gar nichts mehr ein. So richtig gut spielte der FC die Begegnung in Überzahl tatsächlich nicht aus. „Heute ist aber das Wichtigste, dass wir gewonnen und endlich mal mehr richtig als falsch gemacht haben“, sagte Hübers und bestätigte damit die Erkenntnis, dass es nicht immer Hurra-Fußball sein muss. „Es muss nicht immer ein Spektakel sein, sondern auch mal einfach ein Sieg, der vielleicht nicht so schön aussieht, sich aber auf der Tabelle besser macht“, sagte Eric Martel. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir erst einmal Punkte einfahren“, gab der Sechser die Marschroute der Wochen bis zur Winterpause vor.

Mit Ruhe in die Länderspielpause

Zunächst steht aber erst einmal die Länderspielpause an, in der die Kölner gelassener gehen können. Denn mit einer Niederlage wären die Geißböcke in die untere Tabellenhälfte abgerutscht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die ersten Fragen aufgeploppt wären. So aber herrschte nicht nur auf dem Feld eine gefühlte Ruhe. „Wir können mit einem guten Gefühl nach Hause und in die Länderspielpause gehen“ sagte Hübers. „Denn das Ergebnis beeinflusst immer auch die Stimmung der Folgewochen. Für unser gesamtes Konstrukt war es heute ein Schritt nach vorne.“


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Chance auf Schadensersatz?

Hübers und Waldschmidt treffen bei souveränem FC-Erfolg

Jubal bei den Kölner Spielern nach dem 1:0
, , ,

Hübers und Waldschmidt treffen bei souveränem FC-Erfolg

Der 1. FC Köln gewinnt gegen den SSV Ulm 2:0 und verabschiedet sich mit einem verdienten und souveränen Erfolg in die Länderspielpause. Auch, weil die Defensive deutlich besser als noch gegen den Karlsruher SC stand.

Gerhard Struber hat sich unter der Woche mehr Balance und mehr Stabilität gewünscht, die hat er von seinem FC bekommen. Der 1. FC Köln gewinnt souverän gegen den SSV Ulm 2:0 und lässt dabei so gut wie keine Chancen zu. Allerdings profitieren die Kölner auch von der frühen Roten Karte gegen Max Brandt (21.). Die Tore für den FC erzielen Timo Hübers (8.) und Luaca Waldschmidt (47.).

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Wie erwartet wechselte Gerhard Struber auf einer Position. Max Finkgräfe stand für Jan Thielmann in der Startelf, begann auf der rechten Abwehrposition. „Wir müssen sehr fokussiert und wachsam sein“, sagte der 47-Jährige vor dem Spiel. „Wir besinnen uns aber auf unsere Stärken.“ Tatsächlich standen die Kölner in der Defensive von Beginn an gut und suchten den Weg in den gegnerischen Strafraum. Der erste Versuch von Luca Waldschmidt wurde noch geblockt (3.), Leart Pacarada machte es aus 17 Metern besser. Ulm-Keeper Niclas Thiede ließ den Ball vor die Füße von Tim Lemperle, dessen Versuch knapp am Pfosten vorbeirauschte (4.). Nach einer Ecke von Linton Maina kam Denis Huseinbasic nicht an den Ball, hinter dem Mittelfeldspieler lauerte aber Hübers, der die Kölner Führung erzielte (8.).

FC früh in Überzahl

Köln spielte weiter munter nach vorne, ohne allerdings für die Offensiv-Wucht der vergangenen Wochen zu sorgen. Ulm fand in der Offensive lange gar nicht statt und spielte dem FC dann noch in die Karten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Lemperle wäre nach einem guten ersten Ballkontakt durch gewesen, Max Brandt kam einen Schritt zu spät und Schiedsrichter Patrick Alt wertete die Situation als Notbremse: Rot (21.). Doch in Überzahl verloren die Kölner ein wenig den Faden. Zwar blieb der FC dominant, Chancen erspielten sich die Geißböcke über eine längere Phase nicht mehr. Wenige Minuten vor der Halbzeit vergab Hübers mit einem Distanzschuss und auf der anderen Seite Felix Higl nach einem Eckball.

Bereits zur Halbzeit wechselte Struber, nahm den früh verwarnten und unglücklich aufspielenden Finkgräfe runter und brachte etwas überraschen Dominick Heintz. Julian Pauli ging auf die rechte Seite. Doch der FC zeigte sich zunächst in der Offensive. Und wie. Lemperle steckte durch auf Waldschmidt. Der nahm den Ball mit einem starken ersten Kontakt mit und zog direkt ab: Winkel 2:0 (47.). Maina probierte es nach einem Pass von Lemperle mit dem Außenrist und verfehlte das Tor knapp (52.). Auch bei Denis Huseinbasic fehlte aus 45 Metern nicht viel. Thiede eilte bei einem Rettungsversuch gegen Maina aus dem Tor, passte dem Kölner Mittelfeldspieler in den Fuß, der die Kugel direkt nahm (62.). Keine 60 Sekunden später vergab Waldschmidt aus spitzem Winkel (63.). Der FC dominierte und wollte mehr, Ulm fand weiterhin so gut wie gar nicht statt.

Auch Kainz kommt zu seinem Comeback

Doch der FC spielte seine Chancen nicht gut genug aus. Struber reagierte und brachte Florian Kainz und Florian Dietz. Nach Finkgräfe gab somit auch der Österreicher sein Comeback. Hübers vergab mit einem Kopfball mal wieder nach einem Eckball (66.). Die Kölner verwalteten die Führung fortan aber nur noch, Ulm tat für die Offensive weiterhin nichts. Somit flachte die Begegnung zunehmend ab, es blieb beim hoch verdienten und ungefährdeten 2:0. Der FC verabschiedet sich also mit einem Sieg in die nächste Länderspielpause. Was der tabellarisch wert ist, wird erst der Sonntag endgültig verraten. Für die Kölner geht es am 18. Oktober weiter mit dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt.


FC: Urbig – Pacarada, Pauli, Hübers, Finkgräfe (46. Heintz) – Martel – Maina, Huseinbasic (90. Olesen), Lemperle (65. Kainz) – Downs (65. Dietz), Waldschmidt (84. Adamyan) – Tore: 1:0 Hübers (8.), 2:0 Waldschmidt (47.) – Rote Karte: Brandt (21.)


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Chance auf Schadensersatz?