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Routine statt Talente

Max Finkgräfe und Damion Downs gehörten am vergangenen Wochenende nicht zum Kader der Profis und werden auch gegen Leipzig nicht spielen. FC-Trainer Steffen Baumgart setzt auf Erfahrung. Der Kader gibt das aktuell aber auch her.

Mit einer beeindruckenden Leistung hat der FC am vergangenen Wochenende das Derby gegen Gladbach verdient gewonnen. Und das, weil die vermeintlichen Leistungsträger diese Leistung auch endlich abriefen. Nicht im Kader standen dagegen die Nachwuchshoffnungen Max Finkgräfe und Damion Downs beim 1. FC Köln: Baumgart setzt auf Routine statt Talente.

Ein direkt verwandelter Freistoß am Mittwoch, ein Seitfallzieher zur Kölner Führung am vergangenen Samstag – würde sich Max Finkgräfe nicht schon längst im Dunstkreis der Kölner Profis befinden, spätestens seit den letzten beiden Einsätzen für die U21 läge wohl der Fokus der FC-Bosse auf dem Youngster. Der 19-Jährige feierte in dieser Saison allerdings schon sein Profidebüt, kam sogar schon zu vier Bundesliga-Einsätzen und trug zumindest im Testspiel gegen Reusrath die Kapitänsbinde. Es gibt wenig Zweifel daran, dass man beim FC große Stücke auf den Youngster hält. Auch Damion Downs erhielt bereits seine Minuten in der Bundesliga, gilt ebenfalls als großer Hoffnungsträger. Spielern wie Downs und Finkgräfe soll die Zukunft in Köln gehören. Eben die Zukunft. Schon gegen Gladbach standen die beiden Youngsters nicht im Kader, auch gegen Leipzig sind sie nicht dabei. Die beiden spielen aktuell wieder für die U21, am Samstag gegen Velbert.

Plätze im Kader sind begrenzt

„Das sind normale Abläufe, weil die Jungs noch immer zur U21 gehören“, erklärte Baumgart zu Beginn der Woche und betonte, dass kein Spieler suspendiert oder nach „unten“ geschoben worden sei. Der Gedanke des Kölner Trainers ist also auch weiterhin, dass die Youngsters sich eher bei viel Spielpraxis in der Reserve entwickeln, als mit wenigen Minuten bei den Profis. Der Fokus liegt bei den Nachwuchsspielern eben weiterhin auf der Entwicklung. Schon Ende September hatte Baumgart gefordert, dass man in der Krise nicht alle Hoffnungen auf den Nachwuchs legen solle. „Wir sollten nicht die kleinsten Strohhalme greifen, sondern die, die ein bisschen dicker sind“, erklärte der Trainer nach der 1:2-Niederlage gegen Bremen, obwohl Downs nur wenige Minuten auf dem Feld stand und dort einen besseren Eindruck hinterließ als andere Angreifer. Nicht umsonst forderten viele Kölner Anhänger mehr Einsatzzeit der Youngsters. „Ich glaube nicht, dass er schon so weit ist, dass er uns in 90 Minuten Bundesliga dahin bringt, wo wir hinwollen. Jetzt müssen die ran, die wirklich die Erfahrung haben“, sagte der Coach damals.

Dabei wird es dem Trainer mutmaßlich nicht ausschließlich um die Leistungssteuerung der Nachwuchshoffnungen gehen. Es geht möglicherweise auch um ein inneres Gleichgewicht, Unruhe im Profikader kann der Klub gerade jedenfalls nicht gebrauchen. Der ist nach der anhaltenden Verletzungsmisere zu Beginn der Spielzeit, die mit acht Ausfällen gegen Leverkusen vorerst ihren Höhepunkt erreichte, wieder sehr gut gefüllt. Baumgart kann aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Philipp Pentke und Jacob Christensen sind alle Spieler wieder an Bord. Florian Dietz stand am Mittwoch nicht im Kader der U21, nahm dafür am Training der Profis teil, im Kader für die Begegnung gegen Leipzig steht er allerdings nicht. So wie in der Vorwoche trifft es ebenfalls Sargis Adamyan und Dimitrios Limnios, die auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Gerade für Adamyan, der sich große Hoffnungen auf den Durchbruch in dieser Spielzeit gemacht hat, eine besonders bittere Situation.

Baumgart hat wenig Grund seinen Kader umzustellen

Für die Youngsters müssten weitere Routiniers weichen. Das ist nicht der Fall. Große Veränderungen sind auch in der Startformation nicht zu erwarten. Getreu dem Motto „never change a winning Team“ hat Baumgart nach der „überragenden“ Leistung gegen Gladbach wenig Grund, umzustellen. Auch, wenn der Coach am Donnerstag die Chancenverwertung und die Erarbeitung jener Chancen als Schwachstelle der Kölner ausmachte, die es zu verbessern gelte. Gegen Gladbach ging der Plan mit den Routiniers auf. Auch, weil Florian Kainz, Luca Waldschmidt und Co. erstmals in dieser Saison das Leistungsniveau erreichten, dass von ihnen gefordert wurde. Gegen Leipzig erwartet den FC aber nun eine ganz andere Hausnummer.

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