Die Wahrheit liegt nicht auf dem Platz, sie liest sich in der Tabelle – ein Kommentar

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
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Die Wahrheit liegt nicht auf dem Platz, sie liest sich in der Tabelle – ein Kommentar

Nach dem Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth hat sich die Tabellensituation beim FC wieder grundlegend verändert. Von der Krise vor 14 Tagen ist jedenfalls nicht viel geblieben. Wer für die Wende verantwortlich ist oder eben nicht, wird diskutiert. Doch gibt die jüngste Bilanz den Entscheidungen des Trainers recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.

Vor 14 Tagen war Gerhard Struber angezählt, stand wohl vor den kolportierten Schicksalsspielen. Zwei Wochen später ist von der Krise nicht viel geblieben. Dabei läuft nicht alles rund in Köln, doch der jüngste Erfolg gibt dem Trainer recht. Ein Kommentar zum 1:0-Erfolg des 1. FC Köln.

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Ob sich Gerhard Struber die fünfte Jahreszeit am Montag in der Kölner Innenstadt antut, ist offen. Ein Karnevalstraining wird es jedenfalls nicht geben, die Spieler haben frei. Der Österreicher im Schweinhorn-Kostüm á la Baumgart 2021 ist ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellbar. Dennoch wird auch Karneval für den 47-Jährigen eine ganz neue Kölner Erfahrung. Eine andere macht der Trainer dieser Tage durch. Struber erlebte in den vergangenen 14 Tagen wohl eine besonders rasante Achterbahnfahrt seiner Gefühle, der Fan-Emotionen und dem geschriebenen Worten der Journalisten. Vor zwei Wochen schien der Abschied des Trainers aus Köln unausweichlich, das Ziehen der Reißleine nur noch eine Frage der Zeit. Ein Plan B wurde schon namentlich in den Ring geworfen, über den richtigen Zeitpunkt des personellen Schnitts spekuliert.

Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen

Besonders häufig wurde die anstehende Länderspielpause in diesem Zusammenhang genannt. Diese hat für den FC am Sonntag begonnen. Eine Diskussion über den Trainer wird es hinter den verschlossenen Geißbockheim-Türen aber ganz bestimmt nicht geben. Struber sitzt wieder fest im Sattel und aktuell ist es eigentlich nicht vorstellbar, dass der Coach bis zum Jahresende noch einmal ähnlich angezählt sein wird. Doch die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr beeindruckend, wie schnelllebig der Profifußball doch ist. Welchen Anteil der Trainer an der Kehrtwende hat, ist schwer zu sagen. Hätte Jonas Urbig gegen die harmlosen Gegner nicht genauso zu Null gespielt? Wären mit dem alten System mit zwei Spitzen nicht vielleicht noch höhere Ergebnisse gegen schwache Kontrahenten möglich gewesen? Hätte ein Marvin Obuz das Spiel gegen Fürth nicht noch mehr belebt?

Viele Fragen, die man allesamt einfach nicht beantworten kann und wenn nur in rein spekulativen Sphären. Es gibt keine Vergleichsmöglichkeit mehr. Welche Maßnahme letztendlich die Wende herbeigeführt hat, ist unterm Strich auch nur zweitrangig. Genauso zweitrangig erscheint es nun auch, nach den Ursachen der Mini-Krise zu suchen. Der Tenor der Fans war: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Zwölf von 30 möglichen Punkten, Tabellenplatz zwölf und nur ein Sieg in sechs Pflichtspielen sprechen eine deutliche Sprache, rechtfertigen jegliche Kritik und erlauben auch eine Trainerdiskussion. Zumal nach zehn Spieltagen die Zeit des „Hätte, wenn und aber“ vorbei ist, Glück oder Pech sich bereits nivelliert haben – und das unabhängig der Attraktivität des Spiels, die damals meist eine recht hohe war.

Es warten schwere Aufgaben

Damals hatte der FC von sechs Pflichtspielen in Folge nur eins gewonnen. Zwei Wochen später sind es vier Siege ebenfalls in sechs Pflichtspielen. Gut möglich, dass der Trainer bei der ein oder anderen Entscheidung auch nun daneben gelegen hat, Baustellen aufmacht, die besser geschlossen geblieben wären und vielleicht auch die falschen personellen Veränderungen trifft. Doch auch jetzt muss das Maßband dann doch ebenso lauten: Trainer und Sportdirektor müssen sich am Ende des Tages an den Ergebnissen und der Tabelle messen lassen. Der FC hat nun 18 von möglichen 36 Zählern, steht in der 3. Runde des DFB-Pokals, belegt den 7. Tabellenplatz, der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt drei, der zur Spitze vier Zähler. Das ist natürlich weit entfernt von überragend, entspricht aber exakt dem Plan der Kölner, bis zur Winterpause auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen zu liegen.

Struber, aber auch Thomas Kessler tun gut daran, jetzt die Euphoriebremse zu treten und schon vor den kommenden Aufgaben zu warnen. Denn zweifelsohne war in der Begegnung gegen Fürth eine gehörige Portion Spielglück für die Geißböcke dabei. Der FC hätte sich nicht über ein torloses Remis beschweren dürfen, tat sich bedenklich schwer, bei der Arbeit mit dem Ball gegen einen tiefstehenden Gegner. Die Aufgaben werden ganz sicher nicht einfacher. Gerade in den Begegnungen vor der Winterpause warten noch weitere Teams, die wohl ebenfalls ihren Bus vor dem eigenen Tor parken und das Spielgerät den Kölnern überlassen werden. Unterm Strich ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass diese Mannschaft so gefestigt ist, bis zum Jahresende von Sieg um Sieg zu springen. Es werden weitere Niederlagen folgen.

Am Ende des Tages kann man Thomas Kesslers Warnung vor dem Blick auf die Tabelle verstehen. Vermeiden lassen wird sich der Blick aber nicht. Denn die einzige aussagekräftige Wahrheit spricht die Tabelle und die aktuell wieder für Gerhard Struber.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

Länderspiele

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Liveticker in der Nachlese

Erfolgreiche Kür, entscheidend ist aber die Pflicht

Jubel beim 1. FC Köln
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Erfolgreiche Kür, entscheidend ist aber die Pflicht

Das Erreichen der dritten Runde des DFB-Pokals wird für die Akteure am Geißbockheim eine Genugtuung gewesen sein. Die sportliche Situation hat sich, wenn überhaupt, nur wenig verändert. Der Erfolg im Pokal ist noch keine Kehrtwende beim FC: Ein Kommentar zum Pokalerfolg beim 1. FC Köln.

Sicherlich hat der Sieg gegen Holstein Kiel am vergangenen Dienstagabend der geschundenen Seele der Kölner gut getan, der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. Der Sieg bedeutet ein Durchatmen, aber noch lange kein Aufatmen beim FC: Ein Kommentar zum Pokalerfolg beim 1. FC Köln.

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Ungewohnt dünnhäutig saß Gerhard Struber nach dem Pokalsieg über Holstein Kiel bei der obligatorischen Pressekonferenz und gab zum Teil ein paar schmallippige Antworten. Noch in der vergangenen Woche hatte Struber cool erklärt, er habe im Sommer gewusst, worauf er sich da in Köln eingelassen habe. Seine Reaktion auf so manche Fragen der Journalisten ließ nun vermuten, dass ihm die Berichterstattung, vielleicht aber auch der öffentliche Umgang mit ihm in den vergangenen Tage und Wochen dann doch auch persönlich nahe gegangen waren. Kein Wunder, nach der 1:2-Pleite gegen Paderborn war schonungslos geschrieben, der Trainer in den Sozialen Medien aufs Heftigste kritisiert worden. Struber, aber auch Christian Keller galten in der öffentlichen Wahrnehmung mindestens als angezählt, die Begegnungen vor der Länderspielpause als mögliche Finalspiele.

Der Pokalerfolg hat die sportliche Situation nur minimal verändert

Die im Umfeld des FC aufgebrandete Kritik ist aber natürlich nicht grundlos. Schließlich liegen tatsächlich Anspruch und Realität beim FC dieser Tage sehr weit auseinander. Zwölf Zähler von 30 möglichen, vier Siege in zehn Spielen – für ein Team, das laut Struber ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitsprechen wolle, ist die Ausbeute nach einem knappen Saisondrittel tatsächlich mehr als mau, sie ist schlichtweg zu wenig. Das verdiente 3:0 über Kiel, das Erreichen der dritten Runde im Pokal gegen einen (wenn auch harmlosen) Bundesligisten, muss dementsprechend für den Trainer, den Sportdirektor, genauso aber auch für die gesamte Mannschaft eine Genugtuung gewesen sein. Eine Genugtuung, tatsächlich auch ein kleiner Befreiungsschlag, mehr dann aber bitte auch nicht. Unabhängig von den Personalien Struber oder Keller, die sportliche Situation hat sich beim FC wenn überhaupt nur minimal verändert.

Denn wie es Struber schon mehrfach treffend beschrieb, der Pokal ist Bonus und wäre da nicht der finanzielle Aspekt, die mehr als 800.000 Euro für den Einzug in Runde drei, dann wäre der Cup in diesem frühen Stadium nicht mehr als eine nette Kür. Die Pflicht aber ist auch weiterhin die Liga – und da muss der FC „ins Performen kommen“. Bei der individuellen Klasse, dem Marktwert und der Strahlkraft des Vereins darf Zweitliga-Mittelmaß nicht das Ziel sein. Das wissen natürlich auch die Kölner Verantwortlichen und damit auch, dass das 3:0 über Kiel sportlich zurzeit nur bedingt wertvoll ist. Die Mannschaft hat nach den beiden bitteren Pleiten gegen Darmstadt und Paderborn mal wieder einmal gewonnen, das auch durchaus überzeugend. An Selbstbewusstsein wird der FC also gewonnen haben.

Die ersten Wolken ziehen schon wieder auf

Genauso die Erkenntnisse, dass Köln Dreierkette kann und dass Gerhard Struber durchaus taktisch variabler denkt, als es ihm viele noch vor wenigen Tagen zugetraut haben. Aus dem Erfolg im Pokal aber nun eine mögliche Kehrtwende abzulesen, ist verfrüht und falsch. Verfrüht, weil Holstein Kiel nicht wie ein Erstligist gespielt hat, unkreativ, ideenlos anlief, ohne wirklich für die ganz große Gefahr zu sorgen. Man konnte durchaus den Eindruck gewinnen, warum die Störche in der Bundesliga bislang ohne Sieg sind. Falsch, weil sich der Club schon einmal auf dem richtigen Weg wähnte, als man glaubte, nach dem 2:0 gegen dezimierte, harmlose Ulmer die so dringend gesuchte Balance gefunden zu haben. Weder der Sieg gegen die Spatzen, noch der gegen die Störche war überragend, beeindruckend, aussagekräftig und auch ganz bestimmt nicht fehlerlos.

Die Begegnung gegen Kiel hätte sicherlich auch eine andere Wende nehmen können, wenn Schiedsrichter Bastian Dankert an der ein oder anderen Stelle anders entschieden hätte. Hat er nicht. Und so bleibt ein für den Kopf wichtiger Sieg im Pokal. Ein Sieg, der gerne Trainer, Sportdirektor und Mannschaft ein Gefühl von Genugtuung, von Befreiung geben soll. Ein Sieg, der sicherlich auch ein wenig Ruhe gebracht hat. Nur sollte allen Beteiligten klar sein, dass es ganz schnell die Ruhe vor dem nächsten Sturm werden kann. Denn die ersten Wolken ziehen schon wieder auf. Sollte Gerhard Struber das selbst geschaffene Problem der Torwartdiskussion nicht gut kommentieren oder der FC in den kommenden Spielen nicht nachlegen, dann wird es ganz schnell das nächste Gewitter geben. Und ob es dann für Struber eine weitere Gelegenheit für schmallippige Antworten beim FC gibt, ist zumindest fraglich.


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Manchmal ist weniger mehr, manchmal aber auch nicht

Die Spieler des 1. FC Köln freuen sich nach ihrem Sieg über den SSV Ulm.
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Manchmal ist weniger mehr, manchmal aber auch nicht

Beim 2:0-Erfolg über den SSV Ulm hat der 1. FC Köln weniger Spektakel als zuletzt geboten, dafür aber einen wichtigen Sieg, wichtige drei Punkte eingefahren. Ob die Kölner aber so schnell die erhoffte richtige Balance gefunden haben, ist nach dem Spiel gegen einen schwachen Gegner nicht abzusehen. Ein Kommentar zum 2:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen Ulm.

Mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen tut den Kölnern gut, gibt Ruhe und etwas Luft. In zwei Wochen stehen dann die Begegnungen mit den Mannschaften an, die ebenfalls zum größeren Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt wurden. Ob der FC die so wichtige Balance wirklich gefunden hat, wird sich dann zeigen. Ein Kommentar zum 2:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen Ulm.

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Auch wenn Gerhard Struber am Samstagnachmittag nach dem doch verdienten und ungefährdeten Sieg über den SSV Ulm von einem Zauberfuß in den Reihen seines Kaders sprach – mit Magie hatte das 2:0 gegen die harmlosen „Spatzen“ wirklich wenig zu tun. Nach dem vogelwilden 4:4 gegen den KSC am vergangenen Wochenende, mit der beeindruckenden Offensiv-Wucht auf der einen und der mehr als nur löchrigen Abwehr auf der anderen Seite, wirkte der Erfolg gegen den Aufsteiger durchaus so, als habe Struber unter der Woche den Zauberstab geschwungen. Der FC agierte kontrolliert, teils abwartend aus einer geordneten Defensive und kam selten in die Verlegenheit, Ball und Gegner in Umschaltmomenten nicht folgen zu können. Köln war in der Abwehr stabil und fand die nötige Balance.

Weniger Offensivspektakel, dafür mehr Punkte

Also all das, was sich Struber unter der Woche gewünscht hatte. Und das hatte sicherlich auch mit der taktischen Ausrichtung und mit personellen Veränderungen zu tun. Zum Beispiel, dass Denis Huseinbasic deutlich defensiver agierte, der FC nicht so hoch, nicht so aggressiv anlief, vielleicht auch nicht immer den direkten Weg ins letzte Drittel suchte. Für Struber war es im Nachhinein eine seriöse Leistung, für Eric Martel ein nicht so schönes Spiel, aber ein wichtiger Sieg und Timo Hübers vermisste das „offensive Trallala“ auch nicht wirklich. Soll wohl heißen: Manchmal ist ein bisschen weniger halt viel mehr. Weniger Offensivspektakel, dafür aber mehr Punkte, die der FC vor der Länderspielpause auch dringend benötigt hat. Denn mit einer weiteren Pleite oder vier sieglosen Spielen in Serie hätte es durchaus Fragen gegeben und in Köln ist die nach dem Trainer bekanntlich eine beliebte.

Das haben die Geißböcke mit einer „seriösen“ Leistung abgewendet. Man könnte also meinen, die Lernkurve zeigt durchaus nach oben. Tut sie möglicherweise auch. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass die Kölner Stabilität wohl auch mit der Qualität des Gegners zusammenhing. Und die war bei allem Respekt vor dem Aufsteiger am Samstag ziemlich bescheiden. Schon vor der Roten Karte gegen Max Brandt war Ulm nicht wirklich im Spiel, fand in der Offensive gar nicht statt. Selbst den fahrigen Auftritt von Max Finkgräfe wusste der Gegner nicht zu nutzen, um Gefahr zu erzeugen. Köln war in der Hintermannschaft auch so stark, weil der Gegner im Angriff einfach schwach war. Zumal Ulm lange in Unterzahl spielte und den „Spatzen“ zunehmend die Luft ausging.

Echter Gradmesser erst nach der Länderspielpause

Das soll den verdienten Erfolg der Kölner auf keinen Fall schmälern. Auch, wenn einige Fans sich gerade in Überzahl ein Feuerwerk erhofft hatten. Es fehlen aber Vergleichswerte, um einzuschätzen, ob die Geißböcke wirklich bereits ihre Balance zwischen Offensiv-Wucht und sicherem Defensiv-Spiel gefunden haben. Ein Gradmesser, wie Thomas Kessler das Spiel vorab bezeichnete, war die Begegnung in Bezug auf das erhoffte Gleichgewicht sicher nicht. Den wird es dann wohl erst nach der Länderspielpause geben. Dann treffen die Kölner bis zur nächsten Saisonunterbrechung im November mit Darmstadt, Paderborn, Hertha und Fürth gleich auf vier Teams, die ebenfalls mindestens zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt wurden, diesen Ansprüchen aber bis auf Paderborn ebenfalls hinterherhinken.

Dann wird sich gegen andere Kaliber, gegen zum Teil spielende Mannschaften durchaus zeigen, ob der FC die innere Mitte tatsächlich gefunden hat. Ob Spektakel oder nicht – am Ende zählen die Punkte. Die gab es gegen den SSV Ulm. Denn in der Tabelle gilt nach dem 34. Spieltag, dass weniger eben doch nicht mehr ist.


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Stimmen zum Spiel

Experten-Meinung EuGH

Ein Punkt geholt, viele bittere Erkenntnisse gewonnen

Linton Maina ist enttäuscht nach dem 4:4 seines 1. FC Köln
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Ein Punkt geholt, viele bittere Erkenntnisse gewonnen

Auf die beiden unglücklichen Spiele gegen Magdeburg und Düsseldorf folgte ein wilder Auftritt der Kölner Hintermannschaft. Ein Auftritt der Fragen aufwirft, aber gleichzeitig bittere Erkenntnisse liefert. Unter anderem, dass der FC bislang sehr weit von einem Aufstiegskandidaten entfernt ist. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

Frust und nicht viel Positives lautete die Bilanz nach dem Duell gegen den KSC. Dieses Mal war es nicht die Kölner Offensive, die in den vergangenen Wochen in der Kritik stand, sondern nun die Kölner Hintermannschaft, die ihre Schwächen offenbarte. Aklerdings nicht zum ersten mal. So wird es nicht reichen. Ein Kommentar zum 4:4 des 1. FC Köln gegen Karlsruhe.

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Viel Positives wollte Gerhard Struber im Duell gegen den Karlsruher SC nicht gesehen haben, wie der FC-Coach nach dem 4:4 doch angeschlagen erklärte. Der Frust stand dem Österreicher ins Gesicht geschrieben. Dabei hatte das Unentschieden durchaus positive Aspekte. Im Grunde verkehrten die Geißböcke gleich mehrere Kritikpunkte, die zuletzt immer wieder rund ums Geißbockheim schlichen. Mangelnde Effizienz? Vier Tore bei 15 Abschlüssen und einem xGoals-Wert von 1,5 sprechen für eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit. Der FC hat keinen wettbewerbsfähigen Sturm? Damion Downs mit zwei Treffern, Luca Waldschmidt und Tim Lemperle mit jeweils einem Tor straften auch diesen Punkt Lügen. Köln schlägt aus der erdrückenden Dominanz zu wenig Kapital? Gegen den KSC war der FC nach allen Statistiken nicht dominant (auch nicht in Halbzeit eins), daher war ein Zähler unterm Strich absolut leistungsgerecht.

Gegentore offenbaren die Abwehrschwäche

Dem Kritikpunkt, der Trainer würde nicht genügend auf den eigenen Nachwuchs setzen, steuerte Struber selbst mit den Einwechslungen von Marvin Obuz und dann auch Jaka Potocnik entgegen. Kritikpunkte abgestellt, alles gut also? So einfach ist es nicht. Denn das 4:4 offenbarte eben auch eine ganze Rutsche an negativen Erkenntnissen, wenn sie denn nicht schon längst bekannt waren. So legte die gefühlte Niederlage offen, dass der FC dann doch nicht nur ein Problem in der Offensive hat. Der Chancenwucher der vergangenen Wochen hatte die Schwäche der Kölner Hintermannschaft kaschieren können. Als nun aber mit Timo Hübers auch der Abwehrchef einen schwarzen Tag erwischte, offenbarte der KSC schonungslos die Lücken im Defensivverbund. Wenn vier eigene Tore nicht reichen, dann kann etwas mit der Abwehrreihe nicht stimmen. Zumal die Kölner Hintermannschaft nicht zum ersten Mal in dieser Saison ins Schwimmen geriet.

Es ist schon sehr bezeichnend, dass der 19-jährige Julian Pauli seit einigen Spieltagen der beste Verteidiger der Kölner Viererkette ist. Und das offenbart erst recht, wie schwer den FC die Transfersperre eben nicht nur im Angriff getroffen hat. Es fehlen Alternativen, die Schwächen ansatzweise kompensieren können. So zeigte Jan Thielmann einmal mehr, dass er kein Rechtsverteidiger ist. Das Problem: Spätestens durch den Abgang von Benno Schmitz fehlen auch hier die Optionen. Die gibt es auf der linken Seite. Nur kann Struber nicht einfach auf den offensiv gut spielenden Leart Pacarada verzichten und dafür auf Max Finkgräfe setzen. Immer häufiger wünschen sich FC-Anhänger in den Sozialen Medien das Doppelpack Fingräfe/Pacarada auf der linken Seite. Also auf den Außen? Dabei spielt Struber doch mit Halbpositionen und das machen die aktuellen Spieler im Zentrum gut. Das gewünschte Duo bedeutet also eine taktische Umstellung, die das funktionierende Offensivgebilde auseinanderreißen würde.

Auf Pech folgte nun Unvermögen

Ein Plan B kann eigentlich nicht bedeuten, die funktionierenden Teile des Plan As durch ein Fragezeichen zu ersetzen. Zudem wurde beim 4:4 sehr deutlich, dass Jaka Potocnik eben noch einen ordentlichen Weg zum Profifußballer zu gehen hat. Wie es Thomas Kessler schon vor einigen Tagen erklärte, fehlt dem jungen Slowenen noch ein wenig zum Spieler der Profimannschaft. Möglich, dass Struber das Talent aus Ermangelung an Alternativen einsetzte, was sich für Sargis Adamyan und Florian Dietz, mit dem der FC bekanntlich erst kürzlich den Vertrag verlängert hat, wie ein heftiger Nackenschlag angefühlt haben muss. Eine weitere Erkenntnis, wie es um die Breite des Kaders steht. Zumal Struber auch Florian Kainz in diesen berief, bei dem aber offenbar noch das Vertrauen fehlte, er könne dem zerfahrenen Spiel noch eine Wende geben.

Unterm Strich folgte am Sonntag auf zwei Mal Pech gegen Magdeburg und Düsseldorf dann gegen den KSC Unvermögen. Unabhängig von den Gründen hat Köln neun von 21 möglichen Punkten, gegen die vier bislang gespielten Teams aus dem oberen Tabellendrittel sogar nur zwei, geholt. Der FC hat erst zwei von sieben Spielen (20 Prozent der Saison sind also gespielt) gewonnen, schon vier Mal eine Führung aus der Handgegeben, belegt den achten Tabellenplatz, punktgleich, aber ein Tor vor Elversberg, zwei Treffer vor Fürth. Kein Team aus der Top-12 hat mehr Gegentore kassiert, der Rückstand zum Aufstiegsplatz beträgt sechs Punkte.

Ja, man kann Woche für Woche betonen, dass die Saison noch jung ist. Genauso konnte man in der vergangenen Saison Woche für Woche betonen, dass nun die Spiele kommen würden, die man gewinnen muss. Das Ende ist bekannt. So oder so: Zwei Siege aus sieben Begegnungen ist zu wenig. Als Aufstiegskandidat sollte man jedenfalls mehr Spiele gewinnen, als eben nicht zu gewinnen. Das ist keine neue Erkenntnis, es könnte am Ende aber eine sehr schmerzhafte werden.


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Jaka Potocnik vom 1. FC Köln

Potocnik Debüt

Gerhard Struber vom 1. FC Köln

Strubers Kritik an Thielmann

Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
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Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Wie schon in den Begegnungen gegen den Hamburger SV oder gegen den 1. FC Magdeburg war der FC auch gegen Fortuna Düsseldorf besser, kassierte spät den Lucky Punch. Unterm Strich ist das erneut zu wenig. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

Die Enttäuschung war nach dem späten Gegentreffer in Düsseldorf groß. Kein Wunder, die Kölner standen im Grunde wieder mit fast leeren Händen da. Zu wenig für viel Qualität und viel Aufwand. Köln hat zwei Punkte verloren, nicht einen gewonnen. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

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Nein, eine insgesamt glänzende Leistung ist den Kölnern gegen Fortuna Düsseldorf wahrlich nicht abzusprechen. Die Leistungswerte sprechen zumindest eine sehr deutliche Sprache – für den 1. FC Köln. Am Ende gewinnen die Geißböcke aber dennoch keinen goldenen Blumentopf, denn es bleibt nur ein Punkt, den die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstag mit nach Hause genommen hat, ein Punkt, der sich wie einer Niederlage anfühlt und ein Platz an der Grenze zur unteren Tabellenhälfte. Am Donnerstag sagte der Kölner Trainer mit einem verschmitzten Lächeln, dass Düsseldorf von oben von der Tabellenspitze lächelt. „Aber wir sehen auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Es wird auch für uns gute Möglichkeiten geben, dem ganzen unseren Stempel aufzudrücken“, erklärte der Coach und sollte damit auf erstaunliche, aber auch bittere Art und Weise Recht behalten.

Der nächste Chancenwucher

Der FC hat dem Spiel tatsächlich seinen Stempel aufgedrückt. Nämlich den, der das widergespiegelt, was die Geißböcke in dieser Spielzeit ausmacht. Ein dominantes Auftreten, ein teils beeindruckender Spielwitz, ein in der Liga starkes, wenn nicht überragendes Mittelfeld und ein erschreckender Chancenwucher. Auf 57 Torabschlüsse kam der FC in den vergangenen beiden Spielen, zusammengerechnet auf einen xGoals-Wert von 7. Sprich die Qualität der Chancen hätte sieben Treffer mit sich bringen müssen, es waren drei. Der Wert der beiden Gegner lag bei 2, es waren aber vier Gegentore. Die Torwahrscheinlichkeit des Ausgleichstreffers von Jona Niemiec lag am Samstag gerade einmal bei verschwindenden drei Prozent. Die Torwahrscheinlichkeit der Abschlüsse von Luca Waldschmidt, den Tim Oberdorf von der Linie kratzte, oder Tim Lemperle, den Florian Kastenmeier noch zur Ecke klärte, dürften an die 30 Mal höher gelegen haben – mindestens.

Struber betonte nach dem Spiel an verschiedenen Stellen, dass inhaltlich ja auch viel richtig gelaufen sei, dass man sogar ganz ganz viel richtig gemacht habe und der Plan eigentlich ja auch aufgegangen sei. Auch wenn die Ausgangslage, die Situation in der Liga, aber auch die Ambitionen nun andere sind, erinnern Strubers Worte doch sehr an vergangene Trainer, die während der gesamten Krisensaison durchaus positive Dinge gesehen haben wollen, überzeugt davon waren, dass man sehr sehr viel richtig gemacht habe, sich auf dem richtigen Weg befinde. Die Endstation ist bekannt. Viel richtig machen alleine reicht eben nicht. Die Erkenntnis nach dem 2:2 gegen Düsseldorf ist eine ähnliche wie nach dem Magdeburg-Spiel. Auch diese Begegnung hätten die Geißböcke nicht mehr wegschenken dürfen.

Die Konkurrenz ist groß und punktet

Nur damit das nicht untergeht oder missverstanden wird: Der FC hat viel richtig gemacht. Die Geißböcke spielen wieder Fußball, haben einen Plan und passen diesen ganz offensichtlich auch an die Gegner an. Sie sind zudem extrem variabel: Ob bei den Standards, bei Flanken aus dem Halbfeld oder beim direkten Spiel durchs Zentrum – die Kölner entwickeln wieder Gefahr und unterscheiden sich auch damit maßgeblich von dem Team der vergangenen Saison. Der Fußball oder die Handschrift des Österreichers begeistern. Der FC hat den ungeschlagenen Spitzenreiter über 85 Minuten dominiert, kontrolliert, ihn an den Rande einer Niederlage gebracht und sogar die ersten Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.

Das sah offenbar Fortunen-Coach Daniel Thioune nicht anders. „Aus meiner Sicht müssen wir glücklich sein mit dem Punkt“, sagte der Trainer. „Ich glaube, dass wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt haben.“ Ein tolles Lob vom Coach des Spitzenreiters. Ein Lob, für das sich die Kölner nicht viel kaufen können. Nach dem sechsten Spieltag hat der FC von 18 möglichen Zählern acht eingefahren, während die Konkurrenz 12, 13 oder 14 Punkte geholt hat. Selbst wenn die Saison noch jung und demnach auch noch alles offen ist, die Ausbeute ist für einen Aufstiegskandidaten zu wenig. Zumal die Konkurrenz alleine schon quantitativ ziemlich groß ist. Aus den drei Spielen gegen vermeinlichte Aufstiegskandidaten holte der FC nur einen Zähler.

Ja, der FC spielt aktuell einen tollen Fußball, wahrscheinlich den besten der Liga. Doch Gerhard Struber hat in einem Punkt definitiv Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht bei der besten Mannschaft der Liga.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Einzelkritik

Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Tim Lemperle im Spiel des 1. FC Köln gegen Magdeburg
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Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Auf dem Papier sprach am Samstagabend viel für den FC, auf der Anzeigetafel viel gegen die Kölner. Das hatte aber nichts mit fehlendem Glück zu tun. Vielmehr zeigt das Ergebnis einmal mehr: Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

Trotz klarer Überlegenheit stehen die Geißböcke am Ende mit leeren Händen da. Und das nicht ohne Grund. Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

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Nach der 1:2-Niederlage war der Tenor bei den Kölner Profis identisch: Wer vorne keine Tore schießt, kassiert sie auf der anderes Seite, lautete die enttäuschte Meinung. Enttäuscht, weil sich der FC auf einem anderen Weg sah. Zwei Siege, sechs Punkte und acht Tore – die Bilanz aus den beiden Begegnungen vor der Länderspielpause war vielversprechend und machte den FC innerhalb von wenigen Tagen tatsächlich zu einem gefühlten Aufstiegskandidaten. Mit einem Sieg über den 1. FC Magdeburg wäre der FC am Samstagabend für ein paar Stunden auf einen direkten Aufstiegsplatz geklettert und hätte in Köln wohl eine Euphorie ausgelöst, die zuletzt höchstens ein Steffen Baumgart verbreitet hatte. Wäre und hätte. Denn es folgte eine aufgrund der Vielzahl an Torchancen unmöglich erscheinende Niederlage, die zweite Heimpleite am fünften Spieltag und die Erkenntnis, dass Köln dann doch von einem Top-Aufstiegskandidaten ein beachtliches Stück weit weg ist.

Der FC entfacht eine beeindruckende Wucht – bis ins Schlussdrittel

Zweifelsohne war die Wucht, die die Kölner gerade in der ersten Halbzeit, vielleicht sogar in den ersten 55 Minuten gegen überraschend unsortierte Magdeburger entfacht haben, beeindruckend. Die herausgespielten Chancen eines Aufstiegskandidaten sicherlich mehr als nur würdig. Und bei einer besseren Chancenverwertung hätte wohl kaum jemand das unausgesprochene Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in Frage gestellt. Doch der Fußball ist eben mehr als ein wenig Konjunktiv. Er ist auch mehr als alberne Gesetzmäßigkeiten, die mal eintreffen, genauso gut aber dann auch wieder ausbleiben. Wer vorne die Tore nicht schießt, kassiert hinten auch nur dann Gegentreffer, wenn er sie durch Schwächen oder Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit zulässt.

Wer vorne die Tore nicht schießt, verringert vielmehr die Wahrscheinlichkeit ein Spiel zu gewinnen und hat ganz offensichtlich eine Schwäche. Die acht Tore gegen Braunschweig und Schalke haben das Kernproblem der Kölner genauso kaschiert, wie die Ansprache von Gerhard Struber, das Toreschießen sei nur eine logische Folge aus den kreierten Chancen. 33 Torabschlüsse und ein einziger Treffer sprechen eine andere Sprache. Eine eindeutige: Es mangelt an einem torgefährlichen Knipser. Und diese Wunde hat die Begegnung gegen den FCM auf eine fast schon verstörende Art und Weise offengelegt. 33:11 Torabschlüsse, xGoals-Werte von 4,6:1,2 und ein Torverhältnis von 1:2 – sprich: die Qualität der Kölner Torchancen lag um mehr als drei Treffer höher als die erzielten, die der Magdeburger um ein Tor niedriger.

Null Gefahr von der Bank

Der FC kommt zwar mit zwölf Treffern auf die meisten Tore der Liga (gemeinsam mit Hamburg), doch auch dieser Wert ist in gewisserweise nur die halbe Wahrheit. Denn die Geißböcke benötigten für diese zwölf Treffer 115 Torabschlüsse, während der HSV für ein Dutzend Treffer nur 55 Abschlüsse verbuchte. Übrigens waren bei den Rothosen die Stürmer für acht Tore verantwortlich, beim FC für vier. Nein, bei dieser Chancenverwertung ist Pech ganz sicher der falsche Begriff. Und das ist ein Stückweit tragisch. Denn bis ins letzte Drittel ist das Kölner Spiel bislang wohl das beste und gefährlichste der Liga. Ob Tim Lemperle, Linton Maina oder auch Denis Huseinbasic – der Absteiger hat in dieser Saison zahlreiche Akteure in seinen Reihen, die viel bewegen, viele Chancen kreieren – nur ist der Ertrag eben überschaubar. Eben auch, weil der Garant für die Tore fehlt.

Und daran ändert auch die Kölner Bank nichts – die zweite große Baustelle. Denn mit der Einwechslung kam auch das Kreieren gefährlicher Strafraumszenen und vermutlich auch die Wende-Hoffnung vieler Fans zum erliegen. Luca Waldschmidt, Sargis Adamyan und Steffen Tigges sind in der aktuellen Verfassung keine Akteure, die den Eindruck erwecken, als können sie einen Unterschied machen. So bleibt nach dem Magdeburg-Spiel die Erkenntnis, dass der FC aktuell viel von einem Aufstiegskandidaten hat, etwas Essentielles in der aktuellen Phase aber nicht. Wer vorne keine Tore schießt, der wird am Ende auch nicht aufsteigen.


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Einzelkritik

Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Jubel der Mannschaft des 1. FC Köln.
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Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Nach den ersten Saisonspielen befindet sich der 1. FC Köln bereits auf einem guten Weg. Und das nicht nur auf dem Papier. Die jüngsten Leistungen der Kölner machen Hoffnung auf mehr. Das macht den FC nicht zu einem Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen Gegner. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

Sieben Punkte, überzeugende Siege, viele Tore und das nötige Spielglück – beim FC läuft nach den ersten Begegnungen wieder viel zusammen. Doch mahnende Worte müssen erlaubt sein. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

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Sieben Punkte aus vier Spielen, elf Tore, dazu das Erreichen der 2. Runde im DFB-Pokal – die reine Bilanz auf dem Papier kann sich für den 1. FC Köln durchaus sehen lassen. Zumindest wenn man als Vergleich die vergangene Spielzeit heranziehen möchte. Und das ist angesichts des Registrierungsverbots und der Vorzeichen, die dieses mit sich gebracht hat, durchaus legitim. Der FC tritt in großen Teilen mit einer Mannschaft in der 2. Bundesliga an, die in der vergangenen Spielzeit mit gesenkten Köpfen, ohne jegliches Selbstvertrauen, aber vollkommen zu recht den Gang in die siebte Zweitklassigkeit der Vereinsgeschichte angetreten ist. Bei der bereits gefundenen Stammelf sind nur die beiden Leihspieler von Greuther Fürth Tim Lemperle und Jonas Urbig „neu“ dazugekommen. Die weiteren Rückkehrer spielen noch keine Rolle, alle anderen Akteure waren in der Vorsaison da, wenn auch wie Julian Pauli noch primär beim Nachwuchs.

Von Sturmflaute aktuell keine Spur mehr

Der Ausgangsstatus war zu Saisonbeginn gelinde gesagt „kompliziert“, eine Reise ins Ungewisse. Offenbar auch für die Kölner Verantwortlichen, die für einen Club wie den FC mit wohl wertvollstem Kader und stärksten Individualisten, erstaunlich kleine Brötchen backen wollten. Die Wortwahl „schnellstmöglicher Aufstieg“ diente vielleicht als Hintertür, wenn es dann doch nicht laufen sollte. Bislang läuft es. Nach den ersten fünf Pflichtspielen und vor der ersten Länderspielpause, ist eine Tendenz jedenfalls erkennbar. Der FC hat sich nach der desolaten Vorsaison gefangen, ist in der zweiten Liga angekommen. Fünf Spiele, vier in der Liga werden natürlich nicht viel über den kompletten Saisonverlauf aussagen, die Leistungen machen aber Hoffnung, dass sich die Geißböcke bis zur nächsten Transferperiode durchaus auf Schlagdistanz mit den anderen Aufstiegskandidaten befinden.

Aktuell liegt der FC mit den wohl größten Konkurrenten aus Hamburg, Berlin, vielleicht sogar Hannover in der Tabelle gleichauf. Das macht Mut. Auch, dass Gerhard Strubers Fußball-Idee immer deutlich sichtbarer wird. Gerade die offensive Wucht, die der FC entwickeln kann, macht durchaus Hoffnung. Die meisten Torschüsse der Liga, elf Tore nach vier Spielen, die zweitbeste Chancenverwertung, die meisten Aktionen im Schlussdrittel sprechen nach holprigem Start jedenfalls nicht mehr für eine Sturmflaute, zumal der Angriff in den vergangenen beiden Spielen ebenfalls drei Mal selbst traf und zwei Tore vorbereitete. Am Sonntag entzauberte der FC mit einer starken Offensive, einem überragenden Pressing und guten Umschaltmomenten den FC Schalke 04 und gleichzeitig auch 60.000 Fans. Und das, obwohl der Ausfall von Kapitän Timo Hübers im Vorfeld sicherlich ein Anlass zur Sorge gewesen sein durfte.

Es gibt noch eine andere Wahrheit

Dass dem FC dieser respektable Start dann auch noch mit einem doch sehr jungen Kader gelungen ist, macht den Auftakt noch bemerkenswerter. So weit so gut. Doch die mahnenden Worte von Christian Keller am Mitgliederstammtisch („Man sieht, dass die Nummer noch nicht so stabil ist“) sollten sicherlich nicht als eine Art Tiefstapelei wahrgenommen werden. Denn es gibt eben noch diesen anderen Teil der Wahrheit. Braunschweig spielte gegen den FC sicher nicht wie ein Zweitligist, kam für Köln allerdings genau zum richtigen Zeitpunkt, um Selbstvertrauen zu sammeln. Der FC Schalke 04 war über weite Strecken dem FC ebenbürtig, hätte genauso gut in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Tatsächlich hat Köln in der Defensive seine Schwierigkeiten, ist gerade auf den Außen bei Gegenangriffen anfällig. Und die Kölner wirken nach wie vor nicht komplett stabil. Denn auch gegen S04 hätte dem FC das Spiel wieder entgleiten können.

Nein, auch bei den Kölnern läuft in dieser Spielzeit sicher noch nicht alles rund, nicht alles nach Plan. Aber schon sehr viel. Der FC ist in der Liga angekommen, kann wieder Siegesserien feiern, Tore schießen. Am Sonntag kam dann auch wieder so etwas wie Spielglück hinzu. Etwa als Linton Maina eigentlich schon gestoppt doch noch zum 2:0 einschob oder als Tim Lemperle möglicherweise um Zentimeter nicht im Abseits stand – was er womöglich dann doch getan hat. Glück? Noch in der vergangenen Spielzeit wären diese Szenen wohl gegen Köln gelaufen. Diese Mixtur macht den FC sicher nicht zu einem Top-Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen und schwer zu schlagenden Gegner. Und das ist nach der vergangenen Saison schon sehr viel wert.


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Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln

Schwäbe widerspricht

Diskussionen ums Tor

Deswegen kann es Gerhard Struber egal sein, „wer der Knipser ist“

Jubel beim 1. FC Köln
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Deswegen kann es Gerhard Struber egal sein, „wer der Knipser ist“

Beim 5:0 über Eintracht Braunschweig hat mit Tim Lemperle auch wieder ein Stürmer getroffen. Diesem Umstand wollte Gerhard Struber nicht zu viel Beachtung schenken. Vor dem Duell auf Schalke hilft die Gewissheit, von vielen Positionen treffen zu können jedoch sicherlich beim 1. FC Köln: Der FC entdeckt wieder die Torgefahr.

Die Torausbeute der Kölner kann sich bereits nach dem dritten Spieltag und der 1. Runde des DFB-Pokals sehen lassen. Schon zu diesem Zeitpunkt haben die Geißböcke so viele Tore erzielt wie die Stürmer in der vergangenen Spielzeit zusammen. Der FC entdeckt wieder die Torgefahr.

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In die Freude des auch in dieser Höher durchaus verdienten Siegs des 1. FC Köln über Eintracht Braunschweig hat sich am Samstagabend bei den Kölner Verantwortlichen sicher auch eine Spur Erleichterung gemischt. Denn mindestens eine Handvoll FC-Profis hatte in dem Heimspiel Dinge getan, die sie schon lange nicht mehr getan hatten. Zum Beispiel Dejan Ljubicic, der nach langer Durststrecke mal wieder ins Tor traf und das gleich doppelt. Oder Jan Thielmann, der nach starkem Pass des überragenden Ljubicic eine perfekte Flanke auf Tim Lemperle schlug, die dann auch noch zu Kölner Führung taugte. Oder eben Lemperle, der mit diesem Treffer und ganz nebenbei überragender Ballannahme und Schusshaltung, seinen ersten Treffer für den FC nach seiner Rückkehr und gleichzeitig das erste Stürmertor in dieser Saison erzielte.

Torausbeute der Stürmer in der Vorsaison genauso wie 22/23

Lange war in den vergangenen Wochen über die andauernde Torflaute, die Ladehemmung im Sturm gesprochen oder geschrieben worden. Kein Wunder. Die Kölner Stürmer betrieben zuletzt einen hohen Aufwand, rackerten, spulten Kilometer ab, einen zählbaren Ertrag gab es bislang nicht. Auch wenn die letzten drei FC-Tore der vergangenen Spielzeit, nämlich ein Treffer von Damion Downs gegen Union sowie zwei Tore von Steffen Tigges gegen Berlin und Heidenheim, eben doch auf die Konten der Stürmer ging, schien sich also ein Trend fortzusetzen. Denn die große Gefahr erzeugte der Kölner Angriff in der vergangenen Spielzeit nicht. Nur elf Tore erzielte die vorderste Front. Und nun herrschte erneut lange Flaute. Dem hat Lemperle mit einem wunderschönen Treffer vorerst ein Ende bereitet. „Jetzt könnt ihr aufhören zu schreiben, dass wir keine Stürmer-Tore erzielen”, hatte Thielmann am Samstag den Medienvertretern gesagt.

Zu einem wiederkehrenden Thema wurde die Sturmflaute in der vergangenen Saison auch, weil Köln auch sonst so gut wie keine Tore erzielte. Gerade einmal 28 waren es nach der enttäuschenden Saison in der Liga, davon erzielte der etatmäßig Sturm zwölf. Eine durchaus maue Ausbeute – auf den ersten Blick. Denn defacto war es auch nur eins weniger als in der Spielzeit zuvor. Nach dem Abgang von Anthony Modeste fehlte den Kölnern bekanntlich ebenfalls ein torgefährlicher Zielstürmer. Dennoch kam der FC am Ende der Spielzeit auf 49 Treffer in der Liga. Florian Kainz, Ellyes Skhiri und Ljubicic kamen gemeinsam auf 18, das gesamte Mittelfeld auf 28 – die vorderste Front eben auf 13.

Struber: „Es geht am Ende ja auch gar nicht darum, wer dann der Knipser ist“

Nun haben die Kölner inklusive DFB-Pokal in vier Spielen 13 Treffer, ein Stürmertor erzielt. Auch, weil die Kölner eine ganz andere Chancenverwertung als noch in der Vorsaison aufweisen. Damals kam der FC gerade einmal auf vier Prozent – jeder 25. Torschuss war ein Treffer. Am Samstagabend, zugegebenermaßen auch gegen einen eher mäßigen Gegner, lag der Wert bei 21 Prozent. Jeder fünfte Schuss zappelte im Netz – der FC zeigt sich endlich wieder kaltschnäuzig. Und die Geißböcke gingen einen großen Schritt in die Richtung einer weiteren Vorgabe von Struber. Der Trainer forderte erst vor wenigen Wochen, dass das Toreschießen eine Selbstverständlichkeit werden solle.

„Es geht am Ende ja auch gar nicht darum, wer dann der Knipser ist“, sagte Gerhard Struber. Soll heißen, wenn das Ergebnis stimmt, kann ein Stürmer auch schon mal Ladehemmungen haben. „Natürlich freue ich mich für meine Offensivkräfte, wenn sie ans Treffen kommen. Wir sind aber unberechenbar, wenn wir viele Spieler haben, die ins Treffen kommen. Das haben wir unter Beweis gestellt.“ Ob die Kölner diese Treffsicherheit auch gegen den FC Schalke 04 unter Beweis stellen können, wird sich am kommenden Sonntag zeigen. So oder so kann der FC mit breiter Brust nach Gelsenkirchen fahren. Und in dem Wissen, dass man wieder ins Toreschießen kommen kann.


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Dejos Gala-Auftritt

Stimmen zum Spiel

Ein 5:0 gegen das Schlusslicht – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger

Gerhard Struber, Trainer des 1. FC Köln
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Ein 5:0 gegen das Schlusslicht – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger

Nach dem 5:0-Erfolg gegen Braunschweig am Wochenende hat der FC etwas von seiner Leichtigkeit zurückgewonnen. Ob der Sieg die Kölner nun dauerhaft beflügelt, ist reine Spekulation. Man sollte den Erfolg nun ganz sicher nicht überbewerten, aber eben auch nicht künstlich herunterspielen. Die richtige Einordnung macht’s. Ein Kommentar zum 5:0-Erfolg des 1. FC Köln.

Der Erfolg über Braunschweig hatte nicht nur für die Fans im Kölner Stadion eine befreiende Wirkung. Auch den Spielern war die Erleichterung anzumerken. Insofern wird das 5:0 die Spieler sicherlich beflügeln. Dennoch muss der Triumph auch richtig eingeordnet sein. Ein Kommentar zum 5:0-Erfolg des 1. FC Köln.

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Gerhard Struber ballte einfach mal beide Fäuste und schrie seine Gefühlswelt in den regnerischen Nachthimmel über Köln. Dem FC-Coach war nicht nur die offenbar unfassbare Freude über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft anzusehen, aus dieser emotionalen Explosion sprachen Stolz, Genugtuung und ganz sicher auch Erleichterung. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr hat der 1. FC Köln ein Spiel und einen Gegner wieder über 90 Minuten dominiert, einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg eingefahren und den Kölner Zuschauern – abgesehen vom Wetter – einen rundum gelungenen Fußballabend geschenkt. Zwar war Struber in der vergangenen Saison kein Teil des tristen, desolaten FC-Gebildes, der Coach hatte aber noch in der vergangenen Woche betont, dass man ja durchaus wisse, was das Abstiegsdebakel bei den Spielern angerichtet habe.

Strubers Gegenentwurf scheint logisch

Hängende Köpfe, mangelndes Selbstbewusstsein, mentale Krise und damit eine, die meist eine sportliche mit sich bringt – zumindest begünstigt. Auch das haben die Kölner in der vergangenen Saison leidvoll ertragen. Insofern ist Strubers Gegenentwurf, nämlich, dass Siege für die nötige Leichtigkeit sorgen würden, dass es sich mit Siegen besser leben lasse, ja auch durchaus logisch und oft richtig. Dass aber gerade der Zittererfolg gegen Sandhausen eine gewisse Leichtigkeit auslösen würde, war ehrlich gesagt alles andere als erwartbar. Zum einen kamen die Kölner gegen den Drittligisten – wenn auch erst nach einer guten Stunde – mal so richtig ins Schwimmen, zum anderen hat es ja auch in der vergangenen Spielzeit Erfolge wie das 3:1 gegen Mönchengladbach oder die Last-Minute-Siege gegen Bochum und Berlin gegeben, die eine Initialzündung hätten auslösen können, das aber bekanntlich nicht taten.

Dass also Siege per se eine gewisse Leichtigkeit auslösen, ist eine unrealistische Fußball-Romantik. Und doch haben am Samstagabend einige Spieler ganz offensichtlich eine mentale Blockade ablegen können. Selbst oder gerade ein Dejan Ljubicic, der beim ach so erleichternden Erfolg über Sandhausen noch nicht einmal anwesend war. Ob Leart Pacarada, Luca Waldschmidt oder Jan Thielmann – einige Akteure, die bislang weniger überzeugten, waren gegen Braunschweig wieder voll auf dem Posten. Insgesamt hat die Mannschaft bewiesen, dass in dieser Spielzeit wieder ungefährdete, verdiente Siege möglich sind, dass das aktuelle System Früchte tragen kann und dass auch die Abstiegsakteure durchaus in der Lage sind, guten Fußball zu spielen. Mit einer ähnlich erhofften Wirkung ist wohl auch mancher Wechsel in der Schlussphase zu erklären.

Der Erfolg muss richtig eingeordnet sein

Wenn Siege zur Leichtigkeit verhelfen, dann schreit doch der 5:0-Erfolg über Braunschweig nach einem Höhenflug. Oder? Nun sagte Struber in der vergangenen Woche auch, dass er kein Träumer sei. Eine wichtige Botschaft, die möglicherweise so mancher Beobachter in dem Tagen vor dem Pokalspiel noch in Frage gestellt hätte. Nämlich als Struber betonte, dass der DFB-Pokal ja durchaus ein Weg in das internationale Geschäft sein könne. Der Trainer wird aber die Wertigkeit dieses Erfolgs genau einordnen können. Er wird wissen, dass auf jeden Sieg jederzeit auch eine bittere Niederlage folgen kann. Er wird vor allem aber die Stärke des geschlagenen Gegners einordnen können. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Braunschweig an diesem Abend eine ganze Klasse schlechter war und nicht umsonst den letzten Tabellenplatz der Liga mit nun einem Torverhältnis von 2:13, also mehr als vier Gegentoren pro Spiel, bekleidet.

Auch, wenn der FC zum ersten Mal seit Mai 23 wieder zwei Pflichtspiele in Serie gewonnen hat, zum ersten Mal seitdem auch wieder fünf Tore in einem Spiel erzielt hat und einen Gegner wirklich über 90 Minuten dominiert hat, es wäre fatal von einer Wende auszugehen. Der FC hat gegen ein hoffnungsvoll unterlegenes Tabellenschlusslicht gewonnen – mehr nicht. Schon am kommenden Sonntag erwartet die Geißböcke vor ausverkauften Rängen auf Schalke eine ganz andere Hausnummer. Und doch reisen die Kölner mit dem Gefühl nach Gelsenkirchen, selbst mit einer Niederlage nicht wieder ins Debakel abzustürzen, stehen erstmals seit mehr als einer Saison nicht mit dem Rücken zur Wand. Insofern hat der Sieg dann doch für eine gewisse Leichtigkeit des Seins gesorgt. Man sollte in den 5:0-Erfolg nun sicher kein Luftschloss bauen, herunterspielen braucht man die durchaus gute Leistung aber ganz sicher auch nicht.


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Dejos Gala-Auftritt

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Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Dejan Ljubicic vom 1. FC Köln
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Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Der FC ist als einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg in die neue Saison gestartet. Nach zwei Spieltagen kommt Köln aber nur auf einen Zähler – Anspruch und Realität liegen aktuell noch sehr weit auseinander beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein. Ein Kommentar.

Nach dem 2:2 gegen die SV Elversberg haben die Kölner einen Platz im unteren Tabellendrittel eingenommen. Dabei spielte der FC in den bisherigen beiden Partien phasenweise eine gute Kugel. Die Ausbeute ist mau beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein.

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Gerhard Struber brachte es nach dem 2:2-Unentschieden gegen die SV Elversberg auf den Punkt. Man habe schon den Anspruch gehabt, mit drei Punkten aus dem Saarland abzureisen. Zu recht: Wenn ein Absteiger mit dem mit Abstand wertvollsten Kader, mit Spielern, die in einigen Erstliga-Clubs zum Stammpersonal gehören würden, mit seiner Historie und dem Background, vor allem aber mit dem Ziel, schnellstmöglich aufzusteigen auf einen Club trifft, der in der Spielzeit 21/22 noch vierte Liga gespielt hat, dann muss der Anspruch über einem Zähler liegen. Die Realtität sieht aber anders aus. Der FC reiste eben mit dem Remis in Richtung Domstadt. Nach dem zweiten Spieltag der 2. Bundesliga haben die Kölner einen Punkt auf dem Konto. Da Anspruch und Realität sehr weit auseinanderklaffen, ist durchaus von einem Fehlstart zu sprechen.

Schwache Torausbeute darf nicht verwundern

Die Saison ist bekanntlich noch lang, drei Punkte Rückstand auf Rang zwei sind schnell aufgeholt. Insofern sind die Kölner Verantwortlichen auch noch sehr weit von einem Hauch von Panik entfernt. Zumal die Worte „direkter Wiederaufstieg“ im Wortschatz der FC-Bosse seit dem Abstieg im Mai wohl in weiser Voraussicht noch nicht vorkamen. Und doch ist der Fingerzeig eindeutig – diese Saison wird auch in der neuen Liga kein Selbstläufer. Der FC hat ganz offensichtlich einige seiner Probleme aus der Vorsaison mit ins Liga-Unterhaus genommen. Allen voran die mangelnde Chancenverwertung. Auf 49 Torschüsse kommen die Geißböcke, aber eben nur auf drei Tore, bislang noch keins von einem Stürmer, dafür aber eins von einem Abwehrspieler.

Die schwache Torausbeute sollte nicht allzu sehr verwundern. Dass der FC mit nahezu demselben Sturm wie in der Vorsaison nur aufgrund der neuen Liga-Zugehörigkeit eine aufstiegsreife Torgefahr entwickelt, ist jedenfalls mehr als unwahrscheinlich. Ähnlich verhält es sich mit den teils krassen Aussetzern in der Hintermannschaft, die natürlich auch in der 2. Bundesliga sehr schnell und hart bestraft werden. Immerhin sind die Kölner in beiden Pflichtspielen dominant aufgetreten, haben ihr Heil in der Offensive gesucht und es phasenweise auch gefunden – zumindest bis zum Sechzehner. Das Offensivspiel sah gegen Elversberg eine Halbzeit lang sehr stark aus. Auch gegen den HSV gab es ähnliche Drang- und Spielphasen. In beiden Partien war Köln das insgesamt bessere Team.

FC gehört zu den stärksten Teams der Liga

Nach den ersten beiden Spieltagen lässt sich auch mit einem Blick auf die Statistik durchaus sagen, dass der FC bislang zu den stärksten Teams der Liga gehört. Die meisten Torabschlüsse, die meisten Flanken, kein Team sprintet häufiger, die Kölner kommen auf die meisten intensiven Läufe, den höchsten Ballbesitz. Die Intensität stimmt. Findet auch Struber. Tatsächlich will der Trainer Hoffnung machen, Otimismus verbreiten, wenn er von einer guten Leistung, der richtigen Richtung spricht. Seine Worte erinnern dabei aber erstaunlich stark an die Vorsaison, als man beim FC an zahlreichen Baustellen „guter Dinge“ war und am Ende des Tages dann doch mehr als nur einmal eine empfindliche Bruchlandung hinnehmen musste. Insofern sollte der eine Punkt aus zwei Spielen durchaus als ernste Warnung wahrgenommen werden.

Es sind erst zwei Spiele gespielt, der Fehlstart kann sicher noch ausgebügelt werden. Nur die „richtige Richtung“ reicht dann aber nicht aus. Struber hat auch das auf den Punkt gebracht. Man müsse einfach ins „Toreschießen“ kommen, hat der Trainer betont und seine Vorgaben klangen so banal, als wundere es ihn selbst, warum seine Mannschaft nicht auf den gleichen Lösungsansatz gekommen ist. Vielleicht weil einfach dann doch schwerer ist als gedacht. Nur ohne Tore wird der FC sicher nicht in den Dunstkreis der Aufstiegskandidaten kommen. Dabei muss genau das der Anspruch der Kölner sein.



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Einzelkritik

Struber vor dem Spiel