Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Gerhard Struber nach der Begegnung des 1. FC Köln in Düsseldorf
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Gerhard Struber hat Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht beim FC

Wie schon in den Begegnungen gegen den Hamburger SV oder gegen den 1. FC Magdeburg war der FC auch gegen Fortuna Düsseldorf besser, kassierte spät den Lucky Punch. Unterm Strich ist das erneut zu wenig. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

Die Enttäuschung war nach dem späten Gegentreffer in Düsseldorf groß. Kein Wunder, die Kölner standen im Grunde wieder mit fast leeren Händen da. Zu wenig für viel Qualität und viel Aufwand. Köln hat zwei Punkte verloren, nicht einen gewonnen. Ein Kommentar zum 2:2 des 1. FC Köln gegen Düsseldorf.

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Nein, eine insgesamt glänzende Leistung ist den Kölnern gegen Fortuna Düsseldorf wahrlich nicht abzusprechen. Die Leistungswerte sprechen zumindest eine sehr deutliche Sprache – für den 1. FC Köln. Am Ende gewinnen die Geißböcke aber dennoch keinen goldenen Blumentopf, denn es bleibt nur ein Punkt, den die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstag mit nach Hause genommen hat, ein Punkt, der sich wie einer Niederlage anfühlt und ein Platz an der Grenze zur unteren Tabellenhälfte. Am Donnerstag sagte der Kölner Trainer mit einem verschmitzten Lächeln, dass Düsseldorf von oben von der Tabellenspitze lächelt. „Aber wir sehen auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Es wird auch für uns gute Möglichkeiten geben, dem ganzen unseren Stempel aufzudrücken“, erklärte der Coach und sollte damit auf erstaunliche, aber auch bittere Art und Weise Recht behalten.

Der nächste Chancenwucher

Der FC hat dem Spiel tatsächlich seinen Stempel aufgedrückt. Nämlich den, der das widergespiegelt, was die Geißböcke in dieser Spielzeit ausmacht. Ein dominantes Auftreten, ein teils beeindruckender Spielwitz, ein in der Liga starkes, wenn nicht überragendes Mittelfeld und ein erschreckender Chancenwucher. Auf 57 Torabschlüsse kam der FC in den vergangenen beiden Spielen, zusammengerechnet auf einen xGoals-Wert von 7. Sprich die Qualität der Chancen hätte sieben Treffer mit sich bringen müssen, es waren drei. Der Wert der beiden Gegner lag bei 2, es waren aber vier Gegentore. Die Torwahrscheinlichkeit des Ausgleichstreffers von Jona Niemiec lag am Samstag gerade einmal bei verschwindenden drei Prozent. Die Torwahrscheinlichkeit der Abschlüsse von Luca Waldschmidt, den Tim Oberdorf von der Linie kratzte, oder Tim Lemperle, den Florian Kastenmeier noch zur Ecke klärte, dürften an die 30 Mal höher gelegen haben – mindestens.

Struber betonte nach dem Spiel an verschiedenen Stellen, dass inhaltlich ja auch viel richtig gelaufen sei, dass man sogar ganz ganz viel richtig gemacht habe und der Plan eigentlich ja auch aufgegangen sei. Auch wenn die Ausgangslage, die Situation in der Liga, aber auch die Ambitionen nun andere sind, erinnern Strubers Worte doch sehr an vergangene Trainer, die während der gesamten Krisensaison durchaus positive Dinge gesehen haben wollen, überzeugt davon waren, dass man sehr sehr viel richtig gemacht habe, sich auf dem richtigen Weg befinde. Die Endstation ist bekannt. Viel richtig machen alleine reicht eben nicht. Die Erkenntnis nach dem 2:2 gegen Düsseldorf ist eine ähnliche wie nach dem Magdeburg-Spiel. Auch diese Begegnung hätten die Geißböcke nicht mehr wegschenken dürfen.

Die Konkurrenz ist groß und punktet

Nur damit das nicht untergeht oder missverstanden wird: Der FC hat viel richtig gemacht. Die Geißböcke spielen wieder Fußball, haben einen Plan und passen diesen ganz offensichtlich auch an die Gegner an. Sie sind zudem extrem variabel: Ob bei den Standards, bei Flanken aus dem Halbfeld oder beim direkten Spiel durchs Zentrum – die Kölner entwickeln wieder Gefahr und unterscheiden sich auch damit maßgeblich von dem Team der vergangenen Saison. Der Fußball oder die Handschrift des Österreichers begeistern. Der FC hat den ungeschlagenen Spitzenreiter über 85 Minuten dominiert, kontrolliert, ihn an den Rande einer Niederlage gebracht und sogar die ersten Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.

Das sah offenbar Fortunen-Coach Daniel Thioune nicht anders. „Aus meiner Sicht müssen wir glücklich sein mit dem Punkt“, sagte der Trainer. „Ich glaube, dass wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt haben.“ Ein tolles Lob vom Coach des Spitzenreiters. Ein Lob, für das sich die Kölner nicht viel kaufen können. Nach dem sechsten Spieltag hat der FC von 18 möglichen Zählern acht eingefahren, während die Konkurrenz 12, 13 oder 14 Punkte geholt hat. Selbst wenn die Saison noch jung und demnach auch noch alles offen ist, die Ausbeute ist für einen Aufstiegskandidaten zu wenig. Zumal die Konkurrenz alleine schon quantitativ ziemlich groß ist. Aus den drei Spielen gegen vermeinlichte Aufstiegskandidaten holte der FC nur einen Zähler.

Ja, der FC spielt aktuell einen tollen Fußball, wahrscheinlich den besten der Liga. Doch Gerhard Struber hat in einem Punkt definitiv Recht: Es ist nicht alles Gold, was glänzt – auch nicht bei der besten Mannschaft der Liga.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Einzelkritik

Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Tim Lemperle im Spiel des 1. FC Köln gegen Magdeburg
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Statistik schießt keine Tore – ein Kommentar

Auf dem Papier sprach am Samstagabend viel für den FC, auf der Anzeigetafel viel gegen die Kölner. Das hatte aber nichts mit fehlendem Glück zu tun. Vielmehr zeigt das Ergebnis einmal mehr: Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

Trotz klarer Überlegenheit stehen die Geißböcke am Ende mit leeren Händen da. Und das nicht ohne Grund. Dem 1. FC Köln fehlen ein Knipser und die nötige Kaderbreite – ein Kommentar.

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Nach der 1:2-Niederlage war der Tenor bei den Kölner Profis identisch: Wer vorne keine Tore schießt, kassiert sie auf der anderes Seite, lautete die enttäuschte Meinung. Enttäuscht, weil sich der FC auf einem anderen Weg sah. Zwei Siege, sechs Punkte und acht Tore – die Bilanz aus den beiden Begegnungen vor der Länderspielpause war vielversprechend und machte den FC innerhalb von wenigen Tagen tatsächlich zu einem gefühlten Aufstiegskandidaten. Mit einem Sieg über den 1. FC Magdeburg wäre der FC am Samstagabend für ein paar Stunden auf einen direkten Aufstiegsplatz geklettert und hätte in Köln wohl eine Euphorie ausgelöst, die zuletzt höchstens ein Steffen Baumgart verbreitet hatte. Wäre und hätte. Denn es folgte eine aufgrund der Vielzahl an Torchancen unmöglich erscheinende Niederlage, die zweite Heimpleite am fünften Spieltag und die Erkenntnis, dass Köln dann doch von einem Top-Aufstiegskandidaten ein beachtliches Stück weit weg ist.

Der FC entfacht eine beeindruckende Wucht – bis ins Schlussdrittel

Zweifelsohne war die Wucht, die die Kölner gerade in der ersten Halbzeit, vielleicht sogar in den ersten 55 Minuten gegen überraschend unsortierte Magdeburger entfacht haben, beeindruckend. Die herausgespielten Chancen eines Aufstiegskandidaten sicherlich mehr als nur würdig. Und bei einer besseren Chancenverwertung hätte wohl kaum jemand das unausgesprochene Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in Frage gestellt. Doch der Fußball ist eben mehr als ein wenig Konjunktiv. Er ist auch mehr als alberne Gesetzmäßigkeiten, die mal eintreffen, genauso gut aber dann auch wieder ausbleiben. Wer vorne die Tore nicht schießt, kassiert hinten auch nur dann Gegentreffer, wenn er sie durch Schwächen oder Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit zulässt.

Wer vorne die Tore nicht schießt, verringert vielmehr die Wahrscheinlichkeit ein Spiel zu gewinnen und hat ganz offensichtlich eine Schwäche. Die acht Tore gegen Braunschweig und Schalke haben das Kernproblem der Kölner genauso kaschiert, wie die Ansprache von Gerhard Struber, das Toreschießen sei nur eine logische Folge aus den kreierten Chancen. 33 Torabschlüsse und ein einziger Treffer sprechen eine andere Sprache. Eine eindeutige: Es mangelt an einem torgefährlichen Knipser. Und diese Wunde hat die Begegnung gegen den FCM auf eine fast schon verstörende Art und Weise offengelegt. 33:11 Torabschlüsse, xGoals-Werte von 4,6:1,2 und ein Torverhältnis von 1:2 – sprich: die Qualität der Kölner Torchancen lag um mehr als drei Treffer höher als die erzielten, die der Magdeburger um ein Tor niedriger.

Null Gefahr von der Bank

Der FC kommt zwar mit zwölf Treffern auf die meisten Tore der Liga (gemeinsam mit Hamburg), doch auch dieser Wert ist in gewisserweise nur die halbe Wahrheit. Denn die Geißböcke benötigten für diese zwölf Treffer 115 Torabschlüsse, während der HSV für ein Dutzend Treffer nur 55 Abschlüsse verbuchte. Übrigens waren bei den Rothosen die Stürmer für acht Tore verantwortlich, beim FC für vier. Nein, bei dieser Chancenverwertung ist Pech ganz sicher der falsche Begriff. Und das ist ein Stückweit tragisch. Denn bis ins letzte Drittel ist das Kölner Spiel bislang wohl das beste und gefährlichste der Liga. Ob Tim Lemperle, Linton Maina oder auch Denis Huseinbasic – der Absteiger hat in dieser Saison zahlreiche Akteure in seinen Reihen, die viel bewegen, viele Chancen kreieren – nur ist der Ertrag eben überschaubar. Eben auch, weil der Garant für die Tore fehlt.

Und daran ändert auch die Kölner Bank nichts – die zweite große Baustelle. Denn mit der Einwechslung kam auch das Kreieren gefährlicher Strafraumszenen und vermutlich auch die Wende-Hoffnung vieler Fans zum erliegen. Luca Waldschmidt, Sargis Adamyan und Steffen Tigges sind in der aktuellen Verfassung keine Akteure, die den Eindruck erwecken, als können sie einen Unterschied machen. So bleibt nach dem Magdeburg-Spiel die Erkenntnis, dass der FC aktuell viel von einem Aufstiegskandidaten hat, etwas Essentielles in der aktuellen Phase aber nicht. Wer vorne keine Tore schießt, der wird am Ende auch nicht aufsteigen.


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Einzelkritik

Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Jubel der Mannschaft des 1. FC Köln.
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Dieser Saisonauftakt ist schon viel wert – ein Kommentar

Nach den ersten Saisonspielen befindet sich der 1. FC Köln bereits auf einem guten Weg. Und das nicht nur auf dem Papier. Die jüngsten Leistungen der Kölner machen Hoffnung auf mehr. Das macht den FC nicht zu einem Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen Gegner. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

Sieben Punkte, überzeugende Siege, viele Tore und das nötige Spielglück – beim FC läuft nach den ersten Begegnungen wieder viel zusammen. Doch mahnende Worte müssen erlaubt sein. Ein Kommentar zum Saisonauftakt des 1. FC Köln.

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Sieben Punkte aus vier Spielen, elf Tore, dazu das Erreichen der 2. Runde im DFB-Pokal – die reine Bilanz auf dem Papier kann sich für den 1. FC Köln durchaus sehen lassen. Zumindest wenn man als Vergleich die vergangene Spielzeit heranziehen möchte. Und das ist angesichts des Registrierungsverbots und der Vorzeichen, die dieses mit sich gebracht hat, durchaus legitim. Der FC tritt in großen Teilen mit einer Mannschaft in der 2. Bundesliga an, die in der vergangenen Spielzeit mit gesenkten Köpfen, ohne jegliches Selbstvertrauen, aber vollkommen zu recht den Gang in die siebte Zweitklassigkeit der Vereinsgeschichte angetreten ist. Bei der bereits gefundenen Stammelf sind nur die beiden Leihspieler von Greuther Fürth Tim Lemperle und Jonas Urbig „neu“ dazugekommen. Die weiteren Rückkehrer spielen noch keine Rolle, alle anderen Akteure waren in der Vorsaison da, wenn auch wie Julian Pauli noch primär beim Nachwuchs.

Von Sturmflaute aktuell keine Spur mehr

Der Ausgangsstatus war zu Saisonbeginn gelinde gesagt „kompliziert“, eine Reise ins Ungewisse. Offenbar auch für die Kölner Verantwortlichen, die für einen Club wie den FC mit wohl wertvollstem Kader und stärksten Individualisten, erstaunlich kleine Brötchen backen wollten. Die Wortwahl „schnellstmöglicher Aufstieg“ diente vielleicht als Hintertür, wenn es dann doch nicht laufen sollte. Bislang läuft es. Nach den ersten fünf Pflichtspielen und vor der ersten Länderspielpause, ist eine Tendenz jedenfalls erkennbar. Der FC hat sich nach der desolaten Vorsaison gefangen, ist in der zweiten Liga angekommen. Fünf Spiele, vier in der Liga werden natürlich nicht viel über den kompletten Saisonverlauf aussagen, die Leistungen machen aber Hoffnung, dass sich die Geißböcke bis zur nächsten Transferperiode durchaus auf Schlagdistanz mit den anderen Aufstiegskandidaten befinden.

Aktuell liegt der FC mit den wohl größten Konkurrenten aus Hamburg, Berlin, vielleicht sogar Hannover in der Tabelle gleichauf. Das macht Mut. Auch, dass Gerhard Strubers Fußball-Idee immer deutlich sichtbarer wird. Gerade die offensive Wucht, die der FC entwickeln kann, macht durchaus Hoffnung. Die meisten Torschüsse der Liga, elf Tore nach vier Spielen, die zweitbeste Chancenverwertung, die meisten Aktionen im Schlussdrittel sprechen nach holprigem Start jedenfalls nicht mehr für eine Sturmflaute, zumal der Angriff in den vergangenen beiden Spielen ebenfalls drei Mal selbst traf und zwei Tore vorbereitete. Am Sonntag entzauberte der FC mit einer starken Offensive, einem überragenden Pressing und guten Umschaltmomenten den FC Schalke 04 und gleichzeitig auch 60.000 Fans. Und das, obwohl der Ausfall von Kapitän Timo Hübers im Vorfeld sicherlich ein Anlass zur Sorge gewesen sein durfte.

Es gibt noch eine andere Wahrheit

Dass dem FC dieser respektable Start dann auch noch mit einem doch sehr jungen Kader gelungen ist, macht den Auftakt noch bemerkenswerter. So weit so gut. Doch die mahnenden Worte von Christian Keller am Mitgliederstammtisch („Man sieht, dass die Nummer noch nicht so stabil ist“) sollten sicherlich nicht als eine Art Tiefstapelei wahrgenommen werden. Denn es gibt eben noch diesen anderen Teil der Wahrheit. Braunschweig spielte gegen den FC sicher nicht wie ein Zweitligist, kam für Köln allerdings genau zum richtigen Zeitpunkt, um Selbstvertrauen zu sammeln. Der FC Schalke 04 war über weite Strecken dem FC ebenbürtig, hätte genauso gut in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Tatsächlich hat Köln in der Defensive seine Schwierigkeiten, ist gerade auf den Außen bei Gegenangriffen anfällig. Und die Kölner wirken nach wie vor nicht komplett stabil. Denn auch gegen S04 hätte dem FC das Spiel wieder entgleiten können.

Nein, auch bei den Kölnern läuft in dieser Spielzeit sicher noch nicht alles rund, nicht alles nach Plan. Aber schon sehr viel. Der FC ist in der Liga angekommen, kann wieder Siegesserien feiern, Tore schießen. Am Sonntag kam dann auch wieder so etwas wie Spielglück hinzu. Etwa als Linton Maina eigentlich schon gestoppt doch noch zum 2:0 einschob oder als Tim Lemperle möglicherweise um Zentimeter nicht im Abseits stand – was er womöglich dann doch getan hat. Glück? Noch in der vergangenen Spielzeit wären diese Szenen wohl gegen Köln gelaufen. Diese Mixtur macht den FC sicher nicht zu einem Top-Aufstiegskandidaten, aber zu einem gefährlichen und schwer zu schlagenden Gegner. Und das ist nach der vergangenen Saison schon sehr viel wert.


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Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln

Schwäbe widerspricht

Diskussionen ums Tor

Deswegen kann es Gerhard Struber egal sein, „wer der Knipser ist“

Jubel beim 1. FC Köln
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Deswegen kann es Gerhard Struber egal sein, „wer der Knipser ist“

Beim 5:0 über Eintracht Braunschweig hat mit Tim Lemperle auch wieder ein Stürmer getroffen. Diesem Umstand wollte Gerhard Struber nicht zu viel Beachtung schenken. Vor dem Duell auf Schalke hilft die Gewissheit, von vielen Positionen treffen zu können jedoch sicherlich beim 1. FC Köln: Der FC entdeckt wieder die Torgefahr.

Die Torausbeute der Kölner kann sich bereits nach dem dritten Spieltag und der 1. Runde des DFB-Pokals sehen lassen. Schon zu diesem Zeitpunkt haben die Geißböcke so viele Tore erzielt wie die Stürmer in der vergangenen Spielzeit zusammen. Der FC entdeckt wieder die Torgefahr.

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In die Freude des auch in dieser Höher durchaus verdienten Siegs des 1. FC Köln über Eintracht Braunschweig hat sich am Samstagabend bei den Kölner Verantwortlichen sicher auch eine Spur Erleichterung gemischt. Denn mindestens eine Handvoll FC-Profis hatte in dem Heimspiel Dinge getan, die sie schon lange nicht mehr getan hatten. Zum Beispiel Dejan Ljubicic, der nach langer Durststrecke mal wieder ins Tor traf und das gleich doppelt. Oder Jan Thielmann, der nach starkem Pass des überragenden Ljubicic eine perfekte Flanke auf Tim Lemperle schlug, die dann auch noch zu Kölner Führung taugte. Oder eben Lemperle, der mit diesem Treffer und ganz nebenbei überragender Ballannahme und Schusshaltung, seinen ersten Treffer für den FC nach seiner Rückkehr und gleichzeitig das erste Stürmertor in dieser Saison erzielte.

Torausbeute der Stürmer in der Vorsaison genauso wie 22/23

Lange war in den vergangenen Wochen über die andauernde Torflaute, die Ladehemmung im Sturm gesprochen oder geschrieben worden. Kein Wunder. Die Kölner Stürmer betrieben zuletzt einen hohen Aufwand, rackerten, spulten Kilometer ab, einen zählbaren Ertrag gab es bislang nicht. Auch wenn die letzten drei FC-Tore der vergangenen Spielzeit, nämlich ein Treffer von Damion Downs gegen Union sowie zwei Tore von Steffen Tigges gegen Berlin und Heidenheim, eben doch auf die Konten der Stürmer ging, schien sich also ein Trend fortzusetzen. Denn die große Gefahr erzeugte der Kölner Angriff in der vergangenen Spielzeit nicht. Nur elf Tore erzielte die vorderste Front. Und nun herrschte erneut lange Flaute. Dem hat Lemperle mit einem wunderschönen Treffer vorerst ein Ende bereitet. „Jetzt könnt ihr aufhören zu schreiben, dass wir keine Stürmer-Tore erzielen”, hatte Thielmann am Samstag den Medienvertretern gesagt.

Zu einem wiederkehrenden Thema wurde die Sturmflaute in der vergangenen Saison auch, weil Köln auch sonst so gut wie keine Tore erzielte. Gerade einmal 28 waren es nach der enttäuschenden Saison in der Liga, davon erzielte der etatmäßig Sturm zwölf. Eine durchaus maue Ausbeute – auf den ersten Blick. Denn defacto war es auch nur eins weniger als in der Spielzeit zuvor. Nach dem Abgang von Anthony Modeste fehlte den Kölnern bekanntlich ebenfalls ein torgefährlicher Zielstürmer. Dennoch kam der FC am Ende der Spielzeit auf 49 Treffer in der Liga. Florian Kainz, Ellyes Skhiri und Ljubicic kamen gemeinsam auf 18, das gesamte Mittelfeld auf 28 – die vorderste Front eben auf 13.

Struber: „Es geht am Ende ja auch gar nicht darum, wer dann der Knipser ist“

Nun haben die Kölner inklusive DFB-Pokal in vier Spielen 13 Treffer, ein Stürmertor erzielt. Auch, weil die Kölner eine ganz andere Chancenverwertung als noch in der Vorsaison aufweisen. Damals kam der FC gerade einmal auf vier Prozent – jeder 25. Torschuss war ein Treffer. Am Samstagabend, zugegebenermaßen auch gegen einen eher mäßigen Gegner, lag der Wert bei 21 Prozent. Jeder fünfte Schuss zappelte im Netz – der FC zeigt sich endlich wieder kaltschnäuzig. Und die Geißböcke gingen einen großen Schritt in die Richtung einer weiteren Vorgabe von Struber. Der Trainer forderte erst vor wenigen Wochen, dass das Toreschießen eine Selbstverständlichkeit werden solle.

„Es geht am Ende ja auch gar nicht darum, wer dann der Knipser ist“, sagte Gerhard Struber. Soll heißen, wenn das Ergebnis stimmt, kann ein Stürmer auch schon mal Ladehemmungen haben. „Natürlich freue ich mich für meine Offensivkräfte, wenn sie ans Treffen kommen. Wir sind aber unberechenbar, wenn wir viele Spieler haben, die ins Treffen kommen. Das haben wir unter Beweis gestellt.“ Ob die Kölner diese Treffsicherheit auch gegen den FC Schalke 04 unter Beweis stellen können, wird sich am kommenden Sonntag zeigen. So oder so kann der FC mit breiter Brust nach Gelsenkirchen fahren. Und in dem Wissen, dass man wieder ins Toreschießen kommen kann.


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Dejos Gala-Auftritt

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Ein 5:0 gegen das Schlusslicht – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger

Gerhard Struber, Trainer des 1. FC Köln
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Ein 5:0 gegen das Schlusslicht – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger

Nach dem 5:0-Erfolg gegen Braunschweig am Wochenende hat der FC etwas von seiner Leichtigkeit zurückgewonnen. Ob der Sieg die Kölner nun dauerhaft beflügelt, ist reine Spekulation. Man sollte den Erfolg nun ganz sicher nicht überbewerten, aber eben auch nicht künstlich herunterspielen. Die richtige Einordnung macht’s. Ein Kommentar zum 5:0-Erfolg des 1. FC Köln.

Der Erfolg über Braunschweig hatte nicht nur für die Fans im Kölner Stadion eine befreiende Wirkung. Auch den Spielern war die Erleichterung anzumerken. Insofern wird das 5:0 die Spieler sicherlich beflügeln. Dennoch muss der Triumph auch richtig eingeordnet sein. Ein Kommentar zum 5:0-Erfolg des 1. FC Köln.

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Gerhard Struber ballte einfach mal beide Fäuste und schrie seine Gefühlswelt in den regnerischen Nachthimmel über Köln. Dem FC-Coach war nicht nur die offenbar unfassbare Freude über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft anzusehen, aus dieser emotionalen Explosion sprachen Stolz, Genugtuung und ganz sicher auch Erleichterung. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr hat der 1. FC Köln ein Spiel und einen Gegner wieder über 90 Minuten dominiert, einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg eingefahren und den Kölner Zuschauern – abgesehen vom Wetter – einen rundum gelungenen Fußballabend geschenkt. Zwar war Struber in der vergangenen Saison kein Teil des tristen, desolaten FC-Gebildes, der Coach hatte aber noch in der vergangenen Woche betont, dass man ja durchaus wisse, was das Abstiegsdebakel bei den Spielern angerichtet habe.

Strubers Gegenentwurf scheint logisch

Hängende Köpfe, mangelndes Selbstbewusstsein, mentale Krise und damit eine, die meist eine sportliche mit sich bringt – zumindest begünstigt. Auch das haben die Kölner in der vergangenen Saison leidvoll ertragen. Insofern ist Strubers Gegenentwurf, nämlich, dass Siege für die nötige Leichtigkeit sorgen würden, dass es sich mit Siegen besser leben lasse, ja auch durchaus logisch und oft richtig. Dass aber gerade der Zittererfolg gegen Sandhausen eine gewisse Leichtigkeit auslösen würde, war ehrlich gesagt alles andere als erwartbar. Zum einen kamen die Kölner gegen den Drittligisten – wenn auch erst nach einer guten Stunde – mal so richtig ins Schwimmen, zum anderen hat es ja auch in der vergangenen Spielzeit Erfolge wie das 3:1 gegen Mönchengladbach oder die Last-Minute-Siege gegen Bochum und Berlin gegeben, die eine Initialzündung hätten auslösen können, das aber bekanntlich nicht taten.

Dass also Siege per se eine gewisse Leichtigkeit auslösen, ist eine unrealistische Fußball-Romantik. Und doch haben am Samstagabend einige Spieler ganz offensichtlich eine mentale Blockade ablegen können. Selbst oder gerade ein Dejan Ljubicic, der beim ach so erleichternden Erfolg über Sandhausen noch nicht einmal anwesend war. Ob Leart Pacarada, Luca Waldschmidt oder Jan Thielmann – einige Akteure, die bislang weniger überzeugten, waren gegen Braunschweig wieder voll auf dem Posten. Insgesamt hat die Mannschaft bewiesen, dass in dieser Spielzeit wieder ungefährdete, verdiente Siege möglich sind, dass das aktuelle System Früchte tragen kann und dass auch die Abstiegsakteure durchaus in der Lage sind, guten Fußball zu spielen. Mit einer ähnlich erhofften Wirkung ist wohl auch mancher Wechsel in der Schlussphase zu erklären.

Der Erfolg muss richtig eingeordnet sein

Wenn Siege zur Leichtigkeit verhelfen, dann schreit doch der 5:0-Erfolg über Braunschweig nach einem Höhenflug. Oder? Nun sagte Struber in der vergangenen Woche auch, dass er kein Träumer sei. Eine wichtige Botschaft, die möglicherweise so mancher Beobachter in dem Tagen vor dem Pokalspiel noch in Frage gestellt hätte. Nämlich als Struber betonte, dass der DFB-Pokal ja durchaus ein Weg in das internationale Geschäft sein könne. Der Trainer wird aber die Wertigkeit dieses Erfolgs genau einordnen können. Er wird wissen, dass auf jeden Sieg jederzeit auch eine bittere Niederlage folgen kann. Er wird vor allem aber die Stärke des geschlagenen Gegners einordnen können. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Braunschweig an diesem Abend eine ganze Klasse schlechter war und nicht umsonst den letzten Tabellenplatz der Liga mit nun einem Torverhältnis von 2:13, also mehr als vier Gegentoren pro Spiel, bekleidet.

Auch, wenn der FC zum ersten Mal seit Mai 23 wieder zwei Pflichtspiele in Serie gewonnen hat, zum ersten Mal seitdem auch wieder fünf Tore in einem Spiel erzielt hat und einen Gegner wirklich über 90 Minuten dominiert hat, es wäre fatal von einer Wende auszugehen. Der FC hat gegen ein hoffnungsvoll unterlegenes Tabellenschlusslicht gewonnen – mehr nicht. Schon am kommenden Sonntag erwartet die Geißböcke vor ausverkauften Rängen auf Schalke eine ganz andere Hausnummer. Und doch reisen die Kölner mit dem Gefühl nach Gelsenkirchen, selbst mit einer Niederlage nicht wieder ins Debakel abzustürzen, stehen erstmals seit mehr als einer Saison nicht mit dem Rücken zur Wand. Insofern hat der Sieg dann doch für eine gewisse Leichtigkeit des Seins gesorgt. Man sollte in den 5:0-Erfolg nun sicher kein Luftschloss bauen, herunterspielen braucht man die durchaus gute Leistung aber ganz sicher auch nicht.


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Dejos Gala-Auftritt

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Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Dejan Ljubicic vom 1. FC Köln
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Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist eine deutliche Warnung – ein Kommentar

Der FC ist als einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg in die neue Saison gestartet. Nach zwei Spieltagen kommt Köln aber nur auf einen Zähler – Anspruch und Realität liegen aktuell noch sehr weit auseinander beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein. Ein Kommentar.

Nach dem 2:2 gegen die SV Elversberg haben die Kölner einen Platz im unteren Tabellendrittel eingenommen. Dabei spielte der FC in den bisherigen beiden Partien phasenweise eine gute Kugel. Die Ausbeute ist mau beim 1. FC Köln: Es ist zu früh für Panik, doch der FC sollte gewarnt sein.

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Gerhard Struber brachte es nach dem 2:2-Unentschieden gegen die SV Elversberg auf den Punkt. Man habe schon den Anspruch gehabt, mit drei Punkten aus dem Saarland abzureisen. Zu recht: Wenn ein Absteiger mit dem mit Abstand wertvollsten Kader, mit Spielern, die in einigen Erstliga-Clubs zum Stammpersonal gehören würden, mit seiner Historie und dem Background, vor allem aber mit dem Ziel, schnellstmöglich aufzusteigen auf einen Club trifft, der in der Spielzeit 21/22 noch vierte Liga gespielt hat, dann muss der Anspruch über einem Zähler liegen. Die Realtität sieht aber anders aus. Der FC reiste eben mit dem Remis in Richtung Domstadt. Nach dem zweiten Spieltag der 2. Bundesliga haben die Kölner einen Punkt auf dem Konto. Da Anspruch und Realität sehr weit auseinanderklaffen, ist durchaus von einem Fehlstart zu sprechen.

Schwache Torausbeute darf nicht verwundern

Die Saison ist bekanntlich noch lang, drei Punkte Rückstand auf Rang zwei sind schnell aufgeholt. Insofern sind die Kölner Verantwortlichen auch noch sehr weit von einem Hauch von Panik entfernt. Zumal die Worte „direkter Wiederaufstieg“ im Wortschatz der FC-Bosse seit dem Abstieg im Mai wohl in weiser Voraussicht noch nicht vorkamen. Und doch ist der Fingerzeig eindeutig – diese Saison wird auch in der neuen Liga kein Selbstläufer. Der FC hat ganz offensichtlich einige seiner Probleme aus der Vorsaison mit ins Liga-Unterhaus genommen. Allen voran die mangelnde Chancenverwertung. Auf 49 Torschüsse kommen die Geißböcke, aber eben nur auf drei Tore, bislang noch keins von einem Stürmer, dafür aber eins von einem Abwehrspieler.

Die schwache Torausbeute sollte nicht allzu sehr verwundern. Dass der FC mit nahezu demselben Sturm wie in der Vorsaison nur aufgrund der neuen Liga-Zugehörigkeit eine aufstiegsreife Torgefahr entwickelt, ist jedenfalls mehr als unwahrscheinlich. Ähnlich verhält es sich mit den teils krassen Aussetzern in der Hintermannschaft, die natürlich auch in der 2. Bundesliga sehr schnell und hart bestraft werden. Immerhin sind die Kölner in beiden Pflichtspielen dominant aufgetreten, haben ihr Heil in der Offensive gesucht und es phasenweise auch gefunden – zumindest bis zum Sechzehner. Das Offensivspiel sah gegen Elversberg eine Halbzeit lang sehr stark aus. Auch gegen den HSV gab es ähnliche Drang- und Spielphasen. In beiden Partien war Köln das insgesamt bessere Team.

FC gehört zu den stärksten Teams der Liga

Nach den ersten beiden Spieltagen lässt sich auch mit einem Blick auf die Statistik durchaus sagen, dass der FC bislang zu den stärksten Teams der Liga gehört. Die meisten Torabschlüsse, die meisten Flanken, kein Team sprintet häufiger, die Kölner kommen auf die meisten intensiven Läufe, den höchsten Ballbesitz. Die Intensität stimmt. Findet auch Struber. Tatsächlich will der Trainer Hoffnung machen, Otimismus verbreiten, wenn er von einer guten Leistung, der richtigen Richtung spricht. Seine Worte erinnern dabei aber erstaunlich stark an die Vorsaison, als man beim FC an zahlreichen Baustellen „guter Dinge“ war und am Ende des Tages dann doch mehr als nur einmal eine empfindliche Bruchlandung hinnehmen musste. Insofern sollte der eine Punkt aus zwei Spielen durchaus als ernste Warnung wahrgenommen werden.

Es sind erst zwei Spiele gespielt, der Fehlstart kann sicher noch ausgebügelt werden. Nur die „richtige Richtung“ reicht dann aber nicht aus. Struber hat auch das auf den Punkt gebracht. Man müsse einfach ins „Toreschießen“ kommen, hat der Trainer betont und seine Vorgaben klangen so banal, als wundere es ihn selbst, warum seine Mannschaft nicht auf den gleichen Lösungsansatz gekommen ist. Vielleicht weil einfach dann doch schwerer ist als gedacht. Nur ohne Tore wird der FC sicher nicht in den Dunstkreis der Aufstiegskandidaten kommen. Dabei muss genau das der Anspruch der Kölner sein.



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Einzelkritik

Struber vor dem Spiel

Ein erster Dämpfer, aber auch ein Mutmacher – ein Kommentar

Denis Huseinbasic vom 1. FC Köln im Zweikampf
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Ein erster Dämpfer, aber auch ein Mutmacher – ein Kommentar

Die Niederlage gegen den Hamburger SV bremste die Euphorie und Aufbruchstimmung rund um den 1. FC Köln. Tatsächlich deckte der Gegner die bekannten Schwächen der Geißböcke auf. Und dennoch birgt die Niederlage auch Hoffnung beim 1. FC Köln: Ein Dämpfer, aber auch ein Hoffnungsschimmer – ein Kommentar.

Der Einstieg in die Saison wollte dem FC am Freitagabend nicht so gelingen, wie erhofft. Die altbekannte Schwäche in der Offensive wurde offen gelegt. Auf der anderen Seite spielte der FC gegen den HSV eine ordentliche Partie – und das mit einer erstaunlich jungen Startelf. Der FC wird aus dieser Dominanz mehr Chancen kreieren müssen, um ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzureden. Das scheint nach der ersten Standortbestimmtung möglich für den 1. FC Köln: Ein Dämpfer, aber auch ein Hoffnungsschimmer – ein Kommentar.

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„Es kribbelt“, hatte Gerhard Struber vor dem Saisonauftakt strahlend und voller Euphorie auf die Begegnung gegen den HSV und den Ligabeginn bei den Geißböcken gesagt. Das Kribbeln wird sich schon nach wenigen Minuten der neuen Spielzeit in ein nervendes Piesacken verwandelt haben. Der 1. FC Köln geriet gegen den Hamburger SV früh in Rückstand, betrieb hohen Aufwand, um dann auch noch einen zweiten Treffer zu kassieren. Trotz spielerischer Dominanz gelang den Kölnern in der folgenden Stunde nicht mehr als der Anschlusstreffer. Zumindest auf dem Papier haben die Kölner beim Unterfangen schnellstmöglicher Aufstieg einen Fehlstart hingelegt, einen ersten Dämper kassiert. Die Euphorie ist zumindest für ein paar Tage eingedämpft.

Der FC offenbart akt bekannte Schwächen

Und die war nach der desolaten vergangenen Spielzeit überraschend schnell überraschend groß. Durch den Verbleib von einigen Leistungsträgern sowie der Rückkehr einiger Leihspieler wähnten sich die Kölner auf einem guten Weg. Nicht wenige Experten sehen den FC tatsächlich als einen top Aufstiegskandidaten. Nicht wenige Fans haben den direkten Wiederaufstieg klar vorm geistigen Auge, sind angesteckt von der Kölner Aufbruchstimmung, die die Personalentscheidungen, aber auch die guten, wenn auch wenig aussagekräftigen Ergebnisse der Vorbereitung, ausgelöst haben. Struber sprach vor dem Spiel von einer ersten Standortkontrolle, im Grunde einem Gradmesser. Wenn er diesen nach dem ersten Liga-Duell einfordert, so steht dort aktuell eine Niederlage gegen einen Mitkonkurrenten sowie ein Platz im Mittelfeld.

Viel schwerer als die Momentaufnahme Tabelle wiegt allerdings die Vorstellung der Geißböcke. Denn die Kölner offenbarten einmal mehr ihre größte Schwäche: der lahmende Sturm. Auch Tim Lemperle und Damion Downs konnten dem FC-Angriff trotz hohem Aufwand keinen neuen, keinen gefährlichen Schwung verleihen. Der Großteil der wenigen guten Chancen wurde teils fahrlässig vergeben. Zudem fanden die Routiniers wie Luca Waldschmidt oder Sargis Adamyan vorm gegnerischen Tor kaum statt. Spielerische Lösungen blieben Manelware. Auch, wenn erst das erste Spiel absolviert ist, besteht das realistische Szenario, dass dem FC weiterhin die Torgefahr abgeht – auch in dem Spiel ohne Zielstürmer, von denen der FC ohnehin über nicht gerade ein Meer an Knipsern verfügt.

Große Lücken im Defensivverbund

Doch zu der Sturmflaute gesellten sich auch eklatante Lücken im Defensivverbund. Leart Pacarada und Jan Thielmann wurden auf den Außen viel zu oft von der Hamburger Offensive an ihre Grenzen gebracht, sahen im Zweikampfverhalten wahrlich nicht gut aus oder fielen zeitweilig erstaunlich wenig auf. Thielmann war an beiden Gegentoren nicht unschuldig, Pacarada in der Offensive überhaupt kein Thema. Auch Julian Pauli erwischte in der Innenverteidigung nicht gerade den besten Tag. Dem FC fehlen aber bekanntlich die Alternativen. Spätestens nach der 1:2-Niederlage am Freitag, sollte in Köln jeder Spieler wissen, dass die Liga kein Selbstläufer wird, der FC nicht automatisch zum Kreis der Aufstiegskandidaten gehört.

Doch da ist auch noch ein anderer Teil der Wahrheit. Der Teil, der den Domstädtern Hoffnung machen muss. Der FC hat den HSV über weite Strecken des Spiels dominiert. Gerade das Mittelfeld ist augenscheinlich individuell erstklassig besetzt. Auch, wenn die Ballbesitzphasen nur selten zu zwingenden Torchancen führten, hatten die Kölner eben jene Dominanz und nahezu drei Mal so viele Abschlüsse wie die Rothosen. Die Geißböcke waren im Duell der Top-Aufstiegskandidaten besser und das auch noch mit einer erstaunlich jungen Mannschaft – dem jüngstem Kölner Team seit Jahren. Gleich fünf Eigengewächse liefen von Beginn an für den FC auf, mit Obuz kam noch ein Sechster. Sieben Spieler der Anfangsformation waren 23 Jahre alt oder jünger. Das macht Mut und Hoffnung auf mehr.

Allerdings müssen die Kölner aus dieser Dominanz auch mehr oder bessere Torchancen kreieren. Denn die kommenden Gegner werden vermutlich ebenfalls tief stehen, wenig in die Offensive investieren und es dem FC schon mal ganz sicher nicht einfacher machen.



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Einzelktirik

Jonas Urbig vom 1. FC Köln

Kaderanalyse Defensive

Kommentar: Die richtige Wahl? Auf jeden Fall die richtige Basis

Der neue Trainer des 1. FC Köln Gerhard Struber
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Kommentar: Die richtige Wahl? Auf jeden Fall die richtige Basis

Seit Mittwoch steht der Nachfolger von Timo Schultz nun auch offiziell fest. Gerhard Struber wird die Geißböcke in der kommenden Saison trainieren. Auf den ersten Blick passt die Besetzung, doch die Aufgabe ist eine große.

Die Erwartungen an den Österreicher sind hoch und klar definiert. Der schnellstmögliche Wiederaufstieg in die Bundesliga ist ein ausgelobtes Ziel der Kölner. Mit der Trainerwahl legen die FC-Bosse die Basis für dieses Vorhaben. Ein Kommentar zum neuen Trainer des 1. FC Köln.

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25 Tage hat die Suche letztlich gedauert – zumindest die Zeitspanne zwischen der Trennung von Timo Schultz und der Verkündung des neuen Coachs Gerhard Struber. Angesichts der herausfordernden Lage, der schwierigen Kölner Konstellation, sicherlich unter Zeitdruck eine ordentliche Zeitspanne – und dann auch wieder nicht. Denn Christian Keller hat sich bei der Suche nach einem neuen Trainer wohl bewusst viel Zeit gelassen. Natürlich muss die Frage erlaubt sein, wie viele Trainer sich das Geißbockheim in dieser Gemengelage antun wollten. Und dennoch war die Suche wohl gut überlegt. Der Kölner Sportdirektor hatte in den vergangenen Tagen gleich mehrere gute Nachrichten im Gepäck. Der angezählte Keller wird aber auch wissen, dass diese Trainerpatrone möglicherweise seine letzte ist. Der Schuss muss sitzen, der Erfolg zurückkehren.

Struber passt zum Anforderungsprofil

Nun ist es Gerhard Struber geworden. Keller hat wie schon im Winter einen Namen aus dem Hut gezaubert, der nicht zu den üblichen Kandidaten der obligatorischen Trainerliste der Erstgehandelten gehört und geht damit ein gewisses Risiko ein. Struber ist in Deutschland weitestgehend unbekannt, hat sich im Profifußball noch keine großen Sporen verdient. Und doch scheint der Trainer auf den ersten Blick erstaunlich genau auf das von Keller ausgelobte Anforderungsprofil zu passen. Der Österreicher steht für den Fußball, den man bei den RB-Vereinen eingeimpft bekommt: hohes Pressing, attraktives Offensivspiel, schneller Abschluss, viele Tormöglichkeiten oder wie es Strubers Vorvorgänger Steffen Baumgart nennen würde: ein „Spektakel“. Struber soll und kann den Fußball spielen lassen, den der Verein gerne durch sämtliche seiner Mannschaften transportieren will.

In der Akademie von Salzburg hat der 47-Jährige zudem seine Erfahrung mit dem Nachwuchs gemacht, er hat ihn ausgebildet, gefördert. In England und den USA hat der Coach ebenfalls sehr erfolgreich mit jungen Spielern gearbeitet. Auch in Salzburg war sein Team das jüngste der Liga, wenn auch nicht so erfolgreich wie gewünscht. Diese Aufgabe muss Struber beim FC ebenfalls angehen – das durch die Transfersperre notgedrungen, aber nach seinen ersten Worten als FC-Coach ganz offensichtlich auch mit Leidenschaft. Dass mit dem Österreicher durch die Stationen in England und den USA ein Hauch Internationalität auf dem Posten des Cheftrainers nach Köln kommt, ist sicherlich ebenfalls förderlich.

Kellers letzte Patrone?

Aber: Die Saison wird alles andere als ein Selbstläufer. Die Transfersperre wiegt schwer, das Selbstbewusstsein wird nach dem desolaten siebten Abstieg der Vereinsgeschichte vermutlich ebenfalls noch angeknackst sein, die Leistungen der Vorsaison bleiben haften. Es ist zumindest kaum davon auszugehen, dass Florian Kainz und Co. aus dem Nichts wieder zu Höhenflügen ansetzen werden. Und doch ist ein gewisser Aufwind, ein Aufbruch zu spüren. Ob Struber wirklich die passende Antwort auf die Frage nach dem richtigen Trainer, der letzten Patrone von Keller ist, wird die Zeit, vor allem aber die Leistung des Teams auf dem Platz zeigen. Die Basis ist jedenfalls vielversprechend.


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Kommentar: Gute Argumente zur richtigen Zeit, mehr aber noch nicht

Christian Keller vor dem FC-Logo.
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Kommentar: Gute Argumente zur richtigen Zeit, mehr aber noch nicht

Die Pressekonferenz der Initiative „FC-Zukunft“ am Montag, nun der Mitgliederstammtisch – die FC-Bosse um Christian Keller und Co. erfahren gerade viel Gegenwind. Ausgerechnet in den Tagen zuvor präsentieren die Kölner Verantwortlichen eine Handvoll positive Argumente.

Mit dem Verbleib von Jan Thielman, Eric Martel und Timo Hübers sowie der Vertragsverlängerung von Fayssal Harchaoui und Julian Pauli sowie der unmittelbar bevor stehenden Verpflichtung des neuen Trainers Gerhard Struber haben Christian Keller und Co. zahlreiche positive Signale gesendet. Die machen die Vorkommnisse und die daraus folgende desolate Saison nicht wett, sorgen aber doch für so etwas wie Aufbruchstimmung. Der Sturm ist damit noch nicht überstanden. Ein Kommentar zu den Entwicklungen beim 1. FC Köln.

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Eine gewisse Häme ließ sich durchaus in dem Video lesen, dass der FC zur Überraschung des Sonntags auf den Sozialen Wegen in die weite Welt schickte. Auf Zeitungsausschnitte, die bereits den Abschied von Timo Hübers kolportierten, wird in dem Reel eben jener Spieler eingeblendet, der verkündet, dass er eben doch bei den Geißböcken bleiben wird. Balsam auf die geschundene Seele der Kölner Bosse. Ob die Häme in der aktuellen Situation angebracht ist, ist fraglich. Denn die Kölner Verantwortlichen mussten in den vergangenen Wochen viel einstecken und die Kritik war und ist an vielen, vielleicht sogar den meisten Stellen durchaus berechtigt. Nun gab es aber gleich mehrere positive Nachrichten innerhalb von wenigen Tagen. Christian Keller scheint seine Ankündigung wahrzumachen, dass er eine wettbewerbsfähige Mannschaft in die kommende Zweitliga-Saison schicken will. Tatenlos ist der Sportdirektor dieser Tage ganz sicher nicht.

Thielmanns Verbleib keine Sensation, aber ein gutes Zeichen

Auf die Katerstimmung Mitte Mai lässt sich bei vielen Fans in den Sozialen Medien nun so etwas wie Hoffnung herauslesen. Kein Wunder. Als vor einigen Wochen plötzlich von sieben Spielern mit Ausstiegsklausel die Rede war, wähnten sich bereits viele FC-Anhänger in der Spielzeit 25/26 in Stadien in Essen, Verl oder am Sportpark Höhenberg, also irgendwo in der 3. Liga. Nun steht aber ein Gerüst, das auf den ersten Blick doch viel von einer Mannschaft hat, die sich durchaus irgendwo im oberen Drittel der 2. Liga aufhalten kann, wenn denn viel zusammenläuft.

Die Entwicklungen sind durchaus bemerkenswert. Vielleicht nicht unbedingt, weil Mark Uth seinem FC im zarten Alter von 32 Jahren und verletzungsgeplagt die Treue geschworen hat. Auch der Verbleib von Jan Thielmann war nach seinen warmen Worten im März, aufgrund seiner FC-Historie und seiner Verbundenheit zu Köln keine Sensation. Obgleich der 22-Jährige wohl schon den nächsten Schritt auf der Karriereleiter hätte gehen können. Das galt auch für Eric Martel, dem man ebenfalls ein großes Potenzial nachsagt. Angebote werden dem 22-jährigen Kapitän der U21-Nationalmannschaft mit Sicherheit vorgelegen haben und doch entschied sich auch der Mittelfeldspieler für die Geißböcke. Ein Achtungserfolg für Keller und Co.

Das erwartete Horrorszenario ist ausgeblieben

Dann noch Timo Hübers, dem so mancher Experte schon das Ticket nach Italien in die Hand drücken wollte. Wie es zu dieser Wende gekommen ist und ob es überhaupt eine war, liegt im Reich der Spekulationen. Es ist weder bekannt, ob der Abwehrspieler ein schickes Handgeld für den Verbleib bekommen hat noch, ob die Angebote aus Italien oder England konkret waren. Von einem grundsätzlichen Interesse an einem Abwehrspieler mit diesen starken Saison-Werten sollte man jedenfalls ausgehen dürfen. Fakt ist, dass die Ausstiegsklausel nicht aktiviert wurde, Hübers wie Thielmann und Martel den Gang in die 2. Bundesliga antritt und Christian Keller diesen Umstand ebenfalls als positiven Arbeitsnachweis verbuchen kann.

Von den sieben Spielern, die über eine Ausstiegsklausel verfügen, ist bislang nur Jeff Chabot wirklich gewechselt, Marvin Schwäbe könnte folgen, die Entscheidungen von Florian Kainz und Linton Maina stehen noch aus, genauso wie eine Zusage von Davie Selke, dessen Kontrakt keine Gültigkeit für Liga zwei hat. Selke und Kainz können sich dem Vernehmen nach einen Verbleib vorstellen.

Das erwartete Horrorszenario ist Stand jetzt ausgeblieben, auch wenn einige Kritiker bereits die ersten Zweifel am künftigen Cheftrainer bekunden. Stattdessen hat der FC die Vertragsverlängerung von U17-Weltmeister Fayssal Harcahoui und Talent Julian Pauli verkündet und damit ein weiteres positives Signal gesendet. Das alles unmittelbar vor dem eigenen Mitgliederstammtisch am Mittwoch, bei dem mit unangenehmen Fragen zu rechnen sein wird.

Aufbruchstimmung beim FC?

Mit den positiven Meldungen haben die FC-Bosse pünktlich Argumente gesammelt und auch zeitlich breit gestreut. Wenn man so will, genau zum richtigen Zeitpunkt. Die können die folgenschweren Fehleinschätzungen, verpassten Chancen und letztlich den verdienten Abstieg nicht wettmachen. Sie werden ebenfalls die Kritik an der Vereinsführung am Mitgliederstammtisch nicht verstummen lassen, der erwartete Sturm könnte aber möglicherweise abgeschwächt worden sein. Wie es für den FC auf der obersten Ebene weitergeht, scheint zumindest fraglich. Auch wenn das Team Prestin am Montag nur wenige handfeste Argumente lieferte.

Die sportliche Situation ist aber so, wie sie ist. Christian Keller und Co. tun gerade alles dafür, sie möglichst schnell zu verbessern. Auch das in gewisser Weise genau zum richtigen Zeitpunkt. Aus der Untergangsstimmung ist bei den ersten Fans jedenfalls so etwas wie Aufbruchstimmung geworden. Was diese wert ist, wird dann die alt bekannte Wahrheit auf dem Platz offenbaren.


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Kommentar: Eine richtige und logische Entscheidung, aber eine hausgemachte

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Kommentar: Eine richtige und logische Entscheidung, aber eine hausgemachte

Der 1. FC Köln und Timo Schultz gehen getrennte Wege. Das ist eine logische, vermutlich die richtige, aber vor allem eine hausgemachte Entscheidung. Denn Timo Schultz ist sicher nicht alleine schuld am Gang in die 2. Bundesliga.

Timo Schultz wird den 1. FC Köln also nicht beim Gang in die 2. Bundesliga begleiten. Das ist eine richtige Entscheidung, denn der Trainer hat das Saisonziel Klassenerhalt nicht erreicht, dem Team nicht das erhoffte Leben eingehaucht. Allerdings ist die Entscheidung auch hausgemacht. Denn der Alleinschuldige ist der Trainer ganz sicher nicht. Ein Kommentar zur Trennung von Timo Schultz.

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Überraschend kam die Nachricht am Montag nicht mehr daher: Timo Schultz ist nicht länger Trainer des 1. FC Köln. Es ist eine logische, eine konsequente und auch eine folgerichtige Entscheidung. Es bleibt vor allem aber eine hausgemachte. Denn der Verein trennt sich von einem Entscheidungsträger, der am Ende des Tages sicher nicht der Alleinschuldige für den Gang in Liga zwei ist. Fakt ist, Timo Schultz hat es nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Der Ostfriese hat den Punkteschnitt im Vergleich zu seinem Vorgänger Steffen Baumgart leicht angehoben und vielleicht sogar den Eindruck erweckt, den taumelnden Geißböcke mehr Stabilität verliehen zu haben. Einer kompletten Realität entspricht das nicht. Ja, der FC hat sich in manchen Duellen mit dem Gegner auf Augenhöhe befunden. Genauso sind die Kölner zum Teil aber auch – wie zuletzt gegen Heidenheim – deklassiert worden. Auch Schultz hat aus dem FC keine bundesligataugliche Mannschaft geformt.

Das Ziel Klassenerhalt wurde verfehlt

Das Ziel Klassenerhalt wurde trotz zahlreicher Verlängerungen deutlich verpasst. Viele der ausgerufenen Endspiele nicht gewonnen und nur aufgrund der Patzer der Konkurrenz gab es die gefühlte Nachspielzeit. Der Abstieg war im Grunde seit dem 0:2 gegen den SV Darmstadt unausweichlich, er war aufgeschoben, aber ganz sicher nie aufgehoben. Und am Ende des Tages oder einer Saison werden Trainer an den ausgelobten Saisonzielen gemessen. Das Ziel des FC wurde verpasst – die Trainerentlassung ein branchenüblicher Schritt. Es ehrt Timo Schultz, dass er nach seiner zitierten Aussage zu demselben Ergebnis gekommen ist und es passt zu dem reflektierten Ostfriesen. Der die Entscheidung offenbar sehr sachlich nimmt, nicht emotional wie in Köln üblich. Vielleicht liegt aber auch genau dort ein Problem. So richtig wollte das Gebilde Schultz, Köln und der FC nicht matchen. Den letzten Funken Entschlossenheit hat der Trainer nicht entfacht.

Bei allem Verständnis für die Trainerentlassung und damit auch für die Notwendigkeit dieser Entscheidung, bleibt aber ein Beigeschmack. Denn dieser siebte Abstieg der Vereinsgeschichte ist sicher nicht nur der des Timo Schultz. Die Bedingungen, unter denen der Trainer die Aufgabe beim FC angetreten ist, hätten kaum schwieriger, die Hürden kaum größer sein können. Schultz fand eine verunsicherte Mannschaft vor. Ein Team, das wohl lange über dem eigenen Leistungsvermögen gespielt hat, das lange bis in die Haarspitzen motiviert wurde, aber jegliches Selbstvertrauen verloren hatte. Die Spieler waren sichtbar verunsichert, führungslos und ganz offensichtlich in vielerlei Hinsicht auch chancenlos. Dazu die Transfersperre, die fehlende Möglichkeit auch für den Trainer noch einmal direkten Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen.

Mission Klassenerhalt war von vornerein nah an „impossible“

Schultz Mission fiel ehrlicher Weise bereits zum Amtsantritt ganz nah an die Kategorie „impossible“. Und dennoch verlor der Coach nie den Glauben daran, das unmögliche doch möglich zu machen. Den Untergang wollte der 46-Jährige jedenfalls nicht tatenlos mit ansehen. Schultz baute die Nachwuchskräfte mit ein, vertraute bereits ausgemusterten Spielern und entfachte zumindest kurzfristig neues Feuer. Auch der Trainer hat Fehler gemacht, nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, nicht immer die richtigen Worte gefunden. Und dennoch: Die Rahmenbedingungen waren und sind nicht das Verschulden des Trainers. Die Umsetzung auf dem Rasen schon. Am Ende haben beide Aspekte den FC in Liga zwei geführt.

Die Situation wird sich auch für den kommenden Coach nicht sonderlich verbessern. Im Gegenteil: Es gibt aktuell mehr Frage- als Ausrufezeichen im Kader, die Transfersperre gilt noch bis zum Winter. Eigene Kaderideen wird ein neuer Trainer also nicht mit einbringen können. Christian Keller steht schon bei der Suche nach einem neuen Trainer vor einer großen Herausforderung. Der Sportdirektor wird voraussichtlich seinen Kurs bei der Auswahl ein wenig korrigieren. Es wäre für den FC wünschenswert, wenn Erwartungshaltung und Rahmenbedingung ebenfalls angepasst werden.


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