Skhiri vs. Martel: Wer ist Punktsieger?

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Skhiri vs. Martel: Wer ist Punktsieger?

Am Sonntag gab es nicht nur das Wiedersehen mit Ellyes Skhiri, es gab auch das Duell der Sechser zwischen eben Skhiri und Eric Martel. Wer hat das Duell für sich entschieden?

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag lobte FC-Trainer Steffen Baumgart seine Abwehrreihe überschwänglich. Dabei ging einer der besten Akteure des Spiels ein wenig unter. Eric Martel überzeugte einmal mehr im defensiven Mittelfeld und stand seinem ehemaligen Teamkollegen Ellyes Skhiri in nichts nach. Skhiri vs. Martel: Wer ist Punktsieger?

Es lief die 18. Spielminute als Eric Martel zu einer ersten frühen Grätsche ansetzte. Später sollte er mit einer ähnlichen Bewegung den FC vor dem Rückstand gegen einen Schuss von Omar Marmoush bewahren, in dieser Szene in Höhe des Mittelkreises ging es rein fußballerisch um gar nicht so viel. Doch Martel ging zu Boden und eroberte den Ball. Sein Gegner: Ellyes Skhiri. Es war eine erste richtig starke Duftmarkte des Mittelfeldspielers, der wieder einmal eine starke Leistung ablieferte. Und es war ein erstes Zeichen. Ein Zeichen an Ellyes Skhiri, seinen einstigen Nebenspieler und wenn man so will auch Vorgänger. Zwar hat Martel auch in der Vorsaison neben dem Tunesier die meisten Spiele begonnen, nun ist der 21-Jährige aber der gesetzte Mann im defensiven Mittelfeld, das taktische Gebilde wird um ihn gebaut.

Spieler begegnen sich auf Augenhöhe

Viel war beim FC im Sommer über die mögliche Doppelsechs, die Nachfolge von Ellyes Skhiri, spekuliert worden, nach den ersten Pflichtspielen ist sie nicht nur gefunden, sie ist auch logisch und war auch naheliegend. Eric Martel stand eigentlich nie zur Diskussion, Dejan Ljubicic, einst als Sechser geholt, hat sich ebenfalls durch starke Leistungen festgespielt. Die Situation wurde im Vorfeld des Frankfurt-Spiels nochmal ein Thema. Denn mit dem Duell gegen die Eintracht kam es auch zum Duell zwischen eben jenem Ellyes Skhiri und Eric Martel und oder Dejan Ljubicic. Dabei zeigte vor allem Martel einmal mehr, warum der FC zumindest für die Stammelf – wenn alle Spieler gesund bleiben – im defensiven Mittelfeld gut aufgestellt ist und einen würdigen Nachfolger des Tunesiers in den eigenen Reihen hat.

Martel überzeugt mit starken Werten

Wie erwartet, spulte Ellyes Skhiri im Duell gegen den FC einmal mehr die meisten Kilometer ab. Der Mittelfeldspieler lief am Ende des Tages 13.39 Kilometer und damit genau 30 Meter (!) mehr als Eric Martel. Der U21-Nationalspieler kam alleine in der ersten Halbzeit auf einen beeindruckenden Wert von über sieben Kilometern. Auch in den weiteren Statistiken nahmen sich Skhiri und Martel nicht viel. Während der Tunesier auf eine Passquote von 91 Prozent kam, brachte Martel fast 85 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Dafür gewann der U21-Nationalspieler 65 Prozent seiner Zweikämpfe, Skhiri kam auf 63 Prozent. Die beiden Mittelfeldspieler begegneten sich nahezu auf Augenhöhe. Auch, was die Offensivaktionen anging. Zwar wirkte Skhiri bei der nur knapp verpassten Flanke sowie dem Traumpass auf Omar Marmoush nach einer guten Stunde deutlich gefährlicher, Martel brachte aber im Gegensatz zu dem Ex-Kölner zwei Flanken in den Strafraum, in dem er schließlich auch zu Fall kam und in gewisser Weise seinen Anteil an der Kölner Führung durch Kainz verwandelten Foulelfmeter hatte.

Einen klaren Punktesieger gibt es zwischen den beiden Mittelfeldspielern nicht. Aber eben auch keinen Verlierer. Skhiri und Martel spielten auf einem Level und das sicher nicht, weil der Tunesier einen schlechten Tag erwischte. Im Gegenteil: am Sonntag war im sportlichen Bereich kein großer Unterschied zwischen den beiden Akteuren zu erkennen. Vielleicht macht das Martel zumindest für den 3. Spieltag zum Sieger des Sechser-Duells. Denn erwarten musste man das nicht.

Warum Jeff Chabot nicht ausfallen sollte

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Warum Jeff Chabot nicht ausfallen sollte

Zwar war Eintracht Frankfurt dem FC am Sonntagnachmittag in vielen Belangen überlegen, dennoch hatte der FC die Chance auf einen Sieg. Auch, weil die Abwehr um Jeff Chabot einmal mehr überzeugte.

Nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt lobte FC-Trainer Steffen Baumgart vor allem die Defensiv-Leistung seiner Mannschaft. Gerade sein Abwehrchef stach einmal mehr hervor. Und das Duell zeigte einmal mehr, warum Jeff Chabot nicht ausfallen sollte.

Jeff Chabot hatte im Duell gegen Eintracht Frankfurt viel von einem Handball-Torwart. Mal war da ein Fuß dazwischen, mal wurde da ein Ball geblockt und dann war er auch schon bei der nächsten Situation gerade noch zur rechten Zeit an der rechten Stelle. Vermutlich wird der Innenverteidiger tatsächlich auch das ein oder andere Tor durch seine Rettungsaktionen verhindert habert. Er war so im Einsatz, dass ihn die Beine – überspitzt gesagt – nicht mehr tragen wollten. Zumindest signalisierte der beste Kölner, dass das Spiel für ihn frühzeitig beendet werden solle. Oberschenkelprobleme. Steffen Baumgart wirkte nicht ernsthaft besorgt. „Wir haben jetzt 14 Tage Zeit, ihn wieder hinzubekommen“, sagte Baumgart und versicherte, dass die Verantwortlichen bei diesem Unterfangen aber auch kein großes Problem sähen.

Chabot erneut mit überragenden Werten

Ein Ausfall des Innenverteidigers wäre für den FC wohl auch nur schwer zu verkraften. Und das, obwohl die Kölner mit Dominique Heintz einen weiteren, einen erfahrenen Verteidiger verpflichtet haben. „Wir haben hinten sehr sehr gut verteidigt“, sagte Baumgart und betonte, dass er da aber neben den Innen- auch die beiden Außenverteidiger mit einbeziehen wolle. Chabot und Timo Hübers stachen aber besonders hervor. Mit 73,7 Prozent erzielte Hübers den Bestwert bei den gewonnenen Zweikämpfen, Chabot kam immerhin auf 57,7 Prozent und belegte damit FC intern den dritten Platz. Mit 87,5 Prozent war wiederum Chabot der zielsicherste Passgeber, Hübers kam immerhin auf 86,2 Prozent. Beide nahmen gemeinsam den Frankfurter Sturm aus dem Spiel. Als schließlich doch noch der mehr als verdiente Ausgleich fiel, war Chabot bereits verletzt vom Platz. Den Fehler vor dem Gegentreffer verursachte ausgerechnet Faride Alidou, der sich gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber einen folgenschweren Ballverlust leistete. „Am Ende lag es bisher immer an den Kleinigkeiten. An denen müssen wir arbeiten, damit wir mehr Punkte holen“, sagte Chabot.

FC in der Offensive zu harmlos

Dass der späte Ausgleich fiel, mag vielleicht an Kleinigkeiten gelegen haben. De facto ist aber ein weiterer Teil der Wahrheit, dass Frankfurt das deutlich bessere Team war und der FC sich auch nicht über eine Niederlage hätte beschweren dürfen. Ellyes Skhiri verpasste um eine Schuhspitze den Ausgleich. Jessic Ngankam scheiterte genauso an Chabot wie Jens Hauge. Im ersten Abschnitt ließ eine Eric-Martel-Grätsche Omar Marmoush verzweifeln. Tatsächlich kam die Eintracht auf 65 Prozent Ballbesitz, spielte mehr als doppelt so viele Pässe wie der FC, gewann mehr Zweikämpfe und kam zu mehr Torabschlüssen. Zudem strahlte Frankfurt vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich mehr Gefahr aus, als die Kölner. Das aber auch, weil den Kölnern in der Offensive wenig bis gar nichts gelingen wollte. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel kam Linton Maina zu dem eigentlich einzigen Abschluss aufs Tor. Symptomatisch für das Kölner Spiel: Florian Kainz traf nach einem Strafstoß. „Wir haben nicht so viele Tormöglichkeiten gehabt. Jetzt müssen wir mit dem Punkt leben“, erklärte Kainz.  

Und das werden die Kölner aufgrund des Spielverlaufs wohl auch können. Denn gegen Wolfsburg waren die Geißböcke in der Offensive zwar gefährlicher, die Abwehr leistete sich erstaunliche Fehler. Nun waren die Schwerpunkte wieder anders verteilt. Jeff Chabot blickte bereits auf die kommenden Herausforderungen. „Wir müssen jetzt in der Länderspielpause viel arbeiten“, sagte der Abwehrchef. Klingt so, als stünde der Innenverteidiger schon wieder auf dem Platz.

„Wir können damit gut leben“

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„Wir können damit gut leben“

Der 1. FC Köln hat den ersten Punkt in dieser Saison geholt, dabei aber nicht wirklich überzeugt. Die Stimmen zum Spiel.

Es war ein intensives Spiel. Es fühlt sich schon ein bisschen bitter an mit dem Gegentreffer. Die Punkteteilung ist aber insgesamt gerecht. Aber wenn du so lange führst, dann willst du es natürlich über die Bühne bringen. Der Druck war am Ende riesig, dass du dann nicht alles wegverteidigen kannst, ist auch irgendwo normal..“ 
 

Leart Pacarada

„Wir sind natürlich unzufrieden über den späten Gegentreffer. Aber das Ergebnis ist auch gerecht. Wir haben nicht so viele Tormöglichkeiten gehabt. Jetzt müssen wir mit dem Punkt leben. Ich wollte eigentlich links schießen und habe mich beim Anlaufen dann doch anders entschieden. Aus dem 1:1 lernen müssen wir, keinen individuellen Fehler zu machen, die zu Gegentüren führen. Die müssen wir abstellen. Aber das werden wir analysieren und dann weitermachen.“ 

Florian Kainz

Das Tor kurz vor Schluss ist bitter. Das kostet immer Körner hier, weil Frankfurt viel Aufwand betreibt. Wir müssen jetzt in der Länderspielpause viel arbeiten. Am Ende lag es bisher immer an den Kleinigkeiten. An denen müssen wir arbeiten, damit wir mehr Punkte holen.“

Jeff Chabot

Über die gesamten 95 Minuten können wir mit dem Punkt sehr gut leben. Frankfurt hat es über weite Phasen sehr sehr gut gemacht. Wir haben hinten aber sehr sehr gut verteidigt. Man hat den Jungs angesehen, dass sie diesen Sieg unbedingt wollten. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wenn wir über den Zeitfaktor reden, müssen wir mit dem Punkt leben. Wir hatten Mittel. Es ist ja nicht so, dass Frankfurt uns nichts angeboten hat. Du merkst schon, dass Tiggi noch keine Spielpraxis hat, dass Maina sein erstes Spiel gemacht hat. Das Positionsspiel von Frankfurt war extraklasse. Manchmal waren wir froh, dass Jeff die Füße noch richtig hinbekommen hat. Wir sollten mit dem Ergebnis zufrieden sein.“

Steffen Baumgart

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Polizei-Einsatz im FC-Block

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Polizei-Einsatz im FC-Block

Vor und während des Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln ist es zu Übergriffen gekommen. FC-Fans berichten von einem überharten Eingreifen der Frankfurter Polizei.

Teile des Kölner Fan-Blocks waren im Duell des 1. FC Köln bei Eintracht Frankfurt lange frei geblieben. Der Grund war unter anderem ein Polizei-Einsatz im FC-Block.

Foto: Das Symbolfoto zeigt Fans im Kölner Stadion

Wie die Frankfurter Polizei noch während des Spiels in Frankfurt via „X“ mitteilte, sollen an einem der Zugänge der Gästeblöcke Fans die Ordner angegriffen und zurückgedrängt haben. „Unsere Einsatzkräfte schritten ein und ergriffen geeignete Maßnahmen, um den Zugang wieder zu ordnen“, hieß es. Die Frage, ob diese Maßnahmen „geeignet“ gewesen waren, steht aktuell im Raum. Denn auf dem Messengerdienst kursieren ebenfalls Fotos, von Polizisten, die Reizgas benutzten. Das bestätigten auch Fans via „X“. Demnach habe die Polizei neben dem Tränengas auch Schlagstöcke während des Einsatzes benutzt. Wie weitere Kölner Anhänger berichten, sollen sich Kinder in unmittelbarer Nähe des Eingangs befunden haben. Tatsächlich ist der Einsatz von Tränengas laut FIFA verboten.

„Die Ultras kamen spät am Stadion an und es war beim Einlass entsprechend hektisch. Mehr können wir aktuell noch nicht sagen, mit Sicherheit nach dem Spiel“, zitiert der „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine Sprecherin des FC. „Ich habe nur die Information bekommen, dass es bei der Anreise Probleme gegeben hat, dass unsere aktive Fanszene nicht rechtzeitig im Stadion sein konnte. Alle weiteren Themen müssen wir uns jetzt in Ruhe anschauen“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung dem „Express„. Die Fanhilfe Süd sprach von mehreren verletzten Fans, die die Treppe des Gästeblocks herunter gestürzt seien.  

Einzelkritik der FC-Profis gegen Frankfurt

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Einzelkritik der FC-Profis gegen Frankfurt

Der 1. FC Köln hat gegen Frankfurt lange am Sieg geschnuppert, ihn aber doch noch aus der Hand gegeben. Dass die Kölner so lange im Spiel blieben, lag vor allem an der starken Defensive. So bewerten wir die FC-Profis.

Der FC wartet weiterhin auf die ersten Sieg in der Liga. Gegen Eintracht Frankfurt kam der FC nicht über ein 1:1 hinaus. Allerdings wäre ein Sieg auch nicht verdient gewesen. Frankfurt war das bessere Team, der FC verteidigte stark. Das zeigt die Einzelkritik der FC-Profis gegen Frankfurt.

So lieferten vor allem Timo Hübers und Jeff Chabot beim 1:1 gegen Frankfurt eine überragende Leistung ab. Chabot war gefühlt an jeder Defensivaktion beteiligt, half gleich mehrfach Keeper Marvin Schwäbe aus. Auch Timo Hübers war in den Zweikämpfen stark. Während die Abwehr überzeugte, blieb der Angriff blass. Vor allem Steffen Tigges war kaum in das Kölner Spiel eingebunden. Im Mittelfeld überzeugte aber noch ein weiterer Spieler.

So bewerten wir die FC-Profis gegen Frankfurt

Bis auf das Schüsschen von Dina-Ebimbe hatte der Kölner Keeper im ersten Abschnitt so gut wie nichts zu tun. Bekam im zweiten Abschnitt mehr zu tun, hatte aber mit Chabot einen gefühlt weiteren Torwart vor sich. War beim Gegentor machtlos.

Tat sich zunächst schwer, fand aber immer besser in die Partie. Konnte gegen Frankfurt aber relativ wenig für die Offensive tun.

Deutliche Leistungssteigerung des Abwehrspielers. Leistete sich ab und zu abenteuerliche Pässe, war aber viel konsequenter und klarer in den Defensivaktionen. Gewann im Schnitt drei von vier Zweikämpfen. Bestwert.

Fand wieder zurück zu alter Stärke. Blockte und grätsche ziemlich viel weg. Gefühlt alles. Sein Kopfball gegen Hauge war genauso wichtig wie der Fußblock gegen Ngankam. Musste dann angeschlagen vom Platz. Wieder starker Auftritt.

Wieder einige Fehlpässe und Schwierigkeiten im Stellungsspiel. Ganz wichtig das taktische Foul gegen Hauge, für das er zu recht Gelb sah.

Rieb sich auf, gewann wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld. Grätschte im richtigen Moment gegen Marmoush, suchte im richtigen Moment den Kontakt zu Max. Stand Skhiri – wenn überhaupt – in nur wenig nach.

Feierte nach seinen Rückenbeschwerden sein Comeback. Von ihm war allerdings zunächst wenig zu sehen. Steigerte sich zunehmend und hatte den ersten Abschluss.

Tut sich weiterhin in dieser Spielzeit schwer. Übernahm aber vom Punkt Verantwortung und traf sicher.

War erneut hauptsächlich defensiv gefordert. Versuchte das Spiel mit genauen Pässen zu strukturieren. Gewann allerdings nur knapp ein Drittel der Zweikämpfe.

Ein sehr engagierter Auftritt des Offensivspielers. Leider ohne jeglichen Ertrag. Blieb gegen seinen Ausbildungsclub blass.

Bei seinem Comeback sichtbar bemüht. Wirklich Ertrag brachte das aber nicht. 22 Ballkontakte, kein Torschuss, keine Vorlage – beeindrucken konnte Tigges als Selke-Ersatz nicht.

Kam nach 58 Minuten und in der verbliebenen Spielzeit auf neun (!) Ballkontakte. Für einen zentralen Mittelfeldspieler erstaunlich wenig. Sein Fehlpass über zehn Meter auf Kainz war bezeichnend.

Gab sein Debüt im FC-Dress. Fand gegen seinen Ex- (und noch) Klub keine Bindung zum Spiel. Ihm unterlief zudem der Ballverlust vor dem Gegentreffer. Wie Baumgart nach dem Spiel sinngemäß sagte: da geht mehr.

FC gibt Sieg gegen Frankfurt aus der Hand

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FC gibt Sieg gegen Frankfurt aus der Hand

Der 1. FC Köln hat auch im dritten Ligaspiel den ersten Sieg verpasst, kehrt aber mit einem 1:1 von Eintracht Frankfurt zurück. Dabei führten die Kölner bis zur 88. Minute bei den Hessen.

Der 1. FC Köln wartet weiterhin auf den ersten Liga-Erfolg in dieser Saison. Der FC gibt den Sieg gegen Eintracht Frankfurt aus der Hand. Nach einem verwandelten Foulelfmeter von Florian Kainz, glich Niels Nkounkou unmittelbar vor Spielende aus. „Am Ende war es wohl verdient“, sagte Jeff Chabot. „Am Ende sind wir glücklich über einen Punkt.“

Wie erwartet brachte Steffen Baumgart für den verletzten Davie Selke den Rückkehrer Steffen Tigges als Stoßstürmer. Zudem stand Linton Maina ebenfalls erstmals in der Startelf, Rasmus Carstensen nahm auf der Bank Platz. Vor der Begegnung hatte sich der Kölner Trainer noch einmal zur Personalpolitik und den Spekulationen um einen weiteren Stürmer geäußert. Wieder betonte der Coach, man würde dem aktuellen Kader vertrauen. Ähnliche Worte schlugen auch die Frankfurter an, die nach dem Abgang von Randal Kolo Muani ebenfalls mit vermeintlichen Neuzugängen in Verbindung gebracht worden waren. Ein Offensivspektakel brachten aber beide Mannschaften in den Anfangsminuten nicht auf den Rasen. Wie bereits gegen Darmstadt und Mainz versuchten die Hessen über Ballbesitz Dominanz zu entwickeln.

Kainz trifft per Strafstoß

Zum ersten nennenswerten Abschluss kam Eric Dina-Ebimbe dennoch erst nach knapp 25 Minuten. Der FC wirkte dagegen im Spielaufbau fahrig, ideenlos. Auch die Eintracht tat sich weiterhin schwer. Wie aus dem Nichts kam Dina-Ebimbe aus 16 Metern ein weiteres Mal zum Abschluss, traf aber den Ball nicht richtig, kurz darauf blockte Jeff Chabot ebenfalls gegen den Franzosen. Auf der anderen Seite sorgte nur eine Ecke für den Hauch von Gefahr. Doch der FC fand in der Offensive lange nicht statt. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit spielten sich die Kölner im gegnerischen Drittel fest. Zunächst scheiterte Maina noch aus spitzem Winkel. Dann wurde Eric Martel von Philipp Max im Sechzehner von den Beinen geholt, Schiedsrichter Florian Badstübner entschied auf Elfmeter. Kainz verwandelte sicher zur bis dato schmeichelhaften Führung.

Frankfurt kam deutlich stärker aus der Kabine und nun auch zu einer Vielzahl großer Chancen. Zunächst verpasste der Ex-Kölner Ellyes Skhiri eine Flanke von Buta unmittelbar vor dem Tor nur hauchdünn. Dann legte der Tunesier auf Omar Marmoush auf, aber Martel grätschte den Ball in höchster Gefahr zum Eckball. Skhiri setzte Jens Hauge ein, dieses Mal blockte Chabot gerade noch rechtzeitig. Baumgart reagierte und brachte mit Faride Alidou und Mathias Olesen neue Kräfte. Zwar konnten sich die Geißböcke wieder ein wenig befreien, weitere Torgefahr strahlten die Kölner aber weiterhin so gut wie nicht aus. Das Umschaltspiel wollte beim FC in großen Teilen nicht gelingen. Dafür liefen die Kölner den Gegner weiterhin hoch an, setzten die Eintracht weiter und Druck.

Nkounkou mit spätem Ausgleich

Doch Frankfurt wollte den Ausgleich und erhöhte in der Schlussphase noch einmal den Druck. Der eingewechselte Jessic Ngankam kam aus zwölf Metern zum Abschluss, wieder stand Chabot goldrichtig, musste aber anschließend vom Platz. Der gerade erst eingewechselte Niels Nkounkou machte es besser. Durch eine clevere Spielfeldverlagerung kam der Neuzugang aus spitzem Winkel zum Abschluss und überwand Schwäbe zum unterm Strich wohl verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit passierte nichts mehr.

1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (74. Carstensen), Chabot (79. Kilian), Hübers, Pacarada – Martel, Ljubicic – Maina (58. Alidou), Kainz, Waldschmidt (58. Olesen) – Tigges (74. Adamyan) – Tore: 0:1 Florian Kainz (44., FE), 1:1 Nkounkou (88.)

Gegnercheck: Ballbesitz und individuelle Qualität

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Gegnercheck: Ballbesitz und individuelle Qualität

Im letzten Spiel vor der Länderspielpause ist der 1. FC Köln zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Trotz des Abgangs von Randal Kolo Muani erwartet den FC eine weitere schwere Aufgabe.

Auch am 3. Spieltag der Bundesliga steht der 1. FC Köln vor einer schweren Aufgabe. Am Sonntag ist der FC zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Ein schwerer Brocken. Das zeigt auch der Gegnercheck: Ballbesitz und individuelle Qualität.

Auf den ersten Blick haben Steffen Baumgart und Dino Toppmöller nicht besonders viel gemein – und das ist gar nicht mal so sehr auf das Äußere bezogen. Hier der ruhige Analytiker, ein empathischer Spieleflüsterer, da der hemdsärmliche, schon mal zum Grummel neigende Fußball-Liebhaber. Der genauere Blick zeigt dann aber doch gewisse Ähnlichkeiten – zumindest im Dasein als Trainer. Beide gelten als Entwickler, die aus jungen Spielern das Maximum rausholen, sie weiterbringen, sie eben entwickeln. Sie lieben den Offensivfußball, das hohe Anlaufen, das Pressen, das schnelle Umschaltspiel, den attraktiven Fußball. Umso erstaunlicher, dass die ersten Liga-Auftritte gegen Darmstadt und Mainz bei der Eintracht erst einmal von Ballbesitz-Fußball geprägt waren. Nur Bayern und Dortmund halten den Ball länger in den eigenen Reihen.

Faktor Abgang Randal Kolo Muani

Der Weg der Frankfurter verläuft dadurch oft durch das Zentrum, mit tiefen Bällen, gerne auch über Ellyes Skhiri, der zuletzt gegen Sofia ein überragendes Spiel machte. Gerade mit den Pässen ins letzte Drittel taten sich die Hessen aber schwer. Ein Flügelspiel, wie das der Kölner, findet praktisch nicht statt. Bei den Bayern war Toppmöller zudem der Spezial-Trainer für Standardsituationen. Bislang strahlte die Eintracht allerdings noch keine sonderlich große Gefahr am ruhenden Ball aus. Dennoch bescheinigt FC-Trainer Steffen Baumgart der Eintracht „eine sehr gute individuelle Qualität. Wir wissen, welche Qualität auf uns zukommt.“

Zu diesem Zeitpunkt wusste Baumgart noch nicht, welche Qualität auf die Kölner nicht mehr zukommen würde. Der Abgang von Randal Kolo Munai schmerzt die Eintracht. Zumal sie bislang noch keinen adäquaten Ersatz gefunden haben. Angeblich soll sich die Eintracht nun bei den vertragslosen Spielern umschauen, angeblich soll auch ein Interesse an Anthony Modeste bestehen. Bis Sonntag wird aber wohl kein neuer Stürmer auf dem Platz stehen. Mit Jesper Lindström, Kolo Muani und Daichi Kamada haben die drei besten Torschützen der SGE den Verein verlassen. Darin könnte aber auch eine Chance liegen. Immerhin war auch das Spiel der Eintracht in großen Teilen auf die drei Spieler zugeschnitten. Jetzt spricht auch Toppmöller von mehr Freiheit in der Offensive. Allerdings wiesen die Hessen in den vergangenen Spielen auch eine erstaunlich hohe Quote an individuellen Fehlern und Fehlpässen auf.

Frankfurt hat mehr als 50 Millionen Euro investiert

Zwar hat die Eintracht Qualität verloren, dafür aber viel Geld gewonnen. Mit Boni hat alleine der Transfer von Kolo Muani 95 Millionen Euro gebracht und damit deutlich mehr, als der gesamte Kader des FC wert ist. Für einen Spieler, der ablösefrei nach Frankfurt gekommen war, kein schlechter Deal. Mit Djibril Sow ist zwar ein weiterer Leistungsträger gegangen, dafür verpflichteten die Hessen allerdings Ellyes Skhiri, der wiederum im neuen Gebilde eine zentrale Rolle einnimmt. Frankfurt hat insgesamt mehr als 50 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Auffallend: Die Eintracht scheint ähnliche Ziele zu verfolgen wie Christian Keller. Die meisten Neuzugänge sind noch keine 23 Jahre alt, sie sollen entwickelt werden, um die Eintracht entweder sportlich oder wirtschaftlich weiterzubringen – eben nur ein Regalfach über dem der Kölner und mit mehr Auswahl. Alleine der Linksaußen Farès Chaïbi hat die Eintracht 10 Millionen Euro gekostet. Das entspricht etwa auch seinem Marktwert. Die Marktwerte der Kölner Neuzugänge liegen insgesamt bei etwas mehr als elf Millionen Euro.

Der Vergleich:

Dino Toppmüller ist wie sein Vorgänger Oliver Glasner ein Freund der Dreierkette. Der neue Frankfurter Coach variierte bis jetzt zwischen einer 3-4-2-1 und einer 3-5-2-Aufstellung. Baumgart spielt dagegen definitiv mit Viererkette und setzt voraussichtlich auf die etwas defensivere 4-2-3-1-Taktik. Der Kaderwert spricht deutlich für den Gastgeber. Frankfurt lag laut Gool.ai vor dem Abgang von Randal Kolo Muani bei rund 160 Millionen Euro, nach dem Abgang noch immer bei rund 135 und der FC bei knapp 70 Millionen Euro. Kölns wertvollster Spieler ist Dejan Ljubicic (8.4 Mio), gäbe es in Frankfurt eine interne Liste der wertvollsten Spieler würde sich der Österreicher auf Rang 7 einsortieren. Die Bilanz spricht für den FC. Köln gewann 42 der 112 Partien, die Eintracht setzte sich in 38 Spielen durch. 32 Begegnungen endeten unentschieden. Weitere Zahlen und Fakten zum Duell gibt es hier.

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Frankfurter Schule, Kölner Spieler

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Frankfurter Schule, Kölner Spieler

Am Sonntag gibt es für die Profis des 1. FC Köln ein Wiedersehen mit Ellyes Skhiri. Für einige Spieler wird es aber auch eine Reise in die Vergangenheit.

Das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt wird für einige FC-Profis eine Reise zu den Anfängen der fußballerischen Laufbahn. Frankfurter Schule, Kölner Spieler – könnte das Motto lauten. Mit Neuzugang Faride Alidou haben gleich fünf Spieler eine Eintracht-Vergangenheit.

Steffen Baumgart braucht eigentlich gar nicht mehr zu betonen, wie viel Freude der Trainer des 1. FC Köln doch an seinem Job hat. Immer wiederholt der 51-Jährige, welches Privileg es doch ist, Fußballtrainer sein zu dürfen. Am Freitag schwärmte der Coach dann doch noch einmal ein wenig mehr. „Solche Spiele machen zu dürfen, ist für mich immer noch das Schönste, was man machen kann“, sagte Baumgart. Auch, weil es für ihn ein Wiedersehen mit alten Weggefährten gibt. Mit Markus Krösche beispielsweise. Der Frankfurter Sportvorstand hat Baumgart – damals noch in Paderborn – die Tür zum Profifußball geöffnet. Nicht umsonst sind die beiden heute noch befreundet. Auch auf Ellyes Skhiri freut sich Baumgart. „Es ist schön zu sehen, wie er seine Entwicklung weitermacht.“

Eine große Wiedersehensparty wird das Spiel sicher nicht werden. Nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen steht der FC unter Druck, will bei den Hessen unbedingt punkten. Auf Gastgeschenke können die Kölner jedenfalls nicht hoffen. Dabei ist die Partie in Frankfurt noch für zahlreiche andere Akteure eine Rückkehr. Nicht nur an ihre alte Wirkungsstätte, es ist eine Reise in die Vergangenheit, an die Anfänge ihrer Karrieren.

Drei Stammspieler, drei Frankfurter Schüler

So ist Jeff Chabot beispielsweise weit herumgekommen. Im zarten Alter von 25 Jahren hat der Innenverteidiger bereits Stationen in Groningen, Rotterdam, Genua und La Spezia hinter sich gebracht. Am Sonntag steht für den Kölner Abwehrchef die Heimreise auf dem Plan. In Hanau geboren, keine 20 Kilometer entfernt von Frankfurt groß geworden, schon als Siebenjähriger bei der Eintracht gegen den Ball getreten. Am Sonntag tritt der Abwehrspieler wieder bei der Eintracht gegen den Ball, allerdings gegen Frankfurt. „Es kommen viele Leute von mir ins Stadion – Freunde und Familie. Darauf freue ich mich extrem“, sagt Chabot auf der Homepage des FC. Acht Jahre hat der Hüne für die Eintracht in der Jugend gespielt. Mit 19 folgte der Wechsel zu RB Leipzig – aus persönlichen Gründen, wie es damals hieß, dann ging es auf die Reise durch die Niederlande und Italien, dort spielte er gegen Superstars wie Cristiano Ronaldo.

Mittlerweile hat der 25-Jährige eine Art zweite Heimat in Köln gefunden – zumindest hört es sich so an. „Der FC ist ein toller Verein und ich habe mich von Anfang sehr wohl gefühlt. Mein Ziel war es von Beginn an, lange hier zu bleiben“, sagt Chabot, der in Dieburg aufgewachsen ist. In jenem 15.000-Einwohner Ort gibt es seit mittlerweile 110 Jahren den Fußballclub SC Hassia Dieburg. Beim heutigen Kreisoberligisten begann ein junger Keeper seine Karriere, nicht ahnend, dass es ihn irgendwann mal in den Profifußball treiben würde und der sich nun ebenfalls langfristig an den FC gebunden hat. Über Kickers Offenbach landete auch Marvin Schwäbe 2009 im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt und blieb bis 2013.

Auch Waldschmidt spielte in Frankfurt

In dieser Zeit wird der Torwart vermutlich auch Luca Waldschmidt über den Weg gelaufen sein. Der Kölner Angreifer, ein Jahr jünger als Schwäbe, kam 2010 als 14-Jähriger zur Eintracht, durchlief ebenfalls die Jugendmannschaften und galt als größtes Talent seines Jahrgangs. 2014 wurde er bei den Hessen Profi. „Wir freuen uns, dass wir eines der größten Talente in seiner Altersklasse an uns binden konnten, zumal Luca aus unserem eigenen Nachwuchsbereich kommt“, sagte der damalige Sportdirektor Bruno Hübner. Sein Debüt feierte Waldschmidt 2015 bei der 0:2-Pleite gegen Borussia Dortmund. Der Durchbruch wollte ihm bei der Eintracht aber nicht gelingen. Genauso wenig wie Marvin Schwäbe, der über den Nachwuchs von Hoffenheim und diverse Leihen den Weg in den Profifußball fand. Seine ersten Schritte nach Dieburg machte Schwäbe bei Kickers Offenbach.

Dort machte Denis Huseinbasic seine letzten, bevor er im vergangenen Sommer zum FC wechselte. Die fußballerische Ausbildung hat aber auch der Kölner Youngster bei Eintracht Frankfurt absolviert. Damit haben mehr Profis des aktuellen Spiel-Kaders die Frankfurter Schule durchlebt als die Kölner. Das wäre am Sonntag stand jetzt nur Max Finkgräfe und Mathias Olesen.

 

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Mit Tigges, aber ohne Heintz gegen die Eintracht

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Mit Tigges, aber ohne Heintz gegen die Eintracht

Für den 1. FC Köln steht am Sonntag das Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt auf dem Spielplan. Der FC würde sich gerne mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause verabschieden.

Steffen Tigges wird am kommenden Sonntag sein erstes Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestreiten. Das verriet FC-Coach Steffen Baumgart am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Frankfurt-Spiel. Ein anderer Spieler wird nicht zum Einsatz kommen. Mit Tigges, aber ohne Heintz gegen die Eintracht.

Ein wenig geriet Steffen Baumgart zum Nebendarsteller. Nicht nur er, die Presskonferenz im Vorfeld des Frankfurt-Spiels am Sonntag stand dann doch eher im Zeichen des Deadline Days, der für den FC und seine Fans schon beendet war, bevor er richtig begonnen hatte. „Wir können auch ruhig über das Spiel sprechen“, sagte der Trainer, der zuvor aber schon die wichtigsten Personalien für das Spiel der Kölner gegen Frankfurt kund getan hatte. Davie Selke wird verletzungsbedingt genauso fehlen, wie Kristian Pedersen, der seinen Wechsel zu Swansea City in trockene Tücher bringen will. „Dominique wird nicht dabei sein“, sagte Baumgart zur Neuverpflichtung Dominique Heintz. „Er hat erst eine Trainingseinheit mitgemacht und die ist ein wenig ruhiger ausgefallen. Er wird erst nach der Länderspielpause ein Faktor für den Kader sein.“ Die Kader-Qual der Wahl der vergangenen Woche sprach der Trainer nicht an, er wird sich aber auch in dieser Woche wieder mit weiteren Personalfragen beschäftigen müssen. Zum Beispiel, ob Dimitrios Limnios, der also auch beim FC bleibt, in den Kader rutscht oder der Grieche wieder auf der Tribüne Platz nehmen muss.

Baumgart freut sich auf Wiedersehen mit Skhiri

Für die erste Elf fällt die Frage nach dem Personal deutlich leichter aus. Viele Gründe sein Team umzubauen, hat Baumgart eigentlich nicht. Eigentlich, denn mit Davie Selke fällt bekanntlich ein wichtiger Faktor aus. Der Stürmer wird erst nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen. Da aber sowohl Baumgart als auch Sportchef Christian Keller unmissverständlich klar machten, dass es keinen weiteren Neuzugang geben würde und dementsprechend keine Alternative als Zielstürmer noch am Geißbockheim auftauchen wird, ist auch Selkes Position vorerst ganz klar vergeben. „Tiggi wird mit großer Wahrscheinlichkeit beginnen“, sagte der Trainer über Steffen Tigges, der nach seiner Schulterverletzung wieder eine Option ist. „Wir haben gute Trainingseinheiten gesehen. Er hat seine Verletzung voll auskuriert. Das Glück im Unglück war, dass er viel mit den Beinen machen konnte. Er könnte ein wichtiger Faktor werden.“

Wichtige Faktoren werden die Kölner im Auswärtsspiel in Frankfurt auch brauchen. „Frankfurt hat eine hohe individuelle Qualität. Auch, wenn der eine Stürmer im Moment dann nicht da ist. Sie kommen über gute tiefe Läufe ins Spiel, verfügen über gute Wechselbewegungen im Spiel“, sagte Baumgart. „Gegen tief stehende Gegner haben wir es alle schwer. Wir wissen, was für eine Qualität auf uns zu kommt.“ Vor allem die Qualität von Ellyes Skhiri sollte den Kölnern noch bestens bekannt sein. Nach vier Jahren hatte der Mittelfeldspieler den FC bekanntlich Richtung Frankfurt verlassen. „Ich freue mich für ihn, dass er gut angekommen ist“, sagte Baumgart. „Die Tore, die wir von ihm so kennen, hätte ich gerne auf unserer Seite.“ Dabei ist Skhiri nicht der einzige alte Bekannte, auf den Baumgart sich freut: Mit Eintracht-Vorstand Markus Krösche und Co-Trainer Martin Daxl habe Baumgart „lange und sehr erfolgreich zusammen gearbeitet. Da freut man sich.“

Baumgart: Solche Spiele machen zu dürfen, ist für mich immer noch das Schönste

Grund zur Freude will der Trainer auch am Sonntagnachmittag haben und die ersten Punkte der Spielzeit einfahren. Sonst würde bereits vor der ersten Länderspielpause der Druck auf das Team massiv steigen. „Es wird ein sehr emotionales Spiel. Da treffen zwei Vereine aufeinander, da wirst du keine Ruhe haben“, glaubt Baumgart. „Solche Spiele machen zu dürfen, ist für mich immer noch das Schönste, was man machen kann.“ Das leidige Thema Transfermarkt ist jedenfalls vorerst vom Tisch.

So könnte der FC gegen Stuttgart spielen

 

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FC: Ohne Ellyes Skhiri gegen Ellyes Skhiri

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FC: Ohne Ellyes Skhiri gegen Ellyes Skhiri

Am Sonntag kommt es für den 1. FC Köln zum Wiedersehen mit Ellyes Skhiri. Dann ist der FC zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Der Tunesier ist bei den Hessen bereits angekommen, spielt wieder auf seinem hohen Niveau. In Köln hat er eine Lücke gerissen, die offenbar gestopft ist.

Bereits am dritten Spieltag der neuen Saison trifft der 1. FC Köln auf Eintracht Frankfurt und damit auf Ellyes Skhiri. Der Tunesier hatte den FC im Sommer verlassen, um einen weiteren Karriereschritt zu nehmen. Ob das in Frankfurt gelingt, wird die Zeit zeigen. Für den FC geht es ohne Ellyes Skhiri gegen Ellyes Skhiri

Auf die große Hoffnung folgte die tiefe Enttäuschung, auf die Enttäuschung das Unverständnis – zumindest bei vielen Kölner Fans. Anfang Juli gab Eintracht Frankfurt die Verpflichtung des neuen Mittelfeldspielers bekannt. Ellyes Skhiri sollte die Defensive der Eintracht verstärken. Kurz zuvor hatte sich der 28-Jährige mit emotionalen Worten vom FC, von der Stadt, aber vor allem von seinen Fans verabschiedet. „Ich bin sehr stolz, Teil dieser FC-Familie gewesen sein zu dürfen und dieses Trikot getragen zu haben. Ich werde euch nicht vergessen, ich werde euch immer in meinem Herzen tragen“, sagte Skhiri. Auch die Kölner haben den Tunesier nach vier Jahren für den FC im Herzen getragen und werden es mit großer Wahrscheinlichkeit auch weiter tun, unabhängig vom Ergebnis am Sonntag, wenn der FC in Frankfurt spielt, unabhängig von der Leistung des Mittelfeldspielers. Denn Skhiri war in den vergangenen Spielzeiten der absolute Leistungsträger, ein Garant für ein geordnetes Mittelfeld und zudem wichtiger Torschütze.

Skhiri bereits wieder Spitze

In vier Jahren lief Skhiri 133 Mal für den FC auf, erzielte 20 Tore, bereitete acht Treffer vor. Der Tunesier war 2019 für sechs Millionen Euro an den Rhein gewechselt, er steigerte seinen Marktwert beim FC auf rund 15 Millionen Euro. Bitter nur, dass der FC von dieser Steigerung nichts Materielles hatte. Skhiri wechselte ablösefrei nach Frankfurt. Und damit folgte das Unverständnis. Er wolle den nächsten Schritt gehen, hatte er bei seinem Abschied gesagt. Für viele Fans war der nach Frankfurt offenbar nicht groß genug. Immerhin schaffte es die Eintracht „nur“ in die Conference League und im Sommer waren noch Namen wie der AC Mailand und der FC Sevilla gehandelt worden. Dennoch, der FC war Skhiri zu klein geworden. „Ich brauchte eine neue Etappe. Für meinen Fortschritt ist das der richtige Schritt“, sagte Skhiri bei seiner Vorstellung und erklärte direkt seine Arbeitsweise: „Ich bin kein Lautsprecher, ich bin ruhig und überlegt, ich komme über die Arbeit“, erklärte Skhiri. Er wolle nicht mit Worten, vielmehr mit Leistung und seinem Charakter glänzen.

Und so sprach sich der Tunesier in die Herzen der Hessen und bestätigte seine Worte in der anschließenden Vorbereitung. Und auch in den ersten Pflichtspielen knüpfte Skhiri an seine starke Leistung in Köln an. In der vergangenen Spielzeit kam Skhiri auf eine Passquote von fast 90 Prozent, auf eine Zweikampfquote von 54.5 Prozent und der Dauerläufer lief im Schnitt 12.3 Kilometer. Nach den ersten beiden Ligaspielen für Frankfurt kommt der 28-Jährige auf eine Passquote von 93 Prozent, auf eine Zweikampfquote von 55 Prozent und auf eine Laufleistung von 12,3 Kilometer. Skhiri ist in Frankfurt angekommen, bringt weiterhin seine Leistung. Ob er bei den Hessen den nächsten Schritt geht, wird sich schon am Donnerstagabend zeigen. Dann trifft die Eintracht im Rückspiel der Playoffs zur Conference League auf Levski Sofia.

Martel und Ljubicic mit ebenfalls guten Werten

Während Skhiri bei Frankfurt also nun Lücken stopft, hat der Mittelfeldspieler in Köln eine gerissen. Zumindest vorerst. Während der Vorbereitung gab es rund um das Geißbockheim nur wenig andere Themen als die Frage nach dem Nachfolger des Sechsers. Sportchef Christian Keller betonte, dass man Skhiri nicht würde ersetzen können, um dann aber einen Mittelfeldspieler auf Bundesliga-Niveau in Aussicht zu stellen. Die nominelle Kaderlücke wurde in der Tat aber mit einem talentierten dänischen U21-Nationalspieler geschlossen, der aktuell noch auf keine Minute Bundesliga kommt. Das hatten die Kölner Verantwortlichen auch nicht erwartet, vielmehr brachte Keller potenzielle Sechser aus dem eigenen Kader ins Spiel.

De facto hat der Sportchef Wort gehalten. In Eric Martel, der ohnehin gesetzt ist, sowie Dejan Ljubicic scheinen die Kölner nun ihre Doppelsechs gefunden zu haben. Wäre Martel gegen Wolfsburg nicht ausgewechselt worden, würden die beiden mit Sicherheit das interne Ranking der Laufleistung anführen – so, wie sie es bei der Passquote mit 92 Prozent (Martel) und 88.7 Prozent (Ljubicic) tuen. Auch von der Zweikampfquote stehen die beiden Skhiri in so gut wie nichts nach. Auch deswegen dürfte ein Ljubicic-Wechsel für Steffen Baumgart und Christian Keller nie ein ernsthaftes Thema gewesen sein. Einzig bei den Toren will es bei den drei Sechsern bislang nicht laufen. „Ich bin nicht hier, um Tore zu schießen“, hatte Skhiri bei seiner Vorstellung bei der Eintracht gesagt. Das wird man in Köln wiederum gerne hören.

 

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