Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Stuttgart

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Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Stuttgart

Nach der 2:0 Niederlage in der Hinrunde folgt nun das Rückspiel gegen den VfB Stuttgart. Alles Wissenswerte rund um die Partie gibt es hier.

Die meisten Einsätze, der höchste Sieg, die bitterste Niederlage – und wer hat nochmal die meisten Tore gegen den VfB geschossen? Zahlen und Fakten zum FC-Spiel gegen Stuttgart.

Wie lautet die Bilanz zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart?

Zum 106. Mal treffen der 1. FC Köln und der VfB Stuttgart in Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz spricht knapp für die Geißböcke. Der FC gewann 41 der bisherigen Begegnungen, der VfB ging 38 Mal als Sieger vom Platz. 26 Spiele endeten Remis. Allerdings spricht die Torbilanz (170:162) für die Schwaben und der VfB hat acht der jüngsten elf Partien gewonnen.

Wer zeigt die Begegnung des 1. FC Köln bei Stuttgart im TV?

Das Spiel beginnt am Samstag um 15.30 Uhr. Die Begegnung wird daher bei Sky live übertragen. Zusammenfassungen gibt es wie immer unter anderem bei der Sportschau und im Sportstudio.

Wann gelang dem 1. FC Köln der höchste Sieg gegen Stuttgart?

Der liegt bereits mehr als 50 Jahre zurück. Im Januar 1973 setzte sich der FC 5:1 gegen den VfB durch. Zwar geriet Köln im ersten Durchgang nach einem Treffer von Manfred Weidmann in Rückstand. Der FC drehte im zweiten Abschnitt aber auf. Jupp Kapellmann (2), Ricardo-Horacio Neumann, Hannes Löhr und Heinz Flohe waren erfolgreich.

Wann kassierte der FC die höchste Niederlage gegen Stuttgart?

Gefühlt kassierte der FC schon etliche herbe Klatschen gegen den VfB. Und der Eindruck täuscht nicht. Drei Mal unterlag Köln den Schwaben bereits mit fünf Toren Unterschied. Unvergessen das 1:6 1991 im eigenen Stadion. Im Kampf um die internationalen Plätze ging der FC im Müngersdorfer Stadion regelrecht unter. Fritz Walter und Karl Allgöwer trafen im ersten Abschnitt für den VfB. Michael Frontzeck (2), Matthias Sammer und Eyjolfur Sverrisson im zweiten. Für Köln traf Alfons Higl zum zwischenzeitlichen 1:3. Auch 1968 verlor der FC gegen Stuttgart 1:6, allerdings beim VfB. Zudem gab es ein 0:5 vor 37 Jahren.

Wer erzielte die meisten FC-Tore gegen Stuttgart?

Zwölf Tore erzielte Hannes Löhr im Kölner Dress gegen den VfB Stuttgart, Klaus Allofs war sieben Mal erfolgreich. Für Stuttgart traf Karl Allgöwer sogar 13 Mal gegen den FC.

Wer kommt auf die meisten FC-Einsätze gegen Stuttgart?

Für die Geißböcke stand keiner so oft gegen Stuttgart auf dem Feld wie Pierre Littbarski. Der Weltmeister von 1990 bestritt 30 Spiele gegen den VfB. Auf der anderen Seite verfügt Karl Allgöwer mit 27 Einsätzen über die größte „FC-Erfahrung“.

Wie hoch liegen die Kaderwerte vom FC und von Stuttgart?

Die Online-Plattform Gool.ai berechnet den Marktwert des 1. FC Köln auf gut 83 Millionen Euro. Der FC liegt damit im unteren Drittel der Liga. Stuttgarts Marktwert berechnet das Portal auf 143 Millionen Euro. Ex-FC-Profi Serhou Guirassy ist der wertvollste Stuttgarter mit rund 20 Millionen Euro. Beim FC ist Dejan Ljubicic der wertvollste Spieler mit 9 Millionen Euro.

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Warum Ljubicic in der Offensive kaum stattfand

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Warum Ljubicic in der Offensive kaum stattfand

Auch gegen den VfB Stuttgart sollte Dejan Ljubicic über die rechte Seite für Gefahr sorgen. Das gelang dem Österreicher nicht – allerdings nicht ohne Grund.

Wieder einmal spulte Dejan Ljubicic in einem Bundesligaspiel die meisten Kilometer ab. Wieder einmal stopfte der Mittelfeldspieler viele Löcher, stabilisierte die Defensive. Auf Kosten anderer Aufgaben. Warum Ljubicic in der Offensive kaum stattfand.

Die Werte an sich konnten sich auf den ersten Blick sehen lassen. Dejan Ljubicic lief mit Abstand die meisten Meter, absolvierte die meisten Sprints und der Mittelfeldspieler gewann die meisten Zweikämpfe der FC-Profis (verlor aber auch recht viele). Und doch hatte Ljubicic am Samstag so gut wie keinen Zugriff auf das Spiel gegen den VfB Stuttgart. Auch der Österreicher blieb gegen den VfB blass, hätte allerdings mit einem Schlenzer dem Spiel beinahe eine andere Wendung gegeben. Der Plan, Ljubicic auf die rechte Seite zu stellen, um mit mehr Tempo für Gefahr zu sorgen, verpuffte jedenfalls. Vermutlich war diese Lösung der Tatsache geschuldet, dass Benno Schmitz ausfiel und dadurch Rasmus Carstensen auf der Außenverteidigerposition ran musste, für die der Däne im übrigen verpflichtet worden ist. Allerdings scheint sich Carstensen in der Offensive deutlich besser aufgehoben zu fühlen. Zumindest hat er diesen Eindruck in den bisherigen Spielen vermittelt und mit der bescheidenden Defensivleistung gegen Stuttgart noch einmal untermauert.

Ljubicic durch Defensivaufgaben gebunden

Denn Carstensen offenbarte Schwächen im Stellungsspiel und Zweikampfverhalten gegen einen zugegebenermaßen überragenden Chris Führich. Der Ex-Kölner machte auf der linken Außenbahn, was er wollte oder zumindest viel von dem, was er wollte. Bezeichnend: Defensivspieler Carstensen gewann insgesamt acht seiner 16 Zweikämpfe, Offensivspieler Führich 12 seiner 19. Führich band mit seinem Tempo und seinem quirligen Spiel aber nicht nur den Dänen, auch Ljubicic musste viel zurück arbeiten, immer wieder auf der rechten Außenbahn defensiv aushelfen. Nicht nur für Carstensen, erwartungsgemäß und auch gewollt unterstützte der Mittelfeldspieler den alleinigen Sechser Denis Huseinbasic.

Die Heatmap des Österreichers zeigt dadurch aber an der Stelle, an der Ljubicic eigentlich für Tempo sorgen sollte, erstaunliche Dunkelräume, dafür hielt sich der Mittelfeldspieler vor allem im defensiven Mittelfeld und auf der rechten Verteidigerposition auf. So war es de facto Carstensen, der für die meisten Offensivaktionen über rechts sorgte. Ganze fünf Hereingaben hatte der Däne nach dem Spiel zu verzeichnen, es kam nur keine beim Mitspieler an. Ljubicic flanke einmal, fand ebenfalls keinen Abnehmer, eine Torschussvorlage hatte er nicht zu verzeichnen.

Viel Gefahr kam über über Links

Deutlich mehr passierte auf der linken Seite. Nahezu 50 Prozent der Kölner Offensivaktionen fanden auf dieser Seite statt. Auch, weil Linton Maina seine Position halten konnte und nicht mit zusätzlichen Defensivaufgaben betraut war. So sorgte Maina für acht Hereingaben sowie fünf Torschussvorlagen. Wie schon in der Vergangenheit mangelt es weiterhin an der Präzision seiner Abspiele, dennoch leitete der Außenspieler die meiste Gefahr der Kölner ein. Und auch Leart Pacarada steuerte mit fünf Flanken und zwei Torschussvorlagen weitere Offensivaktionen bei. Geholfen haben sie nicht. „Wir müssen an der Präzision arbeiten und es Woche für Woche versuchen. Gut ist, wie viele Aktionen wir uns rausspielen. Nicht gut ist, aus wie wenigen Aktionen wir dann wirklich was machen. Da müssen wir weiter dran arbeiten“, sagte Christian Keller. Dejan Ljubicic kreierte auf seiner Seite wenige Offensivaktionen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ljubicic in der vergangenen Saison ebenfalls nur knapp 40 Flanken schlug und 25 Torschussvorlagen gab. Florian Kainz kam etwa auf mehr als 120 Flanken und 70 Torschussvorlagen. Natürlich wird sich FC-Trainer Steffen Baumgart seine Gedanken gemacht haben. Es war bereits vor dem Spiel klar, dass der Österreicher auch in der Defensive würde aushelfen müssen. Gerade im defensiven Mittelfeld, in dem Denis Husenbasic als alleiniger Sechser gegen die starken Stuttgarter vor einer großen Aufgabe stand. Da er sich dort aber die meiste Zeit aufhielt, verpuffte der Effekt eines temporeichen rechten Mittelfeldspielers. Die Diskussionen um einen Positionswechsel werden nicht abreißen.

FC-Misere: Am Abwehrzentrum liegt es nicht

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FC-Misere: Am Abwehrzentrum liegt es nicht

Sechs Spiele, nur ein Punkt – der FC befindet sich nach Aussage der Kölner Verantwortlichen bereits im Abstiegskampf. Das hat viele Gründe. Timo Hübers und Jeff Chabot sind keiner davon.

Trotz der anhaltenden Krise spielen Jeff Chabot und Timo Hübers bislang eine ordentliche Saison. Trotz der FC-Misere: Am Abwehrzentrum liegt es nicht.

Als Christian Keller am vergangenen Mittwoch auf der Mitgliederversammlung einmal mehr auf eine angemessene Reaktion auf die mögliche Transfersperre angesprochen wurde, wiederholte der Sportdirektor, dass eine Strategie als Prophylaxe einer notgedrungenen Kaderausdünnung die Vertragsverlängerungen mit einigen Leistungsträger sei. Und da haben die Kölner gerade einige vorzuweisen. Neben zuletzt Jan Thielmann unterschrieb unter anderem Timo Hübers im Juli einen neuen Kontrakt, der ihn bis 2026 an den FC bindet. Die Verlängerung war keine Überraschung, sie wurde allerdings von Keller öffentlich mit dem Wunsch nach mehr Verantwortung des Abwehrspielers garniert.

Spieler wie Timo Hübers sollen also auf und neben dem Platz die „Verantwortungs“-Lücke stopfen, die Ex-Kapitän Jonas Hector gerissen hat. Es sind große Fußstapfen, die der ehemalige Nationalspieler hinterlassen hat. Inwieweit Hübers diese Rolle auf zwischenmenschlicher Ebene angenommen hat, ist schwer einzuschätzen, spielerisch kann sich der Innenverteidiger zumindest nichts vorwerfen lassen. Am Abwehrzentrum liegt die aktuelle Misere der Geißböcke mit großer Sicherheit nicht.

Chabot erneut auf konstant hohem Niveau

Und das, obwohl die Kölner Verteidigung in den vergangenen Wochen immer wieder unter Dauerdruck gestanden hat. Gegen Bremen, aber auch Frankfurt und zuletzt Stuttgart konnte sich Köln phasenweise nur schwer befreien. Unterm Strich hat der FC in dieser Saison allerdings erst elf Tore kassiert. Für einen Tabellenvorletzten ein den Umständen entsprechend ordentlicher Wert. Aus der unteren Tabellenhälfte hat tatsächlich nur Union Berlin ein Tor weniger kassiert. Ein Punkt, der am Ende der Saison vielleicht ein entscheidender Faktor werden könnte. Dass die Kölner bislang bei den Gegentreffern noch gut weggekommen sind, liegt auch an der Abwehrzentrale. Vor allem Jeff Chabot spielt auch in dieser Saison wieder auf konstant hohem Niveau. Auch in unserem Ranking belegt der 25-Jährige, der im Mai ebenfalls einen langfristigen Kontrakt beim FC bis 2026 unterschrieben hat, mit großem Abstand des ersten Platz beim FC. Das war in den Monaten nach seiner Leihe so nicht abzusehen. Beide Innenverteidiger gewannen in dieser Saison 69 ihrer Zweikämpfe und liegen in dieser Statistik ligaweit auf dem siebten Rang – unter den Verteidigern sogar auf dem vierten Platz.

Natürlich stehen Hübers, Chabot und Co. beim FC in dieser Spielzeit wie gesagt oft unter Druck und haben somit auch generell ein höheres Risiko, in das Eins-gegen-Eins-Duell zu gehen, die absoluten Zahlen gehen damit zwangsläufig in die Höhe. Doch auch die Quote der gewonnen Zweikämpfe stimmt bei den beiden Innenverteidigern. Im Schnitt gewinnen die Abwehrspieler etwas weniger als zwei Drittel ihrer Zweikämpfe und befinden sich damit wiederum im oberen Drittel der Bundesliga-Profis. Chabot erreicht mit seinen knapp 66 Prozent gewonnener Zweikämpfe sogar den ligaweit fünften Rang. Das Duo gehört zweifelsohne zu den stärksten Innenverteidiger-Verbünden der Liga. Erst am vergangenen Samstag nahm die Kölner Abwehr den Top-Torjäger Serhoiu Guirassy größtenteils aus dem Spiel. Zwar war der Stürmer an vielen Offensivaktionen beteiligt, zwingende Torchancen erarbeitete sich Guirassy aber nur eine und diese setzte er an die Latte.

Die Fehlerkette beginnt an anderer Stelle

Natürlich sind die beiden nicht fehlerfrei. Vor allem gegen Wolfsburg wie auch gegen Bremen sahen Hübers und Chabot bei den Gegentreffern nicht besonders gut aus. Unterm Strich ist das Duo aber alternativlos, die Fehlerkette beginnt an einer anderen Stelle. Im Gegensatz zu den offensichtlichen Baustellen im zentralen Mittelfeld und der mangelnden Präzision im Angriffsdrittel, ist die Qualität der Innenverteidigung jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Man kann nur hoffen, dass es nicht auch noch auf dieser Position zu einem weiteren Ausfall kommt.

Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger

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Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger

Für Eric Martel und Mark Uth verläuft die Spielzeit bislang alles andere als erfreulich. Und das nicht wegen der anhaltenden Erfolglosigkeit der Mannschaft. Beide galten vor der Spielzeit als Hoffnungsträger und wurden schnell zu Sorgenkindern. Das soll sich in der Länderspielpause wieder ändern.

Mark Uth trainiert wieder mit der Mannschaft und auch Eric Martel steigt nach seiner Verletzung wieder ein. Der Sechser soll dem Zentrum wieder mehr Stabilität verleihen. Und auch Mark Uth soll wieder eine wichtige Rolle einnehmen. Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger.

Gemeinsam mit Jonas Hector verfolgte Mark Uth am vergangenen Samstag die 0:2-Pleite des FC gegen den VfB Stuttgart aus einer Loge des Kölner Stadions. Das, was er zu sehen bekam, wird dem gebürtigen Kölner gleich doppelt nicht geschmeckt haben. Neben der Niederlage dürfte es den 32-Jährigen gefuchst haben, wieder einmal nicht auf dem Platz zu stehen. Nach der vergangenen schweren Saison, mit Operationen, Schmerzen und wenig Einsatzzeit sollte es dieses Jahr besser werden. Dafür tat der Offensivspieler schon vor dem Trainingsauftakt im Sommer viel. Extraeinheiten, mit und ohne Ball, im Fitnessraum. Und obwohl Steffen Baumgart kurz zuvor noch auf die Euphoriebremse trat, schien Uth tatsächlich zum ersten Pflichtspiel fit zu sein. Der 32-Jährige hatte eine starke Vorbereitung absolviert, wurde als geführter Neuzugang deklariert, der das Kölner Spiel neben Luca Waldschmidt variabler machen sollte. Die beiden ehemaligen Nationalspieler schienen besonders gut zu harmonieren. Die Offensive der Kölner inklusive Angreifer Davie Selke vielversprechend.

Uth: „Wir sollten Ruhe bewahren“

Doch die Hoffnung erlitt schon beim ersten Auftritt gegen den VfL Osnabrück im Pokal einen herben Dämpfer. Der eingewechselte Uth musste verletzt von Platz. Und obwohl der FC am Folgetag bekannt gab, dass Uth sich keine strukturelle Verletzung zugezogen habe, zieht sich die Rekonvaleszenz erstaunlich lange. Seit vergangener Woche ist Uth wieder Teil des Mannschaftstrainings. Doch angesichts der langen Verletzungsmisere wollen und werde die Kölner das nächste Comeback des Offensivspielers behutsam angehen, ungeachtet der aktuellen kritischen Situation. „Ich fühle mich sehr gut. Ich habe meine Defizite auch im Kraftbereich aufgeholt und muss jetzt zwei bis drei Wochen am Stück trainieren, bevor ich wieder spielen kann“, sagte Uth vergangenen Woche in einem Interview des FC. „Aber die Schmerzen sind komplett weg. Also alles wunderbar.“

Ganz so wunderbar ist die Situation seines Arbeitgebers allerdings nicht. Mit nur einem Punkt aus sechs Spielen belegen die Kölner den vorletzten Tabellenplatz. Und die jüngsten Auftritte gegen Werder Bremen und den VfB Stuttgart, beides Mannschaften, die vor der Saison als Gegner auf Augenhöhe gegolten haben, machen nicht gerade Hoffnung auf mehr. „So in eine Saison zu starten, ist immer schwierig. Trotzdem sollten alle Ruhe bewahren, nicht den Teufel an die Wand malen und an den Plan glauben, den der Trainer uns gibt. Dann werden wir auch wieder punkten“, sagte Uth noch vor dem Stuttgart-Spiel. Mit der Ruhe bewahren ist es angesichts des schwachen Saisonstarts und dazu noch in Köln so eine Sache. Steffen Baumgart steht ganz offensichtlich vor seiner schwersten Saison. Und das nicht nur aufgrund der mageren Punkteausbeute. Fakt ist, die Kölner haben den qualitativen Aderlass eines Ellyes Skhiri und möglicherweise auch von Jonas Hector nicht kompensieren können. Zwar hat sich der FC insgesamt breiter, variabler aufgestellt. Doch Stand jetzt fehlt dennoch die Klasse, eben jene zu halten.

Baustellen auf der Sechs und in der Offensive

Die eine große Baustelle des Trainers befindet sich im defensiven Mittelfeld. Seit der Verletzung von Eric Martel steht der zentrale Raum zu weit offen. Sämtliche bisherigen Experimente scheiterten unterm Strich. Ein adäquater Ersatz für Skhiri wurde eben nicht verpflichtet. Und so ist der FC gerade bei seiner Spielweise im Umschaltspiel extrem anfällig. Dazu kommt die fehlende Präzision im finalen Pass. Die Kölner erarbeiten sich zu wenige Großchancen. Vier Tore in sechs Spielen sprechen eine eindeutige Sprache. Kein anderes Team traf seltener. Den letzten Platz teilen sich die Kölner mit dem FSV Mainz. Und das eben auch, weil der letzte Pass nicht ankommt, der Abnehmer nur knapp am Ball vorbeirauscht, der Gegner dazwischen kommt.

Allerdings scheint das aktuelle Personal auf den neuralgischen Punkten keine Besserung zu versprechen. Kein Wunder also, dass nun ausgerechnet die Rekonvaleszenten zu den großen Hoffnungsträgern werden. Zum einen Martel, der in der vergangenen Saison nur selten aus dem Schatten von Skhiri heraustreten konnte – trotz starker Leistungen. Und dem auch in dieser Saison nur wenige Fans die Form von vor seiner Verletzung zugetraut hätten. Und dann eben Uth. Das Sorgenkind der vergangenen Saison wird also einmal mehr zum Hoffnungsträger der Kölner. Hoffnungsträger bedeutet nur leider nicht zwangsläufig Heilsbringer.

Zur Länderspielpause werden beide Spieler zurückerwartet. „Ich hatte es mir natürlich schon früher erhofft, aber ich freue mich sehr. Ich glaube, es wird etwas ganz Besonderes, weil es ein Derby ist. Der Plan ist ja, dass ich dann wieder dabei bin“, sagt Uth. „Nach einem Derby-Heimsieg mit den Jungs in der Kabine zu feiern, wäre mein Traum.“ Das wäre sicher nicht nur der Traum von Mark Uth.

Ein wenig Optimismus. Aber wieviel Hoffnung?

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Ein wenig Optimismus. Aber wieviel Hoffnung?

Der 1. FC Köln schlittert immer tiefer in die Krise. Nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel belegen die Geißböcke den 17. Tabellenplatz. Christian Keller verbreitet Optimismus. Ist der berechtigt?

Mit der bitteren 0:2-Pleite gegen Stuttgart kassierten die Kölner bereits die fünfte Saisonniederlage, wohlgemerkt im sechsten Ligaspiel. Dennoch glauben die Kölner Verantwortlichen an baldige Besserung und verbreiten ein wenig Optimismus. Aber wieviel Hoffnung hat der FC?

Am vergangenen Mittwoch hatte Christian Keller Redebedarf – notgedrungen. Auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln wehrte sich der Sportdirektor gegen die Kritik in den Sozialen Medien, er würde den Verein kaputt sparen, hätte den Kader falsch zusammengestellt. Die Kritik wird nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart nicht weniger geworden sein. Denn es klafft eine Lücke zwischen Leistung und Qualität. Doch, und auch das sagte der 46-Jährige auf der gleichen Veranstaltung, für ihn sei „Optimismus alternativlos“. Eine Floskel, über die sich wohl jedes Sparschwein gefreut hätte, wenn es denn am Mittwoch anwesend gewesen wäre. Keller betonte, dass man mit der falschen Einstellung auch nicht viel erreichen werde.

Und so gab es nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel die Floskeln, die man auch in den vergangenen Wochen schon gehört hat. „Wir müssen weiter dran arbeiten. Wir haben das Selbstvertrauen, dass der Knoten irgendwann platzen wird“, sagte beispielsweise Keller und Baumgart erklärte: „Wir werden weiter den Arsch hochnehmen und um jeden Zentimeter kämpfen, um die nötigen Punkte zu holen.“

Leistung macht wenig Hoffnung

Der Kampfgeist ist bei den Akteuren trotz fünf Niederlagen in sechs Spielen vorhanden, der Optimismus bei den Kölner Verantwortlichen offensichtlich auch. Vermutlich handelt es sich dabei aber eher um eine gehörige Portion Zweckoptimismus, denn es gibt aktuell nur wenige Argumente, die für eine schnelle Genesung des kränkelnden FCs sprechen. Zum einen werden Baumgart und Co. nicht müde zu betonen, dass die Leistung in Teilen generell ja da sei, man sie aber nicht über die gesamte Spielzeit auf den Platz bekomme. Nach sechs Spielen und einem Punkt kann es sich bei diesem Problem wohl nicht mehr um fehlendes Glück handeln. Es bedeutet, dass das, was der FC aktuell auf den Platz bringt, einfach nicht für die Bundesliga reicht – da können die Ansätze noch so vielversprechend sein.

Denn auch wenn Marvin Schwäbe und Davie Selke eine gute Leistung der Kölner gesehen haben, war der FC gegen Stuttgart, aber auch schon gegen Bremen, Frankfurt und Hoffenheim über weite Phasen die schlechtere Mannschaft – unabhängig davon, wie viel Leistung sie auf den Platz bekommen hat. De facto war der VfB den Kölnern in nahezu allen Statistiken überlegen. Die Schwaben gewannen mehr Zweikämpfe, hatten mehr Ballbesitz, spielten mehr und genauere Pässe. Einzig bei den Läufen und geschlagenen Flanken war der FC besser. Allerdings kamen beim FC von 27 Flanken 4 an, beim VfB kamen von 12 Flanken 7 an.

Zudem fehlt den Kölnern die zwingende Torgefahr. Mehr als die Torschüsse von Davie Selke und Dejan Ljubicic kamen nicht gefährlich auf das Gehäuse von Alexander Nübel. Die fehlende Präzision im finalen Passspiel zieht sich ebenfalls durch die Saison, war aber auch schon in der vergangenen Spielzeit vorhanden. Den einzigen, aber offenbar eklatanten Qualitätsverlust haben die Geißböcke auf der Sechs zu verzeichnen. Auch wenn Keller und Co. vor der Spielzeit überzeugt waren, diesen Verlust aus den eigenen Reihen auffangen zu können, fehlt dem FC aktuell genau dort die Qualität, um sich im Umschaltspiel nicht Tor um Tor zu fangen. Die Frage muss erlaubt sein, ob die Kölner Profis überhaupt mehr Leistung auf das Feld bekommen können und wenn, wie.

Denn auch die kommenden Aufgaben werden nicht leichter. Zunächst spielt der FC bei Leverkusen und damit beim souveränen Tabellenführer, dem bislang nur der FC Bayern glücklich einen Punkt abnehmen konnte. Nach der Länderspielpause folgt das Derby gegen Gladbach, in dem trotz Krise so gut wie alles möglich ist. Und dann geht es nach Leipzig. RB führte die Bayern am Samstag mit ihrer Offensivpower an den Rande einer Niederlage. Die nähere Zukunft verspricht jedenfalls nicht viel positive Entwicklung beim FC.

Rückkehr der Verletzten, schwächelnde Bundesligisten

Immerhin wird sich bis zum Gladbach-Spiel die personelle Lage wohl deutlich entspannen. Mit Eric Martel kehrt dann ein Stabilisator für das zentrale Mittelfeld zurück. Sicherlich wird der 21-Jährige nicht alle Kölner Probleme im Zentrum lösen können, die Spiele vor seiner Verletzung waren aber mehr als nur verheißungsvoll, die Doppelsechs mit Dejan Ljubicic passte. Mit Mark Uth steht Baumgart dann voraussichtlich eine weitere Option in der Offensive zur Verfügung, die durchaus in der Lage ist, den finalen Pass zu spielen. Uth ist ohnehin ein Offensivspieler, der den direkten und schnellsten Weg zum Tor sucht. Allerdings muss man abwarten, wie der gebürtige Kölner den erneuten Rückschlag einer weiteren Verletzung nach dem Seuchenjahr weggesteckt hat. Jan Thielmann wird erst wieder im November zur Verfügung stehen. Der Kölner Youngster sagte am Samstag, dass er in „ein, zwei, vielleicht erst drei Wochen“ zurück ins Mannschaftstraining kehre.

Und es gibt noch eine andere Hoffnung. Trotz der anhaltenden Punktekrise belegen die Kölner aktuell den 17. Tabellenplatz. Der VfL Bochum und Darmstadt befinden sich noch auf Schlagdistanz. Aber auch das kann sich in den kommenden Wochen ganz schnell ändern.

Der FC trifft im Pokal auf den 1. FC Kaiserslautern

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Der FC trifft im Pokal auf den 1. FC Kaiserslautern

In der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft der 1. FC Köln auf den 1. FC Kaiserslautern. Das ergab die Auslosung am Sonntagabend in der ARD-Sportschau.

Was dem FC in der Liga aktuell nicht mehr gelingen will, haben die Geißböcke im Pokal in dieser Spielzeit bereits geschafft, wenn auch ein wenig glücklich. In der ersten Runde haben die Kölner den VfL Osnabrück in der Verlängerung bezwungen. Nun steht der Zweitrundengegner fest. Der FC trifft im Pokal auf den 1. FC Kaiserslautern. Die Kölner reisen dafür in die Pfalz.

Das ergab die Auslosung am Sonntagabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, übertragen von der ARD-Sportschau. Der Weltmeister von 2014 Shkodran Mustafi zog die Kölner Paarung als letzte Begegnung. Die Geißböcke müssen also erneut zu einem Zweitligisten. Es hätte aber schlimmer kommen können, denn es hätte auch ein Bundesliga-Duell geben können. Nun gibt es ein Wiedersehen mit dem verliehenen Kölner Abwehrspieler Nikola Soldo sowie FCK-Coach Dirk Schuster, der von 1997 bis 1999 in Köln spielte.

FC-Trainer Steffen Baumgart hat bereits mehrfach betont, dass das Pokalfinale in Berlin ein Traumziel sei. „Wir freuen uns auf ein Traditionsduell in der zweiten Pokalrunde in einem tollen Stadion und werden alles dafür geben, um die nächste Runde zu erreichen“, sagte Thomas Kessler. Das Erreichen des Achtelfinales würde dem FC auch finanziell weiterhelfen. Für die nächste Runde erhalten die Klubs mehr als 800.000 Euro. Mit jeder Runde verdoppelt sich die Summe. Zumindest die kommende Runde sollte also für den FC möglich sein. Allerdings sind die Geißböcke in den vergangenen Jahren immer gegen unterklassige Teams ausgeschieden.

Das Duell wird das 100. Pflichtspiel zwischen den beiden Traditionsklubs. Der FC gewann allerdings nur 26 Begegnungen, Kaiserslautern dagegen 42. Die beiden Teams standen sich zuletzt vor knapp zehn Jahren gegenüber. In der Spielzeit 2013/14 gab es jeweils ein torloses Remis. Im Pokal gab es bislang vier Auseinandersetzungen. 1954 setzte sich Lautern mit 7:0 durch, 1985 mit 4:1 nach Verlängerung und 1989 im Achtelfinale mit 2:1. Den einzigen Kölner-Sieg im Pokal gab es 1990. Damals gewann der FC 2:1 bei den roten Teufeln. Die Tore für Köln erzielten Maurice Banach und Frank Greiner.

Zweite Runde am 31.10. und 1.11.

Die 2. Hauptrunde wird am 31. Oktober und 1. November ausgetragen. Wie bereits in der 1. Runde gab es zwei Lostöpfe, damit die Amateurklubs nicht direkt aufeinander treffen. Die Amateurvereine haben erneut Heimrecht. Nun kommt es doch zu einem Pokalspiel in Köln. So empfängt Viktoria Köln den Bundesligisten Eintracht Frankfurt möglicherweise in Höhenberg. „Wir müssen sehen, ob es sich lohnt, ins RheinEnergie-Stadion zu gehen“, sagte der sportliche Leiter Stephan Küsters. Bayer Leverkusen reist zum SV Sandhausen, der FC Bayern München spielt in Saarbrücken.

Das Duell des 1. FC Köln wird voraussichtlich nicht in ARD oder ZDF übertragen. Zwar handelt es sich um ein Traditionsduell, die Öffentlich-Rechtlichen werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit eine Bundesliga-Partie bevorzugen. Unter anderem trifft Borussia Dortmund auf RB Leipzig, der VfB Stuttgart auf den 1. FC Union Berling und der VfL Wolfsburg empfängt RB Leipzig.

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Der aktuelle Weg ist nicht erfolgreich, er ist gerade alternativlos

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Der aktuelle Weg ist nicht erfolgreich, er ist gerade alternativlos

Die Bilanz des 1. FC Köln ist aktuell genauso alarmierend wie die statistischen Zahlen, die die Kölner am Samstag abgeliefert haben. Köln ist auch sportlich in der Krise angekommen. Doch das Klagen und Kritisieren wird nicht viel bringen, dem FC sind die Hände gebunden.

Nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel wächst die Kritik an FC-Sportdirektor Christian Keller, an zahlreichen Spielern, aber auch an FC-Trainer Steffen Baumgart. Es werden in den Sozialen Medien Veränderungen gefordert. Zu denen wird es wohl nicht kommen können. Der aktuelle Weg ist nicht erfolgreich, er ist aber alternativlos. Ein Kommentar.

Die Gesichter der Kölner Spieler waren leer, enttäuscht, frustriert. Auch Steffen Baumgart war nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart der Frust ins Gesicht geschrieben. Nach dem Bremen-Spiel wirkte der Trainer ratlos, nun einfach nur noch enttäuscht. Auch er wird nicht nur predigen, sondern auch wissen, dass die Qualität seines aktuellen Kaders – zumindest momentan – nicht für die Bundesliga reicht. Nach zwei Spielzeiten, in denen der FC mit seinem Offensivfußball die Fans, sogar weite Teile der Liga begeistert hat, ist Baumgart auf dem Boden der Realität, vielleicht auch am Ende der Fahnenstange angekommen. Seine größte Stärke, Spieler zu entwickeln, sie zu motivieren, vielleicht auch stark zu reden, lässt sich in dieser Spielzeit noch nicht in Zählbares ummünzen. Baumgart steht vor seiner schwersten Aufgabe.

Unabhängig vom harten Auftaktprogramm ist die Punkteausbeute des FC desaströs. Köln belegt mit einem Zähler den vorletzten Tabellenplatz und die kommenden Wochen versprechen mit den Begegnungen gegen Leverkusen, Gladbach und Leipzig in der aktuellen Situation keine Besserung. Im Gegenteil: Konnte der FC in den vergangenen Spielzeiten von einem starken Saisonauftakt und einem Puffer an Punkten zehren, gibt es immer weniger Möglichkeiten, den Kurs zu korrigieren – der FC befindet sich im freien Fall. Kein Wunder, dass die Kritik in den Sozialen Medien, unter den Fans nicht nachlässt, im Gegenteil, sie steigt. Baumgart betonte am Samstag, er wolle jetzt nicht draufhauen – liest man Kommentare, Tweets, Posts übernehmen das einige Fans.

Deutliche Kritik an Keller

Vor allem Christian Keller muss aktuell viel aushalten. Dem Sportdirektor wird der radikale Sparkurs vorgeworfen. Den hat der 46-Jährige am vergangenen Mittwoch auf der Mitgliederversammlung sehr sachlich, verständlich und logisch erklärt und verteidigt. Auch wenn seine Erklärungen absolut nachvollziehbar sind, hat er einen Kader zusammengestellt, der sich aus der aktuellen Situation nicht befreien kann. Die zentrale Lücke, die Ellyes Skhiri gerissen hat, wurde nicht adäquat ersetzt und wird zunehmend zu einem zentralen Problem. Der FC ist sportlich bislang nicht in der Lage, vermeintliche Gegner auf Augenhöhe in ernsthafte Gefahr zu bringen. Der Prozess hat in der vergangenen Spielzeit begonnen, er steuert nun auf ein Kölner Desaster zu. Es reicht offensichtlich nicht, darauf zu hoffen, Spieler in Windeseile zu funktionierenden Erstligisten zu entwickeln.

Baumgart ist sicherlich der richtige Mann dafür, er ist aber kein Zauberer. Doch auch die Kritik am Trainer wächst. Er stelle die falschen Spieler auf die falschen Positionen, halte zu lange an fixen Ideen fest und wolle unbedingt mit dem Kopf durch die Wand. Immerhin betonte Baumgart in der vergangenen Woche, dass gerade Letzteres ein zentrales Element seines Seins sei. Dass die Spieler nicht von Kritik verschont bleiben, ist bei der aktuellen Situation ebenfalls kein Wunder, verständlich und vor allem nichts Neues.

Klagen und Kritik helfen nicht weiter

Die Kritik ist nicht nur nachvollziehbar, sie ist in Teilen bestimmt auch nicht unberechtigt. Doch die Klagen sowie eben die Kritik helfen aktuell nicht weiter. Der FC ist in gewisser Weise handlungsunfähig, festgefahren – Köln steckt im Dilemma. Sportlich sind die Geißböcke aktuell nicht in der Lage, Fuß zu fassen. Doch welche Hebel haben sie für eine Kurskorrektur? Erschreckender Weise so gut wie keine. Die üblichen Mechanismen zur Korrektur sind in der jetzigen Situation indiskutabel oder kommen zu spät. Steffen Baumgart muss mit dem Personal arbeiten, das ihm zur Verfügung steht. Das Transferfenster ist geschlossen, Keller hat in der vergangenen Woche noch einmal – auch verständlich – klargemacht, warum vertragslose Spieler aktuell keine Alternative seien. Es wird kein neues Personal geben und glaubt man den Rechtsexperten in Bezug auf das CAS-Urteil auch nicht im kommenden Winter und mit ein wenig Pech noch nicht einmal im kommenden Sommer.

Der wirtschaftliche Kurs von Christian Keller ist nachvollziehbar, vor allem, wenn der FC dabei bleibt, keinen Investor mit an Bord zu holen. Dennoch haben sich die Kölner Verantwortlichen in diesem Transfersommer verspekuliert. Das Risiko Ellyes Skhiri nicht zu ersetzen, war einfach zu groß. Da können die Zahlen auf der Mitgliederversammlung noch so rosig sein. In den Sozialen Medien wird auch deswegen die Ablösung von Keller gefordert. Mal abgesehen davon, dass diese Denke sehr eindimensional ist – denn Keller geht es um nichts anderes als die Zukunft des Vereins, er arbeitet nun die Altlasten seiner Vorgänger ab und die hätten Köln in eine größere Krise führen können, muss die Frage nach dem „Und dann?“ erlaubt sein. Dann müssten die Kölner dem scheidenden Geschäftsführer eine Ablöse zahlen und dem FC wären in Sachen Kaderplanung genauso die Hände gebunden wie jetzt. Den Kader könnte ein neuer Geschäftsführer Sport kurzfristig jedenfalls nicht ändern.

Ein abstruser Gedanke

Deutlich weniger Fans, aber immer noch erstaunlich viele, fordern sogar den Abschied von Steffen Baumgart. Ebenfalls ein gängiges Mittel in Zeiten der Krise – aber ein sehr abenteuerlicher Gedanke. Baumgart hat dem FC in den vergangenen Jahren wieder Leben eingehaucht. Seine offensive Spielweise ist attraktiv, hat Feuer und Emotionen ins Kölner Stadion gebracht. Zugegeben, die Stimmung ist aktuell im Keller und der FC kann sich davon auch nichts kaufen. Doch war das Gefühl in Köln zuletzt eben ein anderes. Viel wichtiger ist aber, dass Baumgart nicht nur die Gabe hat, junge Spieler zu entwickeln, er ist in der Lage, aus seinen Spielern das Maximum und manchmal sogar noch ein wenig mehr herauszuholen. Seine Stärken haben den FC in den vergangenen beiden Spielzeiten zu einem Klub gemacht, gegen den kein Gegner gerne spielt.

Und eben jene Stärken oder vielmehr der Glaube daran, werden auch die Basis für Kellers Transfer-Entscheidungen gewesen sein. Sollte also der abstruse Gedanke eines Trainerwechsels real werden, müssten die Kölner einen Coach finden, der die Idee eines Steffen Baumgarts fortführt, der auf eine ähnliche Weise Spieler entwickelt, ihnen den Mut und das Selbstvertrauen gibt, in dieser Situation zu bestehen. Ein schweres Unterfangen. Mehr Motivation, gerade im Abstiegskampf, geht nicht.

Der Austausch des Personals ist weder auf der Ebene der Verantwortlichen noch auf der der Spieler in der jetzigen Situation eine zielführende Option – eine dahingehend kurzfristige, heilsbringende Lösung kann es nicht geben. „Wir werden weiter den Arsch hochnehmen und um jeden Zentimeter kämpfen, um die nötigen Punkte zu holen“, sagte Steffen Baumgart am Samstag. Diese Marschroute ist nicht nur verständlich, sie ist aktuell alternativlos.

Intensität wird bei fehlender Qualität nicht reichen

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Intensität wird bei fehlender Qualität nicht reichen

Sechs Spiele, fünf Niederlagen, ein Punkt – die Krise des 1. FC Köln hat sich noch einmal verschärft. Wieder hat die Leistung in Teilen gestimmt. Es fehlt aber ganz offensichtlich auch Qualität.

Der FC schlittert immer tiefer in die Krise. Auch am sechsten Spieltag gab es keinen Dreier. Und so langsam muss man konstatieren: Intensität wird bei fehlender Qualität nicht reichen.

Der Gang in die Südkurve ist den Kölner Spielern schon leichter gefallen. Enttäuscht, leer, ratlos schritten die FC-Profis zu den Fans. „Wieder mit null Punkten vor der Kurve zu stehen, tut verdammt weh“, sagte Timo Hübers. Dabei wurden die Kölner Spieler von den meisten Fans doch aufgemuntert. „Es freut mich, dass die Jungs Mut zugesprochen bekommen haben“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart. Es war wohl einer der wenigen Momente der Freude am Samstag. Denn unterm Strich hat sich die Krise des 1. FC Köln nach dem 0:2 noch einmal verschärft. Und das nicht, weil der FC nun im Grunde genauso schlecht dasteht, wie vor sechs Jahren, als die Kölner sang- und klanglos abgestiegen sind. Dieser Hintergrund wird Baumgart herzlich wenig interessieren. Vielmehr, weil die Situation zunehmend ratloser macht. Wieder betrieb der FC großen Aufwand, wieder blieb unterm Strich eine Niederlage. Die fünfte im sechsten Saisonspiel – Köln befindet sich im freien Fall.

Hoher Aufwand, wenig Ertrag

„Es ist eine beschissene Situation“, sagte Baumgart, der sichtbar müde wird, Woche für Woche das gleiche Mantra zu predigen und nicht mehr „das Gleiche“ erzählen will. „Vor allem, wenn du diesen Aufwand betreibst und dich noch nicht einmal annähernd belohnst.“ Im Grunde das gleiche, zumindest sehr ähnliches, wie in den vergangenen Wochen sagten andere. „Wir machen es wieder 70 Minuten gut. Grundsätzlich ist es schwierig zu erklären“, sagte Marvin Schwäbe und Hübers: „Es ist super brutal. Wir werfen alles hinein, haben richtig gute Phasen, wo wir Druck auf das Tor machen“, sagte der Abwehrspieler, am Ende waren es aber erneut null Punkte. „Ich bin geknickt, weil wir mal wieder ein super Spiel gemacht haben. Wir haben mutig und dominant gespielt. Wir haben gegen den Ball gut verteidigt“, sagte auch Davie Selke, der Ertrag war aber wieder gering. Zu gering.

Steffen Tigges etwa lief in seinen 60 Minuten Spielzeit für einen Stürmer starke 8,5 Kilometer. Wäre er auf dem Feld geblieben, hätte er möglicherweise die 13 Kilometer geknackt und selbst den Kölner Motor Dejan Ljubicic überholt. Tigges rackerte, arbeitete. Der Stürmer kam zu einem Torabschluss, der aber nicht besonders gefährlich wurde. Auch Florian Kainz arbeitete, war bemüht, gefühlt jede Position im Mittelfeld zu übernehmen, hatte dadurch aber nur noch wenig Zugriff auf das Spiel. Und das waren nur zwei von vielen Beispielen. Bei den meisten Kölner Spielern klafft eine Lücke zwischen Leistung und Ertrag. „Ich glaube, wir bringen die Leistung auf den Platz“, sagte Selke. Tatsächlich liefen die Kölner wieder einmal überdurchschnittlich viel, absolvierten überdurchschnittlich viele intensive Läufe und Sprints. Die Intensität, die Baumgart fordert, die rein athletische Leistung stimmt also. „Würden wir sie nicht auf den Platz bringen, müssten wir uns Sorgen machen“, fuhr Selke fort.

Leistung bringt nicht viel, wenn die Qualität nicht stimmt

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn die beste athletische Leistung bringt nicht viel, wenn die technische Qualität fehlt. Und die scheint dem FC in Teilen aktuell abzugehen. Vor allem in der Offensive, in der letzten Phase eines Angriffs tun sich die Kölner nach wie vor schwer. „Wir sind in der letzten Entscheidung vor dem Tor nicht präzise genug. Da müssen wir weiter dran arbeiten“, sagte Christian Keller. Linton Maina machte über die linke Seite gewohnt Tempo. In der ersten Halbzeit liefen mehr als 70 Prozent der Kölner Angriffe über Mainas Außenbahn. Der schnelle Spieler brach auch immer wieder durch, die Hereingaben fanden aber vor allem von der Grundlinie eher selten Abnehmer. Auf der anderen Seite spielte auch Rasmus Carstensen einige Bälle ins Zentrum – mit demselben Ergebnis. „Wir spielen ein paar Bälle scharf durch den Sechszehner und keiner kommt ran“, sagte Hübers. Ähnlich – zumindest vom Ergebnis – verhält es sich mit den Flanken. Tatsächlich hat der FC starke 97 Flanken aus dem Spiel in dieser Saison geschlagen, verwertet nicht eine. Immerhin traf Davie Selke nach einer Ecke gegen Bremen.

Dazu gesellen sich zahlreiche individuelle Fehler. Vor beiden Gegentreffern ging der Ball in der Offensive verloren. Einmal war es Davie Selke, dann Luca Waldschmidt, die in der Offensive einen Fehlpass spielten, aus dem zunächst ein Konter und damit ein Tor resultierte. „Dass ich in der einen Szene den Ball verliere, wird eiskalt bestraft. Das tut mir extrem leid für die Mannschaft, das tut mir leid für die Leute hier“, sagte Selke. „Wir bekommen immer wieder so kleine Dinge. Das bringt uns um den Lohn.“ Dabei überspielte Stuttgart in beiden Fällen noch ein komplettes Mittelfeld, dass de facto in dieser Spielzeit alles andere als kompakt oder eng steht.

Den Spielern generell die Qualität abzusprechen, ist zu einfach. Schließlich haben einige jener Akteure diese Qualität in der Vorsaison noch auf den Platz gebracht. Die aktuelle Lage ist sicher nicht nur mit den Abschieden von Ellyes Skhiri und Jonas Hector zu erklären. Steffen Baumgart wird auch auf diese Frage eine Antwort finden müssen und das möflichst schnell. „Die Aktionen, die wir haben, müssen besser werden“, gibt sich Baumgart kämpferisch. Doch das scheint aktuell leichter gesagt als getan. Am kommenden Wochenende ist Leverkusen der Gegner – die Aufgabe wird nicht leichter.  

„Das tut verdammt weh“

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„Das tut verdammt weh“

Auch gegen den VfB gab es für den FC nichts zu holen. 0:2 hieß es nach 90 Minuten. Dementsprechend war die Stimmung in Köln. Die Stimmen zum Stuttgart-Spiel.

„Es ist super brutal. Wir werfen alles hinein, haben richtig gute Phasen, wo wir Druck auf das Tor machen. Dann wieder mit null Punkten vor der Kurve zu stehen, tut verdammt weh. Wir haben alles gegeben. Es scheitert nicht am Willen. Wir haben Druckphasen, treffen das Tor aber nicht. Wir machen nicht alles perfekt, sonst würden wir mehr Tore schießen und nicht so viele bekommen. Wir spielen ein paar Bälle scharf durch den Sechszehner und keiner kommt ran. Wir hatten auch in der vergangenen Saison eine ähnliche Phase. Da hatten wir ein paar Pünktchen mehr und die Tabellensituation war eine andere. Wir müssen jetzt bei uns bleiben.“ 

Timo Hübers

„Ich bin geknickt, weil wir mal wieder ein super Spiel gemacht haben. Wir haben mutig und dominant gespielt. Wir haben gegen den Ball gut verteidigt. Dass ich in der einen Szene den Ball verliere, wird eiskalt bestraft. Das tut mir extrem Leid für die Mannschaft, das tut mir Leid für die Leute hier. Das ding geht auf meine Kappe. Ich glaube, wir bringen die Leistung auf den Platz. Würden wir sie nicht auf den Platz bringen, müssten wir uns Sorgen machen. Wir bekommen immer wieder so kleine Dinge. Das bringt uns um den Lohn. Das ist bitter. Ich bin zuversichtlich. Ich bin ein ehrgeiziger Typ. Wenn mir so ein Lapsus passiert

Davie Selke

„Beide Mannschaften hatten ihre Situationen. Es gab viele Sachen, die die Jungs gut gemacht haben. Aber am Ende stehst du mit leeren Händen da. Es ist eine beschissene Situation, vor allem wenn du diesen Aufwand betreibst. Die Aktionen, die wir haben, müssen besser werden. Ich habe die Stimmung als sehr positiv empfunden über das ganze Spiel hinweg. Dass eine Enttäuschung dabei ist, darüber müssen wir nicht reden. Wie der Support bleibt, hängt davon ab, wie wir auf dem Platz arbeiten. Es freut mich, dass die Jungs Mut zugesprochen bekommen haben.“

Steffen Baumgart

„Ich muss ganz ehrlich sagen: Wir machen es wieder 70 Minuten gut. Grundsätzlich ist es schwierig zu erklären. Wir kommen hinten gut raus, erarbeiten uns Chancen. Stuttgart war einfach effizienter. Aktuell ist das Glück nicht auf unserer Seite.“

Marvin Schwäbe

„Wir haben mit großem Aufwand gespielt und in allen Spielphasen das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben nur aus den zahlreichen guten Gelegenheiten wieder zu wenig gemacht. Wir sind in der letzten Entscheidung vor dem Tor nicht präzise genug. Da müssen wir weiter dran arbeiten. Wir haben das Selbstvertrauen, dass der Knoten irgendwann platzen wird.“

Christian Keller

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Einzelkritik der FC-Profis gegen Stuttgart

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Einzelkritik der FC-Profis gegen Stuttgart

Auch gegen den VfB Stuttgart gab es für den 1. FC Köln nichts zu holen. 0:2 hieß es nach 95 Minuten, trotz ordentlicher Leistung. Dennoch fallen die Noten insgesamt eher schlecht aus.

Der FC wartet weiterhin auf die ersten Sieg in der Liga. Gegen den VfB Stuttgart kassierten die Kölner eine unglückliche 0:2-Pleite und haben damit den Negativrekord eingestellt. Somit wird es noch ungemütlich für die Geißböcke. Dabei hatten die Kölner erneut eine vielversprechende Leistung absolviert. Das zeigt die Einzelkritik der FC-Profis gegen Stuttgart.

Tatsächlich verdiente sich einmal mehr ein Spieler eine mangelhafte Note. Ansonsten gab es viel Durchschnitt. Bezeichnend für das Spiel, das Ergebnis und die Punkteausbeute ist die Note des besten Kölner Spielers: eine 3+.

So bewerten wir die FC-Profis gegen Stuttgart

Sah bei Guirassys Lattentreffer in den ersten Minuten nicht gut aus. Dafür bei Itos Schuss besonders gut. Hielt auch zwei, drei weitere Schüsse, die ein Keeper seiner Klasse halten muss. Bei beiden Toren chancenlos.

Gewann nur fünf Zweikämpfe. Stand auf seiner linken Seite dafür aber meist sicher. Überzeugte mit seinen präzisen Bällen im Spielaufbau. Seine Flanken verpufften aber meistens.

Hatte viele sehr gute Defensivaktionen. Rettete unter anderem einmal in höchster Not für den düpierten Jeff Chabot. Machte beim 0:1 nicht die beste Figur. Dennoch ein ordentliches Spiel.

Hatte Guirassy oft im Griff. Vermutlich kann man den Offensivspieler nicht ausnahmslos im Griff haben. Schaltete sich sogar einige Male in die Offensive ein, allerdings ohne Fortune. Einen katastrophalen Fehler im Spielaufbau bügelte Hübers für ihn aus.

Ein seltsames Spiel des Dänen. Tat sich in der Defensive zum Teil sehr schwer. Zumindest brach Führich immer wieder auf dieser Seite durch. Auf der anderen Seite mit einigen scharfen Hereingaben und Flanken, die aber keinen Abnehmer fanden. Scheint aktuell auf der offensiveren Position besser aufgehoben zu sein.

Wie schon in der Vorwoche erstaunlich präzise bei den Pässen. Ansonsten aber ein schwacher Auftritt des Mittelfeldspielers. Hatte kaum Einfluss auf das Spiel, sah beim 0:1 nicht sonderlich gut aus.

Mehr als 70 Prozent der Angriffe liefen im ersten Abschnitt über die linke Seite. Oft war Maina involviert. Leitete zum Beispiel Ljubicics Chance ein. Seine fehlende Präzision in den Hereingaben wird aber zunehmend zum Problem.

Wieder sehr bemüht und aggressiv. Reibt sich für die Mannschaft auf. Versuchte sich gleich auf mehreren Positionen. Das kann nicht funktionieren.

War in der Defensive sehr gebunden, konnte sich deswegen auf der rechten Seite nur selten in die Offensive mit einschalten. Versuchte es gleich mehrfach aus der Distanz – leider mit viel Pech. Spulte die meisten Kilometer ab.

Rackerte und lief unheimlich viel. Ließ auch den ein oder anderen Gegner aussteigen. Hatte als Stürmer wieder einmal so gut wie keine Offensivaktionen. Unerklärlich der überhastete Schussversuch bei der Überzahl-Situation.

Kam in einigen Szenen einen Schritt zu spät. Immerhin hatte er diese Szenen. Kam zu einem guten Abschluss, den er knapp vergab. Sein Fehler leitete das erste Gegentor ein.

Kam nach einer knappen Stunde. War bemüht, Ordnung in das teils fahrige Offensivspiel zu bekommen. Das gelang ihm nicht, weil er auch in einigen Aktionen zu hastig war. Seine Hereingabe auf Alidou hätte aber ein Tor sein dürfen. Sein Ballverlust leitete dann das zweite Gegentor ein.

Kam zu einigen Abschlüssen und deutete an, dass er eine Alternative werden kann. Er deutete es aber eben auch nur an. Da kann noch mehr kommen.